Das Leben mischt die Karten und das Schicksal entscheidet. - Teil 5

Autor: Marie
veröffentlicht am: 24.09.2012


Ich wurde wach und drehte mich vollkommen verschlafen zur Seite. Langsam öffnete ich meine Augen. Neben mir lag Dominik, ich erkannte ihn sofort. Er schlief und sein Oberkörper hebte und senkte sich langsam. Oh shit. Wo war meine Erinnerung von gestern hin?
Ich bewegte meine Beine und bemerkte, dass ich Untenrum gar nichts mehr an hatte.
“Ach du scheiße.”, sagte ich entsetzt und sah mich um.
Niemand war in dem Zimmer, außer mir und Dominik. Er regte sich jedoch nicht und schlief weiter.
Vorsichtig erhob ich mich aus dem Bett und zog mein Kleid runter.
Wo war Charlie? Wo war Nick? Und die bessere Frage, wo war mein verdammtes Höschen? Und was war passiert? Ich ging leise aus dem Zimmer und sah mich um. Einige Schnapsleichen lagen schlafend an die Wände gelehnt.
“NICKOLAS!”, ich hörte eine tiefe Stimme sauer durch die Gegend schreien. Und nachdem ich mich etwas nach vorne bewegt hatte, sah ich den Mitte 40 jährigen Mann. Er hatte schwarze Haare und sah fast genauso aus wie Nick. Neben ihm stand eine blonde, schlanke gepflegte Frau. Beide sahen mich entsetzt an. Ich konnte mir vorstellen wie ich aussah. Zerstrubbelte Haare, zerlaufenes Make Up und verrutschtes Kleid.
“Wo ist Nickolas?”, fragte mich der Mann ernst.
“Äh..Ähm..”, ich weiß nicht was mir peinlicher war. Die Tatsache, dass ich wusste, dass ich keine Höschen trug oder das ich grad Nicks Eltern total zerstört gegenüber stand.
“Ich.. Weiß es nicht. Tschuldigung. Ich sollte besser gehen.”, murmelte ich und schlich mich an ihnen vorbei.
Aber ich konnte doch nicht einfach verschwinden ohne Charlie zu suchen, oder doch?
Glücklicherweise wurde mir die Entscheidung jedoch abgenommen, als ich die Gute schlummernd auf dem Sofa liegen sah.
“Charlie!”, ich schüttelte sie leicht.
“Äh.. Nein..lass mich.”
“Charlie, wir müssen gehen!”, ich schüttelte sie noch mal.
“Nicks Eltern sind hier.”, fügte ich hinzu. Und wie aus der Pistole geschossen sprang sie auf und rannte zur Tür. Ich folgte ihr und zog sie hinter sich zu.
“Ach du scheiße. Was war da gestern los, Sophie?”, sie fasste sich an den Kopf und lehnte sich an ihr Auto.
Das war eine gute Frage. Das wüsste ich nämlich auch gerne. Vorallem hatte ich doch nicht wirklich schon wieder mit Dominik geschlafen oder?
“Ich weiß es nicht. Sag mal..war ich gestern irgendwo mit Dominik?”, fragte ich vorsichtig. Charlie hasste Dominik so sehr, seitdem was er mir angetan hatte.
“Ich weiß es nicht, wieso?”, sie sah zu mir.
“Nur so.”, ich lächelte gespielt und entschloss ihr besser nicht die Wahrheit zu sagen.
“Kannst du schon wieder fahren?”, fragte ich sie.
“Eigentlich nein. Aber ich fahre jetzt einfach. Setz dich.”, Charlie schmiss sich auf den Fahrersitz und bretterte zu mir.
“Wir sehen uns morgen in der Schule. Vielleicht ist bis dahin mein Gedächtnis wieder etwas aufgefrischt.”, verabschiedete ich mich von ihr und betrat das Haus. Die Schuhe meiner Mutter waren nicht zu sehen, also war sie gestern wohl nicht mehr heimgekehrt.
Ich ließ auf dem Weg zum Bad mein Kleid runterrutschen und entledigte mich auch meines BH’s um dann direkt unter die Dusche zu hüpfen.
Ich fühlte mich einfach nur schmuddelig und abartig. Was war nur los mit mir! Früher hätte ich so was nie getan!
Als ich aus der Dusche kam trocknete ich mich schnell ab und zog mir eine Jogginghose und ein Top an.
Oh bitte, Dominik sollte einfach nur aus meinem leben verschwinden! Und was würde Nick jetzt von mir halten. Er hatte davon sicherlich etwas mitbekommen. Und in welchem verdammten Zimmer war ich da denn gewesen.
Eigentlich brauchte ich mir keine Gedanken zu machen, denn ich würde nie wieder dahin gehen können. Immerhin hatten die Eltern jetzt bestimmt keinen guten Eindruck von mir.
Ich nahm meine Tasche und zog mein Handy raus. Unglaublicherweise hatte ich zwei Sms.
Hallo Schatzi.
Ich komme heute Abend nicht mehr nach Hause. Wünsche dir viel Spaß. Mach keinen quatsch :*
Die zweite stammte von Nick. Oh je.
Hallo du Verrückte! :D
Bist du gut nach hause gekommen? Nicht nett einfach abzuhauen. Wollen wir zwei heute essen gehen? Hol dich gegen 13 Uhr ab.
Oh Gott, was hatte ich gestern getan. Wieso bekam ich plötzlich solche Sms? Von einem Beliebten Jungen, der aussah wie ein griechischer Gott.
Klar.
Mehr konnte ich nicht antworten, denn ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass wir schon halb eins hatten. Also zog ich mir schnell eine Jeans und einen Pulli an und schminkte mich ein wenig.
Pünktlich klingelte er an der Tür.
“Hey Nick..”
“Hey. Hab gehört, du hast Bekanntschaft mit meinen Eltern gemacht.”, er lachte.
“Ich fand das weniger lustig. Aber wie komme ich zu der Ehre, dass du mit mir essen gehen willst?”
“Weil du süß bist.”
“Ich..?”, verwirrt starrte ich ihn an. Wahrscheinlich hatte er irgendeine Wette am laufen oder so.
“Komm lass uns los.”, er ging mit mir raus. Und da stand wieder dieser schwarze Audi.
“Ich..ich kann nicht.”, ich merkte wie meine Beine weich wurden.
“Wieso nicht?”
“Es liegt nicht an dir.”, ich konnte nicht in dieses Auto steigen.
“Hör zu.. Ein schwarzer Audi TT hat mich überfahren. Ich will da nicht einsteigen.”, brachte ich bibbernd über die Lippen.
“Okay..Dann fahren wir mit deinem Wagen.”, schlug er vor und ging zu ihm.
“Ein Audi. Gute Wahl.”, er lachte und stieg ein, nachdem ich aufgeschlossen hatte.
“Kannst du denn überhaupt schon fahren?”, ich schmiss ihm meinen Schlüssel hin.
“Ich war im Gegensatz zu dir gestern nicht stockbetrunken.”, ACH DU SCHEIßE, wie peinlich. Das hieß er konnte sich an alles erinnern.
Ein peinliches Schweigen breitete sich auf der Autofahrt zwischen uns aus.
“Sag mal.. Wieso hast du eigentlich mitten im Schuljahr auf die Schule hier gewechselt?”, fragte ich, als wir ausstiegen und um das Thema zu wechseln.
“Weil mein Vater versetzt wurde.”
“Ach ihr wohnt noch nicht lange in dem Haus?”
“Nein.”
“Wo kommst du denn her?”
“Aus München.”
“Achso.”
Wir betraten das Restaurant und setzten uns an einen Tisch weiter hinten.
“Du hast dich ja gar nicht rausgeputzt.”, stellte er fest und musterte mich.
“Hätte ich das tun sollen?”, ganz schön frech, der Kerl.
“Gestern hast du das auch. Oder war das nur wegen Dominik?”
“Was .. Wie Dominik?”
“Ach egal.”, er sah in die Karte und hielt sie so hoch, dass ich ihn nicht mehr sehen konnte.
“Was war denn gestern? Ich kann mich nicht erinnern. Weißt du ob Dominik und ich..”, was hatte ich schon noch zu verlieren.
Nick fing lautstark an zu lachen.
“Nein, habt ihr nicht. Aber du meintest bei Pflicht dich unbedingt ausziehe zu müssen. Was ich durchaus lustig fand.”
“Oh Gott. Bitte sag, dass du mich verarscht.”, naja, besser als mit Dominik zu schlafen.
“Nein, ich verarsch dich nicht. Aber Dominik hat ja deinen Retter gespielt und dich gerettet. Hat sogar Gentleman like seine Jacke angezogen und dich ins Bett getragen.”, Nick lachte, aber mir war gar nicht mehr nach lachen zu Mute. Hatte er das wirklich für mich gemacht?
“Das stimmt sicherlich nicht. Dominik hätte mich höchstens ausgelacht.”
“Nein.”, jetzt war Nick auch ernst. Zum Glück kam in dem Moment der Kellner und rettete die Situation. Ich bestellte eine Portion Nudeln und Nick eine Pizza.
“Du magst ihn sehr oder?”, Nick sah mich durchdringend an. Wenn er wüsste.
“Nein, ich verabscheue ihn.”
“Du hast auch was besseres verdient.”
Ich hoffe, dass sollte keine Anspielung auf sich selber sein.
“Das glaube ich auch..”
Der Kellner brachte uns das Essen und ich betrachtete die höflichen Manieren von Nick. Er schien wirklich perfekt zu sein.
“Sag mal, hast du viel Ärger bekommen von deinen Eltern?”, fragte er ich ihn grinsend.
“Öhm.. Nun ja.. Ein wenig. Partyverbot für eine ziemlich lange Zeit.”
“Ach, es hätte schlimmer kommen können.”
“Und ich musste natürlich alles alleine aufräumen.”
Bei dem Anblick von Nick in Putzklamotten musste ich lachen.
“Was ist denn so lustig?”
“Nichts.”, ich nahm eine Gabel voll Nudeln und schob sie mir in den Mund.
Wir aßen relativ schweigend auf und fuhren danach zusammen zu mir.
“Wir sollten noch mal etwas zusammen unternehmen.”, sagte Nick und lehnte sich gegen sein Auto.
“Vielleicht.”, ich grinste. Natürlich würde ich noch mal was mit diesem Typen machen- ich mein er war heiß. Verdammt heiß.
“Das nehme ich mal als Ja. Wir sehen uns morgen.”, er schenkte mir noch mal sein zuckersüßes Lachen und stieg ein.
Leider gab es bei all dem ein großes Problem.. Was war mit meinen Gefühlen für Dominik?





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