Geschichte einer Liebe - Im Mondschein Teil 2

Autor: €y€
veröffentlicht am: 15.03.2007




Der Schock kam ein paar Tage später. Ich war gerade bei meinem Nebenjob, ahnte nichts Böses, und freute mich bereits auf das nächste Date mir ihr. Da erreichte mich eine Nachricht, in der sie schrieb, dass sie jemanden kennen gelernt hätte. Augenblicklich drehte sich mir der Magen um, entgeistert starrte ich auf mein Telefon. Das konnte nicht sein, das konnte ich einfach nicht glauben! Sie war mir seit dem ersten Date nicht mehr aus dem Kopf gegangen, insofern war es eine einzige Enttäuschung für mich. Schlecht gelaunt arbeitete ich weiter, doch konzentrieren konnte ich mich nicht. Ich wollte sie einfach wiedersehen, aber ich war auch zu stolz, um ihr hinterherzulaufen.

Doch dann ereignete sich eine Fügung des Schicksals. Der andere, mit dem sie bereits einmal zusammen gewesen war, nutzte seine zweite Chance nicht. Er behandelte sie so schlecht wie vorher, und sie gab ihm endgültig den Laufpass.

Wenn ich heute so darüber nachdenke, ist es schon komisch. Hätte er seine Sache besser gemacht, hätte ich sie nie wieder gesehen. Es hätte auch sein können, dass sie noch einen anderen kennen lernt oder vom männlichen Geschlecht nichts mehr wissen will. Aber so war es nicht.

Nachdem ich zwei Wochen im Urlaub war, hatten wir wieder ein Date, diesmal wollten wir im Süden meiner Stadt ins Kino gehen. Ich holte sie dort am Bahnhof ab und wir gingen vor dem Film noch einen Salat essen. Im Restaurant herrschte gemütliche Beleuchtung, die ihren blonden Haaren einen sanften Glanz verlieh. Wir unterhielten uns, manchmal gab es verlegene Pausen. Wenn wir uns ansahen, hatte ich ein angenehmes Kribbeln im Bauch. Unsere Blicke trafen sich oft und dann lächelten wir uns an. Wieder spürte ich dieses warme Gefühl von Vertrautheit.

Im Kino saßen wir ganz dicht nebeneinander, ich fühlte ihren Arm neben meinem. Aber wie das so ist, traute ich mich nicht, ihre Hand zu nehmen. Zu dumm! Irgendwann war der Film vorbei und ich überlegte fieberhaft, wie ich der Situation doch noch auf die Sprünge helfen konnte. Während wir zu meinem Auto gingen - ich wollte sie nach Hause fahren - fiel mir dieser See in der Nähe ein, wo meine Oma immer spazieren ging. Hätte sie noch gelebt, hätte sie sich sicherlich gefreut, dass ich mit einem Mädchen an ihrem geliebten See Spazieren gehen wollte.

'Und was machen wir jetzt?', fragte ich scheinheilig.
'Ich weiß nicht, schlag du was vor!'
'Also...kennst du diesen See hier in der Nähe, wir könnten ja noch ein bisschen gehen, das ist ganz hübsch da!'
'Ok...' sagte sie, und schenkte mir ein Lächeln.

Der See lag ganz im Dunkeln, die Lichter der Ausflugslokale waren um diese Zeit schon längst erloschen. Am schilfgesäumten Ufer gingen wir eine Weile nebeneinander im Mondschein her. Wir sagten nicht viel, es tat einfach gut, hier mit ihr allein zu sein. Es war eisig kalt, der Boden war gefroren und hier und da lag etwas Schnee. Beim Gehen berührten sich unsere Hände wie zufällig, und dann nahm ich ihre Hand, die trotz der Kälte ganz warm war.

Schließlich kletterten wir auf einen Hügel abseits des Weges hinauf. Von hier konnte man den See überblicken und die Lichter der Stadt sehen. Wir umarmten uns und küssten uns ganz sanft. Vorsichtig berührten sich unsere Zungen, aber nur ein bisschen. Es war, als würde die Zeit still stehen. Ich legte meine Hand auf ihren Po und drückte sie etwas an mich. Sie atmete heftiger und stöhnte leicht.

Wir standen eng umschlungen noch eine Weile so da, bis es uns dann doch zu kalt wurde! Hand in Hand gingen wir zum Auto zurück und ich brachte sie nach Hause.

Als ich später im Bett lag, lies mir die Sache mit dem anderen einfach keine Ruhe. Ich wollte endlich Gewissheit haben, dass es zu Ende war. Also schrieb ich ihr eine Nachricht, und ihre Antwort lautete: 'Es ist vorbei mit ihm, ich will mit dir zusammen sein!'







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