Der Drachenstein

Autor: Oceangirl
veröffentlicht am: 07.02.2011


Ich starrte verträumt aus dem Fenster, die Sonne blendete mich ein bisschen. Das freudige Kreischen der Möwen drangen in meine Ohren, sie genossen ihre Freiheit in der Luft. Geruch von alten Schweiß und Kreide kroch unangenehm in meine Nase, seufzend widmete ich meine Aufmerksamkeit die Tafel. Herr Stone erklärte wichtige mathematischen Formeln, die mir einfach erschien. Schule hatte mir nie Probleme bereitet, meine Leistungen waren gut. Es war nicht schwer das Wissen in den Hirn zu stopfen. Es lag auch zum Teil zu meinem guten Gedächtnis. Mir taten die Anderen ein bisschen leid, die gequält auf die Tafeln guckten und eine große Fragezeichen auf der Stirn hatten. Einige schienen aber Schule völlig egal zu sein, sie gammelten eher auf ihren Stühlen herum oder störten den Unterricht. Sorgfältig bearbeitete ich die Aufgaben, ich war völlig in der Welt der Zahlen versunken. Die Glocke schrillte. Alle rannten aus dem stickigen Raum, ich jedoch nahm mir die Zeit. Ich fand eine leere Bank, der einen guten Blick auf dem Schulhof hatte. „Hallo!“, hörte ich eine zarte Stimme hinter mir. Ich begegnete himmelblaue Augen als ich mich zu der Stimme wendete. Yumi. Ich hoffte mein Gesicht sah nicht allzu erstaunt aus. „Hallo“, grüßte ich freundlich zurück. Es war das erste Mal, dass jemand zu mir saß und mit einem Hallo begrüßte. Sonst war ich hier ein Außenstehender. „Wie geht es dir?“, fragte sie mich. „Ähm, gut und dir?“, ich sah sie an. Warum redete sie mit mir? Niemand redete mit mir. „Auch gut. Schönes Wetter heute, oder?“, lächelte sie. Sie sah wie ein Engel aus. Ihre Haaren waren sehr lang und glänzend in der Sonne weißblond. „Warum redest du mit mir?“, fragte ich sie direkt. „Weil niemand mit dir redet. Ich finde das traurig, deshalb dachte mir ich sitze heute zu dir“, erklärte Yumi. „Oh“, entfuhr aus meine Lippen. Mitleid. Sie hatte nur Mitleid, auf sowas konnte ich verzichten. „Yumi, ich brauche kein Mitleid. Es macht mir nicht aus alleine zu sitzen. Geh zu deine Freunden“, brach ich das Schweigen zwischen uns ab. Ihre Augen musterten mich: „Was wenn ich deine Freundin sein möchte und kein Mitleid habe?“ Freundin? Ich starrte sie mit großen Augen an. Ein Kloß bildete sich in meinem Hals. Freundin...ich hatte nie eine Freundin gehabt.„Warum?“, flüsterte ich. Yumi lächelte: „Weil ich weiß, dass du du bist und dein gutes Herz besitzt.“ „Woher weiß du das?“, meine Neugierde wurde geweckt. „Ich sehe mehr als man mit Augen sieht. Ich sehe was in jemanden steckt. Ich bin eine Morgan“, antwortete Yumi. Ich starrte sie überrascht an: „Eine Morgan?“ Sie nickte.




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