Die Ruhe die durch seinen Körper floss Teil 5

Autor: *annchen*
veröffentlicht am: 17.08.2008




5.Szene

Jonas: Wie soll es jetzt weiter gehen?

Lisa: Ich weiß es nicht! Wirklich nicht! Ich durfte mich nicht mit dir treffen, weil mein Vater es nicht ertragen konnte, mich glücklich zu sehen. Ich soll leiden wie er! Trotzdem habe ich mich immer davon geschlichen. Die Schläge hinterher waren es mir Wert! Doch ich hab es nicht ertragen. Diese Zerrissenheit in mir. Auf der einen Seite wurde ich behandelt wie ein Stück Scheiße an dem man seine Wut rauslässt, dass man prügelt bis es wimmernd am Boden liegt und auf der anderen Seite war da jemand, der mich liebt, mich glücklich macht, bei dem Ich mich Wohl gefühlt habe. Aber ich hab keine Ahnung was nun geschehen soll.

Jonas: Lisa du musst zur Polizei gehen! Ich weiß es ist hart aber das ist die einzige Möglichkeit um aus deiner Situation heraus zu kommen. So kann es einfach nicht weiter gehen. Ich kann es nicht ertragen, zu wissen, dass wenn du von mir weg gehst von deinem Vater Zuhause verprügelt zu werden.

Lisa: Vergiss es, ich geh nicht zur Polizei!

Jonas: Aber du musst! Ich begleite dich auch dahin! Ich helfe dir!

Lisa: Ich muss gar nichts! Was weißt du schon?! Mein Vater ist kein Arschloch! Nur weil er seinen Job verloren hat und meine Mutter abgehauen ist, ist er so geworden... Aber er, er liebt mich doch auch. Ich, ich bin seine einzige Tochter, wen hat er denn noch?! Ich kann ihm doch nicht so in den Rücken fallen.

Jonas: Was ist es denn bitte für eine Liebe, seine Tochter zu schlagen? Dein Vater ist in einer unangenehmen Situation aber wenn du ihn Anzeigst, werden ihm die Augen geöffnet! Du verrätst ihn nicht, du hilfst ihm aus seiner Situation heraus zu kommen. Später wird er dir dankbar sein!
(Lisa schweigt)
Lisa bitte!

Lisa: Ich kann das nicht! Ich kann das einfach nicht. Meine Mutter, er hat sie geliebt und sie? Sie hat ihn im Stich gelassen und verraten. Ich kann ihm nicht das Gleiche noch mal antun.

Jonas: Ich versteh dich ja. Aber irgendwas müssen wir machen! So kann es doch auch nicht weiter gehen!

Lisa: Können wir nicht einfach wegkaufen? Nur wir beide, ganz weit weg. Weg von dem allem hier. Ein neues schönes Leben aufbauen? Nur du und ich? Das wäre schön!

Jonas: Du bist süß, aber das geht nicht! Was haben wir denn für eine Chance zu überleben? Ohne vernünftigen Schulabschluss, ohne Geld? Wir haben keine Existenz. Wo willst du leben? Im Wald? Wir würden sterben und da hätten wir beide nichts von!
Lisa: Natürlich haben wir einen Abschluss! Wir haben noch kein Abitur, aber die mittlere Reife haben wir beide schon. Damit lässt es sich auch Arbeiten. Tagsüber arbeiten wir und verdienen uns unseren Lebensunterhalt and abends gehen wir in die Abendschule und holen unser Abitur nach. Wir sind beide über 16, dürfen also auch alleine Leben. Das Wochenende haben wir dann für uns. In unser gemeinsamen kleinen Wohnung.
Jonas: Ach Lisa, das wäre schön. Aber was soll ich meinen Eltern sagen? Sie lassen mich nicht einfach so fortziehen.

Lisa: Wir machen das so, wir suchen uns eine Stadt, suchen uns eine Arbeitsstelle eine Schule und eine Wohnung. Wenn wir das alles haben beginnen wir heimlich alles vorzubereiten. Dann verschwinden wir eines Nachts und nehmen das Nötigste mit. Du hinterlässt deiner Familie einen Brief, indem du ihnen alles erklärst und dann liegt unser Leben vor uns!

Jonas: Und dann lassen wir alles hinter uns? Ich meine, meine Eltern waren immer gut zu mir, sie haben alles für mich getan. Dann verschwinde ich einfach? Lasse sie mit so einer großen Angst zurück und kann ihnen auch nie wieder unter die Augen treten?

Lisa: Nein, du schreibst ihnen regelmäßig Briefe, entschuldigst dich und erklärst ihnen die Situation. Nur deinen Aufenthaltsort darfst du vorerst noch nicht sagen. Du kannst auch mit ihnen telefonieren, mit ihnen sprechen. Sie werden dich schon verstehen.







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