8 Tage

Autor: Marie
veröffentlicht am: 05.04.2013


Heey Leute,
ich wollte mich nochmal an eine Fantasygeschichte ranwagen. Ich kann leider nicht viel sagen, weil ich hier ja nicht schon die Handlung verraten möchte.
Ich würde mich echt über Feedbacks freuen. Ob Negativ oder Positiv. Heißt ja so schön aus Kritik kann man lernen. :D
Vieel Spaß! :)
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Tag 1:

Schnell zog ich mich um und stellte mich an die Theke. Der Kellnerjob hier war das einzige was mich neben dem teueren Studium hier über Wasser hielt. Traurig aber wahr. Und ich hasste ihn. Vielleicht wegen meinem absolut gemeinen, fiesen Boss oder meiner Schlampenkolleginnen.
Ich blickte mich im Raum um. Hier war es total düster, nicht unbedingt ein seriöser Ort. Die roten Gardinen verdeckten die Sicht nach draußen, das grau der Wände wirkte teils leblos und die mit roten Samt überzogenen Stühle und Bänke ließen es ein wenig düster und erotisch aussehen. Das Publikum hier ließ auch zu wünschen übrig.
An einem der Tischen an der rechten äußeren Seite saß ein älterer Herr in einer Lederjacke, die seine dicke Plauze nicht grade sonderlich gut verdeckte. Ihm gegenüber saß ein junges blondes Mädchen. So ca. 25, mein Alter also. Er hatte die Hände auf ihre gelegt und redete auf sie ein, wobei ihr der Körperkontakt nicht zu gefallen schien. Ein wenig weiter saß ein Mann, mittleren Alters, ein richtiger Nerd. Brille und gertenschlank. Neben ihm eine Frau, kurzer Rock, Netzstrümpfe, eindeutig eine Hure. Er schien sich unwohl zu fühlen, doch sie blühte in ihrem Job richtig auf.
Genau am anderen Ende des Raumes saßen ein paar Junge Männer. Keine Männer an denen ich Nachts ohne ungutes Gefühl vorbeilaufen würde. Sie waren tätowiert und der eine trug sogar so einen furchtbaren Schnauzer. Ich hätte wetten können das draußen die Bikes von den Jungs standen. Es überkam mich ein Schauer. Wo war ich nur gelandet.
Plötzlich wurde die Tür geöffnet und zwei Männer traten ein. Der eine groß, korpulent. Über seine Wange zog sich eine ca. drei Zentimeter lange Narbe und seine stechend grünen Augen wirkten wie Schlangenaugen. Er trug einen grauen Anzug und trug eine Aktentasche, doch trotzdem wirkte er dadurch nicht weniger schrecklich.
Neben ihm .. Wow.. So jemanden hatte ich hier noch nie gesehen. Ein relativ junger Mann, ich würde ihn so mitte bis ende zwanzig schätzen. Er hatte dunkelblonde Haare, die perfekt saßen, wodurch er ein wenig frech aber auch edel aussah. Der drei Tage Bart hingegen ließ ihn jugendlicher wirken. Seine Augenfarbe war die des Himmels. Strahlendblau. Er sah aus wie ein Engel aus einem Film. Sein gesicht war markant aber nicht gefährlich. Auch er trug einen Anzug- schwarz. Der Umfang seiner Oberarme zeigte deutlich, dass er muskulös war.
“Anny!”, ich wurde an meinem Oberarm gepackt und aus den Gedanken gerissen.
“öhm ja?”, ich drehte mich um. Neben mir stand Judith, meine Kollegin.
“Die Leute möchten bedient werden. Träum hier nicht rum!”, zischte sie mich wie üblich an. Blöde Bitch.
Sie hatte ihre langen schwarzen Haare zu einem Dutt hochgebunden und trug das rote Oberteil, aus dem ihre Brüste fast heraus fielen. Ekelhaft. Wie konnte man sich so anbiedern?
“Ist gut.”, grummelte ich und schnappte mir das Tablett. Zuerst machte ich mich auf den Weg zu den gruseligen Bikern. Einige zogen mich mit ihren Blicken aus, andere beachteten mich nicht.
“Was darf ich den Herren bringen?”, fragte ich und sammelte die leeren Gläser von einigen ein.
“Bier!”, zum Glück waren sich alle einig. Schnell brachte ich die leeren Gläser weg und zapfte ein paar Biere. Der Tisch mit der Hure war noch bedient. Sie rührte in ihrem Sekt, um den Sprudel rauszubekommen und er nippte ab und zu an seiner Cola. Ich musste mir selber gestehen, dass ich die beiden Männer in den Anzügen mit einem Auge beobachtete. Sie hatten sich an den Tisch am Fenster mit den Vorhängen gesetzt. Während der mit der Narbe viel redete blieb der andere eher still. Am liebsten hätte ich mich wieder in meiner Fantasie verloren, doch ich musste arbeiten! Die Semesterferien hatten begonnen und am liebsten wäre ich in Urlaub gefahren, aber mir fehlte das Geld. Natürlich hätte ich meine Eltern anpumpen können, aber sie hatten doch selber nicht viel. Sie zahlten schon teilweise mein Studium.
Somit machte ich mich wieder auf den Weg den Bikern ihr Bier zu bringen.
Der Tisch mit den beiden Männern wurde noch nicht bedient, schnell ging ich zu den beiden. Was war nur los mit mir? Ich war doch normalerweise nie so hormongesteuert.
“Hallo. Was darf ich Ihnen bringen?”, ich suchte den Blickkontakt mit dem gutaussehenden, doch er hob den Kopf nicht und sprach nach unten hin.
“Ein Whiskey bitte..”, sagte er.
“Zwei.”, fügte der mit der Narbe hinzu.
Mit einem Nicken machte ich mich auf den Weg zurück zur Bar. Schnell zwei Whiskey.
Der restliche Abend verlief ruhig. Keine Schlägerei, keine Aufmüpfigkeiten. Um drei durfte ich das Lokal dann verlassen. Die letzten hatten endlich die Bar verlassen. Der Mond stand hell am Himmel als ich mich auf den Weg zu meinem kleinen Ford Fiesta machte. Der Mann von heute ging mir einfach nicht mehr aus dem Kopf. Sie hatten die Bar nach einer Stunde schon wieder verlassen. Während der gutaussehende, den Blick immer gemieden hatte, war der mit der Narbe schon was aufdringlicher gewesen. Wobei sein Interesse eher Judith galt als mir. Ich war eben zu gewöhnlich für solche Kerle. Welch ein Glück.
Zu Hause angekommen befreite ich meine blonde Mähne aus dem Zopf und entfernte die Schminke aus meinem Gesicht. Auf meiner Mailbox war ein Anruf von meiner Mutter, ich würde sie morgen zurückrufen. Erschöpft ließ ich mich ins Bett fallen und schlummerte schnell ein.






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