Schicksalschlag und plötzlich ist alles anders - Teil 2

Autor: It´s me Anna
veröffentlicht am: 02.03.2011


Hier ist die langersehnte Fortsetzung.
Danke für die Kommentare.

Den Weg zur Schule weiß ich ungefähr. Weil wir sind an dem Tag als wir hergezogen, den Schulweg abgefahren, sind. Nach etwas zehn Minuten entdecke ich ein großes, graues Gebäude. Das eher einem Bunker ähnelt als einer Schule. Ich betrete das Schulgelände und sehe wie ich von jedem angestarrt werde als wäre ich ein Außerirdischer. Schnell suche ich den Eingang auf und verschwinde nach drinnen um das Sekretariat aufzusuchen. Im Schulflur ist fast keine Menschenseele. Alle halten sich in der Morgensonne auf um Energie zu tanken. Ich gehe den Gang entlang wo ich denke dort ist das Büro. Aber Fehlanzeige. Ich bin bei der Sporthalle gelandet. Genervt seufze ich. Plötzlich kommt ein Mädchen zu mir rüber. „Kann ich dir irgendwie helfen?“ „Ja bitte. Wo ist das Sekretariat?“ „Komm mit, du bist in der total falschen Richtung.“ „Danke.“ „Wie heißt du eigentlich?“ „Hannah, du?“ „Emily. Herzlich willkommen auf unserer Schule. Hier ist das Sekretariat. Ich warte hier auf dich.“ „Okay.“ Ich öffne die Türe zum Raum. Drinnen sitzt eine Frau geschäftig vor einen Computer und tippt wie wild auf die Tastatur. Sie hat mich nicht bemerkt. Leise räuspere ich mich. Erschrocken fährt die Frau von ihrem Stuhl hoch. „Oh, entschuldige Kind.“ „Schon okay.“ „Du musst Hannah sein. Ich habe auf dich gewartet.“ „Ja.“ Antworte ich kurz und gebunden. „Hier.“ Sie kramt etwas aus einer Schublade. Es sind ein Haufen Zettel. „Hier ist dein Stundenplan und die Anmeldung. Diese sollst ausfüllen und mir am Ende des Schultages zurück bringen.“ „Ja, okay.“ Ich ging wieder zur Türe, die Sekretärin hat sich wieder den Computer zugewendet. Draußen wartet das Mädchen von vorhin auf mich. Wie hieß sie nochmal? Ach ja, Emily. „Und in welche Klasse kommst du?“ Ich wühle in der Zettelwirtschaft herum und finde wenige Sekunden später den Zettel wo die Klasse drauf steht. „10C.“ „Cool, dann sind wir ja in der gleichen Klasse.“ „Ja.“ „Komm wir haben noch ein bisschen Zeit. Ich zeige dir mal die Schule, damit du dich eingewöhnen kannst.“ „Danke.“ Emily führt mich durch zahlreiche Gänge. In die Turnhalle, Küche, Musikzimmer und vieles mehr. „Warum bist du eigentlich mitten im Schuljahr gekommen?“ „Mein Vater wurde hierher versetzt.“ „Cool, wo habt ihr früher gewohnt?“ „In Hannover am Ende der Stadt. Dort war es wesentlicher ruhiger und mehr grün.“ „Ja, das kann schon sein. Aber es gibt auch schöne Seiten dieser Stadt.“ Plötzlich unterbricht uns die Schulglocke aus unserem Gespräch. „Komm, wir müssen in unsere Klasse.“ Sie schleift mich hinter sich her. Als wir vor dem Klassenzimmer angekommen sind wird mir plötzlich ganz komisch zu Mute. Emily die meine Angst mitbekam redet auf mich beschwichtigend ein. „Hey, keine Aufregung. Die sind ganz nett.“ Ich nickte bloß. Ich gehe mit Emily in die Klasse und sie deutet mir ich soll ihr folgen. Sie bleibt bei einem Zweiertisch in der zweiten Reihe stehen. „Wenn du möchtest kannst du bei mir sitzen.“ „Ja, gerne.“ Erwidere ich. Gerade als Emily etwas zu mir sagen wollte kam die Lehrerin herein und bat um Ruhe. „Guten Morgen, bitte setzt euch.“ Alle setzen sich und fangen wieder leise an zu reden. „Ah, wie ich sehe haben wir eine neue Mitschülerin bekommen.“ Alle folgen den Blick der Lehrerin und blieben bei mir stehen. Die Jungs und Mädchen musterten neugierig. „Komm doch einmal heraus und stelle dich vor.“ Ich nicke, stehe auf und gehe zur Tafel vor. „Also, ich heiße Hannah, bin 16 Jahre alt und bin gerade von Hannover hergezogen.“ „Wie war dein Notendurchschnitt?“ Fragt mich die Lehrerin. 1,2.“ Sie nickt anerkennend und deutet mir das ich mich wieder setzen kann. Ich fühle mich richtig unwohl, so vor der ganzen Klasse zu stehen. An meinen Platz angekommen bekomme ich mit wie zwei hinter mir tuscheln. Sicher geht es wieder um mich, wetten? Der Rest dieser Deutschstunde vergeht relativ schnell. Irgendwie schweife ich wieder in meine Träume ab. Gott sei Dank bemerkt es meine Lehrerin nicht. Eine Eintragung in der ersten Stunde in einer neuen Schule ist nicht gerade das was man sich wünscht. Es klingelt endlich zu nächsten Stunde. Aber vorher ist noch eine kleine Pause. Alle Schüler verlassen freudig das Klassenzimmer. „Wir haben jetzt Musik, kommst du?“ Fragt mich Emily. „Ja, warte kurz muss noch meine Sachen zusammen packen.“ Schnell räume ich meine Utensilien in die Tasche und folge ihr auf den Gang hinaus. „Was für Musik hörst du eigentlich?“ Emily schaut mich an. „Eigentlich alles was in den Charts gerade so läuft und du?“ „Am meisten Hip-Hop und Rap.“ „Hey, willst du eigentlich in der Pause dann mit zur Clique gehen?“ „Ja, gerne. Wenn ich nicht störe.“ „Bei uns stört niemand. Du bist herzlich willkommen.“ Sie lächelt mich freundlich an. Ich denke in ihr habe ich eine gute Freundin gefunden. Nicht so wie die aufgeblasenen Tussis im Wurt Gymnasium. Im Musikraum angekommen herrscht schon eine muntere Unterhaltung. Wir setzen uns in die erste Reihe vor dem Lehrertisch hin. „Guten Morgen, setzen.“ Eine ziemlich junge Lehrerin betritt das Klassenzimmer. Sofort sind alle still. Die Gesprächsthemen sind von der Vergangenheit. Ohje, was ist das für ein Besen. „Sie ist ziemlich nett aber streng.“ Wispert mir Emily zu. „Hannah, wie ich sehe kannst du Klavier und Gitarre spielen.“ Ich nicke nur. „Ich habe mir gedacht wir studieren ein neues Lied ein. Aber zuerst möchte ich von dir, Hannah, ein Lied hören, damit ich weiß was du spielen kannst.“ Als ich das höre fange ich an zu schlucken. Mir hat eigentlich noch nie jemand richtig zugehört. „Setz dich ans Klavier und spiel einfach eine Melodie die die einfach einfällt.“ Leichter gesagt als getan. In meinen Kopf rotiert es.
Ich spiele das Lied „Erinnere mich dich zu vergessen“. Das habe ich selbst komponiert. Und schon versinke ich in der Welt der Musik.

Erinnere mich dich zu vergessen

(Strophe1)
1000 Schmerzen empfinde ich für dich,
Du kannst mir 1000 Lügen erzählen,
Doch eine glaub ich nicht,
Und zwar das du sie nicht mehr liebst.
Wenn du in ihre Augen siehst.

(Strophe2)
1000 Schmerzen empfinde ich für dich,
Du kannst mir 1000 Lügen erzählen,
Doch eine glaub ich nicht,
Und zwar das du sie nicht mehr liebst,
Wenn du in ihre Augen siehst. (yeah yeah)

(Refrain)
Erinner mich dich zu vergessen,
Ich lass mich von dir nicht mehr verletzten,
Wenn du heute Nacht bei ihr bist dann,
Denk bitte nicht an mich, es wird mein Herz zerfetzen,
Das sagt der Vorrausschmerz in mein Gesicht.

(Strophe3)
1000 Schmerzen empfinde ich für dich,
Du kannst mir 1000 Lügen erzählen,
Doch eine glaub ich nicht,
Und zwar das dein Herz nicht mehr schlägt,
Wenn dein Herz mit dir geht.

(Strophe4)
1000 Schmerzen empfinde ich für dich,
Du kannst mir 1000 Lügen erzählen,
Doch eine glaub ich nicht,
Und zwar das du nicht für sie lebst,
Wenn du ihr dein Herz jetzt gibst. (yeah yeah)

(Refrain x2)
Erinner mich dich zu vergessen,
Ich lass mich von dir nicht mehr verletzten,
Wenn du heute Nacht bei ihr bist dann,
Denk bitte nicht an mich, es wird mein Herz zerfetzen,
Das sagt der Vorrausschmerz in mein Gesicht.




(Strophe5)
1000 Schmerzen empfinde ich für dich,
Doch jetzt berührst du nicht mehr mich,
Sondern nur noch dein Antlitz,
Dass sie mit Hass gezeigt wird,
Wenn die liebe zu dir stirb.

(Refrain x4)
Erinner mich dich zu vergessen,
Ich lass mich von dir nicht mehr verletzten,
Wenn du heute Nacht bei ihr bist dann,
Denk bitte nicht an mich, es wird mein Herz zerfetzen,
Das sagt der Vorrausschmerz in mein Gesicht.

Langsam lasse ich das Klavier zum Ausklang bringen. Die letzten Töne verklingen. Das ist jetzt das erste Mal das ich mich in die Klasse schauen traue. In ihren Gesichtern sehe ich Ungläubigkeit und Begeisterung. „Das war sehr schön, Hannah. Eine Frage, woher kannst du so gut spielen?“ „Ich bin Musikschule gegangen als wir in Berlin gewohnt haben. Langsam und mit einem etwas hochroten Kopf gehe ich zu meinen Platz zurück. Von den Seiten ernte ich begeisterte Blicke, aber keine traut sich mich anzusprechen. Auch Emily scheint sehr begeistert zu sein. „Wow, echt gut. Da komme ich nicht annähernd hin.“ „Du spielst auch?“ „Ja, aber nicht so lang noch.“ Die Lehrerin fährt wieder mit den Unterricht fort. Für den Rest der Stunde heißt es Theorie. Und das Lied das wir einstudieren wollten, hat die Lehrerin anscheinend vergessen. Musikgeschichte, wenn interessiert das eigentlich? Frage ich mich im Stillen. Die Stunde zieht sich wie ein Kaugummi. Endlich läutet die Klingel zur Pause. Erlösung. Mein Gebet wurde erhört. Als ich nicht ganz aufgestanden bin zieht mich Emily hinter sich her. Ach ja, die Clique wartet. Durch zahlreiche Gänge zerrt sie mich. Ich komme fast gar nicht nach. Als sie die Türe zum Schulhof öffnet, wird mir etwas murmelig. Ich bin eher der schüchterne Typ. „Sie werden dich schon nicht auffressen.“ Sagt Emily zu mir. Sie hat anscheinend meine Unsicherheit bemerkt. „Hoffen wir es.“ Von weiten sehe ich schon eine Hand winken. Was mir jetzt auffällt, die Clique besteht im Großteil aus Jungs. „Hey Leute.“ Emily geht zu ihnen und umarmt alle. Ich stehe nur etwas unbeholfen daneben. „Das ist Hannah, sie ist neu hier, aber ihr kennt sie eh schon.“ „Hallo.“ Kommt es von allen Seiten. Ich sehe einmal alle unauffällig an. Es sind 3 Jungs und 2 Mädchen bestehend aus Emily und mir. „Das sind Anton, Basti und Nik.“ „Hallo.“ Erwidere ich noch einmal. „Wo hast du vorher gewohnt?“ fragt mich Basti, ja ich glaube so heißt er. „Ich habe in Hannover, eher am Ende der Stadt gelebt und nicht neben solchen Bunkern“ Und zeige derweil auf das Schulgebäude. Alle fangen an zu lachen. „Das sagt jeder, wenn er neu ist. Du gewöhnst dich schon daran.“ Antworten mir Anton und Nik wie aus einem Munde. „Ach ja, Anton und Nik sieht man nur im Doppelpack, so ist es bei Brüder. Mach dich auf etwas gefasst.“ Sagt Emily. „Danke, ich werde daran denken.“ „Was sind eigentlich deine Hobbies?“ Dabei schaut mich Basti an. „Ich tanze gerne, singe, Schwimmen, Radfahren und vieles mehr.“ „Und das Klavierspielen darfst du nicht vergessen.“ Erinnert mich Emily. „Ach, ja.“ Wir reden noch über Gott und die Welt als es wieder zur nächsten Stunde läutet. Erst jetzt fällt mir auf das die drei in meine Klasse gehen.

Fortsetzung folgt...




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