I want you! Teil 3

Autor: Naina
veröffentlicht am: 29.02.2008




'Wo warst du solange?', Leonies Vater stand wütend vor ihr und wartete auf ihre Erklärung. 'Ich habe bei der Freiwilligen Aktion ‚saubere Schule' mitgeholfen. Hab dir doch erzählt, dass ich dort mitmachen will.', log Leonie um sich erneuten Ärger zu ersparen. 'So? wann hast du das erzählt?' 'Ach schon länger her.' 'Nun gut wenn das so ist. Dann zieh jetzt schnell deine Schürze an, die Geste warten.' 'Zu Befehl.', salutierte sie gespielt und wartete bis ihr Vater in der Küche verschwunden war. Sie atmete tief durch ‚gut das Dad so vergesslich ist' und machte sich an die Arbeit.
Abends viel sie müde auf ihr Bett und streckte sich herzhaft. Ohne sich umzuziehen schlief sie erschöpft ein.
So verlief der Rest der Woche unter normalem Stress. Leonie zählte förmlich die Stunden, bis sie eines Morgens ihre Augen öffnete und fröhlich schrie: 'FREITAG!'. Heute würde sie sicher nicht zu spät kommen, denn nichts sollte ihren freien Tag vermiesen können. Diesmal stand sie vor Lauras Tür und begann Sturm zu klingeln. Unaufhörlich hielt sie die Klingel gedrückt. 'Ich komm ja schon!', giftete ihr Laura entgegen. 'Bist du krank oder so? Seid wann bist du denn morgens vor mir fertig?' 'Beeil dich! Ich will nicht zu spät kommen!' 'Ist ja gut.', völlig verwirrt drehte sich Laura um und holte ihre Schultasche.

Nachmittags, die Sonne strahlte unaufhörlich auf den schon warmen Asphalt nieder, machte sich Leonie auf den Weg zu ihrem Freund Ronnie. Der hatte in seinem Garten schon für eine Sommerliche Stimmung gesorgt, in dem er Eistee gemacht und seine Liegen ausgebreitet hatte.
'Hey Ron!', nahm Leonie ihren in einem Hawaii-Hemd durch die Gegend laufenden Freund, in die Arme. Fröhlich schlenderte sie in den Garten hinterm Haus. 'Sag, warum stehen dort drei Gläser?'. Ronnie grinste ihr nur entgegen ohne zu antworten. 'Kommt etwa…nein?' 'OH doch!'. Leonie wurde mit einem Schlag rot und fiel ihm erneut um den Hals. 'Übertreibst du's nicht ein bisschen? Du kennst ihn doch gar nicht.' 'Na, das wird sich dann wohl heute ändern.', klatschte sie verzückt in ihre Hände. Wie auf Kommando klingelte es auch schon an der Tür und Ronnie verschwand kurz. Leonie legte sich auf die erste Liege, zupfte schnell ihr Kleid an die Stelle und überprüfte, dass ihre Pose perfekt aussah, so wie sie es den Schauspielern abgeguckt hatte. Sie versuchte der Stimme zu lauschen, mit der Ron langsam wieder näher kam. ‚Das ist er', in ihr wurde alles unruhig. Gekünstelt sog sie am Strohhalm und versuchte ihren Blick nicht in Richtung Terrassentür wandern zu lassen. 'So Sam. Darf ich dir vorstellen? Das ist meine Freundin Leonie.' 'Hi', ertönte die bekannte angenehme Stimme. Leonie musste sich im Zaum halten. 'Hi', antwortete sie in gespielter Fassung. 'Moment.', Sam betrachtete ihr Gesicht genauer und begann zu schmunzeln 'dich kenn ich doch.' 'Wirklich? woher?', ihr Herz raste. ‚Er meint doch nicht etwa die peinliche Pausenaktion? Ach quatsch bestimmt bin ich ihm auch in der Eisdiele aufgefallen.' 'Warst du nicht das Mädchen neulich in der Pause.'. Leonies Atem stockte und sie senkte ihren Blick. Ein kaum hörbares Gemurmel entfuhr ihr: 'Kann schon sein.'. Sam setzte sich neben sie und lächelte ihr unaufhörlich entgegen. ‚Wenn der weiter so süß guckt, knutsch ich ihn ab''Woher kommst du so?', wollte sie sich selbst ablenken. 'Aus Frankfurt.' 'und warum bist du jetzt hier?' 'Brauchte mal was anderes und außerdem sind dort keine interessanten Mädels mehr, wenn du verstehst, was ich meine.', er grinste über beide Backen. Ronnie biss sich auf die Lippe. Er kannte Leonie. Jetzt hatte es sich Sam bei ihr mit Sicherheit verspielt. ‚Doch ein Herzensbrecher. Arschloch!'
'Aha.', antwortete sie trocken und ihre Augenbrauen zogen sich zusammen. 'Was? Eifersüchtig?' ‚Oh man, der hält sich für den größten. Ich krieg alle rum hehe. Wie ich solche Kerle hasse' 'Auf einen wie dich? Niemals. Können mir gestohlen bleiben.' 'Ach ja?', beugte sich Sam langsam vor und sie bemerkte, wie ihr Gesicht wieder rot anlief. 'Ja genau. Ich hasse so Typen wie dich.' 'Das ist wirklich schade.' 'Tja, Pech gehabt. Ich muss jetzt los.' 'Wo willst du hin? Du hast doch heute frei?', mischte sich Ronnie endlich ein, doch zugleich sah er ihr die Enttäuschung an. Sie hatte sich wohl einen Traumprinzen ausgemalt und sein Charakter war nicht gerade das, was sie sich unter einem Traumprinzen vorzustellen schien. 'Ey Kleine, bleib doch noch. Wenn du wegen mir gehen willst geh ich.' 'Ich bin nicht klein!', giftete sie plötzlich und stand auf. Er stellte sich neben sie: 'Höchstens 1,60!' '1,62!' 'Na fast. Wie wär's, soll ich dich eine Runde auf meiner Maschine mitnehmen?' 'Fahr dich doch selbst Gassi!', mit einem Satz war sie aus Ronnies Garten verschwunden. In einem Eiltempo raste sie die Straße entlang und wurde schließlich immer langsamer ‚Was reg ich mich denn so auf? Es hat sich halt herausgestellt, dass er ein Arschloch ist. Na und? Jetzt kann ich ihn wenigstens abhaken. Aber jetzt nach Hause gehen, an meinem freien Tag?'. Ein Seufzer kam in ihr hoch. Sie richtete ihren gesenkten Kopf wieder und stellte überrascht fest, dass sie schon fast beim Stadtpark angekommen war. Ihr war gar nicht bewusst gewesen, wie schnell sie sich fortbewegt hatte. 'Marathonläufer, was?', hielt auf einmal Sam neben ihr an. 'Was geht's dich an?' 'Schlechte Laune?' 'Vielleicht.'. ‚Warum hat er nur so eine geile Stimme?'
'Dann will ich doch mal sehen, ob ich das nicht ändern kann. Wollen wir in den Park? Ich war da noch gar nicht drin.' 'Muss das sein? Da gibt's nichts außer einen langweiligen Ententeich und Bäume.' 'na komm schon.'. Er zog seinen Helm aus und machte die ersten Schritte in den Park: 'Kommst du mit oder soll ich mich verlaufen?' 'Verlauf dich.' 'Wie du meinst.', unbeirrt schlenderte er tiefer in den Park hinein. Leonie schaute um sich und lief ihm schließlich doch nach.
'Hab schon gedacht, du lässt mich wirklich hängen.', lächelte er wieder, als er sie neben sich entdeckte. Sie gab keine Antwort. Eine weile gingen sie schweigend nebeneinander her.'Was machst du wirklich hier? Man zieht doch nicht von Frankfurt hier her, weil man dort schon alle Mädchen ausprobiert hat. Das ist absurd.'
'Du hast recht. Ich wollte endlich alleine Leben. Hatte keinen Bock mehr auf meine Familie.' 'Du wohnst allein?' 'Klar. Warum interessierst du dich dafür.'
'Mmh.' 'Und was ist mit dir? Wohnst du bei deinen Eltern?' 'Türlich! Na ja bei meinem Vater halt.'. Er sah, wie sich Traurigkeit in ihrem Gesicht breit machte.
'Wusstest du, dass Enten platzen können, wenn man sie füttert?', Leonie starrte auf eine kleine Ente die schnatternd an ihnen vorbei watschelte. Sam konnte derweil seinen Blick nicht von ihr lassen. Sie spürte es. 'Das glaub ich nicht. Wieso sollten sie platzen?' 'Keine Ahnung. Hab ich mal gehört.'
Sie begannen zu lachen.
'Warum siehst du nur so unglaublich süß aus?' 'Findest du? danke.', er grinste ihr wieder entgegen. 'Hab ich das jetzt laut gesagt!! Oh Shit. Vergiss das wieder schnell!' 'Denk gar nicht dran.' 'Oh doch. Los lösch es aus deinem Gedächtnis!', sie fuchtelte wild vor seinem Gesicht rum. 'Aber warum sollte ich?' 'Weil ich es sage! Los vergiss…'. Er erstickte ihren Satz mit einem Kuss. Benommen von seinen weichen Lippen wehrte sie sich nicht, bis sie schließlich wieder zu sich kam und ihm seine bloße Handfläche ins Gesicht schlug. 'Geht's noch?!' 'Man kann's ja mal versuchen.', grinste Sam. 'Ihr Kerle seid doch alle gleich! Nur das eine im Sinn. Arsch!' 'Man sei doch nicht so aufbrausend! Meine Güte. War doch nur ein harmloser Kuss.' 'So etwas ist nicht harmlos! Das ist ein Ausdruck von Liebe!' 'AH eine Romantikerin, verstehe.'. Leonie raste und er nahm sie einfach nicht Ernst. Er machte sich einen Spaß daraus.
'Hey Leonie!!!!', kam es aus der Ferne. Laura war mit Volker ebenfalls im Park unterwegs. 'Was machst du denn hier? Oh und wer ist denn deine Begleitung?'
'Er wollte gerade gehn.' 'So? Er kann ruhig noch bleiben.'. 'Nein er muss noch sein Motorrad spazieren führen.', wütend blickte sie zu Sam auf, der verstand.
'Na dann. Man sieht sich!', er zwinkerte Leonie zu und hob verabschiedend die Hand. 'Der ist ja zum anbeißen!', freute sich Laura, währenddessen huschte die Eifersucht durch Volkers Knochen und er drehte sich weg. Laura nahm es gar nicht wahr. 'Seid wann kennst du ihn?', fing sie an zu bohren. 'Er ist ein Arsch.' 'Das beantwortet meine Frage nicht. Seid wann? Seid ihr zusammen? Wow hast du seinen Arsch gesehen?' 'Ja hab ich. Und nein wir sind nicht zusammen. Ich kenn ihn seid…ein paar Tagen.' 'Hast du gar nicht erzählt.', sie schien enttäuscht. 'Ja, ich hatte irgendwann keine Lust mehr auf deine Blutegelpausen zu warten. Ach übrigens da läuft dein Tarzan weg!' 'Was? Oh nein!', schon war Laura wieder weg um sich um ihren besitzergreifenden Freund zu kümmern.

Leonie setzte sich auf eine Bank und ließ alles Revue passieren. ‚So jetzt hab ich ihn kennengerlernt. Und interessiert es mich? NEIN! Er ist auch nicht anders, als die anderen. Nur seine Stimme!'. Obwohl sie es sich nicht eingestehen konnte, gab es etwas an ihm was sie noch mehr faszinierte als seine Stimme. Nur was?
Sie zog ihre Schuhe aus und ließ sie durch das Gras gleiten. Der Wind schmeichelte ihren Haaren und sie schloss die Augen. Genoss die Sonne. ‚Er hatte samtweiche Lippen', sie öffnete ihre Lider wieder und glitt mit ihrem Finger über ihre Lippen. ‚unglaublich'







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