Blutrote Engel - Teil 5

Autor: Lilly
veröffentlicht am: 07.10.2011


Vor einer Tür hielten sie an und er öffnete diese. Sofort sah sie eine Bare in dem sonst leeren und spärlich beleuchteten Raum und einen Körper, der unter einem Tuch gehüllt lag.
„Brauchst du etwas?“
Fragte Josh etwas zögerlich, doch Katharina verneinte dies:“ Danke, aber ich brauche nichts außer meinen Gedanken.“
„Dann lasse ich dich jetzt alleine.“
Er hatte schon den Türgriff gepackt und wollte gehen, da meinte sie:“ Nein…, bitte bleib, ich will dir etwas zeigen.“
Sie erkannte seine Zerrissenheit, denn er wollte nicht stören, doch war er auch neugierig was passieren würde. So schloss er etwas zögerlich die Tür hinter sich, betrat aber nicht weiter den Raum.
Ganz langsam trat Katharina auf die Barre zu und blieb daneben stehen. Es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis sie endlich das Laken packte und ganz sacht den Leichnam freilegte.
„Luisa“, entrann es Katharina leise. Man hatte ihren abgetrennten Kopf dicht an ihren Hals gelegt, es sah kaum so aus, als wäre sie verletzt. Zärtlich strich sie ihr über den blonden Schopf und meinte träumend:“ Sie war ein Herz von einem Menschen.“
Ein bedrückendes Schweigen umfing Katharina für einen kleinen Moment. Luisa, die liebe kleine Luisa, so zart und noch so jung.
„Du bist verbunden mit ihm, nicht wahr?“
Einen Augenblick war Josh etwas verwirrt, weil sie ihn auf einmal ansprach, doch nach einem kurzen Moment fragte er etwas gereizt:“ Wovon redest du?“
Katharina blickte von der Toten auf und betrachtete sein Gesicht für einen Atemzug. Er sah das Tränen in ihren Augen standen, doch ihr Gesicht blieb regungslos.
„Von Arkus, er hat dich zu dem gemacht was du heute bist“, entgegnete sie ihm kurz und sah, dass seine Augen sich für einen kurzen, für normale Menschen kaum sichtbaren Moment, sich weiteten.
„Rede keinen Unsinn, Arrowar, du weißt nicht wovon du sprichst.“
Fuhr er sie an und Katharina hob beschwichtigend ihre Hand. Mit sanfter Stimme belehrte sie ihn:“ Bitte, nicht so laut, habe etwas mehr Achtung vor den Toten.“
„Weshalb? Die Toten sind tot!“
Verachtend drehte er ihr den Rücken zu und wollte gehen, doch sie hielt ihn zurück, in dem sie sagte:“ Der Tot ist nichts endgültiges, auch wenn so Wesen wie ihr, es euch manchmal wünscht.“
„Was redest du da?“
Sie spürte seine Aufsteigende Wut, doch ignorierte sie dies und wandte sich wieder Luisa zu.
„Luisa“, begann Katharina mit ihr zu reden und Josh legte seine Stirn in Falten:“ Luisa, bitte komm zu mir.“
Sie als verrückt erklärend schüttelte er seinen Kopf, wollte sie doch, das eine Tote zu ihr kommt. Doch auf einmal erstarrte er, denn etwas tat sich im Raum. Der leblose Körper begann zu leuchten und eine angenehme wärme strahlte er auf einmal aus. Etwas strahlendes, Funkelndes löste sich aus dem Körper und schwebte wie eine kleine Sonne, vor Katharinas Gesicht. Nach einem kleinen Moment formte sich aus dem Licht, ein Körper, auf der anderen Seite der Barre. Starr vor Schreck drückte sich Josh gegen die Tür, er erkannte das tote Mädchen. Es war eine dursichtige, golden leuchtende Hülle, doch er erkannte die Konturen in ihrem Gesicht.
„Luisa, es ist so schön dich zu sehen.“
Katharina verbeugte sich vor der Lichtgestallt und er war sprachlos als dieses Subjekt ihr schwermütig antwortete:“ Hallo Katharina, ich wünschte wir wären uns anders noch einmal begegnet.“
„Sei nicht traurig, du kannst nach Hause.“
Auf Katharinas Wangen spiegelte sich eine Träne und Luisa sagte lächelnd:“ Ich bin nicht traurig wenn du es auch nicht bist.“
Katharina nickte und Luisa sagte auf einmal ernst:“ Du musst ihn finden, Kathi, er hat schreckliches vor. Finde ihn und beende es.“
„Weißt du denn wo wir nach ihm suchen müssen?“
„In London, er ist nach London gereist, dort werdet ihr ihn finden. Sucht in den großen und mächtigen Familien nach ihm. Er umgibt sich gerne mit der Macht anderer.“
Katharina schmunzelte dankbar und sagte:“ Ich danke dir Luisa und jetzt kehre heim.“
Sie nickte und ein warmes Lächeln huschte über ihr leuchtendes Gesicht.
„Ja…, das werde ich.“
Dann löste sie sich ganz langsam auf und verschwand im Nichts. Katharinas Blick wanderte zu dem noch immer geschockten Josh. Das Leintuch wehte kurz auf und dann war ihr Leichnam auf einmal verschwunden.
„Was war das?“
Sie konnte ihn kaum verstehen.
„Sie ist heim gekehrt.“
Noch immer starrte er auf die nun leere Barre und dann in das Gesicht von Katharina, ihre Mimik war ruhig und gelassen.
„Wundersam, nicht wahr?“
Doch er schwieg, er glaubte nicht an Wunder, nein das tat er nicht. Es gab nur die schwere und unüberbrückbare Realität.
„Joshua“, die Stimme, mit der sie seinen Namen aussprach, lies ihn erschauern und er begann wieder langsam seine Gedanken zu ordnen:“ Lass uns ein Bündnis schließen.“
„Was?“
Er war hörbar entsetzt und trat einen Schritt auf sie zu. Was wollte sie von ihm?
„Ein Bündnis, denn ich glaube zu wissen, das unser beider Leben von unserem Zusammenhalt abhängt, denn wir haben eine Gemeinsamkeit, Joshua.“
„Und die wäre?“
Nur missmutig stellte er diese Frage und verschränkte seine Arme vor der Brust. Er wollte ihr so darlegen, wie er ihren Gedanken gegenüberstand, kühl und distanziert.
„Arkus, er schenkte dir dieses Leben und ich will seinen Tot!“
„Das nennst du eine Gemeinsamkeit? Es ist so unterschiedlich wie der Tag und die Nacht.“
Katharina trat nun auch einen Schritt auf ihn zu und berührte sacht seinen Arm. Diese ungewohnte zärtliche Berührung ließ ihn erstarrten.
„Und doch finden sie jeden Morgen und jeden Abend zusammen, während sie für einen Augenblick miteinander verschmelzen.“
Ungewollt starrte er ihr einen Moment in die Augen, bevor er sich zwang wieder weg zu sehen, trat von ihr fort und meinte:“ Wenn es dich beruhigt.“
„Gut“, sie betrachtete ihre Hand, die ihn kurz berührte und sagte feierlich:“ Dann lass uns schwören, das wir beide nun aufeinander acht geben. Der eine Schützt den anderen und wenn es sein muss, mit seinem Leben. Falls ich es nicht schaffe, musst du es beenden. Nur eure Verbundenheit, sein Blut das dich erweckte, macht dich dazu stark genug.“
Sie war verrückt, sie glaubte und vertraute einfach so einem Schwur von ihm. Sie, ein Wesen Gottes, glaubte ihm, einer seelenlosen Ausgeburt der Hölle. Noch nie brachte man ihm solch ein blindes Vertrauen entgegen und so meinte er etwas zögerlich:“ Gut…, ich schwöre das ich all dies tun werde.“
Katharinas lächeln war warm und ehrlich.
„Ich danke dir, Joshua.“



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sry das es diesmal so lange gedauert hat .. ich krieg einfach keine ideen für diese geschichte - aber mit gefährtin gehts auf jeden fall weiter. ich versuch schneller zu schreiben und danke für die kommis :)





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