Geschichte einer Liebe - Das erste Treffen Teil 1

Autor: €y€
veröffentlicht am: 08.03.2007




Wir hatten uns in einem Restaurant in ihrer kleinen Stadt verabredet. Die 50 km hatte ich schnell geschafft und blieb auf dem Parkplatz in der Nähe des Steak-House noch etwas im Auto sitzen. Ich war nervös, ich war nicht der Typ für Blind Dates.

Ich kannte diese Stadt, ein Freund von mir war ganz in der Nähe aufgewachsen. Recht klein, überschaubar. Ein bisschen provinziell, umgeben von kleinen Dörfern mit Bauernhöfen und spießigen Landgasthöfen.

Es war ein eiskalter, klarer Winterabend. Ich zitterte, als ich aus dem Auto stieg. Sicher auch ein bisschen vor Aufregung. Gesehen hatte ich sie noch nie. Nur ihre Stimme hatte ich gehört, und die hatte mir gut gefallen. Die Straßen waren leer, um diese Zeit waren hier schon die Kantsteine hochgeklappt.

Sie wartete schon vor dem Restaurant und lächelte mich etwas schüchtern an. 'Hey, wartest du schon lange?', eine kurze Umarmung. Schnell gingen wir hinein und entschieden uns für einen Tisch am Fenster.

Zuerst waren wir etwas angespannt und es wollte nicht so richtig ein Gespräch aufkommen. Verlegen blätterten wir in unseren Speisekarten und bestellten - natürlich - den Grillteller.

Beim Essen tauten wir etwas auf. Wir redeten über alles mögliche: ihre Schule, mein Studium, ihren partysüchtigen Bruder, Urlaub in Dänemark. Ihre grün-braunen Augen faszinierten mich, sie strahlten einfach nur Lebensfreude aus. Überhaupt war sie eine Frohnatur, sie lachte viel und hatte dabei so lustige Fältchen in den Augenwinkeln.

Nach dem Essen gingen wir noch etwas Spazieren, einige Straßen kamen mir von damals bekannt vor. Ich fühlte mich an ihrer Seite und in dieser Stadt total wohl, ich hatte irgendwie das Gefühl, dass wir uns schon Jahre kannten - eine seltsame Vertrautheit.

Da die Stadt nicht endlose Sehenswürdigkeiten zu bieten hatte, gingen wir noch ins Kino. Wir saßen in der letzten Reihe, das Kino war recht leer. Schon komisch, die Leute ticken in Kleinstädten irgendwie anders. Nicht so gehetzt, alles wirkt ruhiger, gemütlicher, persönlicher. Die Frauen im Kino sahen alle so aus, als würden sie gern Tupper-Parties veranstalten. Und es war ein seltsamer Mann mit langen Haaren, Cowboyhut und Drei-Tage-Bart da, daran erinnere ich mich noch. Wir machten unsere Späße über die stümperhafte Regionalwerbung.

Während wir so nebeneinander in der letzten Reihe saßen, Süßigkeiten naschten, und einem altklugen Zauberlehrling bei seinen Abenteuern zusahen, machte mich der Duft ihres fruchtigen Parfüms ganz verrückt! Zugegeben, sie hatte sich mit einer derartigen Dosis eingesprüht, dass das ganze Kino an dem Duft teilhaben durfte - aber er verfehlte seine Wirkung nicht. Wir saßen dicht nebeneinander, unsere Beine berührten sich und ich hatte ein schönes Kribbeln im Bauch.

Nach dem Kino setzte ich sie noch zu Hause ab und fuhr in schöne Gedanken versunken durch die schwarze Nacht Richtung Autobahn.

- Fortsetzung folgt -







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