Der Drachenstein - Teil 10

Autor: Oceangirl
veröffentlicht am: 12.03.2011


Die Kälte streichelte meinen Körper, draußen war es schon dunkel. Meine Lungen brannte, aber ich rannte weiter. Scheinwerfer von hinten warf Licht auf mich, ich hörte das Auto schnell kommen. Verflucht. Hier fand ich keine Abbiegung. Ich war verloren, schluchzend rannte ich verzweifelt weiter. Neben mir fuhr das schwarzes Auto des Shadows vorbei, schwarz war wohl seine Lieblingsfarbe. Er schleuderte das Auto geschickt und versperrte mir den Weg. Ich musste stehen bleiben bevor ich gegen das Auto rannte. Schnell drehte ich mich um, aber jemand war schneller. Dieser Jemand griff nach mir und ich stürzte auf den Boden, meine Arme und Hände brannten fürchterlich. Wahrscheinlich hatte ich sie mir aufgeschürft. „So, habe ich dich!“, unsanft packte mich Nero. Ich wehrte mich verzweifelt, Nero stopfte mich in das Auto. Die Türen wurden sorgfältig geschlossen und damit ich ja kein Unsinn machte hatte Nero mich noch Handschellen angelegt und die Beide zugebunden. Ich war verloren. Tränen flossen.
Auf dem Beifahrersitz saß eine verspannte Jay. Ich wusste jetzt warum ich ihn nicht trauen konnte. Nero ließ mich auf einem Sofa fallen. Ich schaute nicht in ihren Augen. „Kalix, ich wusste nicht, dass du eine Gesuchte bist. Nicht dass du jetzt denkst, ich hätte dich in eine Falle gelockt“, verzweifelt sah Jay mich an. Ich würdigte ihn keinen einzigen Blick. „Hör auf bei ihr zu entschuldigen. Du weiß ja nicht mal wer sie ist. Sie ist eine Halbdämonin!“, knurrte Nero. Mein Körper verkrampfte sich. „Was?!“, keuchte Jay. Er wusste nicht wer ich war? Aber er konnte wissen, dass ich gesucht worden war! Bestimmt bekam er naher sein fettes Geld. In meinem Mund schmeckte es bitter. „Nero, bitte fesselt sie los! Sie ist doch keine Verbrecherin“, murmelte Jay. „Jeder Dämon und Halbdämon ist ein Verbrecher!“, widersprach Nero in großer Überzeugung. „Sie ist doch selber ein Opfer“, fuhr Jay wütend ihn an. „Wegen ihr ist ein Kind in großer Gefahr und das muss sie ausbaden, wir entwickeln gerade einen Plan“, zischte Nero funkelnd. „Sie kann doch nicht dafür, dass ihre Cousine entführt ist!“, rief Jay. „Wegen IHR ist das Kind entführt worden! Das hatte ich gerade eben erwähnt!“, zischte Nero. „...Aber...“, verzweifelt setzte Jay sich neben mir und vergrub seine Hände in sein Haar. „Sag mal, woher kennst du sie?“, fragte Nero Jay. „Asura ist eine Bekannte von mir, ich schuldete ihr was. Gestern stand Kalix vor mir und meinte sie müsse bei mir sein, Asura hatte mich angerufen und die Situation geschildert. Kalix fiel heute ein, dass die Krähe des Crow sie vielleicht verfolgt hatte und deshalb sind wir auf der Flucht. Ich dachte wir wären bei dir sicher“, erklärte Jay. „Woher weiß du, dass es ein Crow war?“, misstrauisch sah mich Nero an. Ich zuckte mit den Schultern. Ich war müde, so müde. Meine Stimme war einfach weg. „Nero, lass sie in Ruhe. Siehst du nicht, wie sie leidet!“, kam Jay dazwischen. „Soll sie doch“, murrte Nero. „Ich bringe sie ins Gästezimmer“, entschied Jay und warf Nero einen warnender Blick. Nero gab ihn einen Seil: „Damit sie keinen Unfug macht.“ Entrüstet sah Jay ihn an, nahm aber wortlos das Seil. Jay hob mich auf, mir war das jetzt egal. Ich war zu schwach um wehren zu können, ich fühlte mich ausgesaugt. Mein Körper sehnte nach Schlaf. Sanft legte Jay mich in einem Bett. Ich wartete, jedoch band er mich nicht fest. „Willst du mich nicht festbinden, damit ich euch nicht abhaue?“, fragte ich tonlos. „Kalix, ich wusste wirklich nichts davon. Ich weiß, dass du unschuldig bist und gut bist, ich spüre das“, antwortete Jay. Ich drehte meinen Kopf zur Seite, ich wollte ihn nicht ansehen. Tränen liefen meinen Wangen entlang. Ich hatte noch nie in meinem Leben soviel geweint wie gestern und heute. Warum musste das passieren? Warum nur? Jay seufzte und verließ das Zimmer, die Tür wurde abgeschlossen. Leise begann ich zu schluchzen, ich vermisste die Normalität, ich vermisste meine Familie und Freunde. Ich fühlte mich einsam wie noch nie, wie musste Lillian sich fühlen? So voller Angst und Schrecken, weit weg von den Eltern.





Teil 1 Teil 2 Teil 3 Teil 4 Teil 5 Teil 6 Teil 7 Teil 8 Teil 9 Teil 10 Teil 11 Teil 12


© rockundliebe.de - Impressum Datenschutz