Love, Pain and a good Song - Teil 10

Autor: Nancy
veröffentlicht am: 26.12.2012


Tut mir Leid, dass lange nichts gekommen ist, hatte Stress unso (: Hab jetzt nen Laptop bekommen und werde versuchen endlich mal wieder regelmäßig zu schreiben :) Ich hoffe euch gefällt der Teil? :)
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02. Eine Entscheidung fürs Leben

Ich grinste, als ich ihre geschockten Gesichtsausdrücke sah. Ich grinste fies in mich hinein und setzte mich auf einen Stuhl. „Was ist den? Hab ich was im Gesicht?“, fragte ich unschuldig und lächelte leicht. „Nalina, was zum Teufel hast du getan?!“, schrie meine Mutter auf. „Achso, mein neuer Look? Cool nicht?“, grinste ich und lud mir Salat auf den Teller. So verändert hatte ich mich jetzt auch nicht, klar, meine Haare hatten jetzt einen tiefen schwarz Ton, meine Augen waren schwarz geschminkt und meine Kleidung wies ebenfalls schwarz auf. Sie sollten sehen, wie verletzt ich bin, schwarz war die Farbe der Trauer und des Todes. „Spinnst du?!“, brülle Tyson und sah mich geschockt an. „Wieso? Ich glaube ihr habt einen Knall! Das ist MEIN Leben und ICH habe zu entscheiden WIE ich mich anziehe, WAS ich anziehe, WANN ich es anziehe und WOFÜR ich es anziehe! Mein leben, meine Entscheidungen!“, ich knallte ihnen meine kleine Rede förmlich vor die Füße. Ihre Gesichter ließen keine Regung deuten, eiskalt und undurchdringlich guckten sie zu mir. Ich seufzte kurz auf und schnappte mir ein Stück Fleisch vom Teller. „Ach ja, ich hab euch noch etwas zu sagen“, plapperte ich zwischen zwei Bissen, „Ich will auf dieses Internat“, murmelte ich und zog ein Stück Papier aus meiner Gesäßtasche. Meine Mutter riss mir das zerknitterte Blatt aus der Hand und überflog die Zeilen. „WAS?! Du willst auf dieses Musikinternat? Das ist ja ein heiden Geld! Nein meine Liebe, wenn du auf ein Internat willst dann kommst du auf ein Mädcheninternat, wo du endlich mal anständige Manieren lernst und einen ordentlichen Schulabschluss machen wirst.“, nörgelte sie und trank gierig einen großen Schluck aus ihrem Glas. „Gib mal her das Ding.“, meinte ihr Partner und entriss Mom das Papier aus ihrer Hand. Auch Math überflog kurz die Zeilen, nickte hin und wieder oder stieg ein „Mhh“ oder „Ah“ aus. Gespannt beobachtete ich ihn, doch er zeigte keine Regung. Still reichte er mir den Zettel, welchen ich wieder in meiner Hose verschwinden ließ. Lange Zeit sagte keiner was und wir aßen schweigend, ehe Math sich räusperte, den Mund mit einer Papierserviette abtupfte und schließlich monoton antwortete: „Also ich glaube, es ist eine gute Wahl, Nalina dort hin zu schicken. So kann sie sich der Musik widmen und dennoch ihren Schulabschluss machen. Außerdem wird sie sicher neue Leute kennen lernen und wer weiß, wie viele Türen sich ihr öffnen werden. Und ich meine 165,- sind nun wirklich nicht teuer. Für ein Internat finde ich es sogar ziemlich billig und gegen einen Besuch spricht nun wirklich nichts. Ich meine, es geht um ihre Zukunft und sie ist nun auch meine Tochter und wenn sie sie diesen außergewöhnlichen Wunsch hegt auf ein Internat zu gehen sehe ich nichts, was dagegen spricht.“ Ich schluckte, öffnete meinen Mund um etwas zu sagen, irgendwas, doch ich brachte kein Wort über die Lippen, ein Frosch bildete sich in meinem Hals und ich konnte nichts anderes tun, außer ein leises „Dankeschön“ zu flüstern. Ich nahm mein Cola und nippte ein, zweimal am Glas, ehe ich es wieder auf den Tisch stellte. „Gern geschehen.“, lächelte er mich an und fuhr sich durch sein Haar. Schnell aß ich noch auf und stand ohne eine Entschuldigung auf und verschwand im Haus. Es gab einiges an Vorbereitungen zu treffen. Schnell hüpfte ich die Treppe nach oben und kramte mein Handy aus einer Jeans, die ich achtlos auf den Boden warf. Hastig tippte ich darauf herum und hielt mir den Hörer ans Ohr. Genervt trommelte ich mit meinen Fingern auf dem Schreibtisch herum, bis sich am anderen Ende der Leitung eine vertraute Stimme meldete.
„Hey Nala, wie geht es dir?“, wurde ich gefragt.
„Hallo Omi, mir geht es soweit gut, Danke und dir?“, fragte ich höfflich.
„Auch auch mein Kind. Nun, wieso rufst du an?“, wollte meine Großmutter nun neugierig wissen. Ich musste leicht grinsen, sie wusste immer, wenn mir etwas auf dem Herzen lag. Ich erklärte ihr kurz und knapp über das Gespräch auf der Terasse.
„Aber mein Kind das ist doch großartig! Endlich versteckst du dein Talent nicht länger sondern förderst es und nimmst deine Zukunft in die Hand. Ich bin so stolz auf dich.“, meinte meine Oma fröhlich.
„Ja Oma, ich denke es wird auch Zeit, dass ich mir den Arsch aufreise, wenn ich eines Tages meine CD im Laden und meine Videos auf MTV oder Viva sehen will. Und ich glaube, das Internat ist ein großer Sprung für meine Kariere.“, erklärte ich.
„Ja mein Liebling. Ich muss jetzt leider Schluss machen, ich muss noch einen Kuchen für heute Nachmittag backen. Georg will auf einen kleinen Plausch vorbei kommen.“, zwitscherte die alte Frau vergnügt.
„Klar Omi. Bis dann, viel Spaß. Ich hab dich lieb.“, verabschiedete ich mich kurz.
„Auf wiedersehn mein Schatz. Danke, ich meld mich die Tage wieder, dann will ich nähere Einzelheiten zu deinem Vorgehen und dem Internat erfahren. Ich hab dich auch lieb meine Kleine.“, sagte sie kurz, ich antworte mit einem kurzen „Ok“ und legte auf.
Ich schmunzelte, wie sehr ich die alte Dame doch liebte, sie war sozusagen meine Mutter, da diese dabei kläglich versagt hatte. Als mir einfiel, dass Georg sie noch besuchen kommen wollte huschte mir ein Lachen aus der Kehle. Insgeheim hatte ich die Vermutung, dass die beiden mehr als Freundschaft für einander empfanden. Doch immer wenn ich meine Oma darauf ansprach wich sie dem Thema aus. Für den Rest des Nachmittages blieb ich auf meinem Zimmer und spielte die neusten Lieder wie People help the People oder Read all about it. Hin und wieder hörte ich das Gekicher von den anderen Jugendlichen. Um acht Uhr stampfte ich nach unten in die Küche, wo auf dem Esstisch ein Zettel lag.

„Wir sind ins Theater und werden dannach noch etwas Essen.
Kommen vermutlich erst in den frühen Morgenstunden nach Hause.
Ihr könnt für euch selbst sorgen.

Kuss, wir haben euch lieb

Math und Susn“

Genervt lies ich das kleine Stück Papier zurück auf den Tisch flattern und öffnete den Kühlschrank, welcher mir mit einer gähnenden Leere entgegenlächelte. Ich schlug also die Tür wieder zu und entschied mich dazu eine Pizza zu bestellen. Schnell holte ich den kleinen Werbeflyer hervor und durchforstete das Angebot. Schlussendlich entschied ich mich für eine stinknormale Schinkenpizza mit Champingions. Während ich also auf mein Essen wartete holte ich mir eine Flasche Cola aus dem Kühlschrank und ein Glas aus dem kleinen Schränckchen über der Spüle. Ich stellte alles auf den Tisch und suchte ein paar DVD\'s aus, die ich heute angucken werde. Schnell holte ich noch ein paar Kissen und eine Decke, zog mir eine weite Joggingshose und ein weites T-Shirt an. Plötzlich klingelte es an der Tür, ich öffnete diese und nahm meine Pizza entgegen, dem Lieferanten drückte ich noch die Dollarscheine in die Hand und verabschiedete mich kalt. Ich holte Besteck und legte „Dark Shadow“ ein. Unerwartet hörte ich, wie jemand die Treppe herunter kam. Ich tat uninteressiert und guckte weiter meinen Film. „Kann ich mich zu dir setzten?“, fragte Dylan. Verwirrt guckte ich ihn an. „Warum?“, fragte ich tonlos und zog beide Augenbrauen nach oben. „Ich, weil. Also kann ich oder kann ich nicht?“, stotterte er. Ich rückte ein Stück und deutete mit einem Nicken neben mich. Lächelnd setzte er sich und lehnte sich zurück. „Ich dachte ihr seid weggegangen?“, fragte ich ihn nach etwa fünf Minuten. „Ja, hatten wir vor, aber dann bin ich eingepennt und da sind sie ohne mich los.“, ich nickte und widmete meine Aufmerksamkeit wieder auf den Film. Es war unglaublich, wie sich Menschen verändern können, wenn man sich mit ihnen alleine unterhält. Einfach unfassbar. Ich versteifte mich kurz, als ich realisierte, das ich neben Dylan saß. Der Macho, der Aufreisser, der ach keine Ahnung was. Ich bemerkte, dass mich der hübsche Junge ansah, reflexartig guckte ich zurück. Eine Weile guckten wir einander an, ehe er meinte „Willst du nicht deine Pizza fertig essen?“, ich nickte nur kurz und aß auch das letzte Stück auf und spülte mit einem großzügigen Schluck Coca Cola nach.
„Wieso willst du auf das Internat?“, fragte er plötzlich.
Verwirrt über diese Frage murmelte ich nur „Was soll ich den hier?“
„Nun hier ist deine Familie, Luis, Tyson, Piper, Math und Susn und naja ehm.. ich“, erklärte er.
Ich war verwirrt, was wollte er damit sagen? Ich schaute ihm in seine hellblauen Augen. „Was..was meinst du damit?“, fragte ich ihn. Er guckte mich schräg an und zuckte nur mit den Schultern. „Du kannst mir doch nicht so einen Satz vor die Füße werfen und dann von mir verlangen, dass ich mich einfach so damit abfinde. Mein lieber Freund, da kennst du mich aber schlecht!“, machte ich meinem Ärger Luft. „Nala jetzt beruhig dich doch endlich mal.“; meinte er sanft und schüttelte mich leicht an den Schultern. „Aber ..“, fing ich an doch da hatte er schon seinen Zeigefinger auf meine Lippen gelegt. Mein Herz pochte wie verrückt und mein Gehirn schaltet sich aus. In mir spielten sich all die Gefühle ab, die man sonst nur in Büchern las, wenn sich die kleine schüchterne Streberin in den bösen Schulmacho verliebte. Nach ewigen Hindernissen dann doch letzendlich zusammen kommen. Ich stockte kurz. War es so? Hatte ich mich in ihn verliebt? In Dylan? Kann das möglich sein? Nein, nein, nein, das darf nicht möglich sein. Das KANN und DARF nicht sein.





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