Der Drachenstein - Teil 7

Autor: Oceangirl
veröffentlicht am: 06.03.2011


Müde lehnte ich meinen Kopf gegen das Fenster, die Straßenbahn ratterte leise. Ich spürte einfach nichts mehr, es war zu viel für meinen Körper. Ich stieg an der Rolleyby aus, noch nie war ich hier in dieser Ecke. Hier befand sie lauter Reihenhäuser, ich fand die Nummer 5. Auf den Schildern fand ich seinen Namen: Mastor. Die Tür surrte und ich trat ein. Im 3. Stock wurde eine Tür geöffnet, ich begegnete lilane Augen. Sie erinnerten mich an ein Feld voller Lavendeln. „Hallo?“, eine angenehme weiche, dunkle Stimme riss mich aus der Stummheit. „Äh, hallo. Sind Sie Jay Mastor?“, fragte ich höflich. Er sah nicht alt aus, eher jung. Warum dachte ich er sei alt? „Der bin ich. Was willst du von mir?“, misstrauisch sah er mich an. Seine Haaren sahen honigfarbend aus und etwas verwuschelt als sei er gerade aus dem Bett gekommen. „Ich muss eine Weile bei dir bleiben. Asura meint du schuldest ihr was, also bleibe ich bei dir, so begleichst du die Schuld“, antwortete ich ihm. Jay hatte keine spitzen Ohren, ich dachte Elfen hätten spitzen Ohren. Scheinbar war dies eine Märchengeschichte. Wie wenig man über Elfen wusste, was der Grund wohl war? Überrumpelt sah er mich an: „Du sollst was?!“ Ich verdrehte die Augen: „Ich sagte, ich soll bei dir eine Weile bleiben. War ich laut genug?!“ „Ich bin nicht taub!“, knurrte er. „Scheinbar doch!“, erwidert ich genervt. Ich spürte die Gereiztheit am ganzen Körper, meine Nerven flackerten. Ich hatte nicht die Kraft jetzt mit einem wildfremden Typen zu streiten. Ehe ich mich versah brach ich vor ihn zusammen, mein Körper zitterte stark bis die Zähne laut klapperten. Mein Gesicht fühlte sich glühend an. Lillian. Alles war meine Schuld. Tränen stiegen mir in die Augen. „Alles in Ordnung? Hey, hörst du mich?“, Jay kniete sich vor mir und sah mich ehrlich besorgt an. „Ich...i-ich...“, brach ich nur hervor. Wortlos hob er mich auf als sei ich eine Feder und trug mich in seine Stube. Er legte mich auf einem gemütlichen Sofa und verschwand in einem Raum, kam aber gleich mit einem Glas Wasser. „Hier, trink was“, er drückte das Glas in meine Hand. Gierig trank ich, ich hatte nicht gemerkt wie durstig ich war. Verlegen gab ich ihm das Glas zurück, mir war es peinlich vor ihn zusammengebrochen zu sein. Mein Kreislauf war nicht mehr funktionstüchtig. „So, jetzt erzähl mir bitte warum du bei mir bleiben sollst“, eindringlich sahen seine Augen mich an. Sie glitzerten wunderschön, ich hatte das Gefühl in ihnen zu versinken. „Asura geht es nicht so gut, sie ist auf eine Kur und wir fanden niemanden, wo ich sein konnte. Dann fiel ihr dein Namen ein. Asura wird sich melden“, log ich. Ich hasste lügen zu müssen, aber die wahre Geschichte ging ihn nicht an und außerdem wusste ich nicht ob ich ihn trauen konnte. „Hm....na gut“, er sah mich nachdenklich an. Seine Augen suchten in meine Augen was, ich fühlte mich ertappt. Jedoch sagte Jay nichts, zum Glück. Ich wurde müde, meine Augen brannten. Langsam dämmerte ich ein, als Jay in die Küche ging. Ich hörte Plappern und Wasser laufen, dann schlief ich ein. Traumlos.




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