WG + Liebe = Chaos

Autor: blaine_chick
veröffentlicht am: 05.12.2008




Kapitel VII

'Was war das denn?' Lisa drehte sich um und sah das Tina neben sie getreten war... 'Ihr wart so lange weg und da wollte ich nur mal gucken ob alles in Ordnung ist.' 'Keine Ahnung, wenn ich das bloß wüsste.' Lisa sah sie seufzend an. 'Wir haben uns gestritten und dann hab ich ihm gesagt es war doch nur Sex und er soll sich doch zurück zu seinen Tusen scheren, dann hat er mich geküsst und dann ist er abgehauen.' 'In der Reihenfolge?' Tina sah sie ungläubig an. 'Ja so ziemlich genau so.' 'Oje meine Süße, Tina legt tröstend den Arm um Sie als Lisa leise zu schluchzen anfing.' Doch wohl nicht nur Sex oder was?'

'Ok ein Ausrutscher also' Marc saß grübelnd auf dem Balkon. Er war direkt nach Hause gelaufen und genehmigte sich nun eine Zigarette. Wenigstens sahen sie beide es gleich, warum jedoch fühlte er sich so mies und warum - in drei Teufels Namen - hatte er sie eben noch mal geküsst?

Die nächsten zwei Tage sah Marc Lisa gar nicht. Lisa und Kacey waren in der Nacht nicht mehr nach Hause gekommen, wahrscheinlich hatten sie bei Tina übernachtet. Mark war froh dass er einen kurzfristigen Job in der Messe angenommen hatte, ein Kollege war krank geworden und hatte ihn um sechs Uhr morgens angerufen und gefragt ob er einspringen könnte. Obwohl er kaum geschlafen hatte war er froh über die Ablenkung. Er musste beim Ständeaufbau für die kommende Messe helfen, und da er das Geld dringend gebrauchen konnte nahm er den Job an. So verließ er die Wohnung am nächsten Tag sehr früh und kam erst spät wieder als Lisa und Kacey wohl schon wieder ausgegangen waren. Die Arbeit war körperlich sehr anstrengend da er den ganzen Tag irgendwelche Bauelemente herumtragen musste und obwohl er Müde war, konnte er Nachts nur schlecht schlafen. Rasiert hatte er sich auch schon zwei Tage nicht mehr und zusammen mit den dunklen Augenringen sah er Recht finster aus als er am darauffolgenden Tag durch die Tür kam. Als Lisa ihn so sah erschrak sie richtig. Kacey war mit den anderen in eine Bar gegangen. Lisa hatte keine Lust gehabt, da sie seit Kacey's Ankunft jeden Abend unterwegs gewesen waren brauchte sie mal eine Pause. 'Was machst du denn hier?' Fragte sie verdattert, die Nachricht die er ihr an der Tafel hinterlassen hatte sagte er wäre nicht vor elf zuhause. Sie hatte geplant zu diesem Zeitpunkt schon fest zu schlafen. 'Sind fertig mit allen Ständen und da wir so viele Überstunden gemacht haben die letzten Tage...' Marc stellte seine Tasche ab und trottete in Richtung Küche. OK Scheiße, so hatte sie das nicht geplant. Was sollte Sie tun?

Als sie die Küche betrat war Marc gerade dabei den Kühlschrank nach etwas essbaren zu durchsuchen. 'Da ist noch Auflauf im Ofen, müsste eigentlich noch warm sein...'. 'Hhm Gut.' Während er aß entspannte sich die Stimmung zwischen den beiden. Die Unterhaltung drehte sich hauptsächlich um Marcs anstrengenden Job und seinen nervigen Boss und Lisa erzählte von ihrem Tag den sie mit Kacey in der Stadt verbracht hatte. Dies war das erstemal seid 'ihrem' Ausrutscher das sie wieder halbwegs normal miteinander redeten nur zwei Themen vermieden sie tunlichst. Zum einen ihre gemeinsame Nacht und der Vorfall vor der Diskothek. Später als Lisa allein im Bett lag grübelte sie noch lange nach. Als Marc heute durch die Tür gekommen war hatte ihr Herz bis zum Hals geschlagen. Selbst in diesem Zustand sah er immer noch zum anbeißen aus. Und auch wie sie auf das Mädchen an der Bar reagiert hatte war alles andere als typisch für sie... Eigentlich war sie nicht so schnell auf der Palme. War sie eifersüchtig gewesen? Tina hatte wohl doch recht gehabt, sie hatte sich bis über beide Ohren in ihren besten Freund verknallt... 'Scheiße, das darf doch wohl nicht wahr sein und für ihn war es nur eine einmalige Sache, aber warum hatte er sie dann vor der Diskothek geküsst...?'

Am nächsten Abend war erst mal Krisensitzung mit Tina und Kacey angesagt. 'Was mach ich denn jetzt?' Kaum war sie in Tinas kleiner Küche angelang ließ sie sich auf dem Stuhl nieder und vergrub das Gesicht in den Händen. Tina kicherte verhemmt als sie das Häufchen Elend an ihrem Küchentisch betrachtete. ' So jetzt erst mal etwas Nervennahrung..' damit stellte sie Schokolade und eine Flasche Sekt auf den Tisch. 'Bist du dir auch wirklich sicher, ich mein ich sag das ja schon die ganze Zeit, das ihr ein tolles Paar wärt.' Schmunzelnd sah Tina sie an. 'Ich glaube schon. Ich kann an nichts anderes mehr denken und wenn ich ihn sehe würde ich mich am liebsten in seine Arme werfen und wenn ich an unsere gemeinsame Nacht denke, dann wird mir ganz... ' 'Ok alles klar und weißt du wie es bei ihm so aussieht?' 'Na wie schon? Wir haben doch darüber geredet. Alles nur ein Ausrutscher blablabla.. Außerdem ich bin sowieso nicht sein Typ. Ich bin weder 1,80 groß noch soo blond und in Größe 34 pass ich schon seitdem ich 13 war nicht mehr rein.' 'Also, wenn du mich fragst Lisa ist Marc nicht so oberflächlich wie du das gerade beschreibst und ich mein, wenn er nicht interessiert wäre dann hätte er dich vor der Diskothek auch nicht geküsst!'. Lisa blickte sie kläglich von ihrem Sektglas auf. ' Und was soll ich jetzt machen?' ' Ist doch ganz einfach du musst ihn halt ein bisschen reizen dann weißt du woran du bist.'

'Reizen' das ist ja mal ne lustige Idee Tina. Kopfschüttelnd stand Lisa im Badezimmer morgen werde ich mir dafür in den Hintern treten. Kurzentschlossen stieg sie in die Badewanne, na dann mal los... Sie hörte die Wohnungstür aufgehen und lauschte wie Marc den Flur entlang zur Küche ging. 'Marc?' 'Ja' kam es aus der Küche. 'Kannst du kurz mal kommen ich bin im Bad'. Wenig später streckt Marc seinen Kopf durch die Tür.. 'Was ist denn?' 'Du... Ich hab neues Shampoo gekauft und es in der Küche stehen lassen. Kannst du es mir eben bringen?' Lisa hatte das Gefühl das sein Blick sie durch den Schaum hindurch durchbohrten. Wortlos drehte er sich um und verließ das Bad. 'Na toll das hat ja super geklappt.' Murmelte Lisa. Tina hatte ihr noch einige gewagtere Vorschläge gemacht aber dafür war sie viel zu feige, die Idee mit ihr in der Badewanne nackt und jede Menge Schaum fand sie für ihre Verhältnisse schon recht gewagt aber für einen Typen von Marcs Kaliber war das wahrscheinlich Kindergarten... Wenig später kam Marc zurück mit dem Shampoo. Gerade als Lisa danach greifen wollte bemerkte sie, dass sie dazu unweigerlich mit ihrem Oberkörper aus dem Wasser herauskommen musste und das wollte sie nun nicht riskieren und hielt in der Bewegung inne. Leider verlor sie in der rutschigen Wanne den Halt und rutschte mit dem kompletten Kopf unter Wasser. Prustend und nach Luft schnappend kam sie wieder an die Oberfläche. Marc stand immer noch wie versteinert am gleichen Fleck und starrte sie an. Dann stellte er die Flasche auf den Wannenrand und verließ kommentarlos das Bad. 'Na toll, da versucht man einmal seine Reize gekonnt in Szene zu setzen und was mach ich? Ich blamiere mich und ersäuf mich beinahe.....'

In der Küche hatte sich Mark inzwischen ein Bier aus dem Kühlschrank geholt und sich Kopfschüttelnd auf das Sofa niedergelassen. Er trank einen Schluck kaltes Bier in der Hoffnung das es seinen Erhitzten Körper etwas abkühlen würde. 'Mann oh Mann' als wäre es die letzten Tage nicht genug gewesen. Sein Verlangen nach Lisa hatte nicht im geringsten nachgelassen, jedoch hatte er es die letzten Tage versucht zu unterdrücken und gestern Abend hatten sie sich sogar normal unterhalten. Aber gerade im Bad war es ihm wirklich schwergefallen seine Hände bei sich zu lassen. Bei ihrem unfreiwilligen Tauchgang hatte er kurz einen Blick auf ihren Brustansatz geworfen und das hatte schon ausgereicht. Wie die sich unter seinen Berührungen angefühlt hatten das würde er wohl so schnell nicht vergessen. Zeit das er mal wieder auf andere Gedanken kam ... Er griff zu seinem Handy 'Hallo Ivonne...'

Als Lisa aus dem Bad kam hörte sie die Tür schlagen. Kacey kam von ihrer Verabredung mit Paul zurück und Marc schien wieder ausgegangen zu sein. 'Hallo? Lisa bist du da? Kacey kam aufgeregt in die Küche gelaufen. 'Ja ich bin hier, und wie war es im Kino?' 'Super der Film war zwar wie sagt man langweilig, aber die Begleitung war spitze...' Die nächsten zehn Minuten erzählte Kacey jedes Detail ihres Dates mit Paul. Lisa hörte mit einem Ohr zu mit ihren Gedanken war sie immer noch bei dem Badewannen-Zwischenfall. 'So ich geh mich jetzt mal umziehen' schloss Kacey ihren Monolog und wollte gerade die Küche verlassen als sie sich noch einmal umdrehte, 'Sag mal weißt du was gerade mit Marc los war? Habt ihr euch gestritten?' Jetzt wurde Lisa hellhörig. 'Wieso was war denn? Nichts, er hat mich eben im Treppenhaus nur fast umgerannt und als ich ihn gefragt habe warum er es so eilig hat, hat was von - mit Ivonne treffen - oder so gemurmelt...'

Lisa wachte diese Nacht bei jedem kleinen Geräusch auf, sie hoffte das Marc es nicht wagen würde diese Ivonne noch einmal mit herzubringen und überhaupt sie dachte die beiden hätten keinen Kontakt mehr oder sah er sie trotzdem zwischendurch ohne das sie etwas davon gemerkt hatte? Denn das würde ihr geschundenes Herz nicht ertragen. Die ganze Nacht wälzte sie sich im Bett herum gequält von Vorstellungen was Marc wohl gerade machte und vor allem mit wem... Gegen halb sechs gab sie den Versuch zu schlafen auf und ging in die Küche um sich einen Kaffee zu machen. Sich ausgerechnet in Marc zu verlieben, was bescheuerteres hätte wohl nicht passieren können. Wenn sie wenigstens nur verknallt wäre oder eine Schwärmerei... aber nein diesmal so richtig... Hals über Kopf mit Vollgas und Augen zu. Shit !!!!

In diesem Moment hörte sie die Tür. Ein ziemlich durchnächtigter Marc kam ihr entgegen. Er sah so aus, als ob er auch kein Auge zubekommen hatte, den Gedanken warum das so war wollte Lisa lieber nicht so genau verfolgen. Als er sie bemerkte stutzte er einen Augenblick. 'Was machst du denn schon so früh auf den Beinen? Heute ist doch dein freier Tag?' 'Konnte nicht schlafen' Schweigend sahen sie sich an als wüsste keiner was er sagen sollte. Auf einmal konnte Lisa die Situation nicht mehr ertragen. 'Das hätte alles nicht passieren dürfen' sagte sie mit belegter Stimme. 'Guck dir an, was aus unserer Freundschaft geworden ist, wir können nicht mal mehr normal miteinander reden, alles nur wegen diesem Ausrutscher. Wenn ich könnte ich wünschte ich könnte es ungeschehen machen, ich wünschte es wäre nie passiert...' Als sie merkte wie ihr die Tränen kamen drängte sich an einem stummen Marc vorbei, im Flur griff sie nach Schlüssel und Mantel und verlies die Wohnung.

'Das hast du nun davon... läufst morgens um sechs Uhr im Schlafanzug durch die Stadt' Als sie in dem kleinen Park hinter ihrer Wohnung angekommen war setzte sie sich auf eine Parkbank und lies ihren Tränen freien Lauf. Ihr war es egal, das die wenigen Leute die um diese Zeit schon wach waren wahrscheinlich denken mussten Sie hätte sie nicht mehr alle.







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