Halbgöttliche Versuchung

Autor: roses of mackintosh
veröffentlicht am: 04.10.2009




Hallihallo,die Faulheit lässt grüßen, nur ein gaaaanz kurzer Teil. Aber ich bessere mich, bald =)Grüße

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Sofort erlosch das Licht und der Saal war in eine unruhige Dunkelheit getaucht. Ich konnte Anjas aufgeregten Atem hören und ihre zittrige Stimme, die mir zuraunte: 'Stefan, Stefan, wo bist du?'
'Hier, direkt neben dir, keine Angst, Schatz!', meinte ich, ebenfalls überrascht von der plötzlichen Wendung des Abends. Man hörte jemanden wimmern, beinahe röcheln, es war unheimlich, selbst in dieser ungewöhnlichen Situation schaltete mein Mechanismus auf Automatik und ich dachte über Lösungsmöglichkeiten einer Schussverletzung nach.'Das war doch ein Schuss oder?', wisperte Anja mir zu, die mittlerweile meine Hand umklammerte.
'Ja, klang so, aber Süße, vergiss nicht, das hier ist ein KRIMI-Dinner!'

Als hätte ich das vergessen können. Dieser eingebildete Idiot, also wirklich. Empörung überlagerte die schleichende Angst und ließ mich wieder klar denken. 'Stimmt ja, hätte ich fast vergessen…', höhnte ich leise. Um uns herum schienen Leute zu wuseln, aber mehr als ein paar Berührungen bemerkte ich nicht, es war immer noch stockfinster.
'Anja, kannst du dich erinnern, wo der Lichtschalter war?', wurde ich von Stefan gefragt. - Klar, sicher, ich war ja auch gar nicht von seiner Erscheinung abgelenkt, als wir das Hotel betraten, neeeeein…
'Hm, an der Eingangstür, glaub' ich', plapperte ich mal so drauf los.
'Weißt du vielleicht auch noch, wie wir dahinkommen?'
'Hm, ich bin mir nicht so sicher', begann ich zögernd, 'ich glaube, wir müssen nach rechts.'In dem Moment ging mir auf, dass Erwin und Huberta seit dem Knall nichts mehr von sich hören gelassen hatten, ob mit den beiden wohl alles in Ordnung war?
'Herr Rosenthal, Frau Rosenthal, ist alles in Ordnung bei Ihnen?', flüsterte ich in deren Tischrichtung. Stille.
'Stefan, sind die beiden noch da?', raunte ich ihm zu.
Keine Antwort.
'Stefan?'
Immer noch nichts. Ich versuchte seine Hand zu erreichen, dort wo ich sie vermutete, aber ich spürte nichts. Langsam kroch mir die Panik in die Knochen.
'Stefan?!'
Vor Verzweiflung sprang ich auf.
'Stefan, verdammt, wo bist du?', fing ich an zu brüllen, 'Stefaaaaaaaaan!'
Hände drückten auf einmal meine Schultern, 'pssssscht', raunte eine kichernde, stefanartige Stimme hinter mir, 'ist alles in Ordnung!'
Boah, dieser, dieser, Arsch, Arsch, Pimmel! Ich versetzte ihm einen kräftigen Stoß in Rippennähe, der in keuchen ließ, aber ihn außerdem in schallendes Gelächter ausbrechen ließ. Bevor ich meiner neu gewonnenen Schlagfertigkeit Ausdruck verleihen konnte, ging ich das Licht wieder an, und ich brauchte einige Momente, um mich an die Helligkeit zu gewöhnen.Der Saal war verwüstet. Überrascht blickte ich mich um: Dort, wo uns einst die Rosenthals gegenüber saßen, war nur noch ein riesiges Essensgemisch zu sehen.
Etliche andere Tische sahen ähnlich aus: Es schien pro Tisch immer mindestens eine Person zu fehlen, deren ursprünglicher Platz einem Schlachtfeld glich. Ich war beeindruckt von der Schnelligkeit des Personals, alles dermaßen flott zu verunstalten. Außerdem fragte ich mich, ob die Rosenthals eingeweiht waren und nicht nur wir die beiden veräppelt hatten…'Denkst, denkst du, den beiden geht es gut?', große erschrockene Augen blickten mich fragend an. 'Klar, das hier ist mit Überlebensgarantie', erwiderte ich und knuffte sie in die Seite. Empört starrte sie zurück: 'Ey, du Witzbold, sei mal ernst, wir müssen Sherlock und Watson spielen, um diesen äußerst komplizierten Fall zu lösen, also streng dich an… ach und, ist ja wohl klar, wer Sherlock ist, mein lieber Freund!'
'Also, mir schon, Watson!'
Ein erneuter erboster Blick von ihr, ließ mein Herz schneller schlagen, faszinierend ihr Repertoire an Gesichtsausdrücken, man sollte ihr einen Bildband widmen!







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