Keep Breathing Teil 3

Autor: Fullmoon
veröffentlicht am: 12.04.2008




Kapitel 3

Nach einer unruhigen Nacht rief Kara am nächsten Morgen ihre Mutter an und vereinbarte mit ihr ein Treffen in der Mittagspause.
Sie trafen sich in ihrem Lieblingscafé und Kara rückte, nachdem die Bedienung ihre Bestellungen aufgenommen hatte, endlich mit ihren Sorgen heraus.
Auch Ria war aufgefallen, dass ihre Tochter irgendetwas auf dem Herzen hatte. Sie hatte versucht die Augenringe mit MakeUp verbergen zu wollen und ein Fremder hätte diese sicher nicht bemerkt, doch als ihre Mutter wusste Ria immer instinktiv, dass mit Kara etwas nicht stimmte. Vor allen, wenn sie die ganze Zeit über so schweigsam war.
Sie legte ihrer Tochter eine Hand auf den Arm.
'Was ist los?'
Kara wusste nicht, wie sie sich ausdrücken sollte. Wie sollte sie das gestrige Erlebnis nur schildern, geschweige denn erklären? Würde sie nicht dadurch enthüllen, dass ihre Ehe mit Cain eine totale Katastrophe war?
'Gestern ist etwas Seltsames passiert…' begann sie schließlich. 'Ich weiß nicht, ob es etwas zu bedeuten hat, aber als Cain mir gestern in die Augen gesehen hat, war ich für einen kurzen Moment… ich habe ihn für einen kurzen Moment nicht gesehen. Es wurde schwarz und dann auch wieder nicht… ich habe ganz kurz Bilder gesehen, aber ich kann mich nicht mehr an sie erinnern… danach hatte ich sehr starke Kopfschmerzen…'
'Hast du versucht dich an die Bilder zu erinnern?'
'Ich weiß nur, dass sie schlimm waren… Ich glaube, ich habe Blut gesehen.'
'Blut?'
'Ja.'
Ria schwieg eine Weile. Kara wusste nicht, ob sie sich das einbildete, aber ihre Mutter schien etwas von ihrer gesunden Gesichtsfarbe verloren zu haben.
'Es ist nicht weiter schlimm.' sagte sie beruhigend. 'Mach dir keine Sorgen, Mama.
Vielleicht war das eine einmalige Sache.'
Ria nickte und lächelte leicht zittrig. 'Ja, hoffen wir es.'

'Unheimlich.' murmelte Karas beste Freundin Nat am Telefon, nachdem Kara ihren Bericht beendet hatte.
'Ja, finde ich auch. Zum Glück haben die Kopfschmerzen nachgelassen. Für einen kurzen Moment hatte ich den Eindruck, dass mir mein Kopf explodiert.' schilderte sie und ihr lief bei der Erinnerung ein kalter Schauer durch den Rücken.
'Was hat Cain dazu gesagt?'
'Nichts. Ich bin abgehauen.' sagte Kara. 'Und außerdem… was hätte er schon groß dazu sagen sollen? Ich muss mich ja wie eine Verrückte aufgeführt haben.'
'Gab es einen besonderen Grund, warum er dir so nah gekommen ist?' fragte Nathalie scheinheilig und Kara durchschaute ihre Freundin sofort.
'Nein, er wollte mich nicht küssen, Nat!'
'Na ja, wer weiß, was sich da alles noch so entwickelt zwischen euch…'
Kara schnaubte. 'Cain würde mir nicht einmal unter Bezahlung näher als zwei Meter kommen. Das gestern war nur, um mir seine ‚Stärke' zeigen zu wollen. Und wie kommst du darauf, dass sich zwischen uns etwas ‚entwickeln' könnte?'
'Ihr lebt auf engstem Raum miteinander, da bestimmen es einfach eure Triebinstinkte-''Falsch. Das Haus ist so groß, dass man sich darin verlaufen könnte.'
'Weißt du was? Ich komm einfach am Wochenende vorbei und sehe es mir an. Ich durfte schon nicht zur Hochzeit kommen, da darf ich dich doch wohl in deinem neuen Domizil besuchen?'
'Zu gerne. Mir graut schon vor einem ganzen Wochenende allein in diesem Haus.'
'Mail mir die Wegbeschreibung.'
'Alles klar, wir sehen uns!'

Cain wollte an diesem Abend auf jeden Fall Karas Gesellschaft meiden. Daher hielt er, als er von der Arbeit nach Hause kam, vorsichtshalber Ausschau nach ihr, doch im Erdgeschoss war es still. Erleichtert streifte er sich die Schuhe von den Füßen und schlenderte fast gut gelaunt in die Küche, um eine Kleinigkeit zu essen.
Der heutige Tag war wirklich stressig gewesen. Ein Meeting hatte das Andere gejagt und er hätte beinahe einen wichtigen Auftrag verloren. Charvet International stellte hoch angesehene Elektronikwaren her und er wollte nicht der Erste sein, der den Namen der, zukünftig bald ihm gehörenden, Firma beschmutzte.
Sein Blick fiel auf das Wohnzimmer und er wäre beinahe zusammengezuckt, als er Kara schlafend auf der Couch entdeckte.
Sie hatte ihren Dutt gelöst, so dass ihre Haare in langen Wellen wie schwarze Tinte über der weißen Couch lagen. Ein Arm lag auf dem Bauch, der andere war über dem Kopf angewickelt. Sie sah sehr erschöpft aus und Cain bemerkte die Augenringe unter ihren Augen.Er empfand es zugleich als seltsamen und sinnlichen Akt sie beim Schlafen zu beobachten, was ihn einigermaßen erschreckte. Zugleich spukten ihm Jeans Worte im Kopf herum, sodass er sich eilig abwandte und in sein Arbeitszimmer ging.
Das Wochenende rückte immer näher und er wusste nicht, ob er sich lieber erholen oder sich mit Arbeit voll pumpen sollte. Letzteres hatte den Vorteil Kara nicht sehen zu müssen, doch er war zu ausgelaugt und brauchte unbedingt Schlaf.
Das Telefon klingelte und Cain, der sich in seiner Einsamkeit gestört fühlte, hob barsch ab.'Ja?'
'Schlechte Laune?' kam Jeans Antwort zurück.
Cain fuhr sich durch die Haare. 'Geht so.'
'Arbeit oder Privat?'
'Etwas von beidem.'
'Hast du ein tolles Leben.'
'Ja, ich weiß. Warum rufst du an?' fragte Cain.
Jean lachte. 'Ah, das liebe ich so an dir, immer so direkt…'
Falls er Cain ein Lächeln entlocken wollte, so hatte dies nicht geklappt.
Nach kurzer Pause fuhr er fort:
'Es ist wegen dem Wochenende. Hast du was vor?'
'Weiß ich noch nicht.' erwiderte Cain.
'Darf ich dich als Freund um einen Gefallen bitten?'
'Kommt drauf an.'
'Valerie und ich wollten dieses Wochenende wegfahren. Du weißt, dass wir unseren zwanzigsten Hochzeitstag feiern wollen.'
Cain runzelte die Stirn. 'Du willst, dass ich babysitte?'
'Nur für ein paar Stunden.' bat Jean. 'Danach passen Val's Eltern auf die Kinder auf.'
Aus dem Hintergrund drang eine laute Kinderstimme an Cains Ohr. Er erkannte, dass es Jeans jüngster Sohn war, der gerade Laufen gelernt hatte.
'Ich glaube, da möchte jemand mit dir reden.' sagte Jean und Sekunden später lauschte Cain dem fröhlichen Gebrabbel von dem kleinen Laurent.
Irgendwie fand er es lustig, dass der Kleine so munter losplapperte und es sich auch noch so anhörte, als wolle er ihm etwas Lebenswichtiges mitteilen.
Ein mattes Lächeln huschte über sein Gesicht.
Jean nahm wieder den Hörer an sich. 'Ich hoffe, Laurent hat mich nicht enttäuscht und dich überredet?'
'Höchstens zwei Stunden.'
'Zwei Stunden reichen völlig. Danke.'
Jean lächelte am anderen Ende der Leitung. Er wusste, dass Cain seine Kinder liebte und sicher mehr als zwei Stunden mit ihnen verbringen würde, obwohl er dies niemals von selbst zugeben würde.
'Kein Problem.'
Nachdem er aufgelegt hatte, rief Cain seinen Vater an, um ihn über die neuesten Entwicklungen in der Firma auf dem Laufenden zu halten. Er zögerte ein wenig, als sein Vater ihn bat seine Schwiegertochter ans Telefon zu holen.
'Sie schläft.' sagte er tonlos.
'Nun, dann richte ihr schöne Grüße von mir und deiner Mutter aus. Was? Nichts, Julie, ich hab nur gesagt, dass Cain Kara von uns grüßen soll! Cain? Bist du noch dran?'
'Mh.'
'Ich melde mich noch einmal wegen der Royal Electronics Gala. Denk dran, sie ist Anfang September, sei pünktlich und informiere auch Kara über den Termin.'
Allein die Vorstellung, dass Kara ihm den ganzen Abend über auf den Fersen kleben würde behagte ihm nicht.
Cain fragte sich, ob er ein schlechter Mensch war, weil er so negativ über sie dachte.
Nachdem er auch endlich das Gespräch mit seinem Vater beendet hatte, überlegte er, was er an diesem Abend noch tun könnte. Er zog Arbeit in Erwägung, verwarf diesen Gedanken aber schnell wieder.
Plötzlich hörte er ein lautes Klirren, gefolgt von einem markerschütternden Schrei. Ohne daran zu denken, dass er so vielleicht Kara begegnen könnte, stand er schnell auf, um zu sehen, woher der Lärm kam.
Kara kniete auf den kalten Fliesen der Küche, die voller Glasscherben waren, und hielt sich mit beiden Händen den schmerzenden Kopf.
Er ging zu ihr hin und zog sie grob auf die Füße.
'Was ist passiert?' fragte er sie.
Sie antwortete zunächst nicht, sondern krallte ihre Hände in sein Hemd.
Er sah, dass sie am ganzen Körper zitterte.
Nach einer Weile ließ sie ihn los. 'Ist es vorbei?' fragte sie leise.
'Was soll vorbei sein?' entgegnete Cain verwirrt.
Ihre Augen waren seltsam leer. 'Was?'
'Kara?'
'Ja.' murmelte sie kaum hörbar.
'Wie ist dein Nachname?'
'Danziger.'
'Wer bin ich?'
Sie sah ihm in die Augen. Und antwortete nicht.
'Kara, wer bin ich?' wiederholte er.
'Mein Kopf tut weh.' flüsterte sie.
'Sag mir, wie ich heiße.'
Ein Blitz schoss durch ihren Kopf und sie zuckte wegen dem Schmerz zusammen.
'Cain.'
Die Anspannung, die bis jetzt in seinem Körper geherrscht hatte, legte sich langsam wieder.'Was war los?'
'Ich…' Sie sah sich um. 'Ich wollte nur etwas zu trinken holen. Dann habe ich aus Versehen das Glas umgestoßen.'
'Und dann?'
'Dann…' Sie brach ratlos ab. Sie wusste es nicht mehr ganz genau.
'Wir fahren morgen zum Arzt.' beschloss Cain kurzerhand.
Karas Augen weiteten sich. 'Ich brauche keinen Arzt!'
'Ach ja? Das ist nun schon das zweite Mal, dass du so einen Anfall hast-'
Ihr Mund klappte bei dieser Wortwohl empört auf. 'Anfall? Das sind keine Anfälle!'
'Was ist es dann?' entgegnete er. 'Irgendetwas stimmt nicht mit dir. Du wusstest vor kurzem nicht, wer ich war.'
Ein bitteres Lächeln umspielte ihre Mundwinkel. 'Ich weiß auch jetzt nicht, wer du bist.'
'Ich fahre dich morgen zum Arzt.' sagte Cain, ihre Anspielung ignorierend.
'Ich habe dir gesagt, dass ich keinen Arzt brauche, Cain. Ich kann selbst für mich entscheiden.'
'Nicht, wenn du mein ganzes Mobiliar demolierst.'
Sie funkelte ihn wütend an. 'Das hatte damit rein gar nichts zu tun!'
'Vielleicht hast du Alzheimer.'
'Meinst du nicht, dass ich ein wenig zu jung für Alzheimer bin?'
'Bin ich Arzt?'
'Nein, und genau aus diesem Grund kannst du nicht für mich entscheiden, was ich tun soll.'
'Hast du das öfter?'
'Nein. Noch nie. Bis jetzt. Ich weiß nicht, woher das kommt.'
'An was kannst du dich noch erinnern?'
Kara sah ihn fragend an. 'Wie meinst du das?'
'Beantworte meine Frage. Du weißt, wie ich sie gemeint habe.'
Kara ging zu dem Esstisch und setzte sich auf einen der Stühle. Sie betrachtete die blitzblanke Glasscheibe, in der sich das Licht der Küchenlampe spiegelte.
'Ich habe Scherben gesehen.'
'Von dem Glas?'
'Ich weiß es nicht. Kann sein.'
'Wieso weißt du das nicht?'
'Weil ich mich nicht mehr daran erinnern kann!' erwiderte sie gereizt und genervt von seiner enervierenden Fragerei. Sie fühlte sich wie eine Patientin in der Psychiatrie.
'Du hast mich gefragt, ob es endlich vorbei sei. Kannst du dich wenigstens daran erinnern?''Ja.'
'Und was hast du mit ‚es' gemeint?'
'Cain, was sollen die ganzen Fragen?'
Ihre Blicke trafen sich für einige Sekunden, bevor Cain sich abwandte und aus dem Küchenfenster hinausstarrte.
Es herrschte Schweigen, bis er sich umdrehte und den Raum verließ. Kara folgte ihm.'Cain…'
Cain nahm seine Jacke vom Bügel und schlüpfte in seine Schuhe ohne sie zu beachten.Als er die Haustür öffnen wollte, hinderte sie ihn daran.
'Cain, ich habe mich nur gefragt…' begann sie, doch er schnitt ihr das Wort ab.
'Denk nicht, ich würde mir Sorgen um dich machen. Denk so etwas bloß nicht von mir.''Wieso sollte ich so etwas nicht von dir denken?'
'Weil du mir, verdammt noch mal, völlig egal bist!' rief er und schloss die Tür mit einem lauten Knall hinter sich.
Die Leere, die er hinterließ war bedrückend. Sie wünschte, er hätte sie nicht hier so ganz allein in diesem riesigen Haus gelassen.

Sie wechselten die nächsten Tage kein Wort miteinander. Kara fuhr abends meistens zu ihrer Mutter, um sich von der Einsamkeit abzulenken und um Cain den Gefallen zu tun sie nicht sehen zu müssen.
Es war das erste Mal, dass sie sich nicht auf das Wochenende freute und der Besuch von ihrer besten Freundin bot nur ein schwaches Rettungslicht.
Nathalie klingelte zehn Minuten später als verabredet an der Charvet'schen Haustür, doch dieses Mal verzieh Kara ihr großzügig. Sie fiel Nat überglücklich um den Hals.
'Aber hallo, da hat mich aber jemand wirklich vermisst!' scherzte Nat und drückte Kara einen Kuss auf die Wange. 'Ach, du meine Güte.' stieß sie dann hervor als sie eintrat.Genau wie Kara betrachtete Nat das imposante Gebäude mit riesigen Augen und leicht geöffnetem Mund. 'Das ist ja ein Palast.'
'Eher ein Mausoleum.' entgegnete Kara und führte Nathalie in den Garten.
'Und sieh dir erst mal den Garten an!' staunte Nathalie, die sich auf einen der Gartenstühle niederließ.
Kara setzte sich ebenfalls und betrachtete den Garten. Kurz geschnittenes Gras, kunstvoll arrangierte Blumenbeete auf dem sich Bienen und Hummeln tummelten und ganz am Ende eine große Reihe von Tannen. Ein kleiner Springbrunnen plätscherte leise vor sich hin und in dem Teich genossen die Fische die Abkühlung.
'Er wirkt künstlich.' stellte sie fest.
Nat sah sie aus ihren grünen Augen an. 'Es ist die Hölle, stimmt's?'
Kara nickte. 'Ich fühle mich hier so allein.'
Mitfühlend legte ihre Freundin ihr eine Hand auf den Arm.
'Du hättest mich jederzeit anrufen können.'
'Ich dachte… vielleicht wird es besser. Mit der Zeit.'
'Tja, gut, dass ich etwas für schlechte Zeiten mitgebracht habe.'
Nat zog grinsend eine Martiniflasche aus ihrer Tasche.
'Nat! Es ist noch nicht mal Mittag!' protestierte Kara, doch der Protest war schwach.Fünf Minuten später sonnten sich beide auf der Terrasse mit einem Glas Martini in der Hand.'Wenn man die Augen schließt ist es gar nicht so schlimm.' sagte Kara.
Nat blinzelte zu ihr rüber. 'Los, trink aus, ich gieß dir neu ein.'
'Martini muss man genießen.'
'Heute nicht. Los.'
Seufzend leerte Kara ihr Glas und Nathalie schenkte ihr und sich selbst nach.
'Du musst noch fahren, Nat!'
'Ich weiß.'
'Wie war das mit dem ‚Ich fahre nie Auto, wenn ich was getrunken habe'?'
Nat verdrehte die Augen. 'Das war vor zehn Jahren und da hab ich gerade erst meinen Führerschein gemacht!'
'Du kannst ja länger bleiben.'
'Hatte ich vor.'
'Du bist ein Schatz.'

Cain fand Kara mit einer Blondine auf der Terrasse sonnend vor und stutzte leicht, als er die halbleere Martiniflasche auf dem Tisch sah.
Er war gerade erst aufgestanden und hatte eine dampfende Kaffeetasse in der Hand, während die beiden Frauen schon reichlich Alkohol im Blut hatten.
Die Blondine bemerkte ihn und richtete sich auf.
'Hallo, Sie müssen Cain sein.'
'Richtig.'
Bei dem Klang seiner Stimme zuckte Kara innerlich zusammen. Sie hatte ihn nicht kommen hören. Sie öffnete die Augen und erblickte ihn. Und trank einen kräftigen Schluck Martini.Er stand halbnackt vor ihnen, mit nichts bekleidet als einer grauen Jogginghose und wild zerzausten braunen Haaren, was schon wirklich ein Kunststück war, da sie eigentlich viel zu kurz sein sollten, um einen zerzausten Eindruck zu machen.
Am besten genehmigte sie sich noch einen Schluck.
Entsetzt beobachtete sie, wie Nathalie aufstand und selbstbewusst, wenn auch ein wenig zittrig auf den Beinen, auf ihn zuging.
'Ich bin Nathalie. Karas beste Freundin.' sagte sie und streckte ihre Hand aus.
Cain ergriff sie nach kurzem Zögern. 'Cain.'
'Cain.' Nat ließ sich den Namen auf der Zunge zergehen. 'Ein wirklich schöner Name.'Cain hob die Kaffeetasse an seine Lippen und antwortete nicht.
Nat drehte sich um und winkte Kara zu sich heran.
Kara versuchte ihr möglichst unauffällig deutlich zu machen, dass sie jetzt nicht aufstehen würde, doch Nat schien ihre Zeichen nicht zu verstehen.
'Kara, komm!'
Diese warf einen kurzen Blick auf Cain, der sich nicht von der Stelle zu rühren schien.
‚Wieso bleibt der Mann gerade in diesem Moment, wo er sich doch die ganze Zeit vor meiner Gesellschaft drückt?' fragte sie sich leicht verärgert.
Just in diesem Augenblick klingelte zum Glück das Telefon und Cain ging zum Apparat um abzuheben.
Sie atmete erleichtert aus und funkelte Nat an.
'Was sollte das denn?' zischte sie.
'Ganz ehrlich? Keine Ahnung. Ich wollte euch… hmm… näher bringen.' versuchte Nat ihre Aktion zu erklären.
'Geht's noch? Sieh es mal so: Cain und ich sind zwei Magnete mit gleichen Polen die sich abstoßen. Abstoßen, verstehst du? Das ist ein Wortspiel, Nat!'
Nat setzte sich wieder auf ihren Gartenstuhl.
'Ich bin leicht betrunken, aber noch längst nicht blöd, Süße!'
Beide hörten die Haustür auf- und wieder zugehen.
'Wo ist er hingegangen?'
Kara schnaubte. 'Was fragst du mich?'

Es war kurz nach zwei, als Kara merkte, dass ihr schlecht war. Die Martiniflasche war leer und sie und Nat hoffnungslos betrunken.
'Lass uns aus der Sonne gehen. Die knallt mir so ins Gesicht. Und ich glaub, ich muss kotzen.' murmelte sie matt und schirmte die Augen ab.
'Ja, du bist auch ganz schön grün im Gesicht.' Nat fing an zu lachen. 'Grün im Gesicht! Ist das nicht lustig?'
Sie mussten beide losprusten und beschlossen, sich ins Wohnzimmer zu setzen.Nathalie rannte gegen die Glastür, was einen erneuten Lachanfall bei den Freundinnen auslöste.
'Du musst die Tür aufmachen!' kicherte Kara. 'Ach, was soll's, ich mach das schon.'
Die Couch schien wie eine lebensrettende Oase zu sein und Kara stürzte sich auf sie und blieb genauso liegen, während Nat es sich auf der anderen gemütlich machte.
'Das Leben ist lustig, wenn man voll ist.' lallte sie.
'Nat, ich will ein Glas Wasser.'
Nat stöhnte. 'Dann muss ich wieder aufstehen.'
'Mir geht's nicht gut. Ich hab viel mehr getrunken als du.'
'Hast du nicht.'
'Doch.'
'Nein.'
'Wasser.'
'Okay.'
Es dauerte ewig bis Nathalie ihr endlich das lang ersehnte Glas Wasser vor die Nase hielt und sie auch noch halb darin ertränkte.
'Ich wollte das Zeug trinken!' beschwerte sich Kara und sah auf ihr nasses Top.
'Selbst Schuld. Schick das nächste Mal jemand anderes, der dir Wasser holt.'
Kara trank das Glas aus und schloss wieder die Augen.
Als sie sie wieder öffnete, war es schon Abend und sie hatte noch nichts gegessen. Was ihr Magen ihr auch gleich mit einem lauten Knurren demonstrierte.
Ächzend erhob sie sich von der Couch und schmunzelte, als sie Nat auf der anderen Couch schlafen sah.
Sie taumelte noch leicht benebelt in die Küche und schluckte erst einmal ein paar Medikamente gegen den Kater und schwor sich nie mehr soviel Alkohol zu trinken.Wenigstens nicht ohne vorher etwas gegessen zu haben.
Kara öffnete den Kühlschrank und begann Zutaten für ein Omelett herauszupicken.Während sie die Eier verquirlte, ging die Haustür mit einem Ruck auf und ein Junge im Grundschulalter kam hereingestürmt, gefolgt von noch einem, der wohl sein jüngerer Bruder zu sein schien.
Beide blieben stehen und starrten Kara an, als wäre sie ein biologisches Wunder.
Die Jungs hatten hellbraune Haare und große braune Augen.
'Hey, ihr beiden.' sagte sie und lächelte tapfer, während die Kopfschmerzen sie umbrachten.Nachdem die ersten Hemmungen überwunden waren, strahlten beide Jungs sie an und rannten zu ihr hin.
'Wer bist du?' fragte der Ältere.
'Kara. Und du?'
'Thomas. Aber alle nennen mich Tommy. Und das ist mein Bruder.'
Sie wandte sich an den Jüngeren. 'So, so. Und wie heißt du?'
'Julien.'
'Hast du auch einen Spitznamen wie dein Bruder?'
Julien schüttelte leicht verlegen den Kopf.
Als Cain mit einem noch jüngeren Exemplar von ihnen hereinkam, sprangen Tommy und Julien aufgeregt um ihn herum.
'Onkel Cain, ist das deine Frau?' fragte Tommy.
'Ich hab noch eine auf der Couch gesehen.' warf Julien ein. 'Hast du etwa zwei Frauen?'Das Baby, das Cain auf dem Arm trug, patschte fröhlich glucksend mit seinen Händen auf seinem Kopf herum und verwuschelte ihm die Haare.
Cains und Karas Blicke begegneten sich.
Ihr Herz erwärmte sich einen kurzen Augenblick für ihn. Er wirkte gar nicht so kalt und abweisend, wenn er mit den Kindern umging. Schnell drehte sie ihm wieder den Rücken zu und begann das Omelett zu braten.
'Nein, natürlich nicht.' sagte Cain. Er hob das Baby hoch und warf ihm einen strengen Blick zu. 'Wenn du mir noch mal in die Haare greifst, Laurent, setzt es was! Alles klar?'
Laurent kreischte nur vergnügt und klatschte begeistert in die Hände.
'Ich glaub, er hat das nicht verstanden.' sagte Julien.
'Er ist ja auch noch ein Baby, Blödmann!' sagte Tommy.
'Bin kein Blödmann! Selber Blödmann!'
Beleidigt ging Julien zu Kara, die den Herd ausschaltete und sich zu ihm hinkniete.
'Aber, aber.' murmelte sie und strich dem Jungen übers Haar. 'Das hat dein Bruder bestimmt nicht so gemeint, oder, Tommy?'
Kara und Julien sahen ihn erwartungsvoll an.
Tommy wurde rot und schüttelte schließlich beschämt den Kopf.
'Na, siehst du, Julien.' Sie kniff dem Jungen liebevoll in die Wange. 'Nicht mehr traurig sein.'
'Respekt.' sagte Cain und kam mit Tommy und Laurent in die Küche. 'Du weißt, wie man mit Kindern umgeht.'
Kara stand wieder auf. 'Wessen Kinder sind sie?' fragte sie, ohne sich große Gedanken darüber zu machen, dass er ihr gerade ein Kompliment gemacht hatte.
'Jeans.'
'Sie sind großartig.'
Laurent streckte die Hände nach ihr aus und bekam eine Haarsträhne zu fassen. Typisch Baby zog er daran, sodass Kara notgedrungen einen Schritt näher kommen musste, wenn sie die Strähne unversehrt an ihrem Kopf wieder finden wollte.
'Autsch!'
Tommy, dem langweilig geworden war, zog seinen Gameboy aus seiner Tasche und setzte sich auf das Sofa im Wohnzimmer, um Alien von einem unbekannten Planeten zu vertreiben.Julien jedoch blieb, wo er war, und tadelte seinen jüngeren Bruder für sein Verhalten.
'Laurent! Nicht an den Haaren ziehen!'
Kara löste sanft die Finger von ihrem Haar und als ihre Fingerkuppen über die weiche Babyhaut strichen, versetzte es ihr einen Stich ins Herz.
'Was ist los?' fragte Cain.
Sie versuchte zu lächeln. 'Nichts. Was soll los sein?'
Bevor Cain antworten konnte, ertönte ein lauter Fluch aus dem Wohnzimmer. Dann noch einer.
'Okay, Kleiner, das was ich gesagt habe, war nicht für deine Ohren bestimmt. Vergiss am Besten was ich gesagt habe. Das ist ein böses Wort.'
Nat kam in die Küche gewankt und stöhnte, als sie noch mehr Menschen sah.
'Was soll das hier werden? Eine Party?'
Kara musste lachen. 'Ich hab uns Omelett gemacht.'
'Wie viel Uhr haben wir - ach du Sch… na, du weißt schon.'
'Willst du ihn mal halten?' fragte Cain Kara plötzlich und hielt ihr Laurent hin.
'Wieso?' entgegnete diese misstrauisch und machte einen Schritt zurück.
Er zuckte mit den Schultern. 'Ich dachte, du magst Kinder.'
Kara trat noch einen Schritt zurück. 'Später vielleicht… Komm, Nat, das Omelett wird noch kalt.'
Nathalie hatte das Geschehen mit Neugier beobachtet, war aber froh, dass Cain Kara nicht weiter dazu drängte das Baby an sich zu nehmen.
Sie setzten sich an den, aus Glas bestehenden, Esstisch und teilten sich das Omelett. Während sie aßen, drangen Kinderstimmen an ihre Ohren und Nat bemerkte einen leichten Anflug von Traurigkeit über Karas Gesicht huschen, sagte aber nichts.
'Du wirst heute wohl nicht nach Hause fahren.' unterbrach Kara das Schweigen.
Nat seufzte. 'Nein, es sei denn, ich will unbedingt meinen Führerschein loswerden.'
'Du kannst ruhig hier schlafen. Es gibt genügend Zimmer.'
'Hast du dir das Haus schon mal ganz angeguckt?'
Kara schüttelte den Kopf. 'Ich wohne doch erst eine Woche hier und war die ganze Zeit arbeiten. Außerdem…' Sie senkte ihre Stimme ein wenig. '… fände Cain es nicht gerade toll, wenn ich ihn nach Feierabend irgendwo auffinden würde. Er ist zwar die meiste Zeit in seinem Arbeitszimmer, aber wer weiß, wo er sich sonst noch aufhalten könnte.'
Nathalie lehnte sich kurz in ihrem Stuhl zurück. 'Du solltest nicht so viel Rücksicht auf ihn nehmen. Immerhin ist es jetzt auch dein Haus.'
'Nein, ist es nicht. Ich wohne zwar hier, aber rechtmäßig gehört es ihm. Heirat hin oder her.''Es muss nicht immer so sein.' sagte Nat. 'Ihr kennt euch noch nicht. Was nicht ist, kann noch werden.'
Kara spießte ein Stück Omelett mit ihrer Gabel auf. 'Und was soll deiner Meinung nach aus uns werden?'
Nathalie lächelte leicht. 'Das werden wir ja noch sehen.'
Kara zog die Augenbrauen hoch. 'Du liest einfach zu viele Liebesromane.'
'Nein.' widersprach Nat mit vollem Mund. 'Ich weiß einfach, wie Männer ticken. Unmöglich zu denken, dass ihr nicht irgendwann miteinander schlafen werdet, wo ihr euch doch andauernd seht. Welcher Mann würde da nicht aus Bequemlichkeit zugreifen?'
'Na, super, das muntert mich ungemein auf. Hättest du nicht sagen können…' Kara brach ab. Über was redeten sie da eigentlich? 'Nat, so etwas wird nie passieren.'
'Was wird nie passieren?' fragte Julien, der plötzlich an ihrer Seite stand und sie aus hellbraunen Augen neugierig anblickte.
'Äh… Dass die Menschen einmal von Aliens aufgefressen werden.' improvisierte Kara.Juliens Augen wurden groß. 'Wer hat das denn gesagt?'
'Der… hmm… sag mal, hast du eigentlich schon gegessen?' wechselte sie das Thema.
Der Junge nickte. 'Wir waren mit Onkel Cain bei MC Donalds. Er hat aber gesagt, wir dürfen das meiner Mama und meinem Papa nicht erzählen.'
Kara lächelte. 'Na, so was.'
'Weißt du was?' sagte Julien ganz leise, dass sie sich zu ihm rüber beugen musste, um ihn zu verstehen. 'Du hast lila Augen.' flüsterte er ihr ins Ohr.
'Wirklich?'
Er nickte. 'Darf ich es Tommy sagen?'
'Wenn du möchtest.'
'Und Onkel Cain?'
Kara zögerte. 'Wenn er möchte.'
Aufgeregt lief Julien zu seinen Brüdern, die mit Cain im Wohnzimmer saßen und eine Zeichentrickserie ansahen, um sein Wissen mit ihnen zu teilen.
Nathalie sah Kara an.
'Du magst den Jungen.'
'Ich mag Kinder.' verbesserte Kara sie.
Nathalie beließ es dabei und stand auf. 'Komm, zeig mir mal dein Schlafzimmer.'

Julien sprang auf das Sofa und kletterte zu Tommy.
'Ich weiß was, was du nicht weißt.' sagte er neunmalklug.
Tommy, dessen Augen auf dem Bildschirm hefteten, sah ihn nicht an. 'Und was?'
'Kara hat lila Augen.' sagte er ganz leise.
'Was?'
'Kara hat lila Augen.' sagte er eine Spur lauter.
'Hä?'
Julien verdrehte die Augen und wandte sich an Cain, der Laurent auf dem Schoß sitzen hatte.'Onkel Cain?'
'Ja, Julien?'
'Wusstest du, dass Kara lila Augen hat?'
Cain blinzelte ihn an. 'Nein.' log er dann.
'Echt nicht? Eigentlich waren sie nicht die ganze Zeit lila. Nur gerade. Komisch, ne?'
'Ich hab noch nie jemanden mit lila Augen gesehen.' mischte sich Tommy ein.
'Ich aber!' sagte Julien triumphierend. 'Du kannst ja zu ihr hingehen.' Er sah ins Esszimmer und musste feststellen, dass sie weg war. 'Oh. Zu spät. Wo ist sie hingegangen, Onkel Cain?''Wahrscheinlich nach oben.'
'Dann musst du nach oben gehen, Tommy.'
'Ich geh, wenn die Serie zu Ende ist.' erwiderte dieser.
Eine Weile war Stille und es waren nur noch die Stimmen aus dem Fernseher zu hören.
Draußen ging die Sonne gerade unter und tauchte den Raum in warmes Licht.
Dann klingelte es an der Tür.
'So, Jungs, das ist bestimmt eure Oma.' sagte Cain und schaltete den Fernseher aus, worauf Tommy einen enttäuschten Laut von sich gab.
Während Cain mit Laurent die Tür öffnete, huschten Tommy und Julien die Treppe hoch, um Kara zu suchen.
Sie folgten den Stimmen und standen dann in ihrem Schlafzimmer.
Nat und Kara hatten es sich auf ihrem Bett gemütlich gemacht und unterhielten sich gerade über Nathalies Freund.
'Sieh mal einer an, dein Fanclub ist wieder da.' grinste Nat und wies auf die beiden Jungs, die auf der Türschwelle standen.
'Tommy wollte deine lila Augen angucken. Er glaubt mir nämlich nicht, dass sie lila sind.' sagte Julien.
'Na, dann komm mal her, Tommy.' Kara winkte ihn zu sich heran und verkniff sich ein Grinsen, als das Kind sie mit großen Augen anstarrte. 'Manchmal sind sie gar nicht lila.' erklärte sie ihm. 'Das kommt nur von der Sonne.'
Tommy nickte. 'Wir müssen jetzt gehen. Unsere Oma ist da.'
'Dann lasst sie mal nicht warten.' Sie zog Tommy zu sich heran und drückte ihm einen Kuss auf die Wange, worauf er errötete und Julien sich vor Lachen den Bauch hielt.
Kara zwinkerte ihm zu. 'Los, verabschiedet euch auch von Nathalie.'
Immer noch rot wie eine Tomate, gab Tommy Nat verlegen die Hand und floh so schnell wie möglich aus dem Zimmer.
'Wenn du deinen Bruder weiterhin auslachst, bekommst du auch einen Kuss!' warnte Nat seinen kleinen Bruder, lächelte aber.
'Ich hab keine Angst vor Mädchen!' behauptete Julien mutig.
'Na, wenn das so ist…'
Bevor ihre Lippen jedoch seine Wange berühren konnten, wand sich Julien aus ihrer Umarmung und trat einen Schritt zurück.
'Du hast ja doch Angst.' lachte Nat.
'Julien, wo bleibst du denn?' rief eine Frau von unten.
'Das ist meine Oma. Tschüss, Kara, tschüss, Nathalie.'
'Bis dann. Vielleicht kommst du uns mal wieder besuchen.' sagte Kara.
Julien nickte. 'Ich muss aber erst meine Mama fragen.'
'Julien! Wir fahren sonst ohne dich!'
Schnell wie der Blitz rannte er aus dem Zimmer, um seine Oma nicht zu verärgern.
'Ja, Omaaa! Ich musste noch ‚Tschüss' sagen!'
Nathalie ließ sich in die weichen Kissen des Bettes fallen und blinzelte Kara an, die ihre Aufmerksamkeit immer noch auf die nicht mehr im Raum stehenden Kinder gerichtet hatte.'An was denkst du?' fragte sie schließlich.
'Was? Ich?' Kara schreckte aus ihren Tagträumen auf. 'Oh, an nichts Besonderes.' Sie ließ sich neben ihre Freundin im Bett nieder. 'Guck nicht so. Das stimmt. Außerdem wolltest du mir gerade erzählen, was mit Tim war.'
'Du verstehst es wirklich, geschickt das Thema zu wechseln.'
'Hm… Also?'
Nathalie fügte sich und erzählte weiter. Kara versuchte ihr zuzuhören, doch das Bett war so warm und kuschelig und sie so müde.
Sie ließ den Tag noch einmal Revue passieren und wusste, dass es nicht immer so sein würde wie heute. Nathalie konnte sie nicht immer besuchen kommen, obwohl sie wusste, dass sie es sicher gerne tun würde.
Doch Kara musste selbst mit ihrer Situation zurechtkommen, es blieb nur noch die Frage, was sie mit dieser Ehe anstellen sollte. Ihr Verstand sagte ihr, dass sie die Dinge so hinnehmen sollte. Die Fakten waren klar: Cain und sie konnten einander nicht ausstehen. Sie waren wie Wasser und Öl, eine Verbindung, die einfach nicht funktionierte.
Sie war für ihn ein Mittel zum Zweck, genauso wie er das für sie war. Jeder würde diese Ehe mit einem Gewinn beenden und die restlichen fünf Monate und drei Wochen müsste sie einfach so tun, als wäre sie in einem Hotel. Mit dem Inhaber hatte sie eine geschäftliche, keine persönliche Beziehung. So war es am logischsten und auch am erträglichsten.
Wer sagte, dass sie in dieser Zeit keinen anderen Mann kennen lernen durfte? Ihr derzeitiger Ehemann war nicht der Mann für das Immer und Ewig.
Leider musste Kara feststellen, dass sie so nicht leben konnte. Hätte sie Cains Herz, dann könnte sie diesen Plan vielleicht durchziehen, aber nicht als aufrichtige, wenn auch naive, Frau.
Es musste ja keine Liebesbeziehung sein. Ein freundliches Einvernehmen wäre schon genug.Wie konnte sie nur solange bei jemandem wohnen, der sie nicht beachtete und sie als lästiges Hindernis sah?
Irgendwann wurde es ihrem Kopf zu viel und ihre Augen fielen langsam zu, was Nat auch kopfschüttelnd registrierte.
Sie stand auf, löschte das Licht und legte sich wieder zu Kara ins Bett.
Dazu waren Freundinnen schließlich da.







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