Der Drachenstein - Teil 4

Autor: Oceangirl
veröffentlicht am: 17.02.2011


Hinter mir hörte ich Yumi kommen, schon immer hatte ich sehr feine Sinnesorgane gehabt. Ich erkannte ihre leichte, schnelle Schritte. „Was hast du ihnen gesagt? Die hatte auf einmal Schiss gehabt, so ängstlich hatte ich sie nie gesehen“, meinte Yumi. „Nichts besonderes“, wich ich ihre Frage aus. Ihre Augenbrauen schossen in die Höhe. „Deine Augen...sie schimmern leicht rötlich....“, musternd betrachtete Yumi mich. „Manchmal ist das so, je nach Lichtverhältnisse“, antworte ich hastig. Schimmernde rötliche Augen? Am ganzen Körper bekam ich Gänsehaut. Wer rote Augen hat, ist ein Dämon. Diese Gedanken schien auch Yumi zu haben. „Asura?“, rief ich gleich, als ich das kleine Haus betrat. Hedäs kam zur Vorschein, Asuras Mann und er war ein Elementär Feuer. „Sie ist beim Einkaufen mit Lillian“, sagte er. Hedäs hatte feuerrote Haaren und seine braune Augen sahen stechend aus und manchmal sah man dort die Flammen flackern. Elementärs erkennt man an den Augen und an den Haaren, da weiß man welche Magie sie haben. Es gab Feuer, Wasser, Erde und Luft. „Ist was passiert?“, fragte er mich. „Nein, warum?“, antwortete ich. „Du siehst irgendwie nervös aus“ meinte Hedäs. „Hab Hunger“, murmelte und ging in die Küche. Endlich war Asura da. „Wir müssen reden!“, meine Stimme klang erstickt. „Was ist passiert?“, besorgt sah die Moon mich an. „Komm“, bat ich sie. Sie ging mit mir ins Zimmer. „Ich weiß wer meine Mutter war. Sie war eine Moon und sah ähnlich wie ich aus, nur die Augen nicht. Über sie weiß ich durch dich viel. Aber was ist mit meinem Vater? Über ihn wird kaum geredet. Was war er?“, ich sah sie an. Sie wirkte nervös und unbehaglich. „Er war ein normaler Mensch“, antwortete Asura schwach. „Nein, war er eben nicht. Asura ich bin 17 Jahre alt, ich kann die Wahrheit ertragen. Er war kein Mensch. Er war ein Dämon, stimmt\'s?“, fragte ich sie. Ihre Augen wurden groß und das Gesicht blass: „Woher weiß du das?“ Meine Knien wurden weich, der Hals war trocken: „Weil ich ein Teil seiner Fähigkeit besitze. Wenn ich wütend bin kann ich irgendwas machen, was den Anderen schreckliche Angst macht. Ich weiß nicht was das ist. Heute hatte ein Junge ein kleines Mädchen sehr geärgert, ich wurde wütend und hatte diese Fähigkeit bei ihn eingesetzt. Yumi hatte entdeckt, dass ich schimmernde rötliche Augen hatte“, erzählte ich und fuhr fort: „Durch unsere Mysterieunterricht, weiß ich dass nur Dämonen rote Augen haben. Entweder komplett oder halt auch zum Teil nur rötlich schimmernd, je nach dem was für ein Dämon das ist. Was für einer war mein Vater?“ „Crow“, ihre Augen waren plötzlich tränenerfüllt. Crow?! Ich sank auf dem Bett. Ausgerechnet ein Crow. „Kalix“, flüsterte sie. „Lass mich bitte in Ruhe“, ich starrte leer den Boden an. Sie nickte und verließ den Raum. Mein Gesicht vergrub sich in meine Hände, ich spürte die warme Tränen. Ein Schluchzen entrann aus meinem Hals. Nein. Ich wollte das nicht wahrhaben.
Wenn er ein Crow war, dann war eine Hälfte von mir blutrünstig und gemein gefährlich. Crows waren Mördern. Sie töteten ihre Opfern qualvoll und tranken ihren Blut. Niemand wusste warum. Crows hatten immer ihre Krähen, die Krähen waren für sie das drittes Augen und selbst die Krähen hatten rote Augen. Crows konnten als Mensch aussehen oder Halbkrähe. Sie wurden gefürchtet. Ich wollte nicht einer von Ihnen sein. Meine Welt war zusammengebrochen. Ich starrte die Decke an, lag auf das Bett. Wie lange ich schon die Decke anstarrte wusste ich nicht, es war schon bereits dunkel. Meine Tränen waren verbraucht, ich konnte nicht mehr weinen. Was soll nun nach dieser schreckliche Wahrheit tun? Niemand durfte das je herausfinden, sonst wurde ich gleich umgebracht.





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