Lights - Teil 3

Autor: Conni<3
veröffentlicht am: 17.09.2012


Wir taten dies und standen eine Stunde später wieder auf dem Skateplatz. Er hatte irgendetwas in seinem Rucksack, was er mir nicht zeigen wollte. Und wir kamen mit seinem Roller.
Wir gingen die lange, große Wand entlang, bis er stehen blieb und Spraydosen rausholte.
„Ist das denn legal?!“ fragte ich geschockt, als ich ihn da male sah.
„Du wolltest doch was Spannendes sehen, oder? Also ...“ sagte er selbstsicher, aber ließ sich nicht von seiner Arbeit stören. Wie sehr ich es auch falsch fand, ich sah Sprayen als Kunst an. Ich sah es als wirklich Straßenkunst an.
Jedenfalls war es keine Sex oder eine Drogenbepackte Party.
Als er eine Stunde später fertig war, signierte er kurz mit „Sins“ und packte dann schnell alles ein. „Sins?“ fragte ich erstaunt. „Du bist Sins?“
Er nickte und schaute mich fragend an: „Du kennst mich?“
„Jeder kennt dich doch! Überall sind deine Graffitys!“ Ich liebte besonders seine Graffitys. Sie waren so ausdrucksstark und sie waren ganz anders, als andere.
Im nächsten Moment hörten wir das Aufheulen der Polizeiautos. Er packte seinen Rucksack, nahm meine Hand und fing an zu rennen. Ich verspürte ein warmes, zutrauliches Gefühl, das ich ewig spüren wollte. Wir rannten die Straße entlang, das Aufheulen wurde immer lauter und wir lachten immer mehr. Wir rannten schneller, bis uns beiden die Puste ausging und wir uns in einem Busch versteckten.
Er setzte sich schnell auf den Boden, zog mich mit runter und legte seinen Arm um mich. Er schaute genau in die andere Richtung und flüsterte leise: „Psst! Jetzt ganz leise!“
Wir hörten das Aufgehen von Autotüren, die Stimmen zweier Polizisten und dann hörten wir gar nichts mehr. „Die Luft ist frei...“ sagte er erleichtert.
Ich war noch wie geschockt, dass ich das gemacht hatte. Durch meine Adern floss Adrenalin pur.

Er schaute mich an, lächelte kurz und küsste mich schließlich.
„Bis jetzt habe ich das noch keinem Mädchen gesagt …“
Ich schluckte und wusste nicht was ich sagen sollte. Eine Liebeserklärung?
„Du siehst in den Schuhen richtig gut aus!“, grinste er frech und lachte laut.
Ich lachte mit ihm und fing an ihn leicht zu schlagen. Nur aus Spaß mit diesen typischen Mädchenschlägen. Er kullerte zurück auf den Boden und sein Lacheln wurde immer lauter. Er konnte nicht aufhören.
„Liv, … hör auf! …“, schrie er lachend. Er schnappte nach Luft zwischen seinen Lachattacken.
Plötzlich zog er mich auf sich und meine langen, blonden Haare umrahmten sein Gesicht.
„Liv, … ich glaube, ich habe mich in dich verliebt.“
Mir stockte der Atem. Keinen einzigen Gedanken konnte ich fassen.
Im nächsten Moment spürte ich schon seine Lippen auf meinen. Diese Wärme durchströmte meinen ganzen Körper und ich war augenblicklich unglaublich glücklich. Ich konnte mein Glück gar nicht mehr in Worte fassen.
Er löste den Kuss und schaute mich fragend an.
„Wollen wir noch zu mir?“
Ich sagte nichts.
Ich nickte nur.


Als wir schließlich bei ihm waren, ging alles schnell. Ich zog ihn langsam aus, er mich. Wir küssten uns am ganzen Körper. Und schließlich waren wir da.
Dieser Moment, der unser Leben veränderte. Wir hatten Sex.
Dieser Moment, als ich ihn spürte, so unglaublich war es. Und ich durfte ihn mit ihm erleben.
Am nächsten Morgen lag ich kuschelnd in seiner weißen Bettwäsche, trug sein weißes Hemd und meine schwarze Unterhose. Meine langen, blonden Haare waren verwuschelt und ich roch ganz nach ihm. Als ich meine Augen öffnete, war er nicht mehr da. Ich dachte direkt an das schlimmste: Dass ich nur für eine Nacht war.
Ich hörte seine Stimme. Aber er lag nicht auf dem Bett, er lag auf dem Boden. Anscheinend flog er vom Bett, nachdem wir es hatten.
„Geht es dir gut?“ fragte ich besorgt, aber doch lachend.
„Sicher ...“ sagte er. „ ... mit dir wird es mir immer gut gehen.“
Ich lächelte ihn an. Er sprang auf, sprang auf mich und schaute mir in die Augen.
„Ich liebe dich, Liv.“
Ich verspürte diese Wärme erneut. Mein Herz war warm und schlug wie ein Gummiball hin und her. In meinen Augen sammelten sich Tränen, mein Lächeln konnte man mir nicht mehr aus dem Gesicht nehmen und meine Hände waren fest um seinen Hals.
„Ich dich auch.“
Ich spürte seine Lippen wieder. Und ich ließ ihn nie mehr wieder los.

Diese Nacht waren wir jung. Diese Nacht zündeten wir die Welt an und brannten heller als die Sonne.







Teil 1 Teil 2 Teil 3


© rockundliebe.de - Impressum Datenschutz