Das Leben mischt die Karten und das Schicksal entscheidet. - Teil 2

Autor: Marie
veröffentlicht am: 17.09.2012


Danke für die lieben Kommentare, hier geht es schon weiter! :)
Zum Inhalt: es ist eigentlich eine ganz normale Liebesgeschichte mit etwas Drama ;D
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“Sophie, mein Schatz. Sie macht die Augen auf!”, ich hörte die Stimme meiner Mutter. Doch ich konnte sie nicht sehen. Alles vor meinen Augen war noch vernebelt und ich spürte meinen Körper nur ganz leicht. Und es schmerzte höllisch.
“Können sie mich hören?”, hörte ich eine Männerstimme fragen.
Ich wollte etwas sagen, doch jegliche Bewegung in meinem Kiefer schmerzte. Vollkommen konzentriert kniff ich die Augen zusammen und riss sie auf. Licht blendete mich und ich sah meine Mutter, die mich besorgt ansah.
“Sie scheint uns aber zu bemerken.”, stellte sie fest und sah sich um.
Mein Blick fiel auf meinen Arm, welcher vergipst war und auf die Schläuche, die in meinem anderen Arm steckten. Außerdem spürte ich ein Verband um meinen Kopf und merkte das große Pflaster in Nähe meines Bauchnabels.
“Was..was ist passiert?”, brachte ich mit zittriger Stimme über die Lippen. Ich hatte wohl wieder zur stimme gefunden.
“Du bist angefahren worden. Und bist ziemlich scheiße durch die Luft geflogen und hingeknallt. Und wir wissen nicht mal wer das war.”, erklärte meine Mutter.
“Sophie, kannst du mir sagen, ob dir momentan irgendwas wehtut?”, fragte der Arzt. Ich konzentrierte mich auf meinen Körper.
“Also es tut eigentlich alles weh. Aber es ist aushaltbar.”, murmelte ich und betrachtete wieder meine Arme.
“Gut. Ich werde jetzt die Schläuche von deinen Armen entfernen. Das könnte etwas wehtun.”, kündigte er an und ich drehte mein Gesicht weg um nicht dabei zusehen zu müssen.
“Ich bin so froh, dass du wieder bei Bewusstsein bist, Liebes.”, meine Mutter sah mich strahlend an.
“Was ist mit meinem Arm? Und was hab ich da am Bauch?”
“Dein Arm ist durch den Aufprall gebrochen. Aber durch die ganze Zeit, die du schon hier verbracht hast, ist es schon auf dem besten Weg der Besserung.”, sagte der Arzt aufmunternd.
“Wie lange war ich denn hier? Ich kann mich wirklich nur noch dran erinnern, wie ich mich auf den Weg zum Chinesen gemacht habe.”
“Das ist mittlerweile vier Wochen her..”
“WAS, ich war VIER Wochen hier?!”, ich war geschockt. Am liebsten hätte ich jetzt gelacht und sie gefragt, ob sie mich denn verarschen wollten, doch leider war das nicht der Fall.
“Aber die Schule hat doch schon längst begonnen.”, stellte ich bitter fest.
“Ich weiß.”
“Wann kann ich denn wieder gehen?”
“Du musst noch ein paar Tage hier bleiben und dann kannst du wieder nach Hause.”, erklärte der Arzt.
Na wunderbar.
Es war ein Montag als wir meine Reisetasche ins Haus brachten.
Endlich wieder der schöne Geruch von zu Hause und nicht dieser muffelige Geruch aus dem Krankenhaus. Charlie hatte mich ein paar Mal besucht und Mama war fast jeden Tag da gewesen.
Morgen würde ich sogar wieder zur Schule können und mein Arm war auch schon fast wieder ganz. Ich trug nur noch einen ganz normalen Verband.
“Möchtest du etwas essen?”, fragte mich meine Mutter, nachdem ich mich aufs Sofa hatte fallen lassen. Nein Essen wollte ich nichts, aber wissen, wer mich überfahren hatte.
“Nein danke. Ich hab keinen Hunger.”
“Schätzchen, du hast sowieso schon abgenommen. Bitte iss doch eine Kleinigkeit.”
“Nein Mama, ich hab keinen Hunger.”; sagte ich noch mal, diesmal etwas genervter.
Ich erhob mich aus dem Sitz und ging gradewegs ins Bett. Ich war schon wieder so fertig mit Gott und der Welt, dass ich einfach nur noch schlafen wollte.

Am nächsten Morgen wurde ich durch das gewohnte Klingeln meines Weckers geweckt. Jeah! Irgendwie hatte ich das Geräusch vermisst.
Vorsichtig aber zügig zog ich mich um und setzte mich in meinen Audi , um zur Schule zu brettern. Charlie erwartete mich schon sehnsüchtig.
“Sophie! Ich hab dich so vermisst. Jeden Tag mit den Idioten alleine. Wie geht es dir?”, sagte sie und umarmte mich.
“Du zerquetscht mich. Und meinen Arm..”
Sofort ließ sie mich los und sah mich lachend an.
“Wenns sonst nichts ist.”
“Mir geht es schon viel besser.”
“Wissen sie mittlerweile eigentlich wer es war?”
“Nein.”
Die erste Stunde erwartete mich. Und Spanisch hatte mich sicherlich nicht vor zu schonen. Es gab nichts schlimmeres als dieses Fach. Und diesen Kurs.
Als ich diesen betrat waren direkt alle Blicke auf mich gerichtet und ich fühlte mich schrecklich. Ich hasste es wenn mich alle ansahen.
Vorne saß Jackie, neben Dominik. Dominik war glaub ich der größte Idiot überhaupt. Aber leider ein gutaussehender Idiot. Seine dunkelbraunen Skaterhaare lagen mal wieder perfekt und passten super zu dem Haselnussbraun seiner Augen. Er war groß und muskulös. Alles was eben so zu einem beliebten Jungen gehörte.
Jacki und Dominik blickten mich an und tuschelten, wie auf Knopfdruck fingen beide an zu kichern. Ja, wirklich sehr witzig. Ich finde es auch cool mit einem gebrochenen Arm und blauen Flecken durch die Gegend zu laufen. Arschloch.
Ich setzte mich auf meinen Platz und betrachtete den Raum. Eigentlich war ich froh meinen normalen Tagesablauf wiederzuhaben und mein Körper hatte ja wohl genug Erholungszeit gehabt.
Der Unterricht hatte noch nicht begonnen und Dominik kam auf mich zu. Was auch immer er wollte, es würde nichts gutes sein.
“Verpiss dich.”, zischte ich, als er vor mir stehen blieb.
“Woow, ist das immer deine Begrüßung.”
Nein, dass war die Begrüßung für Typen, die mir mein herz geklaut hatten, darauf rumgetrampelt hatten und es mir dann zurückgeschmissen hatten.
Leider hatte er genau das mit mir gemacht. Und ich war damals schamlos auf ihn hereingefallen. Aber er hatte mir sein Motto ja erklärt. Einmal ficken, weiterschicken.
“Ich mein es Ernst. Hau ab!”, sagte ich noch mal sauer.
“Schöner Verband.”
“Boa Dominik, verschwinde.”
Leider schlug mein Herz immer noch für ihn, und das war das größte Problem überhaupt. Eigentlich hatte er mich seit dem nicht mehr beachtet, geschweige dann mit mir geredet. Und jetzt stand er in seiner ganzen Pracht vor mir und redete mit seiner tiefen, sexy Stimme mit mir.
“Okay, dann gehe ich eben. Wenn du das so willst.”
Nein ich will es nicht.
“Ja.”
“Tut mir übrigens Leid mit dem Autounfall. Hab davon gehört. Und der Fahrer ist einfach abgehauen. Krass so was.”, sagte er ernst und sah mich durchdringend an. Am liebsten wäre ich grade geschmolzen. Doch dann kam Charlie zur Rettung.
“Ey, Arschloch.”, sie stellte sich zwischen uns.
“Abgang oder Arschtritt!”, fügte sie hinzu und stemmte ihre dünnen Arme in ihre Hüfte.
“Ich gehe ja schon.”, Dominik drehte sich um und verschwand.
“WIESO REDEST DU MIT DIESEM IDIOTEN?”, jetzt drehte dich Charlie zu mir und sah mich mit ernster Miene an.
“Charlie du weißt..”
“Nein. Nein. Nein. Hast du nicht aus der letzten Erfahrung gelernt, Sophie!”, sie schüttelte den Kopf und setzte sich neben mich.
Die Stunden vergingen schnell, da ich damit beschäftigt war Dominik zu beobachten und nicht auf das Gelabere des Lehrers zu hören.
In der großen Pause begaben Charlie und ich uns runter auf den Parkplatz um mein Essen aus dem Auto zu holen.
Ich hielt die kleine Schachtel Salat in der Hand, als ein schwarzer Audi TT auf mich zugefahren kam.
Mit einem Mal war die Erinnerung wieder da und ich drückte mich gegen mein Auto, während mein Herz fast auf Hundertachtzig raste.
“Sophie, was hast du denn?”, fragte Charlie besorgt und hebte die Salatschale auf, die ich vor Schreck hatte fallen lassen.
Das Auto parkte direkt neben uns und die Fahrertür ging auf.
Und wer stand aus dem Auto aus… Nick.





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