I'll be there to catch you - Teil 15

Autor: MusicJunkie91
veröffentlicht am: 05.07.2011


So. Hier der letzte Teil :) Ich bin sooo stolz auf mich, dass ich diese Geschichte endlich fertig habe ;D Viel Spaß!
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Als ich wieder aufwachte, lag ich auf eine harten Pritsche und ein junger Mann maß gerade meinen Puls. Als er mir ins Gesicht sah, verkündete er Personen, die ich nicht sah, dass ich wieder wach war und lächelte mich dann an.
„Frau Richards, wie geht es Ihnen? Sie waren ganz schön lange ohnmächtig, aber das ist schon okay, Ihr Körper muss die ganzen Geschehnisse heute erst einmal verkraften. Am besten bleiben Sie noch ein wenig liegen, ich schau gleich nochmal nach Ihnen.“
Er verließ den Raum. Die Personen, mit denen er eben gesprochen hatte, drängten sich um mein Bett.
„Abby?“
„Kleine?“
Ich sah hoch und erblickte zwei Paar Augen, eins blau, eins grün, die mich besorgt musterten. Ich überlegte einen Moment, ich wusste nicht, was ich jetzt tun sollte. Wenn ich in den letzten Monaten mit zwei Männern allein gewesen war ..
Doch Jacob nahm mir die Entscheidung ab, indem er sich einfach neben mich setzte und mich in seine Arme zog. Es fühlte sich richtig an, ich hatte wieder dieses Gefühl der Geborgenheit, dass ich immer bei ihm gehabt hatte. Ich schmiegte mich an ihn und hielt mich ganz fest. Ich wollte nicht, dass er mich loslässt, ich wollte bei ihm bleiben, er sollte mich vor allem beschützen.

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Jacob hielt sie fest im Arm und vergrub sein Gesicht in ihren Haaren. Er hatte nicht gedacht, dass er sie jemals wieder treffen würde. Er hatte die Hoffnung eigentlich schon aufgegeben gehabt, aber jetzt hielt er sie im Arm und alles war gut. Er bemerkte die eifersüchtigen Blicke von Matt, aber er ignorierte sie, er hätte Abby genauso gut umarmen können. Nur dass er schneller gewesen war. Er wusste, dass Abby sich bald zwischen ihm und Matt entscheiden müsste, wenn sie zur Ruhe gekommen war. Wenn sie geduscht hatte, wenn sie wieder ihre eigene Kleidung trug, vielleicht ein Bild gemalt hatte. Wenn sie sich wieder wohl fühlte, in ihrer eigenen Haut.
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Ich weiß nicht, wie lange wir da so saßen und ich wollte, dass es ewig andauerte. Ich vergaß vollkommen, dass Matt da auch noch stand. Als der Mann, der beim Aufwachen bei mir gewesen war, wieder auftauchte und mich nach Hause schickte, da war ich auch irgendwie froh. Jacob würde mich wieder mit zu sich nehmen, wo all meine Sachen, selbst die, die ich mit zu Julian genommen hatte, waren, meine Bilder, alles.
Die Taxifahrt war seltsam. Ich saß zwischen Matt und Jacob eingequetscht, keiner von ihnen hatte vorne sitzen wollen und ich hatte auch nicht auf dem Beifahrersitz Platz nehmen dürfen. Naja, letztendlich kamen wir an und das war alles was zählte.
Jacob ging sofort in die Küche und kochte einen Kaffee, während ich erstmal eine lange Dusche nahm. Da irgendwie nur Jacobs Duschgel und Shampoo in der Dusche standen, benutze ich halt das. Und es gefiel mir. Ich hatte seinen Duft schon immer gemocht. Ich ging in mein Zimmer und zog mir was an, einen hochgeschlossenen Pullover und eine weite Jogginghose. Ich wollte nicht, dass man meine Figur auch nur erahnen konnte. Ich hatte ja in letzter Zeit nur seltsame Dinge getragen, Kleidung, die mehr zeigte, als das sie verbarg.
Ich ging ins Wohnzimmer und setzte mich aufs Sofa, einen Meter von Matt entfernt. Es war nichts gegen ihn, ich hatte halt einfach nur Angst. Doch anscheinend hatte er das Signal nicht verstanden, er rutschte näher zu mir und legte seinen Arm um mich. Ich machte mich steif und hoffte, dass er es bemerkte, dass ich es nicht wollte. Wieso das so war, wusste ich nicht. Bei Jacob hatte ich mich immerhin ziemlich wohl gefühlt. Keine Ahnung, warum ich das unterschied. Anscheinend hatte ich das darauf folgende schon geahnt. Matts Hand rutschte nämlich langsam über meine Schulter und berührte leicht meine Brust. Ich zuckte zusammen und versuchte wegzurutschen, aber Matt hielt mich fest.
„Komm, Abby, stell dich nicht so an.“
„Matt, lass mich los, ich will das nicht.“
Aber anstatt mich loszulassen, beugte er sich über mich und begann mich zu küssen. Ich versuchte mich zu wehren, aber geschwächt wie ich war ..

**
Jacob kam ins Wohnzimmer und glaubte seinen Augen nicht zu trauen. Was tat dieses Arschloch da! Er stellte das Tablett ab und war mit wenigen Schritten bei ihnen. Er packte Matt und schleuderte ihn über den Tisch.
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Es ging alles so schnell. Ich hatte geschrien, das weiß ich noch. Das nächste, was ich sah war, dass Matt und Jacob sich über den Boden wälzten. Da hatte ich erneut aufgeschrien. Ich konnte nicht mehr erkennen, wer wer war und es schien eine Ewigkeit zu dauern. Irgendwann schaffte ich es aufzuspringen und versucht die beiden auseinander zu zerren, aber ich, die seit Monaten nicht mehr richtig gegessen hatte, hatte gegen diese zwei durchtrainierten Typen keine Chance. Doch irgendwann bemerkte Jacob, dass ich an ihm zerrte und hielt inne.
„Abby, was ist? Hey, wieso weinst du?“
Er sprang auf und zog mich in seine Arme. Ich hatte nicht bemerkt, dass ich weinte, doch jetzt konnte ich mich nicht zurück halten und begann richtig zu flennen. Er hielt mich, wiegte mich sanft hin und her und flüsterte mir beruhigende Sachen ins Ohr. Ich merkte, dass er sich langsam so drehte, dass er Matt anschauen konnte und hörte, wie er nur drei Wörter zu ihm sagte.
„Verschwinde. Für immer.“
Kurz darauf hörte ich die Tür und sah Matt danach nie wieder.

Heute, zwanzig Jahre später, sind Jacob und ich verheiratet und haben drei Kinder. Er ist inzwischen ein international bekannter Künstler und auch ich bin nicht ganz namenlos. Julian sitzt vermutlich noch immer im Gefängnis. Da sind wohl noch, abgesehen von den Dingen, die ich selbst erlebt habe, einige Dinge dazu gekommen. Ich träume oft noch von dieser Zeit, aber wenn ich schreiend aufwache, dann ist Jacob da, der mich hält. Ohne ihn würde ich nicht mehr überleben.

Ende





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