Eine E-Mail von ihm

Autor: __Asmera__
veröffentlicht am: 07.04.2009




Zenna bring den Müll raus, Zenna wasch das Auto, Zenna geh einkaufen, Zenna hilf deinen Geschwistern bei den Aufgaben. Zenna dies, Zenna das! Mann… ich war doch keine Maschine und hatte nun mal zwei Hände. Mit meinen 17 jungen Jahren arbeitete ich nonstop. Alles musste ich für den Haushalt und der sechsköpfigen Familie machen. Das nervte mich ganz schön, denn nicht mal ein Dankeschön bekam ich für meine Hilfsbereitschaft, weil's ja selbstverständlich ist, dass dies die Aufgaben einer vorbildhaften Schwester waren. Aber na ja, was sollte meine Mama schon machen? Unser Vater hatte nach 15 wundervollen Jahren, (für ihn höchstwahrscheinlich nicht wundervoll genug) eine um zehn Jahre jüngere Freundin gefunden. Wir wissen nicht warum er meine Mama unbedingt verlassen musste, vermuten jedoch dass sie ein knackigeren Po als meine Mama hatte. Meine Mama jedoch findet es als keinen guten Grund seine Frau mit Kindern zu verlassen, nur weil sie mit 45 Jahren 70 Kilo und eine Menge Cellulite hatte. Schließlich hatte sie diese Kilos durch fünf Kinder bekommen. Ja wir waren fünf Kinder. Zwar sagt meine Mama das sie drei zickige Töchter hätte, weil wir uns jedes mal wegen den Klamotten und Schminksachen stritten und zwei gewaltige Jungs, die sich verprügeln müssen, wenn sie nicht als erstes mit der Playstation spielen konnten. Wir jedoch behaupten seit vielen Jahren das Gegenteil. Ich finde wir sind ganz friedliche, süße, schnuckelige, bezaubernde Kinder. Auch wenn sich schon alle Nachbarn bei der Wohnungschefin beschwert haben, weil wir zu laut Musik hörten und die Türen immer knallen ließen. Aber na ja. Zu meinem Vater haben wir sehr wenig Kontakt. Er meinte zwar dass er uns alle zwei Wochen abholen würde, doch seit seiner Trennung mit Mama, hatte er nur zwei mal angerufen um uns zu sagen, dass er im Moment keine Zeit hätte. Er hatte seit einem halben halbem Jahr keine Zeit für uns. Na ja, dass glauben wir ihn natürlich, schließlich wohnt er um die Ecke und ist zur Zeit freigestellt.

An einem windigen Tag, konnte ich leider nicht meine brave Schwester zur ihrem Ballet -Unterricht bringen, weil die Busse ausgefallen waren. Sie weinte natürlich den ganzen Tag und meinte schließlich ich wäre schuld, weil das Wetter so schlecht war. Natürlich hatte sie Recht. Ich bin Schuld wenn es donnert, schneit, regnet. Ich verstand sie natürlich mit ganzem Herzen. Ich ging in meinem Zimmer um nicht mehr ihre quietschenden Töne und schreienden Laute zu hören. Ich schaltete mein PC ein und surfte im Internet. Nebenbei war ich auch in Messenger online. Ich hörte Musik, von Kyra. Plötzlich:

Ring… eine neue Nachricht.

Aha…. Ist sicher wieder ein Newsletter von einer unnötigen, von mir registrierten Seite. Ich öffnete die E - Mail. Das glaubte ich jetzt nicht.

Hi Zenna

Deine Augen habe ich nicht vergessen. Deine Lippen spüre ich an meinen Lippen. Deine kalten Finger liegen an meiner warmen Brust. Deine roten Wangen wurden von mir geküsst. Deine schulterlangen Schokobraunen Haare, mit denen spiele ich. Alles in meinen verrückten Träumen.
Lass diesen Traum wahr werden.

Ich liebe dich.

MfG dein Lars

Fortsetzung folgt







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