Dämonenkuss - Teil 5

Autor: Oceangirl
veröffentlicht am: 24.08.2011


Mitten in der Nacht schreckte ich auf, ich hatte was gehört. Das Feuer war bereits erloschen. Mein Herz hämmerte wild gegen den Brustkorb. Alarmiert schnappte ich nach meinem Bogen. Ich lauschte. Da raschelte was, auf vier Pfoten. Hoffentlich war es kein Maar. Mit denen hatte ich genug das Vergnügen gehabt. Ein leises Knurren drang zu mir. Dann ein Schnuppern. Es war kein Maar, sondern etwas Anderes. Ich lugte durch die Äste, ich wagte nämlich nicht zur der offene Seite. Das Wesen könnte dort lauern.Ich sah, dass das Wesen bei der Feuerstelle war. Es besaß Fell, zum Glück kein Maar. Doch auch Fellbesitzer können gefährlich sein, vor allem schlecht gelaunten Riesenbären. Ich überlegte krampfhaft, was sollte ich jetzt machen? Solange es mich noch nicht entdeckt hatte war ich in Sicherheit. Aufeinmal winselte es kurz auf, ein Wolf! Erleichtert lächelte ich kurz auf, vor Wölfe hatte ich keine Angst. Mutig kletterte ich aus meinem Versteckt, da sah ich ihn. „Hey Wolf!“, mein Bogen richtete auf ihm. Knurrend erwiderte er meinen Blick. Die Augen waren grau wie sein Fell. Doch das Besonderes an ihm war der weiße Halbmond auf seiner Stirn. Es erinnerte mich an meinem kleinen Halbmond auf der linke Schläfe. Erstaunt ließ ich das Bogen nieder, ich hatte das Gefühl er würde mir nichts antun. Langsam kam der Wolf zu mir, seine Augen sahen mich misstrauisch an. Er humpelte, es war seine rechte Pfote. „Hast du dich verletzt?“, murmelte ich und bückte mich nieder. Nun saß er vor mir und ließ sich gefallen, dass ich einen großen Dorn aus seiner Pfote herausholte. Es war eine seltsame Begegnung. So was hatte ich bisher nie erlebt. Ich würde gerne wissen, was unsere Schamanin Ikiki dazu sagen würde. Ich merkte, dass der Wolf ein Weibchen war. „So, fertig“, lächelte ich. Dankbar fuhr die feuchte Zunge über meinem Gesicht. „Lass das, Kaala“, lachte ich. Plötzlich hielt ich inne, ich hatte dem Wolf gerade einen Namen gegeben. Kaala legte eine Pfote auf meinem Schoß.
Als würde sie damit sagen, ich bin dein Freund. Ich spürte eine seltsame Verbindung zu ihr, zwischen uns war ein Bann. Verwirrt schüttelte ich meinen Kopf. Ich wusste nicht was gerade hier geschah. „Ich muss mich wieder hinlegen, die Natur ist mit dir Kaala“, verabschiedete ich mich. Müde kletterte ich in mein kleines Häuschen und träumte von dem Wolf Kaala.





Teil 1 Teil 2 Teil 3 Teil 4 Teil 5 Teil 6 Teil 7 Teil 8 Teil 9 Teil 10 Teil 11 Teil 12 Teil 13 Teil 14 Teil 15 Teil 16


© rockundliebe.de - Impressum Datenschutz