Hey ho Life, hier bin ich <3

Autor: Boom Shaka-Laka
veröffentlicht am: 30.11.2011


Hallo ihr Lieben, ich bin neu hier! Aber ich verspreche euch, diese Geschichte wird euch gefallen, ich finde sie selber soooo süß! Der Titel ist etwas nichtssagend, aber mir fiel da einfach nix besseres ein!

Ich grüße erst mal alle Mädels aus der Facebook-Gruppe "Liebeskulli", ich kann mit einigen von dort und anderen Autoren hier auf Rockundliebe.de sicher nicht mithalten, aber ich würde mich seeeeehr über ein paar Kommentare und Verbesserungsvorschläge, Kritik und Anregungen jeder Art, freuen!

Also viel Spaß beim Lesen, nehmt euch einen Keks und macht es euch bequem!

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HEY HO LIFE, HIER BIN ICH <3
TEIL 1
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Liebes Tagebuch,

nie in meinem 18-jährigen Leben bin ich bisher auf die glorreiche Idee gekommen ein Tagebuch mit meinen alltäglichen Problemen zu belasten, aber jetzt passiert irgendwie so viel auf einmal, was mich völlig konfus und überdreht macht, dass ich mich doch dazu entschlossen habe, meine Gedanken dadurch ein bisschen zu ordnen!

Man beginnt ja mit der Vorstellung und einer idealistischen Kurzreflektion von sich selbst, nicht wahr? Damit man in dreißig Jahren in Erinnerungen schwelgen kann und sich über seine eigene, romantische und auf ein Minimum beschränkte Weltanschauung kranklachen kann. Dann hat man bestimmt automatisch das Gefühl unglaublich weise und lebenserfahren geworden zu sein…!

Also, ich bin Sophie Ackermann und die jüngste von drei Schwestern. Und ich glaube ich bin die Reifste von uns Dreien! Aufgewachsen bin ich in einem kleinen, bayrischen Dorf namens Fischbachau. Ich sage immer allen, dass sie nicht nachschlagen sollen, wo genau das liegt, wenn es einem nicht sofort was sagt, weil man sonst automatisch Vorurteile über mich und meine Herkunft entwickelt. Das meine ich ernst! Fischbachau ist zwar ein typisch bayrisches Klischee-Kaff, aber es hat auch durchaus nette Seiten. Aber das reicht eigentlich, mehr will ich dazu nicht sagen.
Ich bin ein sehr impulsiver Mensch. Aber trotzdem kontrolliert. Ich weiß, das ist eigentlich ein Paradoxon, man kann ja wohl nicht beides auf einmal sein. Aber bei mir funktioniert es tatsächlich so! Oder ich habe einfach noch keine besseren Adjektive Gefunden um meinen Charakter und meine Art zu beschreiben. Zumindest empfinde ich Dinge sehr stark und habe immer eine Meinung zu allem. Und ich bin typisch weiblich auch mal sehr leicht zu beeinflussen. Auf der anderen Seite bin ich wohl durchschnittlich intelligent und empfinde mich als Kopfmenschen. Komisch…
Jetzt noch ein bisschen was zum Aussehen: Ich bin ungefähr 1,70 m groß, mag meine Figur ganz gern, weil ich finde die Proportionen stimmen. Ich habe Oberweite und ein bisschen Hintern, aber meine Taille ist trotzdem schmal. Meine Mutter sagt immer, ich hätte eine sehr weibliche Figur und einen „Jeans-Hintern“. Nun ja, ich brauche mir zumindest keine großartigen Gedanken über Kleidung machen, weil mir eigentlich immer alles an mir gefällt. Ob das nun gnädiger Selbstbetrug oder die Wahrheit ist, habe ich noch nicht rausgefunden… Meine Haare sind lang, dunkelbraun und glatt und ich habe braune Augen.

Und jetzt geht’s los mit den Dingen, die meine Welt auf den Kopf stellen:
ENDLICH habe ich mein Abi in der Tasche und jetzt fängt auch mein Leben außerhalb der elterlichen Wohnung an. Ich werde nach Berlin gehen!!
Das wird der absolute Wahnsinn... ich studiere Philosophie und Soziologie! Mein Traum wird tatsächlich wahr! Ich hab es kaum noch geglaubt, aber es hat alles geklappt! Mit meinem Schulkumpel Toni werden wir eine absolute Chaos-WG aufmachen und jeden Abend in der Kneipe unter unserer Wohnung unser BAföG versaufen. Bei uns wird niemals gestaubsaugt werden und keiner muss den Geschirrspüler ausräumen, weil wir nämlich keinen haben werden! Nie wieder endlose Strecken mit dem Fahrrad zurücklegen, ich fahre U-Bahn! Ich werde stundenlang in der Bibliothek rumhängen und im Internet surfen. In den Semesterferien gehen wir jobben und reisen mit dem Rucksack durch die Welt! Meine Schwestern dürfen neidisch sein, denn was sind schon München und Düsseldorf gegen Berlin? Natürlich wird es jede Menge zu tun geben im Studium. Ich habe zu jeder Vorlesung Anwesenheitspflicht und oft verdammt lange Tage. Doch es wird eine geile Zeit werden.
Ich lasse nichts zurück. Außer meine Eltern vielleicht, aber die kennen das ja, wenn ihre Töchter das Nest verlassen. Ich bin zwar die letzte, aber ich glaube sie werden es schon verkraften. Ich hatte einen Freund, Julian, aber mit ihm ist schon eine ganze Weile Schluss. Es war einfach nicht das Richtige, aber um die ganze Problematik zu erklären hab ich jetzt auch keine Lust. Es ist vorbei und besser so für uns beide.



01. Oktober, Mo

Berlin, da bin ich. Toni und ich sind gestern eingezogen. Es ist einfach nur geil. Wir haben unsere wenigen Habseligkeiten in den Räumen verteilt und abends zu zweit unser neues Leben gefeiert. Die Einrichtung besteht aus tausend verschieden, nicht im Geringsten zueinanderpassenden Möbeln. Alles, was wir irgendwie auftreiben konnten, haben wir natürlich gern genommen. Unsere Kinderzimmermöbel, die alte Küche aus Omas Garten, die alten Badschränke meiner Eltern, der zerfurchte, riesengroße Tisch von Tonis Familie und 6 verschiedene Stühle drum herum. Wir finden’s einfach nur geil. Wir haben jeder ein Zimmer, eine mini kleine Küche, ein ganz akzeptables Bad und einen großen Flur in dem auch der Tisch steht.
Wir wohnen in einem Block mitten in Berlin-Wedding, es wohnen die verschiedensten Menschen hier: Rentner, ein paar Studenten, ein Pärchen mit 4 Hunden und natürlich die obligatorische türkische Großfamilie. Das wird ein Spaß! ‚Der Wedding’, wie die Berliner sagen, ist wohl so eine Art angesagtes Szeneviertel. Früher gab es nur abgewrackte alte Betonblöcke, heute wohnen hier viele Künstler und Menschen, die sich selber als Lebenskünstler bezeichnen. Ich liebe es hier, es ist so… bunt und Multikulti und so wach und frisch! Aber auch ein bisschen schmutzig, verlebt und irgendwie brutal. Aber… ich liebe Berlin!


02. Oktober, Di

Uni wird der Hammer... habe heute meinen Vorlesungsplan bekommen... Toni auch, und er hat’s viel besser als zukünftiger Architekt! Er bekommt auch mehr BAföG, weil seine Eltern weniger verdienen. Im Ernst, ich habe lange Tage vor mir. Und dann noch lernen, Praktikumplatz besorgen, Job fürs Wochenende finden und verdammt noch mal zwischendurch Spaß haben! Naja ich wusste ja, dass es nicht leicht wird...

Habe abends noch in Konferenzschaltung mit meinen Schwestern telefoniert. Ich hab ja schon mal erwähnt, dass eine in Düsseldorf wohnt, das ist meine 20-jährige Schwester Linda, und eine wohnt in München, dass ist Leila, 22 Jahre alt.

Leila lebt mit Ihrem Freund Matthis zusammen und der hat überhaupt nichts mit Fußball zu tun. Das ist bei ihr bemerkenswert, weil ihre Exfreunde alle zusammen Fußballer waren. Einer war sogar ein ziemlich berühmter Zweitliga-Torjäger, aber das ging alles nicht gut zu Ende, er hat sie betrogen. Der andere entpuppte sich als arrogantes Arschloch und einer war einfach nur ein dummer Spacko. Sie hat einen Fußballer-Faible, weil sie selber Fußball spielt, seit ich mich erinnern kann. Und sie war sogar mit der U-21-Mannschaft mit auf Weltmeisterschaft in Brasilien. Matthis ist ihr erster Freund, der ganz anders ist. Er arbeitet bei einer großen Zeitung und entspricht so richtig dem Klischee eines Politreporters. Er ist glaub ich sogar Redakteur. Er hat immer ungekämmte Haare, Dreitagebart und ein charmantes Lächeln drauf. Er trägt Anzughosen auf baggy und liebt flatterige Fischerhemden mit Weste und Ledergürtel dazu. Ein echt hübscher Mann, das muss man Leila lassen. Und er liebt sie total und sie ihn. Aber ein bisschen was hat er auch mit Sport zu tun. In seiner Freizeit fährt er nämlich Autorallye.
Leila spielt noch immer Fußball, im Verein und manchmal auch in der Nationalmannschaft. Ständig seh ich sie im Fernsehen... fast schon deprimierend. Für eine Fußballerin sieht sie nämlich echt gut aus... das sollte jetzt nicht so abschätzig klingen. Aber ich finde das ist doch kein Beruf! Naja zumindest hat sie ja Abitur gemacht und will mit studieren anfangen.

Meine andere Schwester Linda studiert in Düsseldorf Soziale Arbeit und Wirtschaft. Schräge Kombination genau wie Lindas ganzes Auftreten. Mal geht sie als furchtbare Tussi mit hochhackigen Stiefeln, Satinbluse und arschenger Hose. Dann wiederum rennt sie in die Uni wie der letzte Penner mit zerfetzten Jeans und ausgewaschenem T-Shirt. Und die 3. Facette ist eine durchgeknallte Hippie-Tante mit Leinenhemd, Baumwollhose und dänischen Schuhen in Naturfußform. Kein Mensch kann das verstehen. Sie scheint aber gut bei den Männern anzukommen damit. Sie hat zumindest jedes Wochenende ein Date mit jemand anderem, so verschiedene Typen wie sie Klamotten im Schrank hat. Lange war sie mit Londan Miller zusammen, dem Sohn eines US-Marines, der in Bayern stationiert ist, sie sind auch beide an der selben Uni. Doch aus heiterem Himmel, so schien es, machte sie mit ihm Schluss. Londan hat das immer noch nich verkraftet und leidet furchtbar, obwohl das nun schon fast 8 Monate her ist. Linda ist einfach viel zu aufgedreht um sich auf einen Typen festzulegen, sie schafft das ja nicht mal mit ihrem Stil. Aber ich glaub, es ging ihr noch nie besser. Sie wird schon irgendwann erwachsen werden, dafür hat sie ja noch genug Zeit.

Zumindest wohnen wir drei in völlig verschiedenen, weit auseinander liegenden Städten, aber wir lieben uns total und brauchen eine wöchentliche Klatsch-Dosis, wenn auch nur am Telefon.
Und ich hatte ja so unglaublich viel zu erzählen!


06. Oktober, Fr

Wochenende! Mein erstes in Berlin... Toni und ich haben beschlossen erst nächste Woche mit der Jobsuche anzufangen. Heute wird einfach mal gar nichts gemacht. Wir haben uns ne Pizza bestellt und heut Abend sind wir mit Tonis Freunden in einer Kneipe verabredet. Ich freu mich total! Nur mit Jungs, hoffentlich fall ich nich auf...


07. Oktober, Sa

Oh man, ich glaub ich hab mich verliebt! Nee, Spaß, so schnell geht’s dann ja doch nicht…! Aber es war ja soooo toll gestern Abend. Er heißt Jan, ist ein Kumpel von Toni und studiert Archäologie, drei Semester über mir. Oh man ich fühle mich heißbegehrt und das ist ein tolles Gefühl! Erfolgreiche Flirts machen mich immer so beschwingt, so glücklich! Ich weiß nicht, ob das jetzt viel über mich aussagt, vielleicht ist mein Selbstbewusstsein zu klein oder ich bin auch nur eine selbstverliebte dumme Gans, whatever, wir haben über tausend Sachen geredet und Jan ist unglaublich cool und gechillt! Und er hat so eine Art von Humor, das ist wirklich witzig! Und er sieht gut aus... auch wenn sein Style irgendwie bisher überhaupt nicht mein Ding war, Baggyhose im Camouflage-Stil, Bandshirt von irgend so ner Hardcoreband, Armycap. Dazu markante Gesichtszüge und dunkelblonde Locken... Er ist so ein Typ Mann, der nich aussieht wie ein supersüßer Schönling, dich aber mit seiner Ausstrahlung total umhaut! So dieser männliche Sexappeal, tiefe Stimme, kräftiges Lachen und Muskeln. Es stimmt nicht alles, es gibt Ecken und Kanten, Sachen, die du nicht so toll findest, aber die Selbstverständlichkeit, mit der er diese Dinge tut, haut dich einfach um! So stark und eben, hach, zum dahin schmelzen! Und wenn du dann noch mit ihm reden kannst, und er dich ernst nimmt... na das fängt ja gut an mit den Männern in Berlin. Bloß nix Toni sagen, der findet das bestimmt albern. Und außerdem soll das erst mal sowieso keiner wissen. Ich freu mich zwar schon sehr aufs nächste Wiedersehen, aber bis dahin muss ich mehr über ihn rausfinden. Erst mal bei Google seinen Namen eingeben, mal sehen, was da so kommt. Und dann an der Uni nach ihm Ausschau halten. Ich muss zum Friseur!

Nee, halt. Nicht gleich erstmal wieder auf einen Typen fixieren. Erst mal an der Uni Ausschau halten, was sonst noch so da rumläuft. Ich bin auf der Jagd und komme aus einer festen Beziehung, ich wollte doch erstmal diese neuen Freiheiten genießen!

Aber ich muss herausfinden was Jan für Bands mag. Ich bin ja bis jetzt nicht so direkt für Hardcore und so gewesen. Es darf ruhig auch mal rocken und abgehen, aber ich kenne mich mit der härteren Musik gar nicht so aus.

War eben bei Toni und hab mir ein paar CD’s geben lassen. Eine läuft grad, ‚Caliban’. Hui, das geht aber ab, meine Herrn! Ich brauch auch so ne Camouflagehose. Dreiviertel lang, Baggystyle, steht mir bestimmt! Ich bräuchte ne Frau hier, die mit mir shoppen geht. Männer hab ich nun schon genug kennen gelernt. Naja das wird noch. Es sind auch einige nette Mädels in meinen Kursen. Eine heißt Susann, sie kommt auch vom „Dorf“. Mal sehen, vielleicht kann man mit ihr so was machen. Nächstes Wochenende haben wir „Erst-Semester-Grillen“ an der Uni. Vielleicht seh ich dann ja auch Jan wieder. Denn auch die älteren Semester können kommen...






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