Dämonenkuss - Teil 12

Autor: Oceangirl
veröffentlicht am: 01.09.2011


Mein vernebelter Verstand wurde klarer als ich in den kalten Gang gelang. Entsetzt wurde mir mein peinliches Verhalten bei Adriel klar. Verwirrt lief ich eine Treppe hoch, ich hatte mich wie ein verliebtes Mädchen benommen. Ich horchte, mein Herz blieb ruhig. Seltsam, vorhin hatte es wie nichts Gutes gepocht. In meinem Zimmer angelangt fand ich eine schlecht gelaunte Kaala. Sie würdigte mir keinen Blick. Jetzt wusste ich, was gefehlt hatte. „Tut mir leid Kaala“, meinte ich ehrlich. Wütend schnaubte sie und zeigte mir den Rücken.
„Wo warst du?“, ich erschrick mich. Hinter mir stand Cloud. „Was geht dich an?“, fauchte ich. „Du warst nicht beim Essen“, antwortete Cloud. „Ich hatte keinen Hunger gehabt“, murmelte ich. Cloud schnupperte: „Wieso riechst du nach süßlichen Parfüm?“ „Ähm, vielleicht habe ich mich parfümiert?“, sagte ich genervt. Cloud schüttelte den Kopf: „Ach und zufälligerweise bist du an diesem schönen Sonnentag in eine Pfütze gelaufen?“ Er deutete auf meinem Kleid. Es war feucht. „Es kann dir doch egal sein wo ich“, ich verlor allmählich die Geduld. Was wollte er von mir? Er konnte doch froh sein, dass ich ihm nicht auf dem Leim ging. „Adriel hat mir erzählt, dass er mit dir zusammen war“, knurrte Cloud und fuhr fort: „Ich hasse es, wenn man mich anlügt!“ Meine Augen funkelten: „Es ist meine private Sache wo ich hingehe und mit wem ich unterwegs bin. Ja, ich war mit Adriel in der Badehalle gewesen und wir haben uns gut unterhaltet!“ „Ich will nicht, dass du mit ihm triffst!“, forderte Cloud. Ich lachte hart: „Du kannst mir nichts verbieten, du bist nicht mein Vater! Jetzt geh raus, ich will mich umziehen.“ Mit meinem Finger deutete ich auf die Tür. Seine Augen wurden gelblich: „Adriel besitzt eine Gabe, die bewirkt dass man ihm verfällt. Bei weibliche Personen hat er ein einfaches Spiel. Er hat jetzt auf dich abgesehen, du sollst zu seine exotische Frauen-Sammlungen gehören. Lass bloß von ihm nicht küssen, sonst bist du komplett verloren! Er wird dich verführen und dann fallen lassen, du wirst immer ein gebrochenes Herz haben. Viele seiner ehemalige Geliebten haben sich deswegen das Leben genommen, ich will nicht, dass dir sowas auch passiert!“ Meine Augenbrauen schossen in die Höhe: „Du bist nur neidisch, dass Frauen lieber bei Adriel sein möchten als bei dir. Im Gegensatz zu dir, ist er ein charmanter, netter junger Mann. Übrigens ist er morgen mein Tanzpartner.“ Cloud knurrte, seine Augen waren ganz gelb. „Könntest du bitte gehen“, murrte ich. Er ging endlich hinaus. Ich verstand ihn einfach nicht, sein Verhalten war mir ein Rätsel. Am nächsten Tag weckte mich Naomie früh auf, zuerst sollte ich mir einen Schönheitsbad genehmigen. Danach frühstückte ich was, dabei mied ich Cloud. Naomie hielt mich die ganze Zeit auf dem Trab:
Gesichtsmaske mit Gürkchen, Kokosmilch mit Honig für den Körper, Haare entfernen durch den Wachs (das tat ziemlich weh), Augenbrauen zupfen ( mir kamen da die Tränen!), die rote Haaren bändigen und hochstecken, ein passendes Kleid auswählen, passende Schuhe, Schmuck, anziehen, von Naomie schminken lassen.
„So fertig!“, Naomie sah mich voller Stolz an. Ich ging vorsichtig auf dem Spiegel zu. Ungläubig starrte ich auf meinem Spiegelbild, das sollte wirklich ich sein? Ich sah wie eine Königin aus! Das samtgrünes, edles Kleid schmiegte sanft und geschmeidig an meinem Körper. Meine Haut sah rein wie noch nie aus, meine Lippen sahen voller und verführerisch aus. Die grüne Augen strahlten noch mehr und die Wimper waren länger, die Wangen waren zart rosig. Die rote Haaren sahen wie eine Krone aus mit den goldene Perlen. Um meinem Hals trug ich eine Kette, wo ein grüner Stein zu sehen war. Zarte goldene Linien verzierten mein Kleid eleganter. „Du siehst wunder, wunderschön aus“, seufzte Naomie bewundernd. „Danke“, hauchte ich glücklich. Kaala leckte meine Hand, sie schien mir verziehen zu haben. Ich streichelte sanft ihren Kopf: „Sei brav, ja? Ich gehe jetzt hinunter.“ Ich war aufgeregt, mein Magen kribbelte und ich fühlte meine Wärme. Naomie führte mich zu der Halle, wo der Ball stattfand: „Ich blamiere mich bestimmt!“„Nein, es wird ganz toll. Glaub mir!“, lächelte Naomie aufmunternd. Wir verabschiedeten uns, schüchtern betrat ich die Halle. So viele Dämonen auf einmal hatte ich noch nie gesehen. Ganz langsam ging ich die besche Marmortreppe hinunter, viele Blicke waren auf mich gerichtet: Neugier. Hass. Verachtung. Freundlichkeit. Neid. Unsicher lächelte ich in die Menge, suchend schaute ich mich nach einem bekanntes Gesicht. „Hallo“, raunte eine Stimme neben mir. Es war Adriel. Plötzlich waren meine Gedanke wieder vernebelt, verträumt lächelte ich ihn: „Schön, dass du da bist!“ „Natürlich bin ich da“, grinste er. Er bot mir seinen Arm, den ich gerne annahm. Stolzierend ging ich mit ihn durch die Menge. Meine Unsicherheit verflog. Ich tanzte fast den ganzen Abend mit ihm, ich fühlte mich wie auf einer Wolke. Noch nie hat ein männliche Wesen mich so angeguckt wie er. Begehrend und Liebevoll. Mein Verstand entwickelte sich in eine Art Brei, ich ließ mich von ihn führen und seine Augen gleiteten mich in einem Trance. „Es reicht, Adriel! Ich tanze jetzt mit ihr“, kaum war Adriel verschwunden, war der Zauber verschwunden. Ich war verwirrt. Cloud nahm meine Hand und eine Hand von ihm legte sich auf meine Hüfte. Ich musterte ihn ärgerlich an: „Was soll das?“ „Er hat dich gerade verzaubert“, knirschte Cloud mit seine Zähne. „Auf deine Hilfe bin ich nicht angewiesen“, schnauzte ich ihn an. Cloud drehte mich um: „Da! Siehst du das?!“ Adriel flirtete gerade stark mit einer hübsche Blondine, ihre Augen waren halbgeschlossen. Sie schien in eine Art Trance zu sein. Ich fühlte mich komisch bei diesem Anblick, das Mädchen schien mir willenlos zu sein. „Das hatte er auch mit dir gemacht“, als hätte Cloud meine Gedanken gelesen. „Er ist nicht so“, sagte ich schwach und schwer enttäuscht sogleich. Warum verzauberte mich alle oder verfluchten? In meinem Herz bohrte sich einen Schmerz, ich lief aus der Halle in dem Garten. Mich überkam ein überwältigende Heimweh.





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