8 Tage - Teil 2

Autor: Marie
veröffentlicht am: 08.04.2013


Soo weiter gehts, ich hoffe ich habe geschafft die spannung ein wenig aufzubauen. Ist am Angang immer etwas schwierig.;)
Danke für eure Kommis! :D
Viel Spaß beim weiterlesen! :D
Und zu dem runter machen von Leuten, später erfahrt ihr noch, wieso sie das immer macht. Ist also ein wenig beabsichtigt. :D
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Tag 2:

Es war ein wunderschöner sonniger Tag und es rief gradewegs danach einen schönen Spatziergang zu machen.
Also duschte ich schnell und ging Richtung Park, während ich mit meinem Handy meine Mutter anrief. Ich war ihr noch einen Anruf schuldig.
“Guten Morgen, Liebes!”, immer diese Kosenamen.
“Morgen Mama. Du hast mich gestern versucht anzurufen. Was gab es denn?”
“Hast du schon mit deiner Schwester gesprochen?”, fragte sie und klang dabei ganz aufgeregt.
“Nein wieso? Ashley hat lang nichts von sich hören lassen.”, Ashley war meine zwei Jahre jüngere Schwester und war schon immer das absolute Lieblingskind gewesen. Sie war immer beliebter gewesen als ich, sah besser aus und war einfach das perfekte Vorzeigekind. Ich war gespannt was sie wieder so toller getan hatte, was alle in Aufruhr versetzte. In meiner Familie, waren intellektuelle Fertigkeiten anscheinend nicht so wichtig wie der perfekte Anschein. Mein Jurastudium hatte nicht mehr Aufsehen erregt als ein kurzes “Toll.”.
“Ashley wird heiraten! Ist das nicht toll!”, die Stimme meiner Mutter war ein Quietschen.
“Wow. Wer ist denn der glückliche?”, mir war schon immer klar gewesen, dass meine Schwester vor mir heiraten würde.
“Wen denn wohl! Dominik hat ihr gestern einen Antrag gemacht. Ist das nicht wundervoll!” Dominik und Ashley waren jetzt schon seit zwei Jahren ein Paar, wenn man die ganzen Male in denen sie sich getrennt hatte abzog. Dominik war der perfekte Schwiegersohn. Höflich, zuvorkommend, gutaussehend und natürlich reich.
“total toll.”, ich versuchte nicht ganz zu ironisch zu klingen. Natürlich freute ich mich für sie. Aber dieses ständige Aufmerksamkeitsgetue ging mir gewaltig auf die Nerven.
“Morgen sind wir bei ihnen auf ein Kaffetrinken eingeladen und ich hoffe doch sehr, dass du deine Schwester nicht hängen lässt!”, jetzt klang sie streng. Wie früher als sie mich zu etwas zwingen wollte.
“Wie viel Uhr?”
“15 Uhr.”
“Okay. Ich denke ich komme.”
“Und wirst du von jemanden begleitet?”
Genervt verdrehte ich die Augen. Noch etwas was ich mir immer anhören musste. “Willst du denn immer alleine bleiben?”, “Wann bringst du endlich einen Schwiegersohn nach Hause?” - Kotz.
“Mama, du weißt doch, dass ich mich erstmal auf mein Studium konzentrieren möchte. Männer sind da erstmal zweitrangig.”, und ich war tatsächlich davon überzeugt, was mein Liebesleben in den letzten Jahren deutlich zeigt. Obwohl ich wirklich schon immer bei Männern eher unbeliebt gewesen war. Nicht weil ich hässlich war, nein eher weil ich nicht die typische Frau war. Für mich zählten eben andere Dinge als zum Beispiel für meine Schwester.
“Oh Kindchen. Ashley hatte doch damals diesen netten Kerl für dich ausgesucht.”
“Bei unserem ersten Date hat er mir am laufenden Band auf die Brüste gegafft und der war wirklich dumm wie Brot!”
Alle Menschen um mich herum schienen mir zu zuhören, was mir wirklich ein wenig peinlich war.
“Du bist einfach zu wählerisch.”
“Mama! Hör zu ich lege jetzt auf. Wir sehen uns morgen. Tschüss!”, ich wartete keine Antwort mehr ab, was eigentlich unhöflich war und legte auf.
Das Gespräch erinnerte mich an den Mann von gestern Abend. Er schien nicht dumm und er sah einfach perfekt aus. Genau so einen Mann..ach was dachte ich da denn für einen Unsinn! Ich kannte den Kerl nicht.
Als ich wieder in meiner Wohnung angekommen war, verbrachte ich den restlichen Tag mit aufräumen und sauber machen. Gegen Abend machte ich mich dann auf den Weg zur Bar.
Als ich eintrat schien alles wie immer, bis zu dem Moment in dem mich mein Boss nach hinten holte.
“Du musst jetzt immer früher kommen, Anny.”, sagte er und ließ sich in seinen Sessel sinken, der vor einem großen Holzschreibtisch stand.
“Wieso?”
“Judith wird nicht mehr kommen.” Innerlich machte ich einen Freudesprung. Endlich war die Ziege weg. Doch er schien irgendwie bedrückt. Nicht so als hätte er sie gekündigt.
“Wieso wird sie nicht mehr kommen?”, fragte ich nach.
“Weil sie heute morgen gefunden wurde. Tod und zerstückelt in einem Container.”
Mein Magen drehte sich um und mir wurde schwindelig. Zerstückelt? Jetzt tat sie mir Leid. Wirklich, so was hatte niemand verdient, nicht mal sie.
“Weiß man schon wer es war?”
“Nein, natürlich nicht. Aber ich möchte deswegen keinen Ärger in meinem Laden. Also arbeite so wie immer weiter.”
Das fand ich wirklich äußerst grausam. Aber was hatte ich schon für eine Wahl. Vielleicht war es ja einer der Leute gestern gewesen. Einer der Leute die ich bedient hatte.
Mir lief es eiskalt den Nacken runter, doch ich machte mich an die Arbeit. Der Laden war voll wie immer. Die Biker von gestern waren wieder da. Ich wanderte alle Tische ab, doch er war nicht da. Wieso war ich überhaupt so scharf darauf ihn zu sehen! Innerlich schüttelte ich den Kopf und ermahnte mich weiter so was zu denken!
Wie immer bediente ich die Leute. Niemand schien von dem Vorfall gehört zu haben, oder eventuell war es ihnen auch egal. Zerstückelt.. Ich konnte es immer noch nicht fassen. Sie war gestern vor mir gegangen. Vielleicht hatte der Typ danach noch irgendwo rumgeschlichen. Gruselig.
Nach der Arbeit machte ich mich mal wieder als letzte auf den Weg zu meinem Auto und schloss noch ab. Draußen standen zwei von den Bikern, an ihrer Gangart merkte man, dass sie betrunken waren.
“Hey Süße!”, rief mir einer zu. Ich versuchte ihn zu ignorieren und ging schnell zu meinem Auto, doch er packte mich an meinem Handgelenk.
“Lassen sie mich bitte los.”, ich versuchte noch ruhig zu klingen, dabei kochte mein Blut.
“Amüsier uns was Süße!”, sagte er und verstärkte den Griff.
“Lass los!”, ich klang angespannter, doch er kam immer näher an mich.
“ah..”, ich versuchte mich loszureißen, doch der Griff war einfach zu stark. Niemand würde mir helfen. Niemand war hier. Schnell drehte ich mich unter dem Arm durch und drehte ihm seinen damit um, sodass er mich loslassen musste. Doch kaum hatte ich mich befreit, erfasste mich der zweite. Er packte mich an den Schultern und drückte mich gegen die steinerne Gebäudewand.
“Lasst mich in Ruhe!”, zischte ich. Der mit dem Schnauzer kam immer näher mit seinem ekeligen Gesicht und ich drückte meinen Kopf näher an den Stein.
“Bitte.”, flehte ich. Okay, das war mein Ende. Ich kniff die Augen zusammen. Morgen würde ich auch in einer Mülltonne gefunden werden.
“Die Lady hat gesagt ihr sollt sie loslassen.”, eine fremde Männerstimme war dazugekommen. Vorsichtig öffnete ich wieder meine Augen.
“Haa!”, der eine lachte nur.
“Und wer sollte uns das befehlen?”, sagte der mit dem Schnauzer lachend.
“Ich. Lasst sie los.”, wiederholte er. Ich erkannte ihn sofort. Das war der Kerl von gestern.
“Wow. Ganz schön mutig. Hier den Helden spielen zu wollen.”, der eine zog eine Pistole und richtete sie auf ihn.
“Verschwinde!”, forderte er ihn auf, während der Schauzer-Biker mich immer noch gegen die Wand drückte.
Doch er blieb einfach ruhig stehen, als fürchtete er sich nicht vor der Art Waffe.
“Ich sage es noch mal. Lasst sie gehen.”, seine Stimme klang jetzt ernster.
“Und ich sage noch mal. Verschwinde!”, wiederholte er.
Plötzlich fiel ein Schuss. Es ging alles so schnell. Der Schnauzer-Biker war abgelenkt, wodurch ich die Gelegenheit hatte ihm einen gewaltigen Tritt zwischen die Beine zu verpassen. Sofort lockerte er den Griff und ich konnte mich befreien. Tränen kullerten an meinen Wangen runter, obwohl ich nicht der Mensch war der Weinte. Ich rannte einfach nur los. Ich drehte mich nicht um. Wie ein kleines Kind schaltete ich auf Durchzug und rannte, bis ich endlich mein Auto erreicht hatte. Sofort stieg ich ein und verriegelte alles. Ein Schluchzer drang aus meiner Kehle. Ich konnte ihn doch nicht einfach zurücklassen. Ob ihn der Schuss getroffen hatte? Ich atmete tief durch und startete den Wagen um zum Gebäude vorzufahren, doch als ich dort ankam war niemand mehr zu sehen. Kein Blut, keine Bikes, keine Biker und auch kein gutaussehender Retter.





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