WG + Liebe = Chaos

Autor: blaine_chick
veröffentlicht am: 15.11.2008




Kapitel V

Am nächsten Morgen wurde Lisa durch das plärren ihres Radioweckers geweckt wütend schlug sie mit der Hand auf den Störenfried ein und drehte sich genüsslich um. 'Ja Marc der hatte einen Gesunden Schlaf, neben ihm könnte eine Bombe einschlagen und er würde weiterschlafen, genau wie er es jetzt noch tat...' 'Moment mal!!' Schlagartig war Lisa wach. 'Marc? Hier in ihrem Bett? Schlafend und... nackt.' Zusammen mit ihrem Kater kehrten auch die Erinnerungen an letzte Nacht zurück. Sie und Marc. 'Oh Gott, was war nur in sie gefahren? Erst hatte er sie in der Küche geküsst und einiges mehr, anschließend waren sie in ihr Bett umgezogen...'

Lisa kramte nach ihrer Wäsche und flüchtete in die Küche... 'Erst mal ein paar Aspirin einwerfen und tief durchatmen... Und jetzt?' Lisa blickte zweifelnd in Richtung Tür dort standen ihre Taschen die sie für den Besuch bei ihren Eltern morgen mitnehmen wollte. Sie schlich in Richtung Telefon und nach kurzem Warten ertönte auch schon die Morgenfrische Stimme ihrer Mutter. 'Hauser hier, Hallo?' 'Hallo Mama.' 'Ach Hallo Schatz alles in Ordnung mit dir du klingst ein wenig heiser...' - Ja wegen der vielen Zigaretten gestern Nacht - dachte Lisa reuevoll...'Ja alles Ok hab nur ein bisschen Zug abbekommen. Du sag mal könnte ich auch heute schon kommen? Ich weiß ich wollte erst morgen kommen aber es gab da eine kleine Komplikation...' - die jetzt nackt in meinem Bett liegt und nebenbei noch mein bester Freund ist - hämmerte es in ihrem Kopf. 'Und mit dem ich atemberaubenden Sex hatte.'

Als Lisa zurück in Richtung Küche schlich blieb sie kurz an ihrer Zimmertür stehen. Marc schlief immer noch tief und fest total in die Bettdecke gewuselt mit tiefen gleichmäßigen Atemzügen. Das Laken war ihm tief auf die Hüfte gerutscht und verhüllte nur das nötigste. 'Welch ein Anblick... ' Neben ihrem Bett lag noch die geöffnete Kondompackung - wenigstens hatten sie verhütet, sie nahm zwar die Pille, aber aus ihrer Erinnerung wusste sie, dass Marc dieses Thema immer sehr ernst. Sehr verantwortungsbewusst, aber warten, bis er aufwacht, wollte Lisa trotzdem nicht. Feigheit war eigentlich nicht ihre Stärke aber irgendwie versetzte sie diese ganze Situation dermaßen in Panik. Lisa schlich in ihr Zimmer - bedacht ihn nicht zu wecken - angelte in ihrem Schrank nach ihren Komfi-Hosen und einem dicken Pulli, kritzelte eine schnell Notiz für Marc, streifte Mütze, Schal und Mantel über griff ihre Tasche und verließ leise die Wohnung.

Marc erwachte zwei Stunden später - vom Klingeln seines Handys - und tastete sich verschlafen in Richtung des Geräusches, fand es in der Hosentasche seiner neben dem Bett liegenden Jeans und hob ab.. 'Ja?' Was mehr wie ein Krächzen klang.. 'Hallo Alter na alles fit?' Durch einen stechenden Kopfschmerz hindurch erkannte er die Stimme von Paul. 'Hm geht so... wieso klingst du eigentlich schon wieder so wach?' Lachen am anderen Ende: 'Kommst du nachher noch her? Tanja ist angekommen und würde sich freuen ihren Lieblingssandkastenfreund zu sehen...' 'Von mir aus.' grummelte Marc - der immer noch halb am schlafen war. 'Gut dann sehe ich dich in einer Stunde im Café.' Marc drehte sich um und öffnete zögernd die Augen und kam in den vollen Genuss von David Beckhams Abbild fast lebensgroß... erst jetzt realisierte er, wo er sich überhaupt befand. In Lisas Zimmer in Lisas Bett - nackt. In dem Bett, in dem er diese Nacht heißen Sex gehabt hatte mit... Lisa! Erschöpft sank er in die Kissen zurück. Das hatte ihm gerade noch gefehlt. Ok sie hatten gestern beide richtig viel getrunken und an das Intermezzo mit Phillip und den Rückweg vom Club hatte er auch nur noch wage Erinnerungen. Er lauschte in Richtung Küche aber es blieb still. Vorsichtig schälte er sich aus dem Bett, angelte seine Jeans, zog sie über und ging in Richtung Küche. Die war auch leer, nur die offene Packung Aspirin zeugte davon, dass hier heut morgen schon Leben gewesen war. Marc schloss sich Lisas Frühstücks an, als sein Blick auf die große Coca-Cola Tafel fiel die sie immer benutzten um sich gegenseitig Nachrichten zu hinterlassen. 'Bin zu meinen Eltern gefahren. Bis Sonntagabend. Lisa' 'Na super, die Ratten verlassen das sinkende Schiff...'

Eine Stunde später betrat Marc das Café der Familie Kröger. Paul stand hinterm Tresen und sah ihn feixend an. 'Na noch leicht verkatert? Das gleiche wie immer?' 'Hhm' Paul gab die Bestellung auf und gesellte sich dann zu Marc. 'Und seid ihr letzte Nacht noch gut nach Hause gekommen? War ja noch Recht früh als ihr zwei uns gestern verlassen habt.' Marc zog eine Grimasse, 'Wenn's nur das wäre...' nachdem er Paul alles erzählt hatte schaute dieser ihn ungläubig an und fing dann aus vollem Hals an zu lachen... 'Na ihr zwei was ist denn hier so lustig?' Erklang eine Stimme im Hintergrund. Eine große hübsche Brünette war eben durch die Tür getreten und schaute nun fragend in die Runde.... 'Hallo Stiefschwesterchen' Paul drückte ihr einen dicken Schmatz auf die Wange. 'Unser Sunnyboy hier hat es endlich auf die Reihe gekriegt... ich sag nur Lisa.' Ihre Mimik hellte sich auf als sie sich neben Marc auf die Bank fallen ließ und ihn ähnlich wie ihren Stiefbruder begrüßte. 'Echt?' Paul verließ inzwischen den Tisch und kam kurze Zeit später mit Marcs Frühstück zurück. 'Ihr habt endlich miteinander... man das wurde ja auch mal Zeit.!' Marc schaute sprachlos von einem zum anderen. 'Tanja, wie soll ich denn das jetzt verstehen? Ich schütt euch hier mein Herz aus und ihr zieht mich auch noch auf!'

'Oh man Alter, jetzt erzähl mir nicht, dass du denkst es war ein Fehler und eine einmalige Sache oder so... ' unterbrach ihn Paul kopfschüttelnd. 'Natürlich was denkst denn du? Ich mein wir reden hier von Lisa, meiner Mitbewohnerin... meiner besten Freundin...' fügte er zögernd hinzu. 'Jetzt erzähl mir bitte nicht, dass du nicht bis über beide Ohren in sie verschossen bist. Wäre ja auch schließlich mal an der Zeit das es unseren Mister 'Ich will nix festes' mal erwischt.' Tanja musterte ihn hoffnungsvoll. 'Wie kommst du denn darauf? Woher weißt du das eigentlich alles wieder? Du kennst Lisa doch gar nicht' Marc blickte Tina ärgerlich an. 'Ich würde das weibliche Intuition nennen.' Meinte diese, stand auf und ging in Richtung Tresen. Paul rückte derweil näher und sah ihn grinsend an. 'Und?' 'Was und?' 'Na wie war's?' Er schaute Marc gespannt an. 'Oh man!' Mark verdrehte genervt die Augen und schaufelte weiter sein Frühstück in sich rein. 'Geht dich gar nichts an!' - Ging ihn doch wirklich nichts an - Marc sah Paul nach der feixend in Richtung eines Pärchens ging die gerade das Café betreten hatten um deren Bestellung aufzunehmen.

Grübelnd blickte er aus dem Fenster. 'Wie es gewesen war?' Dank der kalten Dusche und der Aspirin waren seine Erinnerungen an letzte Nacht wieder deutlich da. Es gab nur ein Wort um das zu beschreiben. 'Heiss..' Er konnte sich beim besten Willen nicht daran erinnern jemals so guten Sex gehabt zu haben. Obwohl sie beide recht betrunken waren und er von Lisa wusste, dass sie noch nicht soviel Erfahrung hatte, hatte sie ihn diese Nacht absolut in den Wahnsinn getrieben. Er spürte wie ihn die Erinnerung an Lisas Körper schon ins schwitzen brachte. 'Schit, das hat mir gerade noch gefehlt... '

Lisa stocherte zur gleichen Zeit lustlos in einem von ihrer Mutter kreiertem Gemüse-Vollkorn Auflauf. Ihre Mutter versuchte mal wieder abzunehmen und ihre ganze Familie musste darunter leiden... Prüfend blickte sie über den Tisch hinweg ihren Vater an. So wie Lisa ihn kannte hatte dieser schon gut an der Imbissbude im Dorf zugeschlagen, denn er schaufelte sich die wabblige geschmackslose Masse kommentarlos hinein. Kacey die Amerikanische Austauschschülerin, die seit kurzen bei ihren Eltern wohnte schien diese neue Diät schon gewohnt zu sein, und aß anstandslos die Low-fat Low-taste Pampe. Wahrscheinlich war fast alles besser als das die Seafood-Diät die ihre Mutter davor ausprobiert hatte, mit dem Ergebnis, dass die ganze Familie eine leichte Lebensmittelvergiftung davon getragen hatte, da der angeblich so frische Seelachs wohl doch schon etwas länger aus dem Wasser gewesen war, als der Verkäufer gesagt hatte.

'Schatz du hast doch nicht vergessen das dein Vater und ich am Freitag mit unserem Kegelclub auf unser Jahrestreffen fahren?' Lisa schaute ihre Mutter irritiert an. Ja ihre Mutter hatte heute Morgen am Telefon irgendwas erwähnt... - Bloß was? 'Also am besten ihr fahrt schon am Samstag früh nach Köln, dann kann Kacey mal ein bisschen Wochenende in der Stadt erleben und wir müssen am Freitag schon sehr früh los aber Kacey hat ja noch Schule, dann habt ihr nicht so ein Stress mit der Abfahrt.' Samstag? Kacey? Köln? Langsam fing es bei Lisa an zu dämmern. Kacey sollte sie über das Lange Wochenende besuchen kommen, sie erinnerte sich wage. 'Und am Mittwoch Abend setzt du sie einfach in den Zug und ich hol sie dann hier ab.' Das hieß sie musste schon am Samstag zurück nach Köln, zurück zu Marc... 'Das war ja schon in vier Tagen.' Reuevoll dachte Lisa daran, dass sie sich schon längst bei ihm hätte melden sollen, er versuchte sie seit ihrer Abfahrt zu erreichen, zu mindestens sagten das seine Anrufe auf ihrem Handy... Aber Lisa hatte Angst. Angst wovor? Das ihre Freundschaft kaputt war? Angst davor ihm in die Augen zu schauen? Angst davor sich mit dem auseinander zu setzen was passiert war?

Zornig starrte Marc auf sein Handy 'The person you have called is.... Man wie hasste er diese Ansage, zu oft hatte er sie in den letzten Tagen schon gehört! Irgendwann musst sie mit ihm reden spätestens am Sonntag, wenn sie nach Hause kommen würde. 'Ich werde noch wahnsinnig... '

Die paar Tage zuhause hatten Lisa ziemlich gut getan, sie war mit Kacey und ein paar von ihren Schulfreunden unterwegs gewesen, in das nahe gelegene Thermalbad gefahren und hatte sich Abends eine heiße Runde Scrabble mit ihren Eltern geliefert und dabei jedes Mal so jämmerlich verloren, dass es ihrem Vater Leid geworden war und es stattdessen darauf bestanden hatte, dass sie und Kacey sich in der Videothek Filme ausleihen sollten.

Nun saßen sie und Kacey dick eingemummelt vor dem Fernseher und schauten sich lauter alte Schnulzenfilme an. Wie oft hatte sie mit Marc schon so einen Fernsehabend gemacht... Seit sie sich von Phillip getrennt hatte waren sie mindestens einmal die Woche in die Videothek gefahren und auch der Pizzalieferant von ihrer Hauspizzeria schien sie schon zu kennen, denn er fragte nie wo sie wohnten... Phillip... Lisa musste grinsen, wenigstens ein Gutes hatte die ganze Sache mit Marc sie hatte seitdem keinen Gedanken mehr an Phillip verschwendet... Kacey's lautes Lachen ertönte und riss Lisa aus ihren Träumen. Irritiert schaute sie in Richtung Fernseher, vom Film hatte sie schon seit geraumer Zeit nichts mehr mitbekommen.... Seufzend wandte Lisa sich wieder dem Film zu, am liebsten wäre sie noch ein paar Tage geblieben aber morgen würde sie wohl oder übel wieder nach Köln zurück müssen und dort dann auch auf Marc treffen, mit dem sie immer noch nicht gesprochen hatte...







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