Jemand wie du Teil 3

Autor: Marie
veröffentlicht am: 24.07.2007




Die erste Woche mit Liam als neuer Kollege hatte Mia gut überstanden. Sie zankten sich jedoch immer wieder, doch Mia hielt sich seit Neustem an das Motto 'Der Klügere gibt nach'. Es war nun spät abends und sie lieβ noch mal die vergangenen Tage Revue passieren, kuschelte sich dann seufzend in ihre Deck auf dem Sofa und schaltete den Fernseher ein. Auf diesen Abend hatte sie sich schon dei ganze Woche gefreut. Keine nervenden Kollegen. Kein anstrengender Boss. Keine irrsinnigen Aufträge von Kunden, die eigentlich in die Klapsmühle gehörten. Und vorallem kein Liam. Zufrieden schloss sie für einige Sekunden die Augen und lauschte das Schnurren ihres Katers Obi-Wan, der bei ihren Füβen lag.
Doch ihr friedlicher Feierabend wurde durch das penetrante Klingeln ihres Mobiltelefones gestört. Missmutig öffnete Mia die Augen und nahm den kleinen Störenfried in die Hand.Wer um Himmels Willen rief sie zu dieser Uhrzeit noch an? Die Nummer war leider unterdrückt. Ihre unbändige Neugier trieb sie dazu, das Gespräch doch anzunehmen.'Emilia Philipps.'
'Oh Emilia. Hört sich zivilisiert an, mal ganz was Neues.', hörte sie eine nur allzuvertraute Stimme.
Genervt verdrehte Mia die Augen und verfluchte innerlich den Erfinder der Handys.'Was willst du, Liam?'
'Dir den Feierabend versauen. Nein komm, ich wollte dich nur fragen ob du zufällig die Mayer-Akte mitgenommen hast. Ich hätte sie gern noch einmal durchgeblättert.''Ja, ich hab' sie.'
'Gut, kann ich sie abholen?'
'Was? Jetzt?', fragte Mia entsetzt.
'Gut. Ich bin in zehn Minuten da.', hörte sie ihn noch sagen.
Verdammt, warum muss der Kerl viertel vor 12, mitten in der Nacht, auf die Idee kommen Akten zu durchblättern., dachte Mia und warf sich schnell noch den Morgenmantel über.Auf die Sekunde genau, klingelte es an ihrer Tür. Liam stand da und grinste sie frech an.Mia machte die Tür auf und hielt ihm die Akte hin.
'Nicht alles so überstürzen, Schätzchen. Wir haben noch viel Zeit. Willst du mir nicht eine Tasse Kaffee oder etwas Gebäck anbieten?', lachte er.
'Nein, eigentlich nicht.', antwortete sie mürrisch.
'Fein. Wo ist die Küche? Geradeaus? Schicker Mantel übrigens.' Mit diesen Worten machte er sich auf zur Küche und Mia starrte ihm nur noch verwundert nach.

'Manieren hast du wohl gar keine?' Mia war soeben in die Küche getreten und lehnte sich an den Türpfosten.
'Nein, eigentlich nicht. Wieso?', fragte er grinsend und bediente sich an ihrem Kühlschrank.Sie gab sich geschlagen und lieβ sich auf einem Stuhl nieder.
'Warum musst du unbedingt jetzt, mitten in der Nacht die Akten durcharbeiten? Hast du am Tag keine Zeit?'
'Nein.', antwortete Liam knapp.
Erstaunt sah sie ihn an.
'Schöne Wohnung hast du übrigens.'
'Danke.'
Mias Kater kam plötzlich in die Küche und schlich schnurrend auf sie zu.
'Deine Katze?'
Sie nickte.
'Wie heiβt sie?'
'Er ist ein Kater und heiβt Obi-Wan.'
Er grinste sie belustigt an.
'Star Wars?'
Mia nickte grinsend und hob Obi-Wan auf ihren Schoβ.
Liam setze sich zu ihr an den Tisch und betrachtete sie eingehend. Die langen hellbraunen Locken umrahmten ihr Gesicht und ihr vollen geschwungenen Lippen glänzten ein wenig. Sogar der grelle pinke Morgenmantel schmeichelte ihr. Eigentlich fand er sie ganz süβ. Nur ihre dunkelbraunen Augen starrten ihn verbissen an.
'Was glotzt du mich so an? Hab' ich irgentwo fürchterlichen Hautausschlag?'
Er lachte sie fröhlich an und erreichte damit, dass sie ihn verwirrt ansah.
'Wo hast du die Löffel?' Liam hatte sich einen Joghurt aus dem Kühlschrank stibizt.Mia zeigte noch immer leicht verwirrt auf die mittelste Schublade.
In den nächsten zehn Minuten sprach niemand ein Wort. Liam löffelte seinen Joghurt und betrachtete verstohlen Mia. Sie hingegen saβ nur schweigend da und schaute auf die Tischplatte.
Was ist nur plötzlich los mit mir?, fragte sie sich verwundert.
'So, ich glaube ich geh jetzt besser wieder.', kam es unerwartet von Liam.
Mia nickte und brachte ihn zur Tür.
'Vergiss die Akte nicht.'
'Keine Sorge. Ich werfe dich nicht noch mal so spät aus dem Bett.', zwinkerte Liam.'Okay, gut.' Mia grinste nun auch.
Er drehte sich um und ging zur Tür hinaus.
Kurz nachdem sie sich ins Bett gelegt hatte, klingelte plötzlich jemand Sturm.
Mia sprang vor Schreck aus dem Bett, sie rannte zur Tür und öffnete diese ruckartig.'Verdammt, Liam, ich hab' dir die Akte doch gegeben.'
Er kam auf sie zu und nahm sie sanft in den Arm. Ehe Mia noch ein Wort sagen konnte, spürte sie seine warmen Lippen auf den Ihren. Es war ein weicher und zarter Kuss. All die widersprüchlichen Gefühle in ihr meldeten sich gleichzeitig zu Wort. Obwohl sie eigentlich glaubte, diesen Kerl auf den Tod nicht ausstehen zu können, genoss sie den Kuss jedoch.Langsam streichelte sie mit ihrer Hand seinen Nacken, während seine Hände sanft über ihren Bauch fuhren.
Als sie sich voneinander lösten, waren Mias Wangen gerötete. Liam betrachte sie lange und strich ihr eine Haarsträhne hinters Ohr. Diese Geste löste bei Mia mehr Gänsehaut aus als der ganze Kuss. Er lächelte sie sanft an, drückte noch mal sanft ihre Hand und verschwand dann mir nichts dir nichts zur Tür hinaus.
Wie benommen taumelte Mia in ihr Schlafzimmer.
Tausend Fragen schwirrten ihr im Kopf herum. Sie strich sich kurz über die Lippen und glaubte noch immer die Wärme seiner Lippen zu spüren.







Teil 1 Teil 2 Teil 3


© rockundliebe.de - Impressum Datenschutz