...und ich steh trotzdem zu dir...

Autor: Sternenkind
veröffentlicht am: 27.02.2009




AB DIESEM ZEITPUNKT GEHT DIE GESCHICHTE AUS DER SICHT VON FYNN UND MIA ABWECHSELND WEITER…

Fynn

Langsam aber sicher waren wir beim Ende unseres Treibens angekommen. Es war schon wieder passiert. Ich hatte schon wieder mit Mia geschlafen. Warum hatte ich in letzter Zeit dieses unbändige Verlangen nach ihr? Ich weiß, dass ich meine Freundin Luisa liebe, aber bei Mia hab ich irgendwie ein anderes Gefühl. Allein ihre Anwesenheit, machte mich verrückt. Als wir fertig waren, stand sie auf und begann sich anzuziehen. >Bist du heute Nachmittag bei Chris?< fragte ich sie. Dieser blonde Engel, der vor mir stand, schüttelte den Kopf und erwiderte:>Nein, ich muss heute Nachmittag zum Frauenarzt. Meine Mutter hat mir einen Termin gemacht, weil sie Angst hat, seit ich mit Chris zusammen bin, das ich schwanger werden könnte!< Damals dachte ich mir bei dieser Aussage nichts. Das hätte ich aber besser tun sollen. Später war Mia wie gesagt, bei ihrem Frauenarzt.

Mia

>Fräulein Mayer bitte!< hörte ich eine Stimme aus dem Untersuchungsraum. Mit einem etwas unguten Gefühl betrat ich die Ordination. Wie immer wollte der Arzt vorher ein paar Worte mit mir wechseln. Dann war der Stuhl dran. Ich mochte ihn nicht besonders. Das hatte ich Fynn einige male erzählt. Nach einer Weile sagte der Arzt:> Jetzt machen wir noch einen Ultraschall um zu sehen ob alles in Ordnung ist, ok Mia?< Ich nickte und ließ es über mich ergehen. Der Doktor hatte die Angewohnheit, während solcher Untersuchungen etwas vor sich her zu murmeln. Plötzlich, Stile. Es sah so aus als suchte er etwas verbissen auf dem Monitor des Ultraschall Geräts. Jetzt wurde auch meine Wenigkeit unruhig. Das ungute Gefühl in der Magengegend wurde immer stärker. Stimmte etwa etwas nicht? Ich hoffte und bangte, dass mir der Arzt keine schlechte Diagnose mitteilte. Nach einigen Sekunden, brach er die Prozedur ab und bat mich, dass ich doch etwas Harn abgeben soll, weil er etwas überprüfen wolle.
So begab ich mich mitsamt einem Becher zur Toilette und tat das was mir gesagt wurde. Danach gab ich ihn der Sprechstundenhilfe und setzte mich wieder in den Warteraum. Nach einiger Zeit ging die Tür der Ordination wieder auf und ich wurde erneut herein gebeten. Der Mann forderte mich auf, mich auf den Stuhl vor dem Tisch zu setzen. Mir wurde immer unwohler zu Mute. Auch meine Angst, dass irgendwas nicht stimmen könnte, wurde immer größer. Der Arzt steckte seine Nase in einen Berg mit Zetteln. In dem Moment kam die Sprechstundenhilfe ins Zimmer und gab dem Doktor etwas in die Hand. Er sah es genau an und begann dann mich zu fragen:> Sag mir Mia, hattest du in den letzten 5 Wochen ungeschützten Verkehr?< Da musste ich einige Zeit überlegen, aber mir fiel nur diese eine Nacht mit Fynn ein. Meine Stimmung wurde immer betrübter, antwortete aber:> Könnte schon möglich sein, warum? Ist irgendwas mit mir? Bitte sagen sie es mir!< Immer unruhiger wurde ich. Der Mann hielt lange inne, sah immer und immer wieder dieses Ding an, das er gerade in die Hand bekommen hatte und schien über etwas nach zu denken. Als er zu einem Satz ansetzten wollte, sah er mich an und fing an zu erklären:> Also Mia! Es ist folgendes. Ich habe dich deshalb Harn abgeben lassen, weil ich etwas beim Ultraschall gesehen habe und eine Bestätigung wollte.< Jetzt war meine Angst wirklich groß. Was hat er gesehen? Meine Augen füllten sich mit Tränen und leise stotterte ich:> Bin ich etwa ernsthaft krank?< Der Doktor grinste und antwortete mir:> Nein Mia! Ganz im Gegenteil! Etwas Wunderbares ist passiert. Du bist schwanger!< Ungewollt füllten sich meine Augen immer mehr mit Tränen. Ich sah den Arzt mit großen, feuchten Augen an und fragte klar und deutlich:> Hab ich sie gerade richtig verstanden? Ich hoffe ich hab mich gerade verhört! Aber es hörte sich so an, als hätten sie gesagt, ich sei schwanger!< Er schüttelte den Kopf und legte mir den Test hin. Es war ein Schwangerschaftstest. Und das was er am Monitor gesehen hat, war die Fruchtblase mit Inhalt. Für mich brach in dem Moment eine Welt zusammen. Wie konnte das passieren. Das was ich jetzt am wenigsten vermutet hätte. Der Arzt versuchte mich zu beruhigen und erklärte mir:> Hör zu Mia, so wie ich das gesehen habe, bist du erst in der 4 oder 5 Woche, sprich Ende ersten Anfang zweiten Monat. Du hast die Möglichkeit bis zur 12 Woche abzutreiben. Ich schlage dir vor, dass du es mal mit deinen Eltern beredest. Und eventuell auch mit dem Vater des Kindes. Hol dir von meiner Sprechstundenhilfe eine Termin für in drei Wochen, dann reden wir nochmal und bereden dann die Einzelheiten.< Unbeholfen sah ich ihn an und erwiderte ihm:> Das sagen sie so einfach! Mit dem Vater des Babys reden. Das ist es ja. Der Vater ist nicht mein Freund, sondern mein bester Freund. Wenn ich Chris erzähle, das ich von Fynn schwanger bin, wird er mich fragen warum. Und wenn ich ihm sage dass ich mit ihm geschlafen habe, wird er nicht nur mich sondern auch Fynn umbringen. Das geht einfach nicht. Ich kann dieses Baby einfach nicht bekommen. Das geht einfach nicht, verstehen sie??< Ich wurde nervös und konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Aber am schlimmsten war, das mir extrem übel wurde und ich kurz vorm erbrechen stand. Immer wieder wurde mir gut zu geredet, das ich einfach mal darüber nachdenken soll. Mit hunderten Gedanken, wie es jetzt weiter gehen soll, machte ich mich auf den Weg nach Hause. Der Wunsch, dass dieser Arzt Besuch nur ein Traum war, wurde immer größer. Ich konnte es Chris einfach nicht sagen. Er würde es nicht verstehen. Nur Anschreien und Anmotzen würde er mich und wahrscheinlich würde er die Beziehung beenden. Allein die Vorstellung daran, ließ mir kalte Schauer über ihren Rücken laufen.

Fynn

Am nächsten Tag in der Schule, merkte ich, wie sie mir immer öfter aus dem Weg ging. In den Pausen suchte ich verzweifelt das Gespräch mit ihr. Doch entweder war Chris bei ihr oder sie umging mich. Ich wusste, irgendwas musste bei ihrem gestrigen Arztbesuch vorgefallen sein, sonst wurde sie nicht eine komische Art aufweisen. Dafür kannte ich sie zu gut. Meine Neugierde wurde immer größer, ich musste wissen was passiert ist. Als ich nach der letzten Unterrichtsstunde aus dem Fenster sah, stand Mia mitten in Hof, der vor dem Schuleingang war. Wie von einer Biene gestochen lief ich zu ihr. >Mia, warte auf mich!< rief ich ihr hinterher. Langsam drehte sie sich um. Ihr Blick war auf den Boden gesenkt. Sie war anscheinend in ihre Gedanken vertieft. Plötzlich schreckte sie hoch und sah mich an. Tränen liefen ihr übers Gesicht. So hilflos kam ich mir schon lange nicht mehr vor. Meine Arme wollte ich um sie legen und sie trösten. Dann sah Mia mich an, weinte weiter, lächelte aber trotzdem:> Ich bin schwanger! Chris wird bald Papa!< Wenn wir in einem Comic-Film gewesen wären, wäre mir jetzt die Kinnlade auf dem Boden geknallt. Was?, dachte ich mir. Sie ist schwanger. Meine Gedanken schwirrten wie die Nudeln einer Buchstabensuppe in meinen Kopf umher. Immer und immer wieder sagte ich es mir in Gedanken vor. Mia ist von Chris schwanger, Mia ist von Chris schwanger … Dieser Satz war so unglaublich… >Fynn?< Sie sah mich fragend an, aber ich wusste nicht was ich antworten sollte. Es gab etwas, was sie nicht wusste. Etwas, tief in meinen Herzen, was ich nie getraut habe ihr zu sagen.
Seit ich sie kannte, ja seit wir klein waren, schlug mein Herz nur für sie. Ich liebte dieses Mädchen mehr als mein Leben. Für sie war ich bereit zu sterben. Aber da sie immer nur einen guten Freund in mir sah, beließ ich es dabei und beschloss ihr bester Freund zu werden. Deshalb bedeutete mir auch jene Nacht viel mehr als ihr. Und jetzt..? Sie war von einem anderen schwanger. An ihm gebunden. Es gab mir immer wieder einen Stich im Herzen wenn ich daran dachte.

Fortsetzung...







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