Er liebt mich, er liebt mich nicht... Teil 1

Autor: °~Anja~°
veröffentlicht am: 19.06.2008




Also, das hier ist meine erste LIebesgeschichte, die ich geschrieben hab und ich hoff dass ihr mir vll noch ein paar Tipps geben könnt, was ich noch bessermachen sollte/könnte/dürfte.

Verzweifelt starrte ich meinen Computer an. Ich sah den Sinn dieser Aufgabe einfach nicht: 'Schreibe über ein Erlebnis aus deinen Ferien.' Was meinte diese Frau, die sich Lehrerin nannte, eigentlich, was ich denn so Tolles in den Ferien gemacht habe? Gelangweilt hab ich mich und sonst nichts! Mein Blick fiel wieder auf den Bildschirm, nach wie vor stand dort nur der Titel meines Aufsatzes: 'Meine Pfingstferien'.
Plötzlich ging hinter mir ein Lärm los, der jeder Beschreibung spottet. Meine Mutter stand im Zimmer, das eine Ende des Staubsaugers in der Hand, mit der anderen mit dem Kabel kämpfend. 'Stör ich?' Eine unpassendere Frage konnte sie gar nicht stellen. Sah ich etwa aus, als würde ich hier nur so zum Spaß sitzen und meinen Bildschirm einfach so anstarren? Also antwortete ich patzig: 'Ja, und wie! Ich hab hier 'ne Hausaufgabe zu machen und du musst ausgerechnet heute putzen!' Erstaunt blickte mich meine Mutter an, was man ihr auch nicht verdenken konnte. Schließlich war ich sonst eher ein ruhiger Mensch und meine Gefühlsausbrüche waren selten, aber diese Frage brachte das Fass einfach zum Überlaufen. Sofort verließ sie mein Zimmer und machte die Tür vorsichtig zu. Ich beschloss, meine Freundin Mia anzurufen und zu fragen, was sie denn schreiben würde, verwarf den Gedanken aber sofort wieder, da sie mir am Morgen in der Schule erzählt hatte, dass ihr Freund Markus zu ihr kommen würde. Da wollte ich auf keinen Fall stören, zumal sie sich erst vor kurzem wieder versöhnt hatten und ICH leider der Grund des Streits war. Weil ich angeblich immer angerufen habe, als er bei Mia war. Da wollte ich nicht noch mal den gleichen Fehler machen. Naja, dann eben doch allein Hausaufgaben machen.

Eine halbe Stunde später atmete ich erleichtert auf. Der Anfang war gemacht! Das konnte ich auch noch später fertig machen. Das hieß Wochenende, was wiederum Geburtstagsparty von Mia hieß. Und auf die freuten wir uns schon seit Wochen. Ich hatte nur noch kein Geschenk, weil mein Taschengeld zur Zeit alles andere als hoch war und ich das Geld schon für eine neue Tasche ausgegeben hatte. Als ich meine Mutter ein paar Tage zuvor gefragt hatte, ob sie mir nicht einfach was leihen könnte, rastete sie vollkommen aus und fragte mich für was ich denn schon wieder Geld gebraucht hätte. Als ich kleinlaut sagte: 'Für eine Tasche...' machte ich mich lieber schnell vom Acker, denn sie sah aus als ob sie gleich wieder schreien würde.Zurück zum eigentlichen Problem: das Geschenk. Vielleicht fand sich ja unter meinen Taschen eine, die ich noch nie dabei hatte, die Mia also noch unbekannt war. Hm...da blieb nur noch die, die ich mir erst gekauft hatte... Entschlossen packte ich die Tasche und machte mich auf die Suche nach Geschenkpapier.

'Komm hoch ins Badezimmer, die Tür ist offen!', krächzte mir die Stimme von Mia aus der Sprechanlage entgegen. Also ging ich hoch in den zweiten Stock und betrat das Badezimmer. Dort stand Mia und versuchte verzweifelt, ihre Haare gleichzeitig zu halten und sie mit Haarklammern zu befestigen. 'Hilf mir! Meine Haare sind noch nicht fertig und in fünf Minuten kommen schon die ersten Gäste!', sagte sie und sah so erbärmlich aus, dass ich sofort begann, ihre Haare zu bändigen.
Als ich wenig später das Wohnzimmer betrat, staunte ich nicht schlecht: Das Wohnzimmer war bunt geschmückt und an der Bar standen nagelneue Barhocker, die ich noch nie zuvor gesehen hatte. Als es klingelte sprang Mia vom Sofa hoch und rannte zur Haustür, um die ersten Gäste zu begrüßen. Es waren ein paar Klassenkameraden, die zusammengelegt hatten um Mia einen Gutschein für die Wellnes-Oase für zwei Personen schenken zu können. Wenig später trudelte der Rest ein und Markus begann, Musik aufzulegen.'....ppy Birthday liebe Mia, happy Birthday to you!', lallte der 'Harte Kern' der Gruppe, der auch noch um drei Uhr morgens nicht gehen wollte. Ich saß in einer Ecke und der Arm von Mia's Cousin lag auf meiner Schulter. Als mir das bewusst wurde sprang ich wie von der Tarantel gestochen auf und ergriff die Flucht. Hatte ich etwa so viel getrunken? Benommen versuchte ich mich zu erinnern, aber mir fiel nicht mehr ein, was zwischen elf und drei Uhr passiert war. Ich rannte ins Badezimmer und warf einen Blick in den Spiegel. Erschrocken zuckte ich zurück und begann, mein Gesicht mit Wasser zu bearbeiten, um wenigstens die schlimmsten Spuren von Kajal und Wimperntusche zu beseitigen. Unten angekommen verabschiedete ich mich ein wenig zu überschwänglich, um behaupten zu können, ich wäre nüchtern, und ging nach Hause. Diese Party war eindeutig zu viel gewesen. So viel zu viel, dass ich mich sogar an den Cousin von Mia ranmachte! Erschöpft fiel ich ins Bett und schlief bis um zwölf Uhr aus. Als ich aufwachte, sah ich, dass Mia seit zehn Uhr versucht hatte, mich zu erreichen. Also packte ich mein Handy und rief sie an.

'Wo warst du denn auf einmal?' Die Stimme von Mia hörte sich nach erheblichem Kater an. Ich unterdrückte ein Gähnen und antwortete: 'Im Badezimmer. Ich hab ausgesehen wie ein Vampir und da musste ich mein Gesicht erst mal renovieren.' 'Ach übrigens: Dennis aus der 11e hat mich gefragt, ob du ´nen Freund hast. Ich hab gesagt, dass ich ihn dir mal vorschlage.' Sie brach in so lautes Gelächter aus, dass ich mein Handy sicherheitshalber weit weg von meinem Ohr hielt. Irritiert fragte ich, was daran denn so lustig sei. Prompt kam die Antwort: 'Naja, also es ist ja weithin bekannt, dass der seit dem Sommerfest ein Auge auf dich geworfen hat!'
'Aha, und was ist daran jetzt so lustig?', gähnte ich ins Telefon.
'Eigentlich ja nichts, aber ihr zwei würdet echt super zusammen passen! Wie wär's, wenn du dich mal mit ihm treffen würdest? Schlecht sieht er ja nicht aus, oder? Seine Nummer hab ich auch schon!'
Da blieb mir doch glatt die Spucke weg! Zumal ich Dennis auch nicht gerade unansehlich fand. Sofort wollte ich seine Nummer haben, aber Mia musste mich natürlich erst wieder damit aufziehen, dass ich immer die Jungs interessant fand, die ich sowieso nicht bekam. Aber wenn Dennis wirklich an mir interessiert war...wieso sollte ich ihn dann nicht einfach anrufen? Doch noch bevor ich die Nummer überhaupt hatte, begann ich mir schon Gedanken darüber zu machen, was ich denn sagen sollte. Darauf hatte Mia anscheinend nur gewartet: 'Blöde Frage! Ihr könnt doch einfach mal so ´n Kaffee trinken gehen!' 'Also gibst du mir jetzt die Nummer, oder was?!'

Fünf Minuten später wählte ich zum ungefähr hundertsten Mal Dennis´ Nummer, nur um sie dann wieder wegzudrücken. Also auf ein Neues, wieder verharrte mein Finger wenige Millimeter vor der letzten Taste. Ich kratzte das letzte Restchen Mut zusammen, das mir noch geblieben war, und drückte auf 'Anrufen'.

'Ja, dann treffen wir uns morgen so um drei am Einkaufszentrum! Tschüss, ich freu mich schon!', und schon legte er auf! Mein Herz raste und ich musste erst runter in die Küche gehen und mir ein Glas Wasser holen. Als ich mich ein wenig beruhigt hatte, wählte ich Mias Nummer um mit ihr die Kleiderfrage zu besprechen und sie noch mal zu fragen, was sie denn in ihrem Aufsatz schreiben würde.
'Hey! Ich hab eben bei Dennis angerufen! Ich dachte, ich sterbe! Und jetzt treffen wir uns morgen um drei am Einkaufszentrum! Ich hab doch keine Ahnung, was ich anziehen soll! Und soll ich mich auch noch schminken oder kommt das zu aufdringlich? Und überhaupt...! Könntest du nicht einfach mal schnell vorbeikommen?', sprudelte ich Mia ins Ohr, noch bevor sie mich unterbrechen konnte.
Kurz darauf hatte ich entschieden, wie mein Aufsatz aussehen würde, und Mia hatte versprochen, vorbeizukommen, um mich zu beruhigen und mir notfalls zu helfen, damit ich nicht im völligen Chaos versank. Wir entschieden, dass ich ganz normal hingehen sollte, denn Dennis kannte mich bisher ja nur in normalen Schulklamotten und fand mich auch so hübsch. Beim Thema 'hübsch' war ich mir zwar nicht so ganz sicher, aber Mia erstickte jeden Zweifel im Keim. Als ich mich soweit beruhigt hatte, dass ich wieder normal denken konnte, setzten wir uns vor meinen PC und machten uns an die Hausaufgaben. Mit viel Gekicher und Gelächter gelang es uns, einen Aufsatz zu schreiben, bei dem unsere Lehrerin nicht gleich in Ohnmacht fallen würde. Denn unsere einen oder anderen Partys waren nicht für zarte Lehrerohren geeignet und so mussten wir die Hälfte wieder streichen. Zu guter letzt hielt ich jedoch ein erstes Exemplar meines Aufsatzes in den Händen und wir konnten zum gemütlichen Teil von Mias Besuch übergehen.
Der bestand daraus, mit meinem guten thailändischem Tee in meinem Zimmer zu sitzen und Pläne zu schmieden, wie ich Dennis am besten gefallen könnte.
Mia konnte sich natürlich eines wieder nicht verkneifen: 'Und ich finde immer noch, dass ihr das Traumpaar des Jahrhunderts währt! Und dann könntest du dieser blöden Kuh Carmen endlich zeigen, dass Dennis nichts von der will!' 'Also bitte! ich geh doch nicht nur mit Dennis, um Carmen zu ärgern!', konnte ich mir nicht verkneifen, was Mia natürlich so verstand, dass ich auch in Dennis verliebt wäre! Da Mia wieder nach Hause musste, da sich Markus angemeldet hatte, saß ich wieder alleine in meinem Zimmer und dachte bei einer weiteren Tasse Tee darüber nach, ob ich für Dennis wirklich mehr empfand, als ich zugeben wollte. Nun, ich musste mir eingestehen, dass mir bei Dennis´ Anblick jedes Mal die Knie weich wurden und ich Herzrasen bekam. Ich würde ja schon am nächsten Tag mehr wissen. Mit diesem Gedanken ging ich zu Bett...

....und verschlief prompt! Ich blickte verschlafen auf meinen Wecker und musste zu meiner Bestürzung feststellen, dass ich innerhalb von zehn Minuten in der Schule zu sein hatte! Da ich zu Fuß zu spät kommen würde, blieb mir nichts anderes übrig, als mein Fahrrad zu packen und im Rekordtempo zur Schule zu rasen.

Dort wurde ich von Mia empfangen, die sich schon Sorgen gemacht hatte. Schließlich hatte ich heute ein Date mit Dennis und das sollte ich ihrer Meinung nach auf keinen Fall verpassen! Erleichtert umarmte sie mich, ein uraltes Ritual, dass uns schon einige komische Blicke eingebracht hatte, das wir aber auf keinen Fall abschaffen wollten. In ihrer Umarmung steckte sie mir einen Zettel zu und flüsterte: 'Der ist von Dennis. Ließ aber erst nachher, wenn die anderen es nicht sehen. Die haben alle schon total interessiert hergeschaut, als er mir den Zettel gegeben hat!'
Ich ließ die Nachricht in meiner Hosentasche verschwinden und machte mich auf den Weg in mein Klassenzimmer. In der ersten Stunde saß ich wie auf Kohlen, da ich den Zettel nur auf der Toilette lesen konnte. Unsere Geschichtelehrerin musste mich mehrmals anreden bevor ich merkte, dass sie mich meinte: 'Sandra! Könntest du dem Unterricht vielleicht mit etwas mehr Begeisterung folgen? Ich habe dich jetzt schon zweimal ermahnen müssen und wenn du nicht besser aufpasst, muss ich dich zum Direktor schicken!' Als das erlösende Klingeln erklang rannte ich wie von der Tarantel gestochen los. Mit zitternden Fingern faltete ich den Zettel auseinander:

'Hey Sandra,
bleibt es bei unserem Treffen heute? Ich muss aber um drei schon bei
meiner Tante (Geburtstag) sein. Kannst du schon um halb zwei da
sein?
hab dich lieb Dennis'

'hab dich lieb Dennis' verschwamm vor meinen Augen. Ich musste den Zettel noch einmal lesen um ihn zu verstehen. Mia klopfte vorsichtig an die Tür und wollte wissen, was los sei. Ich öffnete die Tür einen Spalt weit und gab ihr Dennis´ Nachricht.
'Und wie sag ich ihm jetzt, dass das in Ordnung geht? Ich kann ja schlecht einfach so ins andere Gebäude rüber gehen und ihm einfach so sagen, dass ich Zeit hab, oder?' 'Mmmmh, schreib ihm einfach auch einen Zettel und ich bring den dann rüber. Schließlich hat er ja auch mir den Zettel gegeben. Das fällt dann gar nicht weiter auf!'

Also machte ich mich an die Arbeit und überlegte mir, was ich Dennis schreiben könnte. Da ich ihn ja auch ziemlich mochte schreib ich ebenfalls ein 'hab dich lieb' drunter, kam mir dabei aber irgendwie bescheuert vor, schließlich kannten wir uns kaum! Ich gab Mia den Brief und die machte sich sofort auf den Weg. Ich konnte es kaum erwarten, Dennis zu sehen, denn ich wollte wissen, was er mir zu sagen hatte! Die restlichen vier Schulstunden saß ich verträumt auf meinem Stuhl und nach etlichen Versuchen ließen mich die Lehrer auch in Ruhe.

Nervös suchte ich Dennis´ blonden Haarschopf, konnte ihn aber nicht entdecken! Plötzlich wurde es dunkel und ich spürte warme Hände auf meinen Augen. 'Na, wer bin ich?', sagte eine lachende Stimme hinter mir, verriet sich aber sofort indem die zugehörige Person die Hände wegnahm und mir ein Küsschen auf die Wange drückte. Überrumpelt stand ich da und blickte Dennis an. 'Krieg ich etwa keins?' Mit diesen Worten streckte er mir seine Wange entgegen und mir blieb nichts anderes übrig, als sein Küsschen zu erwidern. Gemeinsam schlenderten wir in mein Lieblings-Café. Dort bestellten wir beide einen Espresso und schon bald unterhielten wir uns wie normale Freunde, aber im Hintergrund war immer noch das Herzklopfen. Als er sich verabschiedete flüsterte er mir noch ins Ohr: 'Ich hab dich echt lieb!' Dann verschwand er und ich stand ziemlich ratlos vor dem Einkaufszentrum und wusste nicht was ich jetzt tun sollte.
Ich nahm den nächsten Bus in Mias Richtung und klingelte Sturm...

'...und dann hat er noch gesagt, dass er mich lieb hat!', berichtete ich und lächelte glücklich. 'Ich schreib ihm gleich noch ´ne SMS, und sag ihm dass ich auch was für ihn empfinde! Oder ist das keine gute Idee?'
'Naja, also das musst du schon irgendwie selber wissen und wenn du wirklich willst...' Ich antwortete etwas patzig: 'Na danke auch für deine Hilfe! Ich schreib nachher einfach mal und vielleicht schreibt er ja zurück!'
Danach musste ich auch schon wieder nach Hause. Im Bus holte ich mein Handy raus und überlegte, wie ich Dennis am besten erklären könnte, dass ich für ihn mehr als nur freundschaftliche Gefühle empfand. Ich war so ins Grübeln geraten, dass ich meine Haltestelle verpasste und zwei Stationen zu spät ausstieg. Irritier blickte ich mich um; diese Gegend kam mir irgendwie unbekannt vor obwohl ich ja nur zwei Stationen weitergefahren war. Aus einem Haus kam gerade eine Familie heraus, die sich von einer Frau verabschiedeten. Im Haus gegenüber bellte ein Hund und ein Kind schrie lauthals nach seiner Mutter. Als ich mir die Familie näher ansah, konnte ich blonde Haare und ein mir bekanntes Gesicht erkennen. Dennis?!

So, das war jetzt mal das Ende des 1. Teils, aber bei Bedarf schick ich natürlich noch weitere ein...=)







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