Plötzlich war alles anders - Teil 8

Autor: Juliaaa
veröffentlicht am: 20.07.2012


Als ich wieder in unser Zimmer komme, ist meine Mama immer noch total sauer. Sie schreit mich direkt an: „Sally, was soll das? Du hast mir gesagt, dass du nicht mehr mit dem Jungen zusammen bist. Wieso ist er wieder dein Freund, ohne, dass ich es weiß? Was soll denn
das?“. Auch ich bin sauer und schreie nur zurück: Ach ja. Ich dachte auch, dass du und Werner nicht mehr zusammen seid und jetzt bist du sogar schwanger von ihm. Ich mag diesen Penner einfach nicht. Er ist daran schuld, dass Papa sich von dir getrennt hat. Und wenn du es wissen willst, ich werde zu Papa ziehen und ich werde mit Joshy zusammen bleiben, ob du es willst oder nicht.“. Sie schaut mich an und sagt nur: „ Na gut, wenn du das willst. Ich dachte, du freust dich mit uns zusammen hier zu wohnen. Aber dann zieh zu deinem Vater. Ich werde dich nicht aufhalten.“. Sie dreht sich um und ich sehe im letzten Moment noch, wie ihr eine Träne über die Wange rollt. Sie tut mir so leid, doch ich kann mich einfach nicht überwinden zu ihr zu gehen. Die Wut in mir ebbt langsam ab, doch ich verlasse das Zimmer und setze mich vor die Tür auf den Boden. Auch mir rollt erneut eine Träne über die Wange. Ich habe mich noch nie so heftig mit meiner Mama gestritten und ich kann mir auch nicht vorstellen, ohne sie zu leben.
Plötzlich berührt mich jemand an der Schulter. Ich schaue auf und sehe direkt in Werners verlogenen, braunen Augen. „Das wird schon wieder. Du wirst sehen, wir werden eine tolle Zeit hier haben und..“, weiter kommt er nicht. Ich springe auf und funkle ihn wütend an. „Ach ja, glaubst du? Nein, wird es nicht. Ich werde nicht in eurer heilen, ach so perfekten Welt leben!“, schreie ich und laufe weg. Da ist sie wieder. Diese unkontrollierbare Wut, die in mir immer stärker zu werden scheint, bis sie fast aus mir rausbricht. Ich renne aus dem Hotel und kicke voller Wut und Hass einen leeren Becher weg. Doch dies zügelt meinen Zorn nur geringfügig. Ich laufe zum Strand, ziehe mich bis auf meinen Bikini aus und springe in die Fluten. Es tat mir schon immer gut, mich zu bewegen, sobald die Aggressionen in mir überschäumen. Nach einer viertel Stunde bin ich vorerst völlig ausgelaugt, da der Wellengang sehr stark war. Ich schwimme zurück zum Strand und merke, wie die Wut in mir sich verringert hat. Ich laufe zurück zum Hotel und betrete unser Zimmer. Dort sitzt meine Mama weinend auf dem Bett, neben ihr Werner, der sie tröstend im Arm hält. Ich hole meinen Rucksack, packe ein paar Sachen hinein und nehme mir ein Handtuch. Ich schaue noch einmal schnell zu meiner Mutter und verlasse das Zimmer wieder. Meine Gefühle kann ich zu diesem Zeitpunkt nicht beschreiben. Es ist ein einziges durcheinander in mir. Ich laufe zielstrebig zu Joshy. Er öffnet auch sofort und nimmt mich in den Arm. Weinen kann ich nicht mehr. Ich setze mich auf sein Bett und werfe den Rucksack in die Ecke. Obwohl es ein denkbar schlechter Zeitpunkt ist, schaue ich Joshy an und ziehe in zu mir. Ich fange an, ihn leidenschaftlich zu küssen und sein Hemd auf zu knöpfen. Er versteht sofort, worauf ich hinaus will und schaut mich fragend an. „Jetzt? Wirklich?“, fragt er sanft. Ich nicke nur und wenig später haben wir zum zweiten Mal Sex. Anschließend kuschle ich mich in seine starken Arme. Ich bin überglücklich mit ihm und kann immer noch nicht fassen, dass er mir gehört. Mit diesem Gedanken schlafe ich ein.

Am nächsten Morgen werde ich sachte von Joshy geweckt, der mit seinen Eltern einen Tagesausflug geplant hatte und mich mitnehmen wollte. Doch mein Interesse an einem Familienausflug hält sich in Grenzen, sodass er ohne mich fährt. Das ist mir auch ganz Recht, so habe ich einen ganzen Tag nur für mich. Ich stehe auf, frühstücke gemütlich und gehe anschließend lange baden. Gerade liege ich entspannt im warmen Wasser, als es an der Zimmertür klopft. Genervt ziehe ich mir einen Bademantel über und gehe zur Tür. Dort erwartet mich das fröhlich lächelnde Gesicht von Werner. „Was willst du hier?“, frage ich genervt und schaue ihn abschätzend an. „Ich habe dich gesucht, Kleine! Ich finde es nicht gut, wie du mit deiner armen Mutter umgehst, aber wir sollten das nicht hier auf dem Flur besprechen. Darf ich rein kommen?“, sagt er freundlich. „Wenn es sein muss. Aber nur kurz, ich war gerade in der Badewanne und habe vor, da auch gleich wieder hin zu gehen.“, sage ich und schließe hinter ihm die Tür. Er nickt und setzt sich aufs Bett: „Setz dich doch einen Moment zu mir, sonst können wir uns ja gar nicht richtig unterhalten.“. Er klopft auf den Platz neben sich und setze mich zögernd hin. „So. Warum willst du denn nicht mit uns hier wohnen? Hier ist es doch wunderschön, oder etwa nicht?“, fragt er und schaut mich an. „Ja, ist es, aber in Deutschland habe ich meine Freunde und meinen festen Freund.“ „ Ja, das verstehe ich ja auch, aber hier wirst du ein unbeschwertes Leben haben und hier ist immerhin deine Familie.“, sagt er. „Nein, hier ist nur meine Mama, nicht meine Familie!“, antworte ich und schaue ihn abschätzend an. Plötzlich hat er ein verschmitztes Grinsen auf seinem Gesicht und er rutscht näher zu mir. Dabei flüstert mir ins Ohr: „Ich würde gern dein Daddy werden.“
Währenddessen wandert seine Hand auf meinem Bein immer höher. Ich schiebe sie weg und schaue ihn verwirrt und gleichzeitig wütend an. Was will er denn? Wieder rutscht er ein Stück näher bis seine Beine sich an meine drücken. Ich will weiter nach hinten rutschen, sitze jedoch bereits an der Bettkante, sodass Werner meinen Arm greift, damit ich nicht runterfalle. „Vorsicht, Kleines, nicht, dass du dir noch weh tust.“, sagt er und zieht mich nah an sich. Ich weiß sofort, was er will und springe auf. Schnell bringe ich so viel Platz zwischen uns wie möglich. „Geh, bitte.“, sage ich bestimmt. Er grinst und schüttelt den Kopf: „Das willst du doch gar nicht.“ Als er aufsteht und auf mich zu kommt, sage ich ihm nun ein wenig lauter, dass er gehen soll, doch er kommt immer näher. „GEH! VERSCHWINDE!“, schreie ich und plötzlich steht er genau vor mir. Ich nutze die Chance und schlage ihm mit meiner Faust direkt ins Gesicht. Er hält sich vor lauter Schmerz die Nase und zischt: „Das wirst du bereuen, junges Fräulein.“ Mit diesen Worten verlässt er das Zimmer und ich beginne zu weinen. Meine Hand schmerzt, doch ich beachte es nicht. Ich sitze einfach weinend im Zimmer und starre die Wand an.





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