Die Nacht, in der ich nicht schlafen konnte - Teil 10

Autor: sunny
veröffentlicht am: 13.10.2011


Huh, das ging schnell! Kapitel zehn ist schon fertig... Jetzt dauerts nicht mehr lange, bis diese Geschichte zuende ist :)
Vielen, vielen Dank an euch alle für die Kommentare! Sie inspirieren mich, wie ihr seht, wirklich sehr; ich bin euch dankbar für jeden einzelnen!!! Wenn ihr weiter so fleißig kommentiert, krieg ich teil elf vielleicht genauso schnell fertig ;)-
Liebe Grüße!!! sunny


***



Kapitel zehn
Träume und Ziele

Während ich hier sitze, versinke ich in der hoffungslosen, hilf- und planlosen Stimmung von damals. Beinahe weine ich wieder.
Ich sitze auf dem Boden und starre das Sofa an. Fixiere es, beinahe, als wollte ich es hypnotisieren. Als wollte ich es zwingen, mir etwas wieder zu geben, das verloren ging. Und eigentlich will ich das auch. Denn obwohl ich weiß, dass es nicht funktionieren wird, weil es nicht funktionieren k a n n, lege ich all meine Kraft in diesen Blick, in meinen Wunsch, mir Jack zurück zu geben.
Es ist noch alles genau wie letzten Sonntag. Sonntag, das war vorgestern; nein, falsch, jetzt ja schon vorvorgestern. Vor drei Tagen also. Es kommt mir vor wie eine Ewigkeit. Schon wieder. Die Zeiten ohne Jack scheinen sich immer so anzufühlen: Wie eine Ewigkeit. Wie eine unvorstellbar lange, nie endende Ewigkeit.
Vor dieser Ewigkeit – vor dieser unvorstellbar langen, nie endenden Ewigkeit – hat Jacks linker Fuß diese Falte in der Bettdecke verursacht. Eine Art Wirbel, weil sich die Decke um seinen Fuß gewickelt hatte.
Die Delle dort, zu der so viele Falten hinführen: Das war seine Hand. Da hat er sich abgestützt, als er aufgestanden ist.
Als er aufgestanden ist.
Um zu gehen.
Ich spüre, wie meine Kehle erneut eng wird, und versuche ärgerlich, die Tränen zurück zu halten, doch es bringt nichts. Schon wenig später ist mein Gesicht wieder nass von ihnen, und ich mache mir gar nicht erst die Mühe, sie fort zu wischen.
Zum gefühlten hundertsten Mal frage ich mich, wie etwas so Simples so kompliziert sein kann. Wie etwas so Alltägliches dermaßen weh tun kann. Und wie viel Schmerz ein Mensch wohl ertragen kann.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich nahe daran bin, die Lösung zur letzten Frage zu finden.



Nachdem ich mich in den Schlaf geweint hatte, träumte ich wirres Zeug von Rittern und Prinzessinnen und wachte im Morgengrauen völlig übermüdet und gerädert auf. Einen Moment blieb ich bloß völlig erschöpft und reglos liegen und starrte das Polster des Sofas an, ohne es wirklich zu sehen.
Ich fragte mich, woher ich diese Geschichten bloß kannte. Wer hatte mir diese Flausen in den Kopf gesetzt, all die unrealistischen, kitschigen Märchen von schönen Prinzessinnen und tapferen Rittern? Wer hatte in mir die Idee eines Traumprinzen wachsen lassen, der kommen würde, um mich zu retten?
Wer auch immer es gewesen war, musste zweifellos einen großen Einfluss auf mich gehabt haben, denn immerhin hatte mein sinnloser Traum es geschafft, meinen nicht gerade märchenhaften Alltag zu überleben bis heute. Gestorben war er erst gestern.
Ich hatte kaum Erinnerungen an die Zeit vor meinem sechsten Lebensjahr, also vermutete ich, dass die Ursache für meine sinnlosen Träumereien dort lag. Irgendwo zwischen den Trümmern meiner Kindheit mussten sie zu finden sein. Ich musste mich bloß erinnern.
Mitten in meine Überlegungen platzte das Geräusch der sich öffnenden Tür. Ich wandte meinen Kopf und sah, wie Susan vorsichtig ins Zimmer spähte. Als sie mich sah, lächelte sie.
„Sie ist wach“, flüsterte sie, was mich etwas verwirrte, bis ich bemerkte, dass sie das Telefon in der Hand hielt. Mit leisen Schritten tappte sie durch das Zimmer auf mich zu und hockte sich neben mich.
„Für dich“, teilte sie mir mit und grinste mich an, während sie mir den Telefonhörer hinhielt.
Ich bekam Angst. So große Angst, dass ich kaum die Kraft aufbrachte, die Hand zu heben und den Hörer entgegenzunehmen. Susan hatte keine Ahnung von all dem, was geschehen war. Was sollte ich bloß tun, wenn nun mein Bruder am Telefon war? Was, wenn er schon in Berlin war? Was, wenn er anrief, um mir mitzuteilen, dass er gleich raufkommen und mich bestrafen würde?
Das ist Schwachsinn, schalt ich mich selbst. Warum sollte er dann anrufen?! Wenn schon, würde er unangekündigt kommen.
Kein sehr beruhigender Gedanke.
Ich griff nach dem Telefon, nahm es entgegen und hielt es an mein Ohr.
„Hallo?“, fragte ich zaghaft und registrierte, wie Susan sich wieder aufrichtete.
„Guten Morgen, Mona“, begrüßte mich eine vertraute, sanfte Stimme und ich zuckte zusammen.
„Jack!“ Ich kreischte fast. Augenblicklich flossen mir wieder die Tränen aus den Augen, fest umklammerte ich das Telefon und hielt es dicht ans Ohr gepresst. Und ehe ich darüber nachdenken konnte, stürzten schon die Fragen aus meinem Mund: „Jack, wo bist du? Wo warst du denn gestern? Was ist denn los, hab ich… hab ich irgendwas falsch gemacht? Wo warst du bloß gestern? Warum warst du nicht da? Es ist – es ist schrecklich…“
„Monster, beruhige dich doch!“, sagte Jack erschrocken. „Du hast nichts falsch gemacht. Nun hör doch bitte auf zu weinen, weshalb bist du denn so traurig?“
„W… wo bist du denn?“, brachte ich schluchzend hervor.
„Ich bin… ich bin bei meiner Familie.“ Seine Stimme klang seltsam dabei, ungewohnt abweisend und verschlossen. „Ich musste rasch hierher, es gab einen kleinen Notfall. Tut mir echt Leid, dass ich dir nicht Bescheid gesagt hab… ich… muss jetzt eine Weile hier bleiben, aber mach dir keine Sorgen, ich komm bald wieder, ja?“ Noch bevor ich etwas antworten konnte, fuhr er, beinahe überstürzt, fort: „So, und jetzt erzähl mal, was passiert ist. Ich hab nur eine sms von Niki bekommen, dass es dir nicht gut geht und du weinst…“
Eine sms von Niki. Ich fragte mich, ob Niki mehr wusste als ich, ging diesem Gedanken aber nicht nach, da ich Jack antworten musste. „Es ist tot!“, brachte ich als erstes hervor, und mir wurde klar, dass meine Erzählung in meinem aktuellen Zustand vermutlich ziemlich wirr ausfallen würde.
„Was?“, fragte Jack irritiert und alarmiert, „Was ist tot? Monster, was ist denn passiert?“
„Mein Fantasiehaus“, heulte ich und rollte mich wieder zu einer kleinen Kugel zusammen, wobei mir auffiel, dass Susan nicht mehr da war. Wann hatte sie den Raum verlassen? „Mein letztes… Fantasiehaus… ist tot…“
Ich heulte und schluchzte eine ganze Weile, in der Jack versuchte, mich durch Worte zu beruhigen, bis ich schließlich flüsterte: „Er hat ihn gestohlen, Jack.“
„Wer hat wen gestohlen?“, wollte Jack, zunehmend besorgt und verwirrt, wissen.
Ich schluchzte wieder los, ziemlich holprig diesmal, und zog das Telefon an meine Brust, während ich mich so klein wie möglich machte. „Er hat ihn gestohlen…“
Es dauerte eine ganze Weile, ehe ich mir bewusst wurde, dass Jack immer wieder meinen Namen sagte und versuchte, mich zum Antworten zu bringen. „Monster! Mona! Bitte antworte doch!“
Ich zog den Hörer wieder an mein Ohr, starrte das Sofapolster vor meiner Nase an und flüsterte: „Ja?“
„Mona“, seufzte er, dann fing er sich wieder und fragte: „Ist Susan noch in der Nähe?“
„Nein“, flüsterte ich, ohne auch nur ansatzweise darüber nachzudenken, warum er das wissen wollte. Auf einmal war ich so unendlich müde. „Ich bin so müde, Jack. Wo bist du nur? Komm doch wieder.“
„Ich komme wieder“, versprach Jack, „Nur noch nicht sofort. Wo ist Susan? Holst du sie bitte nochmal ans Telefon?“
„Hmm…“, brummte ich und rollte mich vom Sofa. „Au!“
„Was ist passiert?“, wollte Jack sofort alarmiert wissen.
„Bin vom Sofa gefallen…“, murmelte ich und versuchte, mich aufzurappeln. Ich stöhnte. Es war so schwer. Und jede Bewegung schien weh zu tun.
„Pass auf dich auf, Monster“, bat Jack und ich nickte, ohne zu bemerken, dass er das ja gar nicht sehen konnte. Endlich hatte ich es geschafft, mich aufzurichten, und schlurfte müde aus meinem Zimmer in den Flur. Haltsuchend stützte ich mich an der kleinen Kommode ab, auf der auch die Telefonstation stand, und überlegte, was ich hier gewollt hatte. Warum war ich aus dem Zimmer gegangen?
„Monster?“, fragte Jack.
„Hm“, brummte ich zustimmend.
„Wo ist Susan? Du wolltest ihr das Telefon geben.“
Ach ja, richtig. „Susan?“, rief ich, und dann lauter: „SUSAN??“
„Scht, sei leise, die anderen schlafen doch bestimmt noch!“, zischte Jack, aber ich hörte ihn kaum.
„Susan!“, rief ich, während neben mir Nikis Zimmertür auf ging und Susan aus der Küche in den Flur gesaust kam und mich mit großen Augen ansah.
„Ich wollte das nicht“, versicherte ich Jack, „Ich hab das ehrlich nicht gewollt. Ich wollte ihn doch aufheben. Ich hab doch an mein Wunder geglaubt… aber er hat ihn mir gestohlen. Er hat ihn mir einfach gestohlen. Das musst du mir glauben, Jack.“
„Monster?“, fragte Susan. „Was ist denn los?“
„Ich weiß auch nicht“, gab ich zu und griff mir an den Kopf, weil der auf einmal so wehtat. Dann hielt ich mich an der Kommode fest, weil ich so schwankte. „Au“, flüsterte ich noch, bevor ich spürte, wie meine Beine nachgaben, und der Flur in Dunkelheit versank.
„Oh, Gott sei Dank, sie kommt wieder zu sich!“, sagte Ben, als ich die Augen öffnete, und ich blinzelte verwirrt. War ich nicht eben noch im Flur gewesen? Jetzt lag ich wieder auf meinem Sofa. Und wo kam denn Ben so schnell her? Hatte er nicht noch geschlafen? Oder sowas in der Art?
„Monster, wie fühlst du dich?“, fragte Ben mich besorgt. „Tut dein Kopf noch weh?“
„Hmm…“, brummte ich, sah ihn stirnrunzelnd an und wusste selbst nicht so genau, ob ich damit „ja“ oder „nein“ sagen wollte.
„Der Arzt wird bald hier sein“, versicherte Ben mir beruhigend und strich sanft über meine Hand. Es fühlte sich irgendwie gut an, was mich überraschte, wenn man bedachte, dass ich noch gestern…
Nein, darüber wollte ich nicht nachdenken.
Dafür fiel mir etwas anderes auf. Was hatte Ben gesagt? A r z t???
„Arzt?“ Erschrocken fuhr ich hoch – und bereute es sofort.
„Nicht, bleib liegen!“, empfahl Niki mir, der neben dem Sofa stand, wie ich jetzt bemerkte. Sein Rat kam allerdings ein bisschen zu spät, denn meine Welt hatte sich bereits zu drehen begonnen, als befände ich mich auf einem Schiff bei hohem Wellengang, und ein dermaßen stechender Schmerz fuhr durch meinen Kopf, dass ich kurz aufstöhnte.
„Leg dich wieder hin, Monster“, befahl Ben ganz ruhig, „Du hast hohes Fieber.“
„Fieber?“, murmelte ich völlig verwirrt, während ich seiner Aufforderung Folge leistete.
„Ja, Fieber. Bleib einfach liegen. Susan kocht dir gerade einen Tee, und Lars sucht dir ein Hörspiel raus, damit du dich nicht langweilen musst, in Ordnung?“
„Ein Hörspiel?“ Das war aber süß. Trotzdem…
„Ich muss arbeiten.“ Erneut stemmte ich mich in eine sitzende Position, diesmal vorsichtiger, und zerrte an der Decke, die mir ohnehin viel zu heiß war.
„Kommt nicht in Frage“, wandte Ben bestimmend ein und drückte mich zurück aufs Sofa, was ich außerordentlich gemein fand, da ich mich zurzeit nicht gut wehren konnte. „Du bleibst liegen, du bist krank. Susan hat Fabrizio schon angerufen.“
„Aber ich… angerufen?“
Ben nickte. „Ja, um Bescheid zu sagen, dass du heute nicht kommen wirst. Du bist krank.“
„Aber…“, murmelte ich fassungslos. „Aber ich muss doch arbeiten…“
„So ein Quatsch“, mischte Niki sich leicht aufgebracht ein, „Wenn man krank ist, ist man eben krank! Was hast du denn bisher gemacht, wenn du krank warst?“
Tja, was hatte ich getan, wenn ich krank war?
„Gearbeitet?“ Eindeutig ein Zeichen dafür, dass mein Gehirn reichlich mitgenommen war, dass ich auf diese Frage eine Antwort gab, und dann auch noch eine so ehrliche.
Fassungslos schüttelte Niki den Kopf. „Bist du denn niemals vor Erschöpfung umgefallen?“
Auch Ben sah mich forschend an, aber noch bevor ich den beiden eine Antwort geben konnte, ging die Tür auf und Lars marschierte mit einem tragbaren CD-Player in mein Zimmer. Was ein Glück, dass er so ein Technikfreak war und solche Gerätschaften immer massenhaft bei sich rumstehen hatte; zumindest kam es mir als Laie immer massenhaft vor.
„So“, seufzte er und stellte das Gerät neben dem Sofa ab. „Jetzt kannst du Musik oder Hörspiele hören, dann wird dir nicht langweilig.“ Freundlich lächelte er mich an. „Das mach ich immer gern, wenn ich krank bin. Ich hoffe, bei meinen Hörspielen ist was dabei, was du magst. Ach, ich hol sie mal.“ Und schon war er wieder aus dem Zimmer verschwunden.
Verblüfft starrte ich ihm hinterher, hatte aber nicht viel Zeit, darüber nachzudenken, denn schon stand Susan in der Tür und musterte mich mit großen, besorgten Augen.
„Du siehst blass aus“, stellte sie fest, betrat den Raum und stellte eine dampfende Tasse neben den CD-Player von Lars. „Hast du noch Kopfschmerzen?“ Prüfend legte sie eine Hand an meine Stirn, zog sie aber gleich wieder weg. „Oh, richtig heiß!“
„Mir ist auch heiß“, kommentierte ich und startete den nächsten Versuch, mich von meiner Decke zu befreien, was Ben schleunigst verhinderte.
„Nichts da“, bestimmte er, „Du bleibst unter deiner Decke. Du hast hohes Fieber, wenn wir dich der Kälte aussetzen…“
„Kälte? Es ist Sommer!“
Ben deutete bloß aus dem Fenster und ich drehte mich um, um seinem Blick zu folgen. Er hatte Recht; draußen war mal wieder Regenwetter angesagt.
„Es ist trotzdem Sommer“, beharrte ich.
„Und trotzdem kalt“, entgegnete Ben seelenruhig.
Es klingelte an der Tür.
„Ah, das muss der Arzt sein!“, rief Susan und sprang auf. In der Tür stieß sie beinahe mit Lars zusammen, der mit einem Stapel CD-Hüllen, über den er kaum hinwegsehen konnte, zurückkam. „Ach, Lars, pass doch auf!“
„Uahh!“ Lars hielt gerade noch so sein Gleichgewicht und fauchte zurück: „Pass du doch auf!“
„Es kann kein Arzt kommen!“, wandte ich panisch ein und blickte flehend zu Ben und Niki, während ich mir die Decke, die ich eben noch hatte loswerden wollen, bis zum Kinn zog.
„Warum denn nicht?“, fragte Lars verblüfft und richtete sich wieder auf, nachdem er die Hörspiele hinter dem CD-Player platziert hatte.
„Er darf mich nicht sehen! Keiner darf es sehen… es….“ Und schon wieder weinte ich. Nein, ich war eindeutig nicht gesund. Zu allem Überfluss musste ich jetzt auch noch niesen.
„Gesundheit!“, wünschte Niki mir, bevor er beruhigend seine Hand auf meine legte und erklärte: „Aber Monster, die meisten Wunden sind doch schon abgeheilt. Und er wird auch nicht so viel sehen. Du brauchst keine Angst zu haben, ja?“
Wäre er Jack gewesen, hätte ich ihm vielleicht geglaubt. „Du brauchst keine Angst zu haben“ waren gewagte Worte, aber Niki wusste ja auch nicht über alles Bescheid.
Am Ende musste ich die Untersuchung, auch wenn ich mich mit Händen und Füßen gewehrt hatte, über mich ergehen lassen. Danach lag ich völlig erschöpft, abwechselnd hustend, niesend und heulend, auf meinem Sofa und umklammerte die Bettdecke, als wäre sie mein letzter Halt. Lars war so lieb und stellte mir eine Großpackung Tempos in Reichweite, die ich wirklich gebrauchen konnte.
„Schwere Grippe“, lautete die Diagnose, „Tee“, „Bettruhe“ und „Antibiotikum“. Und natürlich kostete der Arzt Geld. Es ging mir gehörig gegen den Strich, ihn für sein unverschämtes Eindringen in meine Privatsphäre auch noch zu bezahlen, aber ich wollte auf keinen Fall, dass die anderen die Rechnung, wie sie anboten, für mich übernahmen, daher zahlte ich ohne Widerspruch. Mein Geld reichte gerade so. Das Leben in der WG war zwar nicht besonders teuer, aber auch nicht gerade billig, vor allem nicht, wenn man es komplett von einem Job als Kellnerin in einem Eiscafé bewältigte. Noch dazu machte es mich nervös, zu wissen, dass ich nicht genug Geld hätte, um spontan abzuhauen. Es vermittelte mir ein Gefühl des Gefangenseins, das ich absolut nicht ausstehen konnte. Der einzige, der meine Nervosität hätte lindern können, war Jack; und Jack war nicht da…
„Kannst du Jack anrufen?“, bat ich Susan, als sie das nächste Mal mit einer Tasse Tee in mein Zimmer kam, und putzte mir die mittlerweile wunde Nase.
Susan lachte. „Ich glaube, als Nächstes müssen wir dir ein Telefon besorgen“, witzelte sie, dann fiel ihr Blick auf meine Nase und sie zog die Stirn kraus. „Oh je, ich glaub, du brauchst Creme für deine Nase. Weißt du, ich hab gehört, wenn man sie nicht eincremt, wenn sie so wund ist, dann kann sie sich entzünden und dann läuft da der Eiter raus. Stell dir nur mal vor, deine Nase würde von innen und von außen laufen! Schreckliche Vorstellung, oder? Andererseits vielleicht auch besser, als wenn sie gar nicht laufen würde… es gab da mal so einen Film – ich weiß nicht, ob du den kennst – da hat so’n Typ ohne Nase mitgespielt!!! Ich mein, ich weiß nicht, ob der wirklich keine Nase hatte. Vielleicht hatte er eine und das wurde nur so geschminkt. Wobei, wie will man etwas wegschminken, was nicht da ist? Ich meine, klar, wenn etwas n i c h t da ist, dann kann man’s hin schminken. Aber etwas wegschminken? Das so groß ist wie eine Nase?! Vielleicht haben die das auch mit… ähhhh… Dings… per Computer so gemacht. In der Nachbearbeitung. Denkst du, das geht? Ich stell mir das voll schwer vor, so was, was sich dauernd bewegt, dann irgendwie weg zu retuschieren… ich meine, wenn ein Film aus millionen einzelner Bilder besteht, dann müsste man das ja theoretisch auf jedem einzelnen Bild wegmachen, also millionen Mal, oder? Also nehmen wir mal an…“
„Susan“, unterbrach ich müde ihren sinnlosen Monolog. „Könntest du Jack anrufen?“
Susan schlug sich die Hand vor die Stirn (Gott sei Dank hatte sie den Tee bereits abgestellt). „Ach richtig, das Telefon!!! Ich bring‘s dir. Und die Creme. Weißt du, da fällt mir ein, ich kannte da mal jemand, der war süchtig nach…“
„Susan…“
„Ja, schon gut, ich geh schon.“ Eilig flitzte sie hinaus, nur um zwei Minuten später wieder vor mir zu stehen. „Du kannst Jack auch selbst anrufen! Hier ist die Nummer, da ist das Telefon. Weißt du, so ein Telefon ist schon ganz schön praktisch. Wenn ich mir vorstelle, über wie viele Meilen… ah, ich wollte noch die Creme holen. Ich hole Creme. Bis gleich! Viel Spaß! … Laaaaaaaaars!!“ Mit dem langgezogenen Ruf stürmte sie wieder auf den Flur hinaus. Die Tür fiel hinter ihr zu.
Unsicher musterte ich den Zettel, den Susan mir in die Hand gedrückt hatte.
„Jack Family“ stand darauf gekritzelt, und darunter eine Nummer. Ich zählte die einzelnen Ziffern; es waren genau zehn… Zehn einfache kleine Zahlen, hinter denen sich eine Stimme verbarg, die ich unbedingt hören wollte.
Langsam, sorgfältig und bedächtig tippte ich Ziffer für Ziffer ins Telefon ein, ein schriller Piepton nach dem anderen, eine kuriose Melodie, die so gar nicht zu Jack passen wollte. Sorgsam ging ich jede Ziffer nochmal durch, verglich sie mit denen auf dem Zettel. Ich wollte mich auf keinen Fall verwählen.
Schließlich drückte ich entschlossen auf den kleinen grünen Hörer und hielt das Gerät an mein Ohr. Angespannt lauschte ich dem unbeteiligten Tuten, das in regelmäßigen Abständen die Stille durchbrach. Tuuut… tuuut… tuuut… Meine Hände waren kalt und schwitzig, ich musste furchtbar husten und hoffte bloß, dass nicht ausgerechnet jetzt jemand abheben würde…
„Lohengrin?“
Es war eine junge Stimme; und eine weibliche. Vor Schreck wusste ich erst einmal nichts zu sagen.
„Hallo? Wer ist denn da?“
Erst da riss ich mich wieder zusammen und stammelte ein „Äääähhh…“ in den Hörer. Hastig räusperte ich mich und unterdrückte einen erneuten Hustenreiz. „Äh – hallo. Hier ist…“ Ich zögerte, „M… Mon… ster. Ist… ist Jack vielleicht da?“
„Monster?“ Die Stimme klang nach einem müden Lächeln. „Dich gibt’s wirklich?“ Dann ein Seufzen. „Warte, ich geb dich weiter.“
Mit einem klappernden Geräusch wurde der Hörer abgelegt, und ich wartete stumm und angespannt und lauschte, ob ich noch etwas hören konnte… aber es bleib still. Nur mein Herz klopfte viel zu laut, mein Atem rasselte und schniefte.
Schließlich, nach einer gefühlten Ewigkeit, nahm jemand den Hörer wieder auf. „Hallo?“
„Jack…“ Meine Antwort war ein einziges erleichtertes Seufzen.
„Mona, du bist das wirklich.“ Ich hörte, wie er heftig ein- und ausatmete. „Hör mal, das hier ist gerade wirklich schwierig…“
Erschrocken zog ich den Kopf ein und fragte zaghaft: „St- stör ich?“
Er seufzte. „Nein, es… warte.“
Ich hörte, wie er lief, kurz darauf wurde eine Tür geschlossen und es war still.
„Tut mir leid, Mona“, beteuerte Jack, „Aber es ist hier gerade echt nicht leicht.“
„W-was ist denn los?“, stotterte ich schüchtern.
„Nicht W…“ Er stockte, unterbrach sich selbst. „Das ist schwierig… frag bitte einfach nicht danach, okay?“
„Okay“, flüsterte ich eingeschüchtert. Ich hatte wirklich Angst, etwas falsch gemacht, ihn verärgert haben zu können.
„Also gut.“ Ich hörte, wie er Luft holte, dann klang seine Stimme wieder fester und freundlicher. „Was war denn los? Warum rufst du an?“
„Nichts weiter.“ Ich nestelte an meiner Bettdecke herum und fügte ganz leise hinzu: „Du fehlst mir.“
„Oh.“ Und als er weitersprach, konnte ich das Lächeln in seiner Stimme beinahe hören. „Du mir auch, Mona. Du mir auch.“ Und da konnte ich auch wieder lächeln.
„Was hat denn der Arzt gesagt?“, fuhr Jack fort. „Susan meinte, es wäre eine Grippe?“
Wann hatte Susan denn mit Jack gesprochen?
„Sie hat vorhin kurz angerufen, um Bescheid zu sagen“, beantwortete Jack meine unausgesprochene Frage. „Ich hatte aber nicht viel Zeit. Es ist doch nichts Schlimmes, oder? Hast du Kopfschmerzen?“
Ich schüttelte den Kopf, was er natürlich nicht sehen konnte. „Nein, ich… es geht schon.“ Ich schwieg kurz. „Jack.“
„Mona“, entgegnete er sofort. „Was ist los, mein Lieblingsmonster?“
Ein Schauer rann mir bei diesen Worten über den Rücken. *Mein Lieblingsmonster*. So hatte er mich noch nie genannt. Schon gar nicht mit diesem zärtlichen Unterton… Ich musste schlucken, schüttelte den Kopf und schalt mich innerlich selbst, nicht zu übertreiben und mir ja nichts einzubilden.
„Was ist dein Traum?“, fragte ich.
„Mein Traum?“, hakte Jack irritiert nach.
„Naja“, präzisierte ich, „Worauf du hinarbeitest. Worauf du wartest. Wonach du strebst. Was ist dein Ziel? Dein Traum?“
„Hmm…“, machte Jack nachdenklich und klang plötzlich sehr ernst, beinahe traurig. „Ich denke… ich denke, ich wünsche mir einfach… glücklich zu sein. Geborgen.“ Kurz schwieg er. „Wünscht sich das nicht jeder?“
Schon, irgendwie. Aber das war nicht das, was ich gemeint hatte. „Ich meine, konkret. Wofür arbeitest du? Wofür lebst du? Ich meine, Susan… Susan will, glaube ich, einfach nur ein Haus und eine Familie haben. Kinder. Ich denke, Susan muss eine Mutter sein, und darauf arbeitet sie hin, auf ihr Lebensziel, verstehst du? Sie arbeitet daran, ihr Fantasiehaus, ihren gläsernen Schuh, einen Traum, den sie sich seit der Kindheit bewahrt hat, wirklich zu machen. Sie will lieben und geliebt werden. Auf diese bestimmte Weise. Und Lars – ich denke, Lars arbeitet, um… um etwas Großes zu schaffen. Um eines Tages… etwas wirklich Wichtiges, Entscheidendes für die Menschheit zu schaffen. Ich meine, er arbeitet wirklich hart daran. Immer ist er am Forschen und rumprobieren, und Technik ist absolut sein Ding. Und Ben, ich glaube… Ben will einfach Frieden schaffen. Er arbeitet dafür, dass die Menschen leichter miteinander auskommen. Er will nicht nur seinen Frieden… am liebsten wäre ihm ein Gesamtfrieden, überall, verstehst du? Dafür arbeitet Ben, darauf wartet er. Dass endlich alles gut wird. Und Niki… tja, Nikis Träume formen sich ständig um. Er ist vielleicht noch auf der Suche…“ Ein Hustenanfall unterbrach mich, nach dem ich fortfuhr: „Vielleicht ist Niki noch auf der Suche nach dem gläsernen Schuh in ihm, der ihn ausmacht. Vielleicht kann er sich selbst nicht eingestehen, welcher es ist, vielleicht weiß er es selbst nicht. Aber momentan… ich denke, momentan träumt er hauptsächlich von Veronika.“
„Veronika?“
Ich winkte ab, schniefte und putzte mir die Nase. „Nicht so wichtig. Also, was ich… was ich einfach wissen wollte… was ist dein Traum, Jack?“ Erschöpft schwieg ich. Es kam mir vor, als hätte ich noch nie so viel am Stück gesprochen… aber das Thema riss mich einfach mit.
Jack schwieg eine Weile, dann entgegnete er: „Was ist deiner?“
„Das ist nicht fair“, wandte ich leise ein, und Jack bestätigte ebenso leise: „Ich weiß. Aber ich will es wirklich, wirklich gerne wissen.“
„Ich auch“, beteuerte ich, und es stimmte. Ich wusste nicht, worauf Jack hin arbeitete, wofür er lebte, und das wurmte mich ganz schön.
Er lachte leise, dann seufzte er. „Also gut. Aber wenn ich’s dir sage, sagst du’s mir auch, versprochen?“
„Versprochen“, flüsterte ich.
„Nun, ich denke…“, begann Jack, „Ich denke, so gesehen arbeite ich wohl auf Wissen hin. Darauf, dass ich irgendwann weiß, was das Richtige ist. Was ich tun kann, tun muss, tun sollte, was auch immer, damit alles ein gutes Ende nimmt. Egal, worum es geht. Ich… ich ertrage Leid nicht gut, weißt du? Weder mein eigenes noch das anderer. Ich… will immer gern helfen. Nur manchmal.. weiß ich nicht wie.“ Kurz schwieg er. „Das würde ich wirklich gerne wissen. Und darauf arbeite ich hin.“
Einige Sekunden lauschten wir beide bloß schweigend in den Hörer, bis Jack die Stille durchbrach. „Jetzt du. Du hast es versprochen.“
„Ich…“, begann ich leise, zögerte, holte tief Luft und vertraute ihm dann an: „Ich glaube, mein letzter gläserner Schuh ist gestern Abend zerbrochen. Es gibt also nichts zu erzählen.“
„Es gibt immer etwas zu erzählen“, argumentierte Jack, und dann: „Was ist denn passiert, Monster?“
Eine einzelne Träne rollte meine Wange hinunter, und ich begann meinen Bericht mit den Worten: „Du warst nicht da.“
„Ich denke nicht, dass dein letztes Fantasiehaus eingestürzt ist“, behauptete Jack mit sanfter Stimme, als ich geendet hatte.
„N- nicht?“, fragte ich überrascht.
„Nein“, entgegnete Jack fest, „Das glaube ich nicht. Weißt du, es war vielleicht ein Kindheitstraum, eine bestimmte Vorstellung, dass es genau so passieren würde… aber tief in dir weißt du, dass deswegen nicht gleich alles vorbei ist.“
„Nicht?“, flüsterte ich zum zweiten Mal.
„Nein“, wiederholte Jack. „Die Art, wie du über Träume sprichst… ich bin mir sicher, du bist dir im Klaren darüber, dass nichts endgültig verloren ist. Es ist vielleicht nicht mehr ganz so märchenhaft jetzt… aber es kann trotzdem immer noch jemand kommen… um dich zu retten.“ Bei den letzten Worten zögerte er kaum merklich und seine Stimme klang seltsam zerbrechlich, aber ich ging nicht darauf ein, denn in diesem Moment ging die Tür auf und Susan stand mit glänzenden Augen da, eine Cremetube in der Hand. „Telefonierst du immer noch?! Sag Jack, ihr müsst jetzt Schluss machen. Du musst deine Nase eincremen und deinen Tee trinken. Hast du Hunger?“
Ich hörte Jack lachen. „Sag Susan schöne Grüße von mir“, bat er, „Und sie soll es nicht übertreiben, du bist schließlich keine Prüfungsaufgabe.“ Susan absolvierte gerade eine Ausbildung zur Krankenpflegerin. „Und, Monster… gute Besserung. Ich komme so schnell wie möglich wieder.“
„Ja“, entgegnete ich und blendete Susans Geplapper aus, während ich auf Jacks Abschiedsworte lauschte.
„Bis bald, Mona.“
„Ja“, wiederholte ich. „Ja. Bis bald.“
Dann legte er auf, und es tutete wieder in der Leitung, diesmal ein durchgehender Ton.
„Nun gib schon her!“, beschwerte Susan sich und nahm mir den Hörer ab. „Und, was hat er gesagt?“
„Schöne Grüße“, murmelte ich bloß.
Zwei Tage lang tat ich so gut wie gar nichts, lag bloß rum, schlief viel, hörte Lars‘ Hörspiele und ließ Susans Pflege über mich ergehen. Ich raffte mich nur auf, um aufs Klo zu gehen, duschte nicht einmal. Als ich am dritten Tag, einem Donnerstag, aufwachte, fühlte ich mich ekelhaft und stand auf, um als erstes zu duschen.
Es ging mir besser. Ich hustete und nieste noch immer, und die Anzahl an Taschentüchern, die ich verbrauchte, war immer noch beachtlich, aber es ging mir deutlich besser, denn immerhin war ich jetzt in der Lage, nicht mehr den ganzen Tag bloß herumzuliegen, sondern mich anzuziehen und mich zumindest zeitweise hinzusetzen, um in das Skizzenbuch zu zeichnen, das Niki mir mitgebracht hatte, „damit du schnell wieder gesund wirst“. Niki war manchmal echt niedlich.
Am Nachmittag des erwähnten Donnerstags begann mein Schicksal, sich zu wenden.
Alles fing damit an, dass sich meine Zimmertür öffnete… nein, eigentlich fing es noch früher an, bei dem Lärm auf dem Flur, der durch die Zimmertür drang und mich beim Lesen störte. Wenig später öffnete sich die Zimmertür, und Susan trat herein, mit seltsam strahlenden Augen und ausnahmsweise einmal nicht auf mich fixierter Aufmerksamkeit.
„Da ist sie“, sagte sie, „Aber wie gesagt, sie ist krank.“
Sie machte Platz, und hinter ihr trat ein junger Mann ins Zimmer, der wirklich sehr groß war und ein wirklich sehr nettes Lächeln hatte. Und freundliche Augen. Und braune Locken, einen Tick dunkler als Susans.
„Hallo“, sagte er, nachdem er sich durch die Tür gebückt hatte, und schenkte mir sein Lächeln – ein Lächeln wie das eines kleinen Kindes, das unerwartet Bonbons geschenkt bekommen hat. Ein Bonbon-Lächeln. „Tut mir Leid, wenn ich störe, aber ich dachte mir, wenn ich schon mal hier bin, muss ich dich auch endlich mal kennen lernen.“ Freundlich streckte er mir eine große, dünne Hand entgegen, die ich verblüfft nahm, ehe ich antwortete. „Eh… hallo…“
„Das ist Jockel“, stellte Susan vor, und nun verstand ich.
„Oh!“, machte ich. „Kommt doch rein! Ich weiß, es ist ein bisschen eng, aber…“
„Oh, schon okay“, lachte Jockel und quetschte sich auf meinen Schreibtischstuhl. Susan setzte sich zu mir aufs Sofa und strahlte ihn an. Dermaßen glücklich hatte ich sie noch nie erlebt.
„Susan hat erzählt, dass du schöne Haare hast. Ich dachte ja, sie übertreibt“, Er zwinkerte ihr zu, „Aber scheinbar stimmt es wirklich.“
„Oh“, stieß ich hervor, „D… danke.“ Ich selber fand mein Haar eigentlich eher langweilig bis hässlich in seiner merkwürdig unentschlossenen, rotblonden Farbe und dem unspektakulär gleichmäßigen Schnitt. Es war lang, das stimmte. Dann konnte ich mich leichter dahinter verstecken.
„Hast du das gemalt?“, fragte er interessiert und hob eine Zeichnung von meinem Schreibtisch auf, eine meiner Schmuckskizzen.“
„Äh“, machte ich nervös und fragte mich, warum Susan so ungewohnt still war. „Das ist… das ist nur eine Skizze…“
„Das ist sehr präzise!“, lobte Jockel fasziniert. „Wunderschön!“
„Äh, danke“, murmelte ich eingeschüchtert. Ich fühlte mich sehr unwohl unter seinen Komplimenten, wusste aber auch kein geeignetes Ausweichthema.
Jockel sah sich um. „Du hast wenig persönliche Sachen“, stellte er fest. „Bilder und so, mein ich.“
„Ähm, ich… ja… ich hab nicht so viel persönliches Zeug.“ Erklären wollte ich das jetzt nicht unbedingt.
„Wer ist das?“, fragte Jockel neugierig. Er nahm ein Foto in die Hand, das Susan oder Niki mit Tesafilm über meinem Schreibtisch befestigt hatten, damals in der Einrichtungsphase; das Foto von Frau Lehmann und ihrem Vater.
„Das, äh… hat mir eine… Nachbarin geschenkt…“
Jockel nickte bestätigend, nahm das Bild von der Wand und drehte es in den Händen.
„Was bedeutet der Satz auf der Rückseite?“, fragte er.
Ich starrte ihn an.
Der was?






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