Liebe auf Ukrainisch - Teil 12

Autor: Kyanga
veröffentlicht am: 23.06.2011


Hey hey, hier nochmal ein Teil auch wenn er nicht ganz so lang ist wie die anderen.
ich hab im Moment eine kleine "Schreibblockade", da ich so viele Ideen habe, dass ich garnicht weiß was ich zuerst schreiben woll, was in die Geschichte rein muss und was ich besser weg lassen sollte, damit die Geschichte nicht ZU langweilig und ZU lang wird :)
Hoffe dieser Teil gefällt euch genau so gut wie die letzten :)

Liebe Grüße
Dani

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Alexej musste erst einmal tief durchatmen, als ihm klar wurde, was er im Begriff gewesen war zu tun.
Er hätte beinahe die kleine Schwester seines besten Freundes geküsst!!!
Wie war es nur dazu gekommen? Als er sie vor einem halben Jahr am Flughafen verabschiedet hatte, war sie ganz genau das für ihn gewesen: Die kleine und unschuldige Schwester seines besten Freundes!
Er beschloss diesen kleinen Vorfall auf die Tatsache zu schieben, dass er sie in Australien einfach sehr vermisst hatte und dass es jetzt unmöglich fand sie halb nackt in den Armen dieses Surferboys zu sehen.
Eine ganz natürliche Reaktion, sagte er sich. Bei deiner eigenen Schwester würdest du dich ebenso verhalten… Aber deine kleine Schwester hättest du nicht beinahe SO geküsst, wehrte sich die andere Seite in ihm.
Seufzend beschloss er sich später über diese Sache den Kopf zu zerbrechen und im Moment einfach so wie früher ihre Gegenwart genießen.
Gerade, als er seine Wange an ihr Haar schmiegte und die Augen schloss, begann Irina leise zu sprechen.
>>Es tut mir leid, dass ich gestern bei deiner Begrüßungsparty nicht dabei war Alexej. <<
Sie verstummt einen kurzen Moment, dann fuhr sie fort: >>Ich wusste ja gar nicht, dass du wieder heimkommen würdest. Wieso hast du mir nichts gesagt? <<
Obwohl sie weiterhin die Augen geschlossen hielt, hörte Alexej den leisen Vorwurf in ihrer Stimme.
>>Es tut mir leid Kleines. << antwortete er ihr mit sanfter Stimme. >> Aber ich wollte dich überraschen. <<
>>Dann bist du nicht sauer, dass ich gestern nicht dabei sein konnte? << fragte sie ihn zaghaft.
>>Nein natürlich nicht. << antwortete er mechanisch und stich ihr beruhigend über den Arm, doch in Wirklichkeit brodelte es in ihm.
Natürlich war er sauer, verdammt noch mal!
Sie war seine beste Freundin und er hatte sich auf dem gesamten Heimflug vorgestellt wie es sein würde, wenn er endlich wieder daheim war.
Er hatte sich vorgestellt, er würde sie in der Schule überraschen, dann abends mit ihr und all den anderen feiern gehen und danach wie immer bei ihr übernachten.
Er hatte sich vorgestellt, wie sie wie gewohnt in ihrem Bett liegen und sich zusammen nochmal an all die lustigen Situationen des Abends erinnern würden, bevor sie in seinen Armen einschlafen würde.
Als ihm dann klar geworden war, dass sie den Abend mit Kyle und dessen „Überraschung“ verbringen würde, war er ziemlich enttäuscht gewesen.
Apropos Überraschung, was hatte sie denn den Freitagabend und den Samstagmorgen über getrieben?
>>Aber hey, in dem Fall kannst du mir ja zumindest verraten wo du gestern Abend und heute Morgen gesteckt hast, oder? <<
Er bemühte sich seiner Stimme einen leichten Klang zu geben, aber er hörte selbst den angespannten Unterton darin. Hoffentlich fiel es Irina nicht auch auf.

Irina spürte Alexejs angespannten Körper an ihrem Rücken und den seltsamen Unterton in seiner Stimme, die sie fast besser kannte als ihre eigene.
Sie wollte ihr Geheimnis nicht mit ihm teilen, aber sie spürte, dass sie ihn damit tief verletzen würde.
Es hatte nie Geheimnisse zwischen ihnen gegeben, bis sie sich in ihn verliebt hatte.
Und selbst das hatte sie nicht vor ihm verheimlicht. Erst als er sie weggestoßen und ihre Liebe zurückgewiesen hatte, hatte sie keinen anderen Ausweg gewusst ihre Freundschaft zu retten, als ihre Gefühle für ihn tief in ihrem Herzen zu vergraben und sie ihn nicht spüren zu lassen.
Sie wurde abrupt in die Gegenwart zurückgerissen, als Alexej mit seinen Händen sanft über ihre Arme strich.
Obwohl seine Berührung sanft und beherrscht war, spürte sie seine mühsam gezügelte Ungeduld und sie wusste, sie durfte ihm nicht vorenthalten was sie am Wochenende getan hatte.
Sie wollte sich gerade in seinen Armen umdrehen und ihm antworten, als sie auf einmal eine hohe schrille Stimme loskreischen hörte.
>>Das war ja so was von klar! Kaum bin ich weg, hängst du schon wieder bei dieser kleinen Jungfrau! <<
Irina schreckte in Alexejs Armen hoch und sah Mariella auf sich zu stöckeln.
Als sie bei ihnen angekommen war, waren Irina und Alexej aufgestanden.
>>Was soll das eigentlich? << giftete sie Irina an. >> Ist dir unser neuer Sunnyboy schon langweilig geworden? Oder woran liegt es, dass du dir keinen EIGENEN Freund suchen kannst? <<
Irina sah verdutzt von Alexej zu Mariella. >>Ähm, wäre jemand so freundlich mich aufzuklären? <<
Dann dämmerte ihr was Mariella gesagt hatte und sie sah Alexej entsetzt an.
Alexej wiederum blickte zu Mariella und erwiderte in schneidemden Ton: >>Ich hab es dir gestern Abend schon gesagt und heute Morgen nochmal: WIR SIND NICHT ZUSAMMEN! <<
>>So? << zischte Mariella zurück >>Und was war das dann gestern Nacht? <<
>>Das, << antwortete er kalt, >>war ein One-Night-Stand Mariella! DIR brauche ich ja wohl am wenigsten zu erklären was das ist, oder? <<
Alexej wandte sich zu Irina um, die aussah als hätte er sie geohrfeigt.
In der Zwischenzeit waren auch Vivien, Lea und Naomi zu Irina herüber geeilt und bildeten nun eine standhafte Mauer hinter ihr.
>>Du… du hast was mit ihr? << fragte Irina mit zitternder Stimme.
>>Nein Kleines, so ist das nicht. Ich… <<
Irina unterbrach ihn: >>Hattest du Sex mit diesem Flittchen oder nicht? <<
Auf Grund ihres anklagenden Tons, seiner Schuldgefühle die plötzlich in ihm aufwallten und der aufgestauten gestrigen Enttäuschung über ihre Abwesenheit, gab er seiner Stimme einen harten & arroganten Klang, als er antwortete.
>>Ja, hatte ich – na und? Ich hab keine Freundin und sie hat keinen Freund. Nur weil du sie hasst, muss ich das ja nicht auch tun, oder? <<
Obwohl es ihm wehtat zu sehen, wie sehr er sie mit diesem Eingeständnis verletzte sagt er sich, dass sie besser gleich merken sollte, das sich zwischen ihnen nichts geändert hatte.
Es durfte sich einfach nichts geändert haben und sie hatte ihm verdammt noch mal nicht zu sagen was er zu tun und zu lassen hatte!
Sie starrten sich noch einen Moment lang an, bis Kyle zu ihnen hinüber geschlendert kam und seinen linken Arm um Irinas Hüfte legte.
>>Hey Prinzessin, wir zwei wollten doch noch einen Film anschauen, oder? <<
Irina löste ihren Blick von Alexej und sah zu ihren Freundinnen.
>>Ja, stimmt. Also Mädels, bis dann! <<
Ohne einen Blick zurück zu Alexej und Mariella, riss sie ihre Schwimmtasche hoch und stapfte an Kyles Seite zu ihrem Auto.
>>Oh verdammt! << fluchte Alexej, als er hörte wie Irina mit laut aufheulendem Motor davon brauste.
>>Ja Alexej, das kannst du laut sagen! << erwiderte Vivien so kalt, dass er sich verdutzt nach ihr umdrehte.
>>Und ICH würde sagen, das bringst du schnellstens in Ordnung! << warf Lea mit nicht minder unerbittlicher Stimme hinterher, bevor sie sich umdrehte um mit Vivien ans Feuer zurück zu gehen.
>>Du hast sie verletzt. << flüsterte Naomi Alexej noch zu, bevor sie Lea und folgte.
Verletzt? fragte Alexej sich. Sie war einfach nur wütend, sonst nichts!
Und was ging es sie an, mit wem er seinen Spaß hatte?
Ihn ging es ja schließlich auch nichts an wenn sie und Kyle…
Ok, verdammt, er hatte Mist gebaut! Ihn ließ es ja schließlich auch nicht kalt, wenn Kyle und Irina so vertraut miteinander umgingen – und die zwei hatten ja noch nicht mal Sex miteinander… oder?
>>Alexej! Baby! <<
Er drehte sich widerwillig um, als Mariella ihre langen Fingernägel in seine Hüfte bohrte und ihre üppige Oberweite an seinen Oberarm drückte.
Er sah sie wartend an, eine Augenbraue fragend nach oben gezogen.
Mariella hatte die Unterlippe vorgeschoben und schien zu schmollen.
>>Kommst du nicht noch mit zu mir? Jetzt war ich grade extra nochmal daheim um…<<
>>Nein Mariella! << fiel Alexej ihr ins Wort. >>Nochmal ganz langsam für dich zum Mitschreiben: Wir - sind - nicht - zusammen! Kapier das doch bitte! <<
Er drehte sich um und strebte zu den anderen ans Feuer, während sie ein zickiges >>Pfff<< ausstieß und auf ihren High Heels zu ihrem Auto zurück stöckelte.
Während er sich von den anderen verabschiedete und zu seinem Wagen ging, fielen ihm die ganzen Andeutungen wieder ein die die Jungs seid seiner Abreise bezüglich Irina und Kyle gemacht hatten.
Kopfschüttelnd erreichte er sein Auto. Ach was, das war doch alles nur dummes Zeug. Diese Gerüchte hatten nie und nimmer einen realen Hintergrund!
Zu Hause angekommen beschloss er Irina anzurufen und das was er gewissermaßen verbockt hatte wieder in Ordnung zu bringen.
Dabei konnte er auch gleich versuchen heraus zu finden, was die Jungs mit ihren Anspielungen gemeint hatten.

>>Irina! Mach mal die Tür auf – Telefon für dich! <<
Genervt wickelte Irina sich in ein großes Badehandtuch und öffnete die Badezimmertüre.
>>Wer ist es denn? << fragte sie als sie sah, dass Kyle ihr Handy in der Hand hielt. >>Ich wollte gerade baden. <<
>>Es ist Alexej. Willst du mir ihm reden, oder soll ich ihn abwimmeln? <<
Es amüsierte Irina, dass er nun anscheinend versuchte sie vor Alexej zu beschützen und mit einem kleinen Schmunzeln streckte sie die Hand nach ihrem Handy aus.
>>Nein danke, ist schon gut. <<
Damit schenkte sie Kyle noch ein kurzes Lächeln, bevor sie mit dem Handy in der Hand wieder im Bad verschwand und die Türe hinter sich schloss.
>>Hallo? << fragte sie in den Hörer.
Es entstand eine kurze Pause, bevor sie seine vertraute Stimme vernahm.
>>Hey Kleines. <<
>>Hey Alexej. Was gibt’s? << fragte sie kurz angebunden während sie sich in das heiße Wasser mit dem duftenden Schaum darauf gleiten ließ.
>>Hör mal Iri, es tut mir wirklich leid was da gerade passiert ist. Ich wollte echt nicht, dass du es so erfährst. <<
>>Ach, es tut dir also leid, dass ich es so erfahren habe, ja? << gab sie kühl zurück. >>Es wäre dir wohl lieber gewesen, wenn ich es gar nicht erfahren hätte, oder? <<
>>Mensch Iri, ich bin auch nur ein Mann, ok? Und für uns Männer ist Mariella nun mal sexy und… <<
>>Halt! Sei einfach still, ok? << fuhr Irina ihm dazwischen. Früher hätte sie sich mit so einer lauwarmen Entschuldigung abgefunden, aber irgendwie hatte die Freundschaft mit Kyle begonnen sie zu verändern.
>>Es tat mir weh dich mit ihr zu sehen! << versuchte sie ihm ihre Lage zu erklären, während das warme Wasser seinen Teil dazu beitrug sie ein wenig zu entspannen. >>Zu wissen, dass du kaum dass du hier bist nichts Besseres zu tun hast als mit dieser miesen kleinen Schlampe ins Bett zu springen! <<
>>Hey Moment mal! << verteidigte sich Alexej. >>Du warst doch an meiner Willkommensparty auch nicht da, weil du mit Kyle weg warst. <<
Zuerst war Irina einen Moment verdattert, dann platzte sie heraus: >>Ich wusste, dass du mir deshalb böse bist, oh ich wusste es! <<
Sie schlug mit ihrer flachen Hand wütend auf die Wasseroberfläche.
Dieses Mal war es Alexej der einen Moment schwieg bevor er antwortete.
>>Ja, stimmt. Obwohl böse nicht das richtige Wort ist. Ich nehme an ich hab einfach erwartet, dass du alles stehen und liegen lassen würdest wenn ich wieder da bin. So wie früher eben… <<
Er hörte sich traurig an und Irinas Wut schmolz auf einmal wie ein Wassereis in der Sonne. Trotzdem wollte sie ihm etwas zum Nachdenken geben, deshalb antwortete sie nur: >>Manchmal ändern sich Dinge eben. Du warst lange weg. <<
Alexej schwieg und auch Irina hing ihren Gedanken nach, während sie dem Schweigen am anderen Ende des Telefons lauschte.
>>Kann ich trotzdem vorbei kommen? << fragte Alexej plötzlich.






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