Wenn sich das Leben verändert - Teil 2

Autor: Mautzi
veröffentlicht am: 27.04.2012


„Hey Cath“, rief jemand quer über den Campus. „Hast du es drauf mit der Bioklausur?
Catherine grinste und schüttelte den Kopf. Die Person kam näher und Catherines grinsen wurde breiter. Zwei freche Augen blitzten ihr entgegen. Seufzend setzte sie sich neben Cath ins Gras. “Ich hab Bio nicht drauf, ich werde wieder einmal voll durch die Klausur rasseln.” Cathy blickte in die besorgten Augen. “Wir werden das schon hinkriegen Ron, wir haben es bis jetzt immer zusammen hingekriegt.” Ron nickte und lehnte sich nachdenklich an den Baumstamm, vor dem er sass. Er blickte über das Gelände. Der Sommer war hereingebrochen und alles blühte. Das Gras hatte sein sattes Grün zurück und die zahlreichen Studenten tummelten sich wieder gerne im freien. “Wirst du das nicht alles vermissen, wenn du erstmal in diesem risen Krankenhaus arbeitest, Cath?” Sie stockte, bevor sie antworterte:”Ich werde nur eines vermissen, und das bist du.” Ron blickte sie an. Er hatte noch nie zuvor bemerkt wie schön Catherine war. Ihre hellgrauen Augen und ihre seidigen, braunen Haare. Die beiden kannten sich seit der Sandkastenzeit und waren schon immer die dicksten Freunde. Er hatte Höhen und Tiefen mit ihr durchlebt, der erste Kuss, den ersten Liebeskummer, der Sprung an die Uni. Niemals hatte er jedoch nur in Erwägung gezogen, dass sie, Catherine, seine beste Freundin, seine feste Freundin sein könnte. Doch jetzt, wo er drohte sie zu verlieren, jetzt kam ihm dieser Gedanke noch nicht einmal absurd geschweige denn unmöglich vor.
Das unbarmherzige Klingeln der Schulglocke riss ihn aus seinen Gedanken. “Kommst du, Schlafmütze?”, rief Catherine belustigt, die schon ein paar Meter vorausgegangen war. Ron lachte und rannte ihr hinterher. Er würde diesen Gedanken, im Hinterkopf behalten.

Schweissgebadet erwachte sie aus ihren Träumen. Das Zimmer in dem sie lag, war weiss. Apparate standen herum, und aus irgendeinem Grund wusste Catherine, dass es Maschinen für Lebenserhaltene Massnahmen waren. Ein Schlauch mit einer klaren, und einer etwas trüberen Flüssigkeit, bahnten sich den Weg, in ihren Blutkreislauf. Sie probierte sich aufzurichten, doch der Schmerz, der sich in ihrem Körper ausbreitete, zwang sie zurück in ihre Kissen. Catherine versuchte einen klaren Gedanken zu fassen, doch die blanke Panik stand ihr wie ins Gesicht geschrieben: Wer war sie?! Sie hatte absolute keine Erinnerung an Vergangenes. geschweige denn wie sie heisst oder wie sie hier her kam. Panisch riss sie die Schläuche aus und versuchte trotz unerträglichen Schmerzen aufzustehen. Sie nahm ihre letzte Kraft zusammen und schwankte richtung Tür. In diesem Moment öffnete sich diese und ein Pfleger kam hereingestürmt. Ungläubig starrte er sie an. “Sie müssen liegen bleiben!”, schrie der Pfleger. In Catherines Ohren rauschte das Blut, eine unbekannte Schwere riss sie zu Boden. Der pfleger konnte sie gerade noch halten. Ihm entfuhr ein “Verdammt” und schrie dann nach Ärzten und Schwestern. Catherine hatte das Gefühl jemand würde ihr die Kehle zudrücken und sie rang nach Luft. Der Pfleger hielt sie fest und schrie weiter nach den Ärzten. Verzweiflung machte sich in seiner Stimme bemerkbar. Catherine jedoch war es egal, sie war nur froh, dass sie jemand festhielt. Dass sie nicht alleine war. Die schwarze Schwere sog sie ein. Und dann war da… nichts.






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