Die allerlei anderen Dinge - Teil 4

Autor: himbaereis
veröffentlicht am: 05.08.2011


3 Monate nachdem ich Jannis gesagt hatte, dass ich ihn liebte, bestand ich mein Staatsexamen und durfte mich nun offiziell 'staatlich gesprüfte Übersetzerin' nennen. Kurz darauf ergatterte ich einen Job in einer Übersetzungsagentur. Endlich lief wirklich alles so, wie ich es geplant hatte. Ich war an dem Punkt in meinem Leben angekommen, an dem es nur noch bergauf gehen würde! Mit Jannis war ich glücklich, mein Studium hatte ich erfolgreich beendet und einen Job hatte ich auch. Im positiven Fluss der momentanen Ereignisse beschloss ich, mich mal wieder bei meiner Familie zu melden. Nach mehreren eklatanten Zwischenfällen vor meinem Studienbeginn, war das Verhältnis zum Rest meiner Familie mehr als angespannt. Und daran war nur der blöde Shane schuld! Ich bedachte mich selbst mit einem stolzen Grinsen. Inzwischen konnte ich sogar an seinen Namen denken und das machte mir gar nichts! Ha! Aber obwohl er mir nichts mehr bedeutete, hatte ich nie etwas von ihm weggeworfen. Ich hatte all die Fotos und Andenken von ihm ganz klischeehaft in einem schwarzen Karton unter meinem Bett versteckt. Denn wenn ich all den Kram weggeworfen hätte, dann würde das bedeuten, dass ich die Zeit mit ihm bereuen würde. Und das war ganz sicher nicht der Fall. Obwohl er mir das Herz auf eine brutale Art und Weise gebrochen hatte, gab es ganz einfach nichts zu bereuen. Unsere Beziehung war perfekt gewesen, sieht man von der klitzekleinen Entfernung zwischen Australien und Deutschland ab.
Mit einem tiefen Seufzer verwarf ich die restlichen Gedanken an meine Vergangenheit und konzentrierte mich voll auf meine Zukunft. Und momentan bestand meine Zukunft aus meinem morgigen Outfit. Mein erster Arbeitstag stand an und ich hatte mal wieder gar nichts zum anziehen. Nicht das ich vor irgendeinem wichtigen Event, abgesehen von meinem Abiball, jemals etwas zum anziehen gehabt hätte. Das typische Problem aller Frauen machte auch vor mir nicht halt. Das hieß nur eins: Shopping, und das schnell und rational, denn ein Blick auf die Uhr bestätigte meine Vermutung. Es war bereits nach 5 und ich musste mir wenigstens 2 Outfits besorgen. Schnell rief ich meine Jura-Jule an und schilderte ihr mein Problem. Allerdings konnte sie sich mit dem Gedanken ans Klamottenkaufen nicht anfreunden. Fast schon genervt sagte sie, dass sie in weniger als 15 Minuten bei mir wäre und mein Problem sich in Luft auflösen würde. Anschließend murmelte sie noch etwas verächtliches, von wegen keine Klamotten, wers glaubt. Sie hatte ja keine Ahnung!
Punkt halb 6 klingelte es und eine vor Begeisterung strotzende Jule stand vor meiner Tür.
„Jule! Gott sei Dank, du bist endlich da!“
Strahlend fiel ich ihr um den Hals und als ich sie an mich drückte, spürte ich wie sich ein Lächeln auf ihrem Gesicht breit machte.
„Na los, dann zeig mir mal was du alles nicht zum anziehen hast.“
Ich öffnete meinen Kleiderschrank und sie wühlte sich systematisch durch all die Klamotten, die sich im Laufe meiner Studienzeit so angesammelt hatten. Sie sah meinen dürftigen Vorrat an Kostümen und dazu passenden Blusen kritisch an. Dann hielt sie mir eine schwarze Rock-Blazer Kombination mit einer rosa Bluse vor die Nase.
„Meinst du nicht, dass ich darin zu overdressed wirke? Ich will nicht gleich am ersten Tag die große Geschäftsfrau raushängen lassen.“
„Nina!“, stöhnte sie „Wie soll ich dir was passendes raussuchen, wenn du nicht mal weißt wie die Kleiderordnung in deiner Agentur ist? Du warst doch sicher schon mehrmals da, oder? Wie liefen die Leute denn dort herum? Ich glaube kaum, dass sie in Jeans und T-Shirt zur Arbeit gegangen sind.“
Seufzend nahm ich ihr mein Kostüm ab.
„Ich kann ja den Blazer einfach ausziehen, oder? Dann wirke ich vielleicht nicht ganz so 'Business Woman' mäßig.“
„Wäre eine Idee. Gut. Wie stellst du dir die Outfits für die weiteren Tage vor?“
„Vielleicht ein anderer Bleistiftrock und dazu die hier?“
Ich hielt ihr eine meiner Lieblingsblusen vor die Nase.
„Eine H&M Bluse mit Rüschen!? Willst du mich verarschen?“
„Warum? Die ist doch süß! Und außerdem nicht so steif wie die rosa Bluse.“
„Wie du meinst. Wollen wir noch ein paar Kombinationen suchen? Damit du auch für die kommende Woche gewappnet bist?“
Ich grinste sie entwaffnend an.
Jule schaffte es tatsächlich mir für die komplette Woche Outfits zusammen zu stellen. Ich war total begeistert, denn so konnte ich fürs erste aufs Geldausgeben verzichten und mir dann vielleicht von meinem ersten Gehalt etwas Neues kaufen. Mein erstes Gehalt...wow. Das klang so mega erwachsen. Na ja gut. Mit 24 fast 25 sollte ich das vermutlich auch sein. Und gerade weil ich mich so erwachsen fühlte, setzte ich den Entschluss, mich bei meiner Familie zu melden, sogleich in die Tat um. Nervös griff ich zum Telefon und wählte die Nummer von Sascha. Seine Reaktion auf mein Lebenszeichen konnte ich noch am ehesten einschätzen. Entweder würde er unterkühlt und reserviert reagieren und vielleicht nur schwer wieder mit mir warm werden oder aber er würde dem Umstand, dass ich mich fast 6 Jahre lang nur sehr, sehr selten bei ihm gemeldet hatte ignorieren und so tun, als hätte es die 6 Jahre nicht gegeben. Die letztere Variante war sehr unwahrscheinlich, deshalb machte ich mich auf einen beleidigten und reservierten Sascha gefasst. Das erste Tuten erklang und ich begann nervös durchs Zimmer zu gehen. Es war verflixt schwer für mich, nicht einfach aufzulegen und die Idee in den Wind zu schießen. Kurz bevor das zweite Tuten endete, knackte es kurz in der Leitung und dann ertönte ein „Mallinger?“.
„Sascha?“
„Ja?“
„Hey...ich bin es.“
„So so. Die verschollene Schwester gibt mal wieder ein Lebenszeichen von sich. Hast du Geldprobleme oder weshalb rufst du an?“
Ohje. Er reagierte genau so, wie ich befürchtet hatte: reserviert und beleidigt. Aber eigentlich sollte ich mich nicht wundern. Wer weiß, wie ich reagiert hätte, wenn er sich so verhalten hätte wie ich.
„Nein...eigentlich wollte ich mich nur mal wieder bei dir melden...und mich entschuldigen.“
„Und du willst dich wofür entschuldigen?“
Natürlich würde er mir jetzt jeden Satz einzeln aus der Nase ziehen und sich hüten auch nur irgendetwas versöhnliches zu sagen.
„Weil ich mich wie eine blöde Kuh benommen und mich nicht bei dir gemeldet habe. Dafür will ich mich entschuldigen.“
Stille.
„Sascha...bitte sag etwas. Du weißt ganz genau, dass ich Stille am Telefon furchtbar finde.“
„Und soll ich dir mal sagen was ich ganz furchtbar finde?“
„Will ich das denn wissen?“
„Keine Ahnung. Aber ich sag es dir trotzdem: eine kleine Schwester die den Kontakt zu ihrem Bruder abbricht, nachdem der ihr geholfen hat, die schwerste Zeit ihres Lebens durchzustehen! Warum hast du das gemacht?? Weißt du wie ich mich damals gefühlt habe? Vielleicht sah es nie danach aus, aber du warst eine der wichtigsten Personen in meinem Leben!“
„Ich war?“
Völlig schockiert hörte ich auf durch den Raum zu laufen.
„Na entschuldige bitte, aber nach dem was du abgezogen hast, da ist es wohl nicht ganz verwunderlich, dass ich meine Prioritäten neu gesetzt habe.“
Ich spürte, wie sich ein dicker Kloß in meinem Hals bildete. Auch wenn ich mich für eine ziemlich lange Zeit selten bei ihm gemeldet hatte, bedeutete das doch nicht, dass ich ihn nicht mehr liebte. Er war immerhin mein Bruder, auch wenn ich zeitweise starke Zweifel am Wahrheitsgehalt dieser Aussage gehabt hatte.
„Sascha...ich verstehe ja das du wütend bist, aber du bist doch trotzdem mein Bruder! Nur weil ich mit mir selbst nicht klargekommen bin, heißt das nicht automatisch, dass du nicht mehr einer der wichtigsten Menschen in meinem Leben bist. Sicher, war ich alles andere als eine gute Schwester, aber das hatte nichts mit dir zu tun. Und das weißt du genauso gut wie ich. Als ich mich damals mit unseren Eltern gestritten habe, sollte das keinen Einfluss auf unser Verhältnis zueinander nehmen.“
„Du hast verdammt noch mal jahrelang nichts von dir hören lassen!“
„Stimmt nicht ganz. Ich habe mich mindestens drei mal im Jahr gemeldet.“
„Und da bist du jetzt auch noch stolz drauf, was?“
Oh weh. So sauer hatte ich ihn noch nie erlebt...
„Sascha ich will das hier nicht am Telefon ausschlachten. Können wir uns nicht irgendwo treffen und...“
„Und was?“ fiel er mir ins Wort, „Dann willst du es mir erklären?“
„Ja. Genau das hatte ich vor. Wenn du allerdings keine Erklärung haben willst, dann sollten wir jetzt auflegen und es bei zwei bis drei Meldungen im Jahr belassen.“
„Gut. Dann treffen wir uns. Kannst du es einrichten nach Koblenz zu kommen?“
„Wie, jetzt?“
„Am Wochenende.“
Oh Gott, das war in zwei Tagen! Wie sollte ich bis dahin eine plausible Erklärung für mein damaliges Verhalten haben?
„Äh..ja. Klar. Ich kann Jannis fragen, der hat ein Auto. Und wenn ich Glück habe, dann leiht er es mir.“
Oh Gott! Ich würde Autobahn fahren müssen! AUTOBAHN! Als ob ich mich beim Autofahren nicht schon schwer genug tun würde, natürlich musste ich dann auch noch aus einer Großstadt über die Autobahn in eine andere Großstadt! Es hatte schon seine Gründe, warum ich überzeugte U- und S-Bahnfahrerin war.
„Jannis? Wer ist Jannis?“
„Äh...das erkläre ich dir alles am Samstag. Und wo wollen wir uns treffen? Und warum genau eigentlich Koblenz?“
„Vermutlich weil ich mich momentan in Koblenz aufhalte. Wir treffen uns am Hauptbahnhof, den solltest nicht einmal du verfehlen können.“
„Nur weiter, ich habs ja verdient.“
„Den Rest kriegst du dann, wenn du mir unter die Augen trittst.“
Obwohl ich es nicht sehen konnte, spürte ich wie sich ein Grinsen über sein Gesicht ausbreitete. Er konnte also immer noch nicht lange böse sein. Nicht mal so einer Familienverbrecherin wie mir. Auch über mein Gesicht stahl sich ein Grinsen. Vielleicht würde er mich sogar verstehen. Sascha hatte mich damals verstanden wie kein Zweiter. Vermutlich weil es ihm nicht viel anders ging als mir.
„Also gut. Und um welche Uhrzeit?“
„Ruf mich einfach an, sobald du dich zum Bahnhof durchgeschlagen hast. Lange sollte ich nicht brauchen.“
„In Ordnung. Tja dann sehen wir uns wohl am Samstag.“
„Ich höre Verkehrsfunk, dann sollte ich mitverfolgen können wie du den Stadtverkehr durcheinander bringst. Also dann bis Samstag.“
„Bis Samstag. Und Sascha?“
„Ja?“
„Ich hab dich immer noch lieb. Auch wenn es nicht den Anschein hatte. Du bist und bleibst der beste große Bruder den jemand wie ich sich wünschen kann.“
„So gern ich es höre, aber spar dir dein Geschleime für die Zeit auf, in der ich dir vielleicht verziehen habe.“
Mit diesen Worten legte er auf. Völlig aufgewühlt und auch ein wenig verstört begann ich wieder durchs Zimmer zu gehen und begann mir die Erklärung für mein Verhalten damals zurechtzulegen.
Nachdem ich noch mehrmals durch die Wohnung gegangen war, ließ ich mich nun nachdenklich auf meinem Bett nieder. Das Telefonat mit Sascha hatte mich in Zeiten zurückgeworfen, an die ich nie eigentlich nie wieder hatte denken wollen. Vor meinem geistigen Auge sah ich mich als 16jährige. Wie ich total verheult in der hintersten Ecke meines Zimmers saß. Ich hatte sogar Paddington, meinen großen Plüschbären aus Kindertagen wieder vom Dachboden geholt und ihn so fest an mich gepresst, dass ich fast keine Luft mehr bekam. Paddington hatte mir in meiner Kindheit immer beigestanden. Er nahm mir die Angst und beschützte mich vor dem Monster unter meinem Bett, tröstete mich, wenn ich mir mein Knie aufgeschlagen hatte und behielt all meine Geheimnisse für sich. Aber mit 13 war er mir peinlich, deshalb stationierte ich ihn auf dem Dachboden. Aber als Shane mich dann anrief und mir sagte, dass er mich nicht mehr liebte, bekam Paddington seinen Platz auf meinem Bett zurück.
Bei dieser Erinnerung stiegen mir die Tränen in die Augen. Auch wenn ich Jannis liebte, tat es mir definitiv nicht gut, an diese Zeiten zu denken. Sie beschworen das Bild von Shane wieder herauf und ich wollte nicht mehr an ihn denken. Ich hatte ihn fast erfolgreich aus meinen Gedanken verbannt und so sollte es eigentlich auch bleiben.
Ich schüttelte den Kopf, stand auf und ging in die Küche um mir etwas zu essen zu holen.

Als Jannis dann irgendwann gegen 9 kam, sah er mich sofort sorgenvoll an.
„Nina, alles in Ordnung?“
„Ja...und nein. Ich hab mit Sascha telefoniert und wir treffen uns Samstag in Koblenz.“ Ich stand auf und warf mich in seine Arme. Oh es tat so gut von Jannis umarmt zu werden.
„Du hast mit Sascha telefoniert?! Wieso das denn?“
„Keine Ahnung...vermutlich aus einem Anflug von Sentimentalität heraus. Ich weiß nicht warum Jannis.“
„Und was hat er gesagt?“
„Na ja...er war schon ziemlich wütend, ich hab mich über die Jahre ja doch ziemlich rar gemacht. Aber Samstag treffen wir uns in Koblenz und dann kann ich es ihm alles erklären.“ Hoffentlich.
„Hast du mir eigentlich jemals den Grund für den Bruch mit deiner Familie erzählt?“
„Nein, du hattest nie gefragt. Aber das nehme ich dir nicht übel, ganz im Gegenteil. Ich war heilfroh, dass du dieses Thema völlig außen vor gelassen hast.“
„Und darf ich jetzt fragen?“
„Oh Jannis...das ist eine furchtbar lange Geschichte und...“
„Was und? Zeit haben wir, so ist es nicht.“
„Ich weiß. Aber das wühlt mich alles immer noch so sehr auf und eigentlich rede ich nicht gern darüber.“
„Kannst du es wenigstens kurz umreißen, damit ich so halbwegs weiß worum es geht?“
„Na ja, dass ich meinen Eltern nicht mehr sonderlich nah stehe weißt du ja. Mit Sascha ist es ähnlich aber nicht ganz so extrem. Bei ihm habe ich mich wenigstens ab und zu noch gemeldet...was ich bei meinen Eltern völlig gelassen habe.“
„Und warum hast du einfach so den Kontakt abgebrochen? Das muss doch einen Grund haben.“
„Genau genommen sogar mehrere. Einer davon ist mein Exfreund.“
„Dein Exfreund trägt Schuld daran, dass du nicht mehr mit deinen Eltern redest?!“
„Nein. Das ganze war mehr so ein Ursachenkomplex. Als er kurz vor meinem 17. Geburtstag mit mir Schluss gemacht hatte, stürzte meine Welt quasi in sich zusammen. Der Einzige der mir in der ganzen Zeit beistand, war Sascha. Meine Eltern waren mit der Situation ziemlich überfordert, denn mein Ex ist der Sohn ihrer Freunde in Australien. Sicher nahmen sie es ihm übel, aber vermutlich spielten sie es aus Solidarität zu Gina und Ray herunter. Meine ganzen Freundinnen konnten es zwar nachvollziehen aber ein halbes Jahr nachdem Schluss war und ich mich immer noch nicht eingekriegt hatte, waren sie so genervt von meinem Elend, dass sie mich fürs erste in Ruhe ließen. Nachdem ich mich dann mehr oder weniger durch das letzte Schuljahr gequält und mein Abi entgegen aller Erwartungen sehr gut gemeistert hatte, verschwand ich heimlich nach Memphis in die USA. Ich hatte mir mein Auslandsjahr heimlich zusammengespart und ihnen im Prinzip nur eine Notiz in der Küche hinterlassen.“ Ich ließ unerwähnt, dass es sich um einen seitenlangen Brief handelte.
„Und während meines Aufenthaltes dort hatten meine Eltern und Sascha beschlossen nach Australien auszuwandern. Es gab wenig was sie in Deutschland hielt. Letztenendes war es nur noch mein Abitur. Und als das geschafft war, gab es für sie keinen Grund ihr Dasein weiterhin im kalten Deutschland zu fristen. Mein Vater gab seine Arztpraxis auf und trat die Nachfolge des alten Arztes in Coral Bay an, was bedeutete, dass der Lebensunterhalt gesichert war. Meine Mutter, die im übrigen gelernte Arzthelferin ist, half ihm natürlich wo sie nur konnte.“
„Wow...ich glaube so viel habe ich in der kompletten Zeit mit dir nicht über dich erfahren. Aber ist das wirklich ein guter Grund nicht mehr mit seinen Eltern zu reden? Es sind immerhin deine Eltern.“
„Jannis, du verstehst das nicht. Weißt du wie hintergangen ich mich gefühlt habe, als ich aus Memphis zurückkam und sie mir als Willkommensgeschenk erzählten, dass wir nach Australien auswandern würden?“
„Ja okay, das mag sicher hart sein aber denkst du nicht deine Reaktion, nämlich dich über 5 Jahre nicht bei ihnen zu melden, war ein wenig übertrieben?“
„Jannis, sie hatten mein Leben für mich vorausgeplant! Sascha und ich sollten zusammen mit Reggie und Shane in die Firma von Ray einsteigen und sie quasi als Familienunternehmen weiterführen! Hätte ich damals mitgespielt, dann wäre ich nichts weiter als ihre Marionette gewesen! Sie haben nie an meinen Traum Dolmetscherin zu werden geglaubt. Ich konnte nicht mit ihnen gehen. Und ich konnte es ihnen auch nicht verzeihen, so ohne weiteres mein Leben für mich zu planen.“
„Sie wollten dich nicht zu ihrer Marionette machen, sie haben dir lediglich eine Zukunftsperspektive gegeben.“
„Du willst es einfach nicht verstehen oder? Es gab noch einen weiteren Grund der mich davon abhielt. Eigentlich sollte das Jahr in den USA mir helfen Shane endgültig zu vergessen. Aber ich war selbst mit 19 noch nicht einmal ansatzweise über ihn hinweg. Ich konnte erst mit ihm abschließen als ich dich kennengelernt habe. Und da war ich 23!“
„Du hast ihn 6 Jahre nachdem er mit dir Schluss gemacht hatte, immer noch geliebt? Das kann nicht dein Ernst sein!“
„Mein voller Ernst. Es ist mir unglaublich schwer gefallen mich auf dich einzulassen.“
„Deshalb warst du am Anfang so komisch!“
„Ich war nicht komisch! Ich hatte Angst! Und wenn Wurschtl mich nicht ständig dazu ermuntert hätte, dann hätte ich dich nach unserer dritten Verabredung nicht mehr angerufen!“
„Und jetzt soll ich mich darüber freuen, dass du, nur weil dein bester Freund dich dazu gezwungen hat, weiterhin mit mir ausgegangen bist?!“
„Wenn du es unbedingt so sehen willst, ja!“
Und damit drehte ich mich schwungvoll um, ging ins Schlafzimmer und knallte die Tür hinter mir zu.

* * *

Gut Leute...ich muss mich wohl wieder für die lange Wartezeit entschuldigen und wenn meine liebste Honeybee mir nicht geholfen hätte Ideen zu sammeln, dann hättet ihr vermutlich noch länger warten müssen. Also bedankt euch bei ihr ;)
Ich habe im übrigen auch endlich mal Bilder für die ganzen Charaktere zusammengesucht. Wenn ihr bei Facebook seid, dann schaut mal in die Gruppe "Liebeskulli". Da gibts ein Album mit den Bildern :)

herzallerliebste Grüße, himbaereis <3





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