Love, Pain and a good Song

Autor: Nancy
veröffentlicht am: 24.07.2012


Hey Leute ich möchte euch allen Danken, die meine letzten beiden Geschichten gelesen und kommentiert haben :) Oft wollte ich schon aufhören, aber dann sah ich wieder eure Kommentare und hab weiter geschrieben :) Ich hoffe ihr verzeiht mir den ein oder anderen Fehler, aber wie gesagt, ich bin fast 15 und hab noch ne Menge Zeit mich zu bessern :D So, jetzt aber Schluss mit dem Gefassel :O Hier ist der erste Teil meiner neuen Geschichte :) Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen! :*
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01. Neustart in Amerika

„Meine Damen und Herren, ich bitte Sie über und unter Ihren Sitzen zu kontrollieren, ob sie alle Ihre Gegenstände eingepackt haben. Wir hoffen Sie hatten einen angenehmen Flug und wünschen Ihnen viel Spaß in New York!“, ertönte die Stimme des Piloten durch den Lautsprecher, als die große Maschine endlich stand und wir das Flugzeug verlassen durften. Nach ungefähr neun Stunden Flugzeit tat es gut, festen Boden unter den Sohlen zu spüren. „Nalina jetzt komm schon, Matt wird auch nicht ewig warten.“, nörgelte meine Mutter schon wieder. Nalina, ich glaube ich bin die einzige auf dieser Welt, die diesen Namen trägt, schließlich hat ihn meine Mutter nach langem hin und her kombiniert. Ist ja auch eine schwere Entscheidung, ob man seine Tochter Nadine oder Alina nennen will. Auch egal, ich konnte es ja sowieso nicht mehr ändern. Da waren wir also, New York, meine neue Heimat. Während meine Mutter und ich auf unser Gepäck warteten bemerkten wir beide den großen schlanken Mann mit den goldblonden Haaren und den grünblauen Augen, welcher auf uns zu trat nicht. Erst als meine Mutter einen Schrei entließ, als er sie von hinten umarmte wurden wir aufmerksam. „Matthew Swing, das ist nicht lustig.“, grinste sie und knuffte ihn in die Seite. „Okay okay Ladys, schon gut. Ich geb\' mich geschlagen.“, grinste er und gab meiner Mutter einen Kuss auf die Lippen. Nachdem auch endlich unsere vier Lederkoffer eintrudelten konnten wir endlich den Flughafen verlassen und nach Hause in Matts riesige Villa fahren, wo er bisher mit seinen beiden Kinder Tyson und Piper wohnte, sie waren siebzehn und fünfzehn Jahre alt und soweit ich wusste waren sie hübsch und arrogant. Vor dem weißen Gebäude parkte Matt seinen Wagen und half uns, die Koffer in das Haus zu tragen. In der unteren Etage befand sich die Küche, das Wohn – und Esszimmer sowie das Bade – und Schlafzimmer der Erwachsenen. Die Zimmer von Tyson, Piper und mir mit einem eigenen Badezimmer und ein Gästezimmer lagen im ersten Stock und zu guter Letzt befand sich ein riesiger Dachboden im dritten Stock. Mom und Matt saßen turtelnd im Wohnzimmer, während ich lustlos den braunen Lederkoffer nach oben in mein Zimmer schleppte. Das erste Zimmer war Tyson\'s, gegenüber befand sich mein Zimmer und neben mir das Gästezimmer und schließlich war da noch Piper\'s Zimmer. Ich öffnete die schwere Holztür und betrat einen großen Raum, er war zur Hälfte weiß gestrichen und die andere Hälfte erstrahlte in einem schönen rubinrot, ein Schrank aus hellem Holz mit zwei weißen Türen stand an einer roten Wand und in einer Ecke befand sich ein Schreibtisch aus demselben Holz und ein rötlicher Stuhl. Ein weißes Regal mit mehreren Fächern fand neben dem Schrank Platz und mein Bett stand neben dem Schreibtisch, darüber befand sich ein dreiteiliges rotes Regal. Ich zog den Koffer hinein und ließ mich müde auf das weiche Bett fallen.

„Nala es ist Zeit zum Essen.“ Weckte mich Mom’s Stimme aus meinen Träumen. Erschrocken riss ich die Augen auf, ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es inzwischen zwölf Uhr mittags war. Verdammt, ich hatte den Abend, die ganze Nacht sowie den ganzen Vormittag verschlafen. Schnell schlug ich die Bettdecke zurück, suchte eine schwarze Jogginghose, ein weißes Top sowie frische Unterwäsche und meinen Kulturbeutel aus dem Koffer und verschwand im Bad, wo ich mich erst einmal unter die Dusche stellte, die Haare und meinen Körper wusch und einfach einige Minuten das kühle Nass genoss. „Nele oder wie immer du auch heißen willst, deine Mom sagt du sollst deinen Arsch in das Esszimmer bewegen.“, hörte ich eine schrille Mädchenstimme, sicher diese Piper. „Jaja, ich komme gleich.“, rief ich zurück und stellte den Wasserstrahl ab. Ich rubbelte meinen tropfenden Körper mit einem weichen Handtuch ab, wickelte meine Haare ein und stieg aus der Dusche. Ein herzhaftes Gähnen entwich mir, als ich in meine Hose schlüpfte, verdammter Jetlag. Immer noch träge polterte ich die Treppenstufen nach unten Richtung Esszimmer. An dem langen Esstisch, welcher aus Kirschbaum bestand, saß meine neue Familie. Matt, goldblond mit blaugrünen Augen und ein durchschnittlich großer Mann, Piper, fünfzehn Jahre, gefärbte platinblonde Haare und ozeanblaue Augen und schließlich Tyson. Siebzehn Jahre, braun gebrannt und muskulös, hellbraune, kurze Haare und grünliche Augen. Ich murmelte ein unbeeindrucktes \'Morgen\' und setzte mich auf den freien Platz, goss Cola in mein Glas und lud mir Nudeln und Hackfleischsoße auf den Teller. Ich bemerkte die abfälligen Blicke der Blondine, ließ mich jedoch nicht beeindrucken sondern aß genüsslich mein Mittagessen. „Ich hau dann mal ab.“, nuschelte ich und verschwand noch bevor irgendjemand einen Ton sagen konnte.
Ausgesprochen gut gelaunt lief ich pfeifend die Straßen New Yorks entlang, die Autos sausten neben mir vorbei, wir wohnten etwas außerhalb des lauten Stadtrummels, trotzdem drangen Menschengeschrei und Autohupen in meine Ohrmuschel. Irgendwann stand ich dann davor, meine neue Schule, welche ich ab morgen besuchen werde. Innerlich schüttelte ich mich vor grauen, wenn ich eins hasste dann waren es diese High Schools mit den Möchtegern Footballer und diesen Cheerleadern, die meinen sie wären die schönsten und dabei sehen sie doch sowieso nur aus wie eine billige Barbiekopie. Schon bei dem Gedanken daran bald diese wild gackernden Hühner tagtäglich um mich zu haben löste aggressive Reaktionen hervor. Um mich zu beruhigen ging ich nach Hause und beschloss wieder einmal zu singen, ich liebte das Singen und viele sagten mir dass ich eine wunderschöne Stimme hätte, klar sie war gut aber sie war nicht fabelhaft, fand ich zumindest. Auf dem Weg nach Hause überlegte ich fieberhaft, welchen Song ich covern sollte und nach langem hin und her entschied ich mich für The Rose von LeAnn Rimes, es war zwar ein altes Lied, aber es war wunderschön, es war eins meiner Lieblingslieder, ich konnte es den ganzen Tag rauf und runter hören und würde es immer wieder mit einer Begeisterung mitsingen. Dieses Lied war eine Befreiung für mich, eine Befreiung für meine kaputte Seele, kaputt wegen meiner verkorksten Kindheit, kaputt wegen meinem Vater und kaputt wegen einer Mutter die mich als Gegenstand sah, nie kamen die Wort „Ich liebe dich“ geschweige denn „Kind“ über ihre Lippen, ich war ein ungewolltes Kind, welches durch einen Unfall entstand und dass ließ sie mich seit vierzehn Jahren spüren. Man müsste meinen mit vierzehn sei ich noch ein Kind und hätte keine Ahnung vom Leben aber dass stimmt so nicht ganz. Sicher war ich noch tief in mir ein Kind und zeigte dies auch, wenn nicht vor den Augen meiner Mutter aber dennoch, ich zeigte dieses Kind in mir nur Personen, denen ich absolut Vertrauen schenken konnte und diese Person gab es bisher einmal in meinem Leben, meine Oma, die Mutter meiner Mutter und ich liebte sie mehr als die Frau die mich neun Monate unterm Herzen getragen und schließlich geboren hat. Bei ihr konnte ich ganz ich selbst sein, denn anderen spielte ich nur diese überreife vierzehnjährige Nalina vor. Inzwischen war ich auch schon vor meinem neuen Zuhause angekommen, wo inzwischen ein schwarzer Audi RS8 vor der Ausfahrt parkte. Vorsichtig und auf alles gefasst öffnete ich die Tür, nichts regte sich und so konnte ich, völlig problemlos, in mein Zimmer verschwinden. Meine Gitarre kramte ich unter dem Bett hervor, wo ich sie am Abend zuvor versteckt hatte. Langsam erfüllten die Töne den Raum, inzwischen konnte ich das Stück mit geschlossenen Augen und so schloss ich sie auch dieses Mal, um die Musik instinktiver zu fühlen und gab mich ihr hin, die Worte verließen automatisch meinen Mund und meine Finger strichen wie von selbst über die Saiten meiner dunkelbraunen Gitarre. Sanft ließ ich die letzten Töne ausklingen, die Augen hielt ich noch einige Sekunden geschlossen, bis ich es sah, nein bis ich sie sah! Tyson und irgend so ein dämlich grinsender Typ standen in meinem Zimmer und störten meine Privatsphäre. „Was wollt ihr hier? Noch nie davon gehört, dass es so etwas wie eine Privatsphäre gibt und ich diese gerne haben möchte? Also schwingt eure verdammten Ärsche aus meinem Zimmer oder ich trete euch in den Hintern dass ihr die nächsten zehn Tage nicht sitzen könnt!“, eigentlich wollte ich nicht so abwertend sein, aber es war wie ein Selbstschutz, ich war so aggressiv um mich vor Jungs zu schützen, zu oft wurde mein Vertrauen in das andere Geschlecht enttäuscht, nicht nur von meinem Vater, nein, auch von meinem Bruder, welcher irgendwo in Deutschland lebte und sein Leben dort genoss, er war zwanzig und ein Wunschkind, war arrogant und verwöhnt und nie für mich da, mein Opa trug auch dazu bei, dass ich nicht gut auf die Männer zu sprechen war, er hat mich verlassen, einfach so. Er, der immer sagte ich soll kämpfen und niemals aufgeben, nahm sich das Leben weil er sich die Schuld an dem Verschwinden meines Vaters gab. Ich schüttelte den Kopf um den Weg meiner Gedanken zurück in die Gegenwart zu lenken und siehe da, die Jungs standen immer noch dumm guckend da. „RAUS HIER!“, brüllte ich und warf irgendwas nach ihnen, sie verschwanden geradewegs durch die Tür, ehe mein bescheuerter Bilderrahmen an der Tür aufschlug und in tausend Scherben zersprang. „Verdammter Mist.“, murmelte ich und sammelte die Scherben ein und warf sie anschließend in den Mülleimer. Seufzend lies ich mich rücklings auf mein weiches Bett fallen, ein Blick auf die Uhr zeigte mir, dass es inzwischen halb vier Nachmittags war. Völlig planlos stiefelte ich nach unten ins leere Wohnzimmer und schaltete den Fernseher ein, gerade lief irgendeine langweilige Talkshow, also stand ich auf und durchsuchte das ganze Zimmer nach DVDs. The Roommate oder Prom – Die Nacht deines Lebens. Da ich beides schon gesehen hatte entschied ich mich für ersteres, ich liebte diesen Film.
Am Ende des Filmes räumte ich die DVDs zurück und schaltete den Plasmafernseher aus, ich nahm immer zwei Treppenstufen auf einmal, um schnellstmöglich in mein Zimmer zu gelangen. Der Film war an mir vorbeigezogen, keine Szene lenkte meine Konzentration auf sich, nein, stattdessen schweifte mein Gedanke immer wieder zu ihm, den fremden Jungen in Tyson’s Zimmer und ich hatte keine Ahnung, was ich von dieser neuen Situation halten sollte. Ich kannte dieses Gefühl nicht und es machte mir Angst. Grübelnd verschloss ich die Tür hinter mir und suchte, wie schon so oft in meinem vierzehn jährigen Leben, Trost bei meiner Gitarre und den Liedern.
Ich sang die erste Strophe von Someone like you, als ich lautes Geschrei unten hörte, vermutlich stritten Piper und Tyson. Ich wollte gerade neu ansetzten, als meine Mutter mich zum Abendessen rief, eigentlich hatte keinen Hunger und das sagte ich ihr auch. „Meine Liebe du wirst sofort hier runter kommen und etwas essen hast du mich verstanden?!“ Ich hörte sie laut und deutlich obwohl meine Zimmertür geschlossen war. Sauer stand ich auf, öffnete die Tür und rief wütend „Ja ich habe dich verstanden aber anscheinend hast du Tomaten auf den Ohren! Ich habe keinen Hunger!“, betonte ich die Wörter und warf die Türe wieder zu. Klar ist mir bewusst, dass ich so nicht mit meiner Mutter umspringen kann aber das tat ich schon mein ganzes Leben so, ich habe es nicht anders gelernt. Sie gab mir keine Liebe also konnte sie auch nicht erwarten, dass ich mich wie die brave Tochter verhalten würde.





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