Marius & Ich

Autor: Glueksbaer
veröffentlicht am: 13.12.2008




Die drei Wochen, in denen ich nichts von Marius gehört hatte, waren schrecklich. Ich hatte das Gefühl, als fehlte ein Teil von mir. Ich war sehr unglücklich. Als ich dann eine weitere Woche nichts von ihm gehört habe, hatte ich irgendwie Angst.
Eines Abends saß ich dann vor meinem PC, hörte Musik. Ich achtete schon gar nicht mehr auf die Nachrichten, wenn jemand online kam... 'Hallo Süße, es tut mir Leid, dass ich mich nicht gemeldet habe,aber ich war im Krankenhaus. Wie gehts dir denn?! Ich hab dich vermisst!' Diese Nachricht erschien auf einmal auf dem Bildschirm. Sie war von Marius! Ich kann gar nicht beschreiben, wie glücklich ich in diesem Moment war. Aber ich durfte nicht lange glücklich sein...
Als ich ihn dann gefragt hatte, was denn los war, bekam ich eine schreckliche Nachricht. Er schrieb: 'Ich weiß gar nicht, wie ich dir das sagen soll, aber ich bin krank. Ich weiß, das klingt jetzt lächerlich, aber ich habe Krebs, einen Hirntumor, die Ärzte wissen nicht, ob ich überlebe...' In dem Moment, als ich 'Krebs' las, lief mir eine dicke Träne die Wange hinunter. Ich konnte es nicht glauben... Würde ich meinen neu gewonnen Freund jetzt für immer verlieren?! Wir schrieben noch lange. Er beteuerte immer wieder, dass es ihm Leid tut, dass er sich nicht gemeldet hat und dass er mich vermisst hat. Er hat mich vermisst... mich hat noch nie jemand vermisst! Ich war gerührt, ich konnte nicht anders und brach in Tränen aus. Da fiel mir ein, dass Wochenende war. Ich hörte auf mit ihm zu schreiben und rief ihn an...'Süße!', tönte es. Süße?! Das hatte er noch nie zu mir am telefon gesagt, höchstens geschrieben... Mir viel nichts anderes ein und sagte: 'Herzi!' -Stille-
'Du darfst nicht gehen, bitte nicht! Tu' mir das nicht an!', heulte ich ins Telefon. Er antwortete: 'Ich will doch auch gar nicht gehen, zumindest noch nicht jetzt.'
Zumindest noch nicht jetzt?! Wie meinte er das? 'Wie meinst du das?', schrie ich fast ins Telefon. 'Ich will nicht gehen ohne dich gesehen zu haben, ich will dich sehen, bevor ich sterbe!',sagte er. Jetzt heulten wir beide. Na toll! Er hatte doch tatsächlich die Hoffnung schon aufgegeben, wie konnte er nur?! Ich war mir sicher, er würde es schaffen! 'Du schaffst das, Herzi. Du musst an dich glauben! Versprech mir das...Und: Wir werden uns mehr als nur einmal sehen, glaub' mir! Verlass mich noch nicht!!! KÄMPFE!', schrie ich mit weinender Stimme ins Telefon. 'Ich kämpfe, das verspreche ich dir, ich werde immer kämpfen! Du bist mir so wichtig geworden, meine erste beste Freundin!', weinte er, 'aber ich muss jetzt schlafen, Süße. Hab dich lieb' Dann legte er einfach auf. Das hatte er noch nie gemacht, einfach so aufgelegt. Wahrscheinlich war er verwirrt.
In dieser Nacht hab' ich nicht geschlafen. Ich dachte noch lange über unser Gespräch nach.







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