Die Wette Teil 2

Autor: Princess
veröffentlicht am: 24.10.2006




Als ich heute Nachmittag von der Schule nach Hause kam, redeten meine Eltern sofort auf mich ein. Wie war es? Sind alle nett zu dir. Lass dich nicht auf irgendwelche kriminellen Jungs ein. Jungs wollen sowieso alles nur das eine. Kommst du mit dem Stoff mit? Verstehst du dich mit den Lehrern? Fang ja kein Ärger an…. Ihr kennt das sicher. Ich habe dann behauptet, dass ich schon tausend neue Freundinnen kennen gelernt habe, dass mich keiner von den Jungs dort interessiert und die Lehrer alle total sympathisch sind, um sie nicht zu beunruhigen und dem Psychogequatsche meiner Eltern aus dem Weg zu gehen! Nach dem Essen bin ich dann schnell in mein neues Zimmer gerannt. Ich liebe mein neues Reich. Es ist viel größer als mein Altes. 60m² Fläche nur für mich. Ich hab's mit meiner Mama rosa gestrichen und in einem hellen grün eingerichtet. Ihr solltet es sehen! Das Rosa mit dem Grün sieht so dermaßen krass aus. Bis auf einem Karton hatte ich schon alles ausgepackt. Da ich noch keine Hausaufgaben auf hatte öffnete ich ihn sofort um den Rest zu verstauen. In der Kiste befanden sich aber nur lauter Papierkram, den ich sofort in meinen Schreibtisch verstaubte. Doch ganz unten in dem Karton lag noch ein Bilderrahm. Den musste ich aus Versehen eingepackt haben. In dem Rahmen befand sich ein Foto von Boris meinem Ex. Sofort nahm ich das Foto aus dem Rahmen und wollte es zerreißen, aber irgendetwas in mir blockierte mich. Ich war wie versteinert und plötzlich liefen mir Tränen über's Gesicht. Ich versuchte sie zu unterdrücken, doch es gelang mir nicht. Plötzlich klopfte es an meiner Tür. Schnell wischte ich mir die Tränen aus dem Gesicht und stopfte das Foto in meine Hosentasche. Meine Mutter sollte nicht wissen, dass ich noch immer daran zu knappern hab, da sie mir schon vorgeschlagen hat zum Psychiater zu gehen und das wollte ich auf gar keinen Fall! ,,Herein', sagte ich und als ich sah wer vor der Tür stand erschrak ich. Es war ein Mädchen aus meiner neuen Klasse. Sie hieß Lisa und wie mir ein Mitschüler heute erzählt hat, kann sie keiner leiden und wird immer gehänselt, da sie mit ihren filzigen Haaren, der schrecklichen roten Brille und der festen Zahnspange aussah wie die kleine Schwester von Lisa Plenske. ,,Hallo ich bin Lisa, ich dachte ich kann dir beim Auspacken helfen. Ich wohne in derselben Straße wie du.' Na super dachte ich. Wenn ich mich auf die einlasse bin ich genau so unten durch wie sie auch. ,,Ich bin aber schon fertig wie du siehst.' Doch anstatt sie einfach geht, setzt sie sich doch glatt zu mir auf den Fußboden und fängt an mich voll zu labern, wie toll mein Zimmer wäre und dass sie auch gerne so ein großes Zimmer hätte…Um ihr sinnloses Gequatsche zu stoppen habe ich ihr dann vorgeschlagen mir zu zeigen, wo man hier so abhängen kann. Zum Glück fand sie, das dies eine super Idee sei und sie schleppte mich zum Jugendzentrum drei Straßen von unserem Haus entfernt. In unserer alten Stadt war das Jugendzentrum immer nur von bescheuerten Möchtegerngangstern besetzt und deshalb machte ich mir auch keine großen Hoffnungen, dort anständige Leute zu treffen. Als wir jedoch angekommen war, war ich positiv überrascht. Die meisten Jugendlichen dort waren in meiner neuen Klasse. Als ich Tayon in der Sofaecke bemerkte, konnte ich gar nicht mehr aufhören zu Grinsen vor lauter Freude. Selbst die Tatsache, dass Elaine direkt neben ihr saß, konnte meine Freude nicht ernüchtern. Sofort viel mir die Wette wieder ein. Als ich mir Elaine von weitem genauer ansah bildete ich mir ein, dass sie meiner ehemals besten Freundin Nathalie ähnlich sah. Irgendetwas machte mich in diesem Augenblick furchtbar wütend und ich war bereit den Kampf gegen Elaine anzutreten und somit die Wette zu starten. Ich zog mir meine Jacke aus und hängte sie lässig über den Kleiderständer. Dann sah ich Caro am Billardtisch. Ich zwinkerte ihr zu und sie nickte mit einem frechen Grinsen. Dann setzte ich mein süßestes Lächeln auf und stolzierte zur Sofaecke. ,,Hi Leute. Ihr habt doch sicher noch ein Platz für mich frei, oder?' Ohne eine Antwort abzuwarten quetschte ich mich zwischen Tayon und Elaine. Elaine und die anderen Mädels verzogen das Gesicht als hätte ich sonst was angestellt. Die Jungs dagegen schien meine kleine Show imponiert zu haben, denn sie lachten nur und stellten sich nochmals vor und unterhielten sich gleich mit mir. Plötzlich bemerkte ich, dass Lisa nicht mehr zu sehen war, aber das störte mich nicht wirklich.Als mir Tristan, ein Freund von Tayon gerade zu seiner Geburtstagsparty eingeladen hat fängt Elaine plötzlich an mich dumm von der Seite an zu machen. ,,Sag mal hast du kein zu Hause, dass du uns hier mit deinem öden Gelaber nerven musst?' Dass Elaine es nicht passt, dass ich mich mit den Jungs ganz gut verstehe hatte ich mir ja schon gedacht, aber dass sie so schnell anfängt rumzuzicken war doch überraschend. ,,Ich zwing dich nicht hier zu bleiben, liebste Elaine', habe ich ihr dann frech geantwortet. ,,Du hältst dich wohl für ganz schlau, was? Aber ich warne dich. Leg dich nicht mit mir an. Ich werde in jedem Fall gewinnen.' Anscheinend war nicht nur ich kampfbereit, aber von der wollte ich mich wirklich nicht einschüchtern lassen. ,,Danke für die Vorwarnung. Zum Glück muss ich jetzt sowieso nach Hause, dann kann ich mir gleich vor Angst in die Hose machen. Ciao Leutz.' Damit verließ ich dann das Jugendzentrum. Ich merkte, dass es mir richtig Spaß machte Elaine zum Kochen zu bringen. Es würde sicher nicht lange dauern bis sie die Beherrschung verliert ich musste nur ganz cool bleiben um bei den anderen den Eindruck zu machen, dass nicht ich, sondern Elaine sich mit mir anlegen wollte.
Am nächsten morgen wachte ich sehr glücklich und zufrieden auf. Ich hatte geträumt, dass Tayon mit Elaine Schluss gemacht hatte um mit mir glücklich zu werden. Als ich in meinen neuen Klassenraum ging suchte ich Elaine, doch ich konnte sie nicht finden, obwohl ich schon sehr spät dran war. Sie schien krank zu sein und deshalb beschloss ich mich auf ihren Platz neben Tayon zu setzen. Natürlich fragte ich nicht höflich, sondern setzte mich selbstbewusst hin als wäre es das Selbstverständlichste von der Welt. Woher ich dieses Selbstbewusst sein nahm weiß ich selber nicht. Eigentlich war ich immer schüchtern und habe mir alles gefallen lassen. Vielleicht ist mir das mit meinem Ex und meiner Freundin auch deshalb passiert. ,,Guten Morgen, ausgeschlafen?', begrüßte mich Tayon. ,,Naja es geht.' Um in ihm sein Beschützerinstinkt zu wecken habe ich ihm dann erzählt, dass ich lange wach lag, weil alles noch so neu für mich ist und ich mich ja nicht gleich am ersten Tag mit Elaine anlegen wollte. Außerdem meinte ich noch, dass ich nicht weiß, ob ich zu Tristans Geburtstagsparty morgen kommen soll, weil ich dort ja niemand kenne und ich ein bisschen Angst hätte. ,,Ach Quatsch. Natürlich kommst du. Hier sind wirklich alle nett und Elaine regt sich auch schon wieder ab. Außerdem sind Tristanspartys legendär. Oft kommt er da mit Flaschendrehen und den ganzen Spielen die wir in der 6. Klasse noch gespielt haben an. Das ist immer hammerlustig.' Als er noch begeißtert von weiteren Partys erzählt hat, habe ich mich richtig festgeguckt in sein wundervolles Gesicht. Verliebt sah ich ihn eine ganze Weile nur an und hörte gar nicht mehr was er sagte. ,,Hey Lindsay bist du noch da?' holte er mich schließlich in die Realität zurück. ,,Ich ähm ja klar.' Plötzlich wurde ich etwas rot und mir war es auf einmal ganz unangenehm, dass ich mich neben ihn gesetzt habe. Es war fast ein wenig so als wäre ich schizophren. Mal schüchtern - Mal selbstbewusst. Aber keine Angst das bin ich nicht. Ich auch nicht! -Scherz =) Also zurück zu meiner Story. Der restliche Schultag lief ganz normal ab. Caro hatte mir versprochen, mit zur Party zu kommen und das beruhigte mich tierisch. Auch am nächsten Tag redete ich viel mit Caro und wir verstanden uns wirklich gut. Elaine dagegen passte den ganzen Schultag auf, dass ich Tayon nicht zu nah kam.Dann war der große Abend da. Freitagabend 19:30 Uhr. Ich hatte mir ein etwas ausgeschnittenes schwarzes Top mit der goldenen Aufschrift Princess und eine eng geschnittene Röhrenjeans angezogen, über der ich schwarze Wildlederstiefel trug. Das klingt jetzt vielleicht billig, aber es sah wirklich süß aus und es waren ja keine Lackstiefel *gg* Meine braunen etwas welligen Haar hatte ich mir geglättet, so dass meine Stufen gut zur Geltung kam. Dazu trug ich noch kleine goldene Kreolen und trug gold schimmernden Lidschatten. Als Caro mich ebenso aufgestylt abholte, sagte sie nur ,,Wow' und dann gingen wir zur Party. Wir kamen eine viertel Stunde später als vereinbart, da wir nicht den Eindruck erwecken wollten, dass wir sonst nichts zu tun hätten.Als wir ins schon voll besetzte Wohnzimmer setzten, schauten mich viele Leute mit einem seltsamen Blick an, den ich nicht wirklich einordnen konnte. In diesem Moment wünschte ich mir,ich hätte mich nicht ganz so doll aufgedonnert. Doch als mich Tayon und Tristan mit einem Küsschen auf die Wange begrüßten waren meine Bedenken wie weggeblasen. Erst hörten wir ein bisschen Musik, aßen Chips, quatschten und einige tanzten. Unteranderem auch Tayon und Elaine. Ich glaube Elaine wollte mich provozieren, denn jedes mal wenn ich zu ihnen sah drückte sie ihn fester an sich. Dann verkündete Tristan, dass er mal wieder ein Pubertätsspiel vorbereitet hätte. ,,Ich habe hier zwei mal zehn Zettelchen. Auf jedem Zettel steht ein Name eines Gastes. Ich zieh immer einen aus von den Jungszettel und einen von den heißen Bräuten und die beiden müssen sich dann entweder kurz küssen, leidenschaftlich küssen oder einfach nur umarmen. DAs entscheidet immer einer von euch, aber bevor ich die Namen genannt habe!' Plötzlich wurde ich unruhig und begann ein wenig zu zittern. Ich wünschte mir, dass mich Tayon küsst und anderseits dass er es nicht tut, da ich viel zu aufgeregt war. Caro sollte als erstes entscheiden was die gezogenen machen sollen. Es begann mit Umarmung. Als drittes zog Tristan meinen Zettel. Ich musste jemanden leidenschaftlich küssen. Tristan machte es sehr spannend. ,, Und der Gewinner, der die Ehre hat die heiße Lindsay, die Kelly Clarkson ähnlich sieht (was ich nicht unbedingt finde) zu küssen, ich meine LEIDENSCHAFTLICH zu küssen ist niemand anderes als mein bester Kumpel Tayon!' Und dann passierte alles wie in Zeitlupe. Tayon und ich standen fast zeitgleich auf, Elaine stieß noch ein ,,Treib's nicht zu weit heraus', Tayon und ich gingen aufeinander zu und dann geschah es. Sanft legte er seine linke Hand auf meine Wange, senkte seinen Kopf, schaute mir tief in die Augen und als seine Lippen schließlich meine berührten schloss ich die Augen und genoss diesen unbeschreiblichen Augenblick. Ich kann mich nicht erinnern je einen so leidenschaftlichen Zungenkuss von Boris bekommen zu haben. Als plötzlich alle laut jubelten (alle außer Elaine :-P ) ließen wir uns erst wieder los. Ich war noch ganz benommen von dem Kuss und taumelte ein wenig hin und her bis ich mich schließlich zurück auf meinen Platz setzte. ,, Du nimmst die Sache mit der Wette ja ziemlich ernst!' , flüsterte mir Caro zu. Doch die Wette war wirklich das letzte an was ich währen des Kusses gedacht habe. Als ich zu Tayon sah, der von Elaine gerade ein Stoß in die Rippen bekam lächelte ich ihn an und er lächelte zurück. In diesem Moment war ich mir 100%ig sicher, dass Tayon und ich zusammen gehörten.

Fortsetzung folgt wenn ihr wollt ;-)







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