Jemals wieder vereint?

Autor: Isa
veröffentlicht am: 14.08.2009




Erstmal ein ganz großes Sorry, dass ich bei Schwarze und Weiße Engel solange keine Fortsetzung mehr eingeschickt habe. Aber ich hab im Moment leider kaum Zeit und auch keine Idee für die Geschichte. Ich verspreche euch aber bis zum Ende des Monats noch eine Fortsetzung vlt auch den letzten Teil einzuschicken. Habe hier erstmal eine Neue Geschichte. Viel Spaß beim Lesen. LG Isa


Bella stand am Rand ihres Balkons und sah auf den See vor ihr, der im Dunkeln lag. Lange Zeit starrte sie auf den See, bis sie ihren Blick abwandte und in den Himmel sah. Regentropfen fielen auf ihr Gesicht. Sie hatte vorher gar nicht bemerkt, dass es regnete. Sie sah an ihren Armen herab, die im Dunkeln waren und nur leicht, von dem Licht, was aus ihrem Schlafzimmer kam, angestrahlt wurden. Ihre Arme, sowie aber auch ihre Klamotten waren durchnässt vom Regen. Aber es störte Bella nicht im geringstem. Sie warf einen flüchtigen Blick auf ihre Armbanduhr. Gleich halb drei. Gleich würde er kommen. Sie ging lieber schnell ins Zimmer zurück und schloss die Balkontür. Das helle Licht blendete sie. Langsam gewöhnten sich ihre Augen wieder an das Licht und sie ging zu ihren Kleiderschrank und nahm sich dort trockenen Klamotten raus. Sie machte sich auf den Weg, durch den langen dunklen Flur, ins Badezimmer. Sie brachte kein Licht. Sie konnte ganz gut im dunklen sehen. Im Bad machte sie dann aber doch Licht an. Sie sah in den Spiegel. Ihre roten Haare, die ihr bis über die Schultern vielen und normalerweise leicht lockig waren, hingen nass und strähnig über ihre Schultern. Ihre früher so strahlenden blauen Augen sahen traurig in den Spiegel. Sie zog sich langsam ihre Klamotten aus und stieg unter die Dusche. Das warme Wasser lief langsam an ihrem Körper herab. Langsam fiel auch die Anspannung von ihr ab. Doch auf einmal ging das Licht aus. Sie erschrak. Ihre Augen gewöhnten sich zum Glück schnell an die Dunkelheit und so konnte sie schnell das Badezimmer absuchen. Doch sie sah niemanden, der das Licht hätte ausmachen können. Außerdem wer sollte nachts um diese Uhrzeit in ihr Haus kommen? Auf einmal vernahm sie ein Poltern gefolgt von Schritten. Sie erstarrte, die Schritte waren direkt über ihr. Wer war da auf ihrem Dachboden?Aber vielleicht war es ja auch nur ein Stromausfall und die Schritte waren gar nicht da. Vielleicht bildete sie sich die Schritte ja auch nur ein. Doch die Schritte wurden nun lauter und dann hörte sie die Schritte auf der Treppe, die rechts neben dem Badezimmer war und das knarren der Stufen. Sie stellte das Wasser ab, stieg aus der Dusche und wickelte sich das Handtuch um.
Die Schritte wurden lauter, wer auch immer da war kam näher. Bellas Puls raste und sie hielt vor Angst den Atem an.
Dann klopfte es an der Tür. Bella erschrak und schrie auf. Die Tür ging auf und ein Kopf kam zum Vorschein. Von einer Sekunde auf die andere wich Bellas Angst purer Erleichterung. Es war ihr großer Bruder. 'Leon! Was machst du nachts um diese Uhrzeit hier und was hast du auf dem Dachboden verloren?' 'Entschuldigung, dass ich dich so erschreckt habe, aber ich konnte nicht schlafen und dann fiel mir ein, dass heute ja Vollmond ist, und da hab ich mir gedacht, dass du eh nicht schlafen kannst und dachte mir, dass es vielleicht sicherer wäre, wenn ich hier zu dir kommen würde.' Bella nahm ihren Bruder dankbar in den Arm. 'War er denn schon da?' 'Ich weiß es nicht. Ich habe kurz vor halb drei den Balkon verlassen und bin duschen gegangen. Ich dachte in das helle Badezimmer wird er eh nicht kommen.' 'Und dann fiel der Strom aus, deswegen war ich auch auf dem Dachboden, jetzt müsste das Licht eigentlich wieder gehen.' Leon drückte auf den Lichtschalter und das Licht ging wieder an. 'Geh du schon mal runter, ich zieh mir was an und dann können wir gucken, ob er schon da war.' 'Nein, wir werden noch eine halbe Stunde warten, denn wenn er noch nicht da war wäre es sehr gefährlich.' 'Okay.' Bella nahm ihren Bruder noch mal in den Arm. Sie war froh, dass er da war. Sanft legte ihr Bruder ihr eine Hand auf den Bauch. 'Und? Alles okay?' 'Ja, alles bestens.' 'Gut.' Leon ging aus dem Badezimmer und Bella zog sich ihre Klamotten an. Dann machte sie sich auf den Weg nach unten. Sie traf Leon im Wohnzimmer. Er stand an der Terassentür und sah in, die mittlerweile vom Vollmond erhellte, Nacht. 'Und ist er zu sehen?' 'Nein. Du liebst ihn immer noch hab ich recht?' Bella wusste das sie ihren Bruder nicht anlügen konnte und entschied sich deswegen für die Wahrheit. 'Ja.' 'Nach allem was er dir angetan hat?' 'Er kann doch nichts dafür.' 'Doch kann er wohl. Er hätte sich anders entscheiden können.' 'Nein, er hatte keine Wahl. Er hat sich so entschieden um mich zu schützen.' 'Er hätte dich anders besser beschützen können. Wie will er sich denn jetzt vor sich selbst beschützen. Man merkt es doch. Ihn zieht es in jeder Vollmondnacht hierher!' 'Ja. Aber das sind jetzt nur 10 Jahre. Und sonst würden die uns für immer jagen.' 'Du glaubst doch nicht, dass er dann frei ist, und zu dir zurück kommen wird.' 'Doch genau das tue ich.' 'Bella hör mir zu. Wenn er sich einmal dafür entschieden hat wird er nie wieder frei sein.' 'Du Lügst!' 'Nein, oder was meinst du warum Mama und Papa tot sind?' Leon stockte und Bella sah ihren Bruder ungläubig an. 'Was???' 'Scheiße. Du solltest es niemals erfahren.' 'Was sollte ich nicht erfahren? Was ist mit Mama und Papa geschehen?' 'Also gut… Vater war auch so einer wie Er. Er hat Mama damals auch sitzen lassen, als sie in derselben Situation war wie du. Vater musste sich genauso entscheiden wie Er, doch Vater hat sich hinterher nicht an die Regeln gehalten. Er kam jeden Vollmond zum Haus, hoffte auf Nahrung. Eines Nachts war Mama genauso töricht wie du. Sie wartete an der offenen Terassentür auf ihn. In dieser Nacht hat sie sich und mich in Lebensgefahr gebracht und wurde mit dir schwanger. Und nachdem du geboren warst hat sie ihn noch mal ins Haus gelassen, wo sie uns ihm gezeigt hat. Als er erfahren hatte, dass sie noch mal schwanger gewesen war von ihm und noch ein Kind von ihm bekommen hatte, ist er ausgetickt und hat erst sie und dann sich selbst umgebracht.' 'Warum hast du mir vorher nie die Wahrheit gesagt? Warum hast du mich die ganzen Jahre über angelogen? Ich bin jetzt 18. Also alt genug um vielleicht auch mal die Wahrheit zu erfahren!' 'Es tut mir Leid. Ich wollte dich nur schützen.' Bella wandte den Blick von ihrem Bruder ab. Sie sah hinaus auf den See und legte ihre Hände auf ihren Bauch, der auch schon zu einer beachtlichen Kugel heran gewachsen war. Sie dachte zurück. Vor acht Monaten hatte alles angefangen. Eines Nachmittags hatte sie erfahren, dass sie schwanger war. Als sie es Ihm abends erzählt hatte war er ausgetickt und war ohne ein weiteres Wort verschwunden. Irgendwann war er mitten in der Nacht wieder nach hause gekommen und hatte sie in den Arm genommen und ihr gesagt, dass er nun gehen müsse und nicht bei ihr bleiben könne. Für Bella war in diesem Moment eine Welt zusammen gebrochen. Er erklärte ihr, dass Er gehen müsse, um sie und das Baby zu beschützen. Außerdem wollte er einmal im Monat, bei Vollmond, nachts um halb drei vorbei kommen um nach ihr zu sehen. Sie dürfe ihm aber niemals die Tür aufmachen und ihn ins Haus lassen. Außerdem solle sie ihm bitte in diesen Nächten Nahrung an den See legen. Dann hatte er sich von ihr Verabschiedet und war gegangen. Seit dem stand sie jede Vollmondnacht an ihrem Fenster und wartete auf ihn. Manchmal sah sie ihn. Manchmal aber auch nicht. Das letzte Mal war nun schon drei Monate her. Sie sehnte sich nach ihm. Auch wenn sie ihn nur ganz kurz sehen konnte, wenn er kam seine Nahrung nahm, ihr einen kurzen Blick zuwarf und dann wieder verschwand. Nun holte ihr Bruder sie aus ihren Gedanken zurück. 'Bella? Es ist schon vier Uhr, Er wird nicht mehr kommen. Er wird schon da gewesen sein. Du solltest ins Bett gehen.' Bella traten Tränen in die Augen und sie ließ sich verzweifelt an der Terassentür nieder. Tränen liefen über ihre Wangen. Ihr Bruder hockte sich zu ihr. 'Bella, du musst aufhören an ihn zu denken. Du musst ihn vergessen. Egal wie schwer es ist. Er kann nicht wieder zu dir zurück kommen, auch wenn er alles dafür tun würde.' 'Ich kann ihn nicht vergessen, das weißt du. Ich Liebe Ihn mehr als alles andere auf der Welt. Und woher kommt jetzt dein Sinneswandel?' 'Er war bei mir. Nachdem er dich in der Nacht verlassen hat. Er hat gesagt ich soll gut auf dich aufpassen, aufpassen dass du ihn niemals wieder ins Haus lässt. Ich soll dir helfen Ihn zu vergessen. Und er meinte, dass er dich über alles lieben würde und so gerne mit dir zusammen und dem Baby bis zu seinem Lebensende gelebt hätte und dass ihm seine Entscheidung weh tut und er es sehr bereut er es aber nicht ändern kann und euch beide beschützen will.' Jetzt liefen Bella die Tränen umso mehr. Leon nahm sie in den Arm.

Er beobachtete sie. Wie sie im Wohnzimmer stand, mit ihrem Babybauch, wie gern wäre er jetzt bei ihr. Bei ihr und dem Baby. Er sah zu wie sie langsam an der Terassentür zusammen sackte. In diesem Moment wäre Er fast aus seiner Deckung gesprungen und wäre zu ihr gerannt. Hätte das Fenster eingeschlagen und sie in seine Arme genommen und festgehalten. Aber er wusste genau, dass er es nicht durfte. Dann hätte er sie und das Baby einer zu großen Gefahr ausgesetzt. Und wenn einem von den beiden jemals was passieren würde… Er wollte sich nicht ausmalen was dann wäre. Er musste warten. 10 Jahre lang warten, bis er wieder frei sein konnte und endlich zu seine Familie zurück kehren könne. Wie sehr er sich nach diesem Moment sehnte. Sie einfach wieder in seine Arme schließen zu können. Sie berühren zu können. Ihm brach es das Herz, wie er sie da so sitzen sah. Aber er wusste genau, dass er nun langsam zurück musste. Also machte er sich auf den Weg zum See, nahm das Futter warf noch einen letzten Blick auf sie und verschwand dann für diese Nacht in der Dunkelheit.







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