Camping-Story - Teil 3

Autor: Vanessa99
veröffentlicht am: 25.02.2013


Kapitel 3

Ich freute mich riesig auf die Party, endlich mal wieder Spaß mit meinen Freunden haben und richtig feiern.
Wir waren eine der letzten, die kamen. Ganz zum Schluss trudelten die restlichen ein und dann wurde mit Sekt angestoßen. „Auf einen schönen Urlaub!“, rief Finn und warf einen kurzen Blick auf mich. Ich lächelte und er lächelte zurück.
Es klirrten die Gläser und dann drehte Ben die Anlage, die er mitgenommen hatte, etwas lauter auf. Auf dem Platz war genug Platz geschaffen worden, damit wir uns gemütlich hinsetzten, uns unterhalten oder tanzen konnten. Ich und Lisa tanzen zusammen zu den Liedern mit viel Bass und bewegten uns im Takt. Immer wieder mussten wir lachen, meist ohne Grund. Nach ca. einer halben Stunde tanzen, kam Marco und legte seine Hände auf ihre Hüften, sie drehte sich zu ihm um und küsste ihn, dann tanzten sie.
Mir machte das nichts aus, ich gönnte Lisa ihr Glück, sie war glücklich mit ihm. Ich holte mir an der „Bar“, die unsere Klassenlehrerin und ein paar Mitschüler aufgebaut und mit Säften, Alkohol (natürlich nur mit wenig Alkohol-Anteil) und allem was es gab bestückt hatten.
Ich mixte mir ein Pina-Colada. Ich war verrückt nach diesem Zeug, deshalb machte ich mir einen großen Becher und steckte noch ein Strohhalm rein. Da ich so viel hatte, gab ich nur sehr wenig Alkohol rein. Ich wollte mich nicht unbedingt betrinken.
Ich setzte mich auf einen freien Platz und beobachtete das Geschehen. Lisa und Marco tanzten zusammen, ein paar Mädchen saßen in einer Ecke und plauderten und lachten vergnügt, ein paar Jungs unterhielten sich miteinander, andere sich mit Mädchen. Ich bemerkte wie ich mich nach Finn umsah. Ich konnte ihn nirgends entdecken, ein komisches, mir fremdes Gefühl wurde in mir breit und ich malte mir in allen möglichen Varianten aus, wo er jetzt wohl war. Ich unterbrach mich selbst. Was tat ich da nur? Ich wurde eifersüchtig wegen eines Jungen, den ich nicht einmal liebte oder geschweige denn er mich… Oder? Lisas Aussage ging mir nicht aus dem Kopf… Stimmte es wirklich. Aber ich hätte es doch merken müssen oder?
Plötzlich legten sich zwei kalte Hände auf meinen warmen Rücken. Ich schrie auf und fiel fast vom Stuhl, so schnell hatte ich mich umgedreht. Ich sah kein Gesicht doch ich erkannte Finn an seiner Lache. Sie war so ansteckend, ich musste sofort auch lachen. Er ging um meinen Stuhl herum und setzte sich auf einen Stuhl neben mir.
„Na? Wie findest du es?“, fragte er mich und warf mir einen kurzen Blick zu, bevor er sich wieder zum Geschehen drehte.
„Ich find´s klasse, das habt ihr echt toll gemacht!“, sagte ich begeistert. Ich sah mich noch einmal um. Sie hatten Girlanden und Lichterketten aufgehängt, die gemütliches Licht spendeten. Das Lagerfeuer prasselte vor sich hin. Kleine Funken stoben durch die Luft und erloschen kurz danach. „Aber mir ist voll warm..“, bemerkte ich und zupfte an meinem Oberteil, das anfing zu kleben. Als hätte er nur darauf gewartet, kam wie aus der Pistole geschossen: „Wollen wir spazieren gehn`?“, fragte er mich und wandte seinen Oberkörper samt Kopf zu mir und sah mir in die Augen. „Klar.“, erwiderte ich. Zusammen gingen wir in Richtung Strand. Als wir im Sand liefen, zog ich meine Flipflops aus und nahm sie in die Hand. Wir sagten eine Weile nichts, doch ich fand das gar nicht so schlimm. Es wirkte entspannend auf mich, genauso wie seine Atmosphäre. Das Rauschen der Wellen war das einzige was man hörte, die Bässe der Musik waren schon lange verklungen. „Wollen wir uns mal hinsetzten?“, fragte Finn. Irgendetwas stimmte mit ihm noch. Er wirkte eingeschüchtert. Von mir?? Ich sah ihn kurz an, dann wandte ich mich ab und setzte mich zum Meer gerichtet hin. Er setzte sich neben mich. Anders gesagt er setzte sich an mich. Wir sahen uns lange in die Augen. Ich dachte: Küsst er mich jetzt?? Was mach ich dann?? Doch plötzlich wandte Finn sich wieder dem Meer zu und sagte nach einer Weile: „ Komm, wir gehen mal wieder zurück, wir wollen ja nicht die ganze Party verpassen, was?“ ER lächelte mich an. Er wirkte jetzt irgendwie bedrückt. „Was ist los?“, fragte ich ihn jetzt doch. „Was meinst du? Nichts ist los. Es ist alles in Ordnung!“, sagte er und lächelte, das war nicht sein richtiges Lächeln, nicht dieses Finn-Lächeln. Ich beließ es dabei und er stand auf, dann streckte er mir seine Hand hin und half mir auf. Unsere Hände verweilten noch kurz aufeinander, dann ließen wir einander los und liefen zurück. Den Rest sagten wir nichts mehr. Schon aus hundert Metern Entfernung konnte man die Bässe hören und das Licht sehen. Ich bemerkte, dass er etwas mehr Abstand zu mir hielt als vorher. Es war nur minimal aber ich bemerkte es sofort. Ich sah ihn kurz an, dann wieder auf den Boden und dann wanderte mein Blick kurz zum Himmel, man konnte jeden einzelnen Stern sehen. Ich lächelte. Wir waren jetzt nicht mehr weit weg. Die letzten Schritte joggten wir , dann zog ich schnell meine Flipflops an und wir betraten zusammen den Platz. Die Party war immer noch in vollem Gange und ich nahm kurzerhand Finns Hand und zog ihn auf die Tanzfläche. Er schien etwas überrascht, lachte dann aber. Er verstärkte den Griff seiner Hand und dreht er mich einmal auf der Stelle, ich müsste lachen. Wir ließen einander los und tanzen zusammen. Er legte nach einer Weile seine Hände auf meine Hüften, ich sah ihm darauf überrascht in die Augen. Mir kam automatisch das süße Bild von Marco und Lisa in den Sinn. Ich musste lächeln und legte meine Hände an seinen Bauch. Jetzt wurde auch noch ‚Summertime Sadness‘ von Lana del Ray gespielt. Das passte ja super. Wahrscheinlich war das jetzt so eine typische Liebesschnulzen-Szene.
Wir bewegten uns zu der Musik im Takt. Das Lied war zwar nicht besonders schnell aber auch nicht zu schnulzig, worüber ich nur froh war. Finn sah auf mich herunter und ich sah ihn ebenfalls an. Mir kamen die gleichen Gedanken wie vorhin in den Kopf, doch ich konzentrierte mich auf die Musik und auf Finn, ich blendete sie einfach aus.
So tanzten wir noch eine Weile weiter, langsam gingen welche. Lisa kam nun auch fragte mich, ob ich nicht auch ins Bett gehen wolle. Ich willigte ein und verabschiedete mich von Finn. Wir umarmten uns und er flüsterte mir ins Ohr, sodass nur ich es hören konnte: „Träum süß, Anna. Ich werde das jedenfalls…“ Seine Stimme klang.. ich musste zugeben sie klang echt sexy. Und war das eben eine Anspielung darauf gewesen… dass er möglicherweise.. von mir.. träumte??
Ich lächelte und ging dann mit Lisa zum Zelt. Sie sah mich mit einer Mischung aus Neugierde und einem wissenden Lächeln an. Um sie von mir abzulenken, fragte ich sie, ob denn etwas gelaufen sei heute. „Hä? Was meinst du?“, fragte sie.
„Na.. du hattest ja was vor.. mit Marco..“, sagte ich unschuldig.
„Es ist nur das übliche gewesen, Anna!“, sagte sie etwas empört. Ich zuckte darauf nur mit den Schultern.
„Und jetzt mal wieder zurück zu dir!“, sie unterbrach kurz, da wir am Zelt angekommen waren und unsere Sachen holten, damit wir uns schnell fertig machen konnten. „Was ist da vorhin gelaufen, he? Ihr seid, ZUSAMMEN, wenn man das betonen darf, weggegangen!?“ fragte sie mich und sah mich mit vor Neugier mit weit aufgerissenen Augen an. Ich musste lachen. Sie lachte nicht mit. Sie wartete immer noch auf eine Antwort meinerseits. Ich beschloss es ihr zu erzählen, alles. Also erzählte ich ihr was gewesen war, dass ich das Gefühl gehabt hatte, er sei komisch und nervös, alles eben. Als ich fertig war, schaute ich sie an und wartete auf eine Reaktion. Sie sah aus, als würde sie nachdenken. Dann sagte sie schließlich: „Hast du denn eine Ahnung, WARUM er so komisch war?“, fragte sie mich, obwohl sie die Antwort wusste. Ich schüttelte den Kopf. „Nein.“, sagte ich nichtsahnend. Lisa klatschte sich mit der flachen Hand an die Stirn. „Wie kann man nur so blöd sein. Bitte, erkläre es mir!“, sagte sie und stöhnte. Ich boxte sie an die Schulter. „Na sag doch jetzt mal!“, verlangte ich schon etwas ungeduldig. Ich zog mich in dieser Gesprächspause um, sie ebenfalls, als wir uns dann abschminkten, sagte sie ganz schlicht und einfach so heraus, was ich befürchtet hatte (falls ich es beFÜRCHTET hatte, das wusste ich nicht so genau). „Er wollte dich Küssen, ach oder zumindest Händchen halten… ich glaube er hatte einfach nur Angst, dass er abgewiesen wird!“ Deswegen also die Nervosität und diese Unsicherheit! Ich fasste mir an die Stirn. Ich war die Tage echt verpeilt! Lisa sah mich einfach nur besserwisserisch an. So war sie halt. Wir gingen zurück zu unserem Zelt. Es war fast still. Man hörte noch leises Geflüster und leise Geräusche, von denen die noch das Geschirr und den Rest grob zusammentaten, damit morgen früh nicht so eine Unordnung herrschte. Doch allmählich verschwanden alle Geräusche und ich schlief ein.

Ich weiß ich habe lange nicht mehr weitergeschriebne, doch ich habe beschlossen, weiterzuschreiben, also hier ist der neue Teil und es wird bald darauf der nächste kommen ;) Verbesserungen und Rückmeldungen sind herzlich willkommen!!





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