Don't stop the heartbeat now...

Autor: Kleines (2)
veröffentlicht am: 17.07.2009




Wie konnte das passieren? Er war doch erst 17! Er war noch so jung. Ich weinte mir die Seele aus dem Leib und es tat immer wie mehr weh. Mein bester Freund und die Liebe meines Lebens, einfach tot. Ich wusste, dass er einen Herzfehler hatte, doch er und die Ärzte sagten immer, dass es noch nicht Lebensbedrohlich war. Und was war jetzt?!Diese Gedanken schossen mir durch den Kopf, als ich an seinem Grab sass und darüber nachdachte. Ich konnte nicht glauben, dass es ein natürlicher Tod war, ich konnte nicht glauben, dass er nicht mehr da war. Ich hatte niemanden mehr, dem ich mein Herz ausschütten konnte, wenn es mir schlecht ging. Ich wollte sterben, ja, ich wollte wirklich sterben, nur um wieder bei ihm zu sein. Doch ich liebte mein Leben, mehr als dass man sich je hätte vorstellen können. Ich sah in einer Blume nicht nur eine Blume, sondern ein Wesen mit Farbe, Form und Duft. Ich sah in einem Baum, nicht nur ein Baum, sondern etwas starkes, das durchaus Gefühle haben konnte. Ich sah die Welt mit all ihrer Schön - und Hässlichkeit. Doch die Schönheit überwog - bis jetzt.
Ich weinte, die Tränen nässten den Grabstein. Ich sah zum Himmel empor und sah den blauen Himmel, ein Himmel der nicht zu ahnen schien, was hier untern vor sich ging. Es tat mir weh, es tat mir weh in los zu lassen, jedoch wusste ich, dass ich musste, um mein Leben weiter zu führen.
Ich stand auf, ein letzter Blick auf den Grabstein, ich flüsterte noch ein leises 'Auf Wiedersehen, ich werde dich nie vergessen' und ging.

drei Monate früher...

Ich lag in seinen Armen, hörte seinen Herzschlag, er war regelmässig und ruhig. Ich hatte Angst, Philipp war herzkrank und ich musste immer kontrollieren, ob es noch schlug. Allerdings war sein Herzschlag auch etwas beruhigendes und ich schlief oft ein, wenn ich seinem Rythmus lauschte. Normalerweise übernachtete er bei mir, jedoch musste er heute nach Hause, da er am nächsten Morgen früh aufstehen musste. Es war Oktober, und obwohl es viel zu früh war, fielen schon die ersten Schneeflocken. Ich mochte Schnee, Philipp nicht und der Kampf zwischen mir und ihm war ein Amüsantes und echt Liebevolles Spiel. Ich liebte ihn, ich kannte ihn schon seit 15 Jahren. Er war mein bester Freund, und meine erste, grosse Liebe.
Ich war schon am eindämmern, als er mir zärtlich zuflüsterte, dass er gehen musste. Schlaftrunken gab ich ihm einen Kuss und sagte noch, dass ich ihn liebte. Wie er, oder wann er rausging, wusste ich nicht, denn der Schlaf überkam mich sehr schnell.
Ich wurde in der Nacht von meinem Handy geweckt und ich tapste wie ein kleines Kätzchen in meinem Zimmer herum, da ich nicht wusste wo ich es hingelegt hatte. Als ich es endlich fand, es war in meiner Hosentasche, lächelte ich, denn auf dem Bildschirm leuchtete in grossen Buchstaben und mit einem Foto, Philipps Nummer auf.
'Hey mein Schatz', sagte ich, doch kurz darauf erstarb mein Lächeln.
Eine Frau war am Telefon, eine Polizistin. Sie hatten ihn gefunden, er war zusammengebrochen und lag jetzt im Insel Hospital. Ich fing an zu weinen, liess mein Handy fallen. Es zersprang in seine Einzelteile, da ich es oftmals fallen liess. Ich zog mich schnell an und rannte ins Hospital, ich wollte nur zu ihm! Was war geschehen? Wieso er? Wieso nicht ich? Und um himmels Gottes Willen, wieso hatte ich ihm nicht richtig Tschüss gesagt? Ich weinte, ich machte mir Vorwürfe. Ich probierte mir vorzustellen, dass er lächelnd im Bett sass und sagte, das alles nicht so schlimm war, doch es kam schlimmer. Viel schlimmer...

Fortsetzung folgt...







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