I'll be there to catch you - Teil 7

Autor: MusicJunkie91
veröffentlicht am: 22.12.2010


So, es geht ein bisschen weiter. Ich hab momentan wenig Zeit, sorry. Wird aber bald wieder :)

___________________________

Irgendwann ging ich los und stiefelte zu Matts WG. Es war ein verdammt langer Weg und als ich endlich ankam war ich nur noch eine Pfütze. Scheiß Sommer. Ich klingelte und schickte ein Stoßgebet zum Himmel, dass mir nicht Naia oder Meta öffneten. Es wirkte, denn es war Marys Stimme, die ich hörte.
„Ja?“
„Hier ist Abby.“
Der Summer ertönte und ich betrat den kühlen Flur. Während ich meine Schuhe auszog, stellt ich mit Erstaunen fest, dass Matts noch nicht da waren. Seltsam. Er müsste doch eigentlich schon längst hier sein. Ich ging in sein Zimmer und sah mich um. Wo war er? Die Tüte landete in der Ecke und meine durchgeschwitzte Jeans und das Top flogen hinterher. Als ich einen Ventilator in der Ecke entdeckte grinste ich breit, stellte ihn an und warf mich aufs Bett.
Während ich meinen Blick durchs Zimmer streifen ließ, entdeckte ich einen Zettel neben der Gitarre und neugierig, wie ich war, hob ich ihn auf. Erst überflog ich die Zeilen, doch dann laß ich sie genauer. Wow. Das .. war ein wunderschöner Song. Und .. darüber .. stand .. mein Name. Abby. Da stands. Hatte .. er .. ihn .. geschrieben? Für mich? Ich werde da sein, um dich zu aufzufangen. Das stand da. I'll be there to catch you.


2.Teil

Am Abend wurde ich nervös und rief ihn an. Sein Handy war aus. Ich schlief irgendwann unruhig ein.


Ich wachte auf. Er war immer noch nicht wieder da.


Morgens um vier schrie ich wütend auf. Wo blieb er?!


Das war ja ein toller Geburtstag.


MAAATT!


Als ich das nächste Mal aufwachte, war es bereits halb neun. Zu spät für die Schule, aber da ich gestern auch schon geschwänzt hatte, nicht weiter schlimm. Fünf entgangene Anrufe. Alle von Alice. Ich hatte keine Lust gehabt, ranzugehen oder sie zurückzurufen. Und zwei von meiner .. von Gaby.
Von Matt kein Lebenszeichen. Wütend verließ ich das Zimmer und stieß prompt mit Mary zusammen. Sie lachte.
„Schöne Unterwäsche. Lass das nicht Naia sehen.“
Ich sah an mir runter und fluchte. Mary lachte weiter.
„Komm, reg dich nicht auf. Matt mags bestimmt.“
„Weißt du, wo er ist?“
„Nein .. ist er nicht .. hier?“
Ich schüttelte den Kopf.
„Ich hab ihn das letzte Mal gesehen, als er ein Mädchen nach Hause fahren wollte .. sie war umgekippt und .. na ja.“
Mary schwieg einen Moment, nahm dann meine Hand und zog mich in ihr Zimmer. Überrascht sah ich mich um. Ihrem Kleidungsstil nach hatte ich sie als Goth eingestuft, aber ihr Zimmer sah gar nicht so aus. Es war eher .. orientalisch eingerichtet und urgemütlich.
„Setz dich. Ich will nur mal grad ..“
Sie murmelte vor sich her, während ich mich aufs Bett sinken ließ und mich weiter umsah. Auf ihrem Nachtschränkchen stand ein Foto von einem jungen Mann und ich nahm es in die Hand.
„Ist das dein Freund?“
Sie erstarrte und drehte sich dann um.
„Ehm .. ja. Er .. ist ..“
Sie drehte sich wieder weg und sah auf den Boden.
„Tot. Autounfall.“
„Oh. Das tut mir leid.“
„Schon gut, das konntest du ja nicht wissen .. ist auch schon fast ein Jahr her.“
„Trägst du deshalb schwarz?“
„Ja.“
Sie drehte sich wieder zu mir um und setzte sich neben mich.
„Ich vermisse ihn. Er .. war so .. liebevoll und .. zärtlich.“
Sie sah sich das Foto an und schwieg. Ich schloss die Augen. Die Arme. Ich konnte und wollte mir gar nicht vorstellen, wie man sich in einer solchen Situation fühlte .. den Freund verlieren ..
„Aber wir wollten jetzt über Matt sprechen.“
Sie schaute mich an.
„Abby. Vielleicht hast du mitbekommen, dass Naia mal mit Matt zusammen war. Nimm dich vor ihr ein wenig in Acht .. sie kann ziemlich böse werden. Darum wollte ich das jetzt auch nicht unbedingt auf dem Flur mit die besprechen. Das .. Mädchen, das Matt nach Hause gebracht hat .. wie hieß sie?“
„Keine Ahnung. Warum?“
„Während dieser Boygroup-Zeit wurde Matt ziemlich übel von einem Fan gestalkt, das war richtig schlimm für ihn. Er hat sie aber nicht angezeigt, weiß der Teufel wieso, ist stattdessen hierher gezogen und .. na ja, versteckt sich vor ihr. Wobei das Mädchen eben ihm natürlich auch einen anderen Namen sagen konnte und sich die Haare färben und ..“
Ich schwieg eine Weile. Wenn sie wirklich ein durchgeknallter Fan wäre, was hätte sie dann mit ihm gemacht? Ich überlegte. Wenn ich Tim McIlrath treffen würde .. na ja, Sex wär schon geil, aber was soll ich sonst mit ihm machen? Privatkonzert, Autogramm .. das übliche halt. Aber Matt war jetzt schon sechzehn Stunden weg. Solange braucht man dafür doch nicht.
Ich stand auf und tigerte im Zimmer auf und ab.
„Sein Handy ist aus und wir wollten gestern Abend eigentlich noch was machen, aber er kam einfach nicht wieder. Vielleicht wollte er ja gar nicht mehr von mir, als einmal mit mir zu schlafen und jetzt will er nicht mehr, dass ich bei ihm bin. Bestimmt hat er sich draußen versteckt und wartet darauf, dass ich mit meinem Gepäck das Haus verlasse und dann ..“
„Abby, reg dich ab. Das glaub ich nicht. Er hat dich ziemlich lange gesucht. Aber das ist schwierig, wenn man nur den Vornamen kennt.“
Sie grinste, nahm meine Hand und zog mich wieder aufs Bett.
„Alle hat er wahnsinnig gemacht. Wusstest du, dass das Konzert, auf dem er dich getroffen hat, das letzte war? Freddy und Benny hatten sich so schlimm gestritten, dass es noch nicht mal ein Abschiedskonzert gab.“
„Er hat gesagt, dass er versucht hat rauszufinden, wo ich wohne .. war das echt so heftig?“
„Ja. Ja.“
Sie lachte.
„Abby hier, Abby da. Was macht sie wohl gerade, ob sie einen Freund hat, ich hab sei mir bestimmt nur eingebildet, sie wird mich niemals anrufen. Und als du ihn dann angerufen hast, war er an der Arbeit.“
„Ja, das weiß ich.“
„Ich hätte so gern sein Gesicht gesehen.“
„Er hat mich nicht erkannt. Selbst als ich meinen Namen gesagt habe, meinte er, er kenne keine Abby.“
„Er hat mir eine SMS geschrieben, dass du ihn jetzt bestimmt für einen Idiot hälst. Er war einfach nur überrascht und hätte nicht damit gerechnet.“
Ich ließ mich nach hinten fallen und sah an die Decke.
„Ich bin .. wirklich in ihn verliebt. Das hätte ich nie gedacht .. er ist eigentlich gar nicht mein Typ.“
Mary legte sich seitlich neben mich, stützte sich auf ihrem Ellenbogen ab und strich mir leicht pber die Wange.
„Man kann meist gar nicht anders. Er ist sympathisch, nett, hilfsbereit .. aber er kann auch ein ziemliches Arschloch sein, nur um dich schon mal vorzuwarnen.“
Ich sah sie an und sie nahm schnell ihre Hand weg.
„Ich mach uns frühstück.“
Sie stand auf und verließ ihr Zimmer. Ich sah ihr hinterher, stand dann auf, ging in Matts Zimmer und zog mir ein Sommerkleid an. Was war das eben? Diese Hand auf meiner Wange, eine so .. liebevolle Geste. Ich schüttelte heftig den Kopf. Nein, nicht liebevoll, tröstend.
Ich sah in den Spiegel. Seitdem ich wusste, dass meine Eltern nicht meine Eltern waren, hatte ich das Gefühl, mich selbst besser kennenzulernen. Ich fuhr mit der Hand an meinem Kinn entlang. Jetzt, wo ich es wusste, sah ich, dass ich mit keinem von ihnen Ähnlichkeit hatte. Meine Leidenschaft fürs Zeichnen konnte ich auch nicht von ihnen haben.
Ich drehte mich um, ging zu meinen Sachen, wühlte nach meinem Skizzenblock und einem Bleistift, wählte noch einmal Matts Nummer und machte mich, als ich nur die Mailbox hörte, auf den Weg in die Küche.
„Da bist du ja.“
Mary sah mich lächelnd an und deckte den Tisch fertig. Ich setzte mich auf einen Stuhl, zog die Knie an die Brust, klappte meinen Block auf und schaute sie an. Mary setzte sich auch und nahm sich was zu essen. Ich musterte sie weiter, bis sie mich ansah und grinste.
„Keinen Hunger?“
„Doch, doch.“
Schnell legte ich den Block weg und nahm mir was, beobachtete dabei die ganze Zeit Mary. Ich mochte ihre grade Nase und ihre vollen Lippen. Und ihre Figur ..
„Darf ich dich zeichnen?“, platze aus mir heraus.
Überrascht sah sie mich an, nickt dann aber. Ich ließ meinen Blick über ihren Körper streifen.
„Nackt?“, flüsterte ich.
Sie starrte mich mit offenem Mund an, aber nickte erneut. Ich lächelte und widmete mich wieder meinem Frühstück. Ich wollte schon immer mal jemanden nackt zeichnen und Mary war einfach .. perfekt dafür. Ich mochte sie, sie war mir sympathisch und sie hätte ja auch nein sagen können.

**
Langsam öffnete er die Augen und blinzelte. Wo .. was .. um Himmels Willen! Wo war er! Abby!
Sie kicherte. Jetzt gehörte er ihr.
**





Teil 1 Teil 2 Teil 3 Teil 4 Teil 5 Teil 6 Teil 7 Teil 8 Teil 9 Teil 10 Teil 11 Teil 12 Teil 13 Teil 14 Teil 15


© rockundliebe.de - Impressum Datenschutz