Dämonenkuss - Teil 3

Autor: Oceangirl
veröffentlicht am: 19.08.2011


Die Sonnenstrahlen weckten mich, benommen richtete ich mich auf. Meine Knochen taten weh. Verwundert schaute ich mich um, hatte ich tatsächlich in der Nacht hier geschlafen? Ich stand auf und klopfte die Erde von meiner Hose. Langsam erinnerte ich mich an gestern. Der Maar, der Dämon und sein scheußlicher Kuss. Ich schauderte. Seufzend strich ich eine rote Strähne von meinem Gesicht. Der Morgen war noch frisch, schnell lief ich nach Hause. Sicherlich machten sich meine Eltern große Sorgen, da ich eine Nacht ohne mein Bogen weggeblieben war. Was sollte ich ihnen nur erzählen? Lieber erwähnte ich ihnen nicht von dem Dämon. Mein Vater würde sonst wütend sein und mit seine Kriegern nach ihm suchen. Ich wollte nicht, dass ein Krieg ausbrach und unsere Ruhe für immer zerstört war. Das Rauschen der Bäume beruhigte mich, ich liebte den Wald und die wundervolle Natur. Nach einer Stunde erreichte ich mein Volk. Ich entdeckte die ersten Lehmhäuser. Der Anblick meiner Heimatort ließ mein Herz warm werden. Schnell lief ich die Hügel hinunter, ich erreichte die ersten Häuser. Die Kinder starrten mich an, es waren Akka und Jemn. Ihre kleinen Augen wurden groß, schreiend rannten sie in das Haus. „Akka? Jemn? Ich bin es nur!“, rief ich. Ihr Vater, Mulak und einer unser besten Krieger, kam aus dem Haus. In seiner Hand hielt er ein Speer: „Verschwinde Monster!“ Drohend richtete er seinen Speer auf mich. „Mulak! Was soll das?! Wenn mein Vater es erfährt!“, ich blickte ihn wütend an. Plötzlich kamen mehr und mehr unsere Männer, sie sperrten mir den Weg zu unseren Dorf. Die Frauen, Alten und Kinder eilten ängstlich in den Häuser. Ich war durcheinander, was sollte das? „Ich verlange eine Antwort von euch!“, begann ich zu kreischen. Zwischen den Männer kam mein Vater, der Anführer. Seine grüne Augen sahen mich an: „Monster, wir verstehen deine Sprache nicht. Ich hoffe du verstehst unsere: Wenn du gehst, dann tun wir dich nichts an. Aber greifst du uns an, so ist es um dich geschehen!“ Sein Blick wendete von mir ab, als würde ihn etwas blenden. Schockiert sah ich meinen Vater an, den ich liebte und vertraute: „Vater? Was habe ich denn getan?“ Vorsichtig näherte ich, sofort nahmen die Männer ihre Angriffshaltung. „Ich habe dich gewarnt, Monster!“, ich sah keine Gefühlsregung in seinem Gesicht. Monster? „Vater, ich bin es. Deine Tochter Lee!“, versuchte ich verzweifelt zu sagen. Die Männer tauschten ihre Blicke aus, als würden sie rätseln was ich gesagt hatte. Ich verstand die Welt nicht mehr.
Ich begann zu rennen, fort von meiner Heimat. Die Tränen tropften auf dem Boden und die Verzweiflung benebelte meinen klaren Verstand. Was war geschehen, dass sie mich nicht mehr erkannten?! Mir kam eine ungute Gedanke auf, hatte der Dämon auf mich ein Fluch gelegt? Außer Atmen hielt ich an um Schluchzend an einem Felsen zu lehnen. Was sollte ich jetzt tun? Ich hatte mich noch nie so elend gefühlt, die Tränen hörten nicht mehr auf. Mein Magen knurrte, ich hatte nur Trockenfrüchte und mein mickriges Messer dabei. Energisch wischte ich mir die Tränen weg, heulen hatte noch nie was gebracht und ich war doch die Tochter des Anführers! Entschlossen stand ich auf, ich musste diesen Widerling finden.





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