Your Heartbeat

Autor: NLove
veröffentlicht am: 30.01.2009




Kapitel 2

Aber das half nichts. Denn ich sah nur noch schwarz vor Augen.
Ich sp?rte die Blicke der anderen und merkte verwundernd, wie sehr das schmerzte.Mein Atem raste mit einem Mal los, dass ich Angst hatte, es k?nnte mir aus der Brust springen, oder noch schlimmer, die anderen w?rde es bemerken.
Hatte er da gerade meinen Namen genannt ? Oder halluzinierte ich wieder ?
Langsam nahm ich wieder Umrisse war und mein Kopf schien da zu bleiben, wo er ist. Ich schlug ein paar Mal mit den Wimpern.
'Nadine, also.' Das schien ein Aufruf zu sein.
Aufruf oder nicht, ich stand auf. Es war ja erb?rmlich, wie ich mich auff?hrte.
'I-Ich ?' Oh Nein! Nicht jetzt auch noch meine zitternde Stimme. Das konnte doch nicht wahr sein.
Ich sah mich um. Die Blicke der anderen, ich konnte es nicht glauben, sie waren doch tats?chlich mit Eifersucht umf?llt.
'Sie ist einer meiner Naturtalente, von denen ich Ihnen erz?hlt habe, Herr Jilg.'Das war un?berh?rlich der Akzent von Mlle Cygne. Und sie lobte mich. Ich war total verwirrt.
'Sie scheint Potenzial zu haben. Mehr als ich mir gedacht habe, hier anzutreffen.'Erst jetzt sah ich ihn an. Mein Blick wanderte ?ber die perfekten Augen, das markante Gesicht, jeder einzelne Gesichtszug schien von einem K?nstler geschaffen zu sein.Diesmal war ich die, deren Blick an ihm klebte. Was ich auch tat, was Mylle Cygne auch von mir erz?hlte, ich bekam meinen Blick nicht von ihm.
Und er auch nicht. Absolut nicht. Er schien Mlle Cygne genauso wenig zuzuh?ren wie ich.Er kniff die Augen leicht zu, als ob er irgendetwas in meinem Gesicht erkennen wollte.Etwas, was ihn sehr zu interessieren schien.
Dieser Blickkontakt war so komisch, dass ich all die T?nzerinnen verga?, die ihn mindestens genauso schief ansahen, wie mich.
Kein L?cheln, keine Regung, kein Stirnrunzeln, nicht einmal seinen Atem konnte ich erkennen.
Aber in seinem Blick lag etwas freundliches, was mich erregte.
Auf einmal l?ste er den Blick von mir, und ich f?hlte, wie mir irgendetwas weggenommen wurde.
Sein Blick war so erl?send, so frei, so befriedigend und... Einfach kompliziert.
Man konnte keine Gef?hlsregung ausmachen. Ich verstand nicht, wieso er mich so angestrengt angeblickt hatte. Unauff?llig, aber angestrengt, konzentriert.
Dann atmete ich aus. Nicht erleichtert oder erl?st. Sondern besorgt.
Es war mir egal, dass die eifers?chtigen Blicke der anderen mir tausend Messerstiche in die Brust einrammten.
Ich sah auf den Boden.
Dann h?rte ich, wie er mit Mlle Cygne redete und mich nicht weiter beachtete.
Er suchte die zweite gl?ckliche Gewinnerin.
Seine Schritte hallten durch die Stille. Alle waren so angespannt und fieberten bestimmt. Mir war das egal.
Schlie?lich hielt er bei Jessica an. Ich sah auf.
Sein Blick war nicht ann?hernd so wie bei mir, eher befremdend und uninteressiert.
'Jessica.' Ich h?rte ihren arroganten Ton. In diesem Moment war es mir aber egal.Von mir aus konnte sie die beiden Pl?tze haben.
Ich wusste, dass Grac? ~die~ Chance war, auf die mich Mlle Cygne vorbereitet hatte.Auf die ich gewartet hatte. Ich wollte schon immer mein K?nnen unter Beweis stellen.
Aber momentan war es mir so gleichg?ltig wie die gel?ste Str?hne, die mir vor den Augen hing.
'Ich glaube, es w?re ganz gerecht, du bist eine gute T?nzerin.'
Seine Stimme. War da schon immer dieser wundervolle Unterton gewesen ? Wie der von... Ich traute mich nicht, das zu denken. Wie der von... ~ ihm ~.
Ein schmerzvoller Stich, eine kurze Erinnerung. Eine Tr?ne.
Ich h?rte Jessica aufschreien. Ich brauchte mich nicht umzuschauen um die beleidigten und entt?uschten Blicke der anderen auszumachen.
'Wie gesagt,', Mlle Cygne l?chelte ihr stolzes L?cheln, 'ein Ansporn f?r all diejenigen, die auch gerne im Grac? tanzen w?rden.'
Zufrieden gab Mlle Cygne ihm die Hand. 'Vielen Dank f?r die gro?e Chance, die sie uns bieten.'
Sie l?chelte so sympathisch, dass ich mich fragte, was er bei ihrem Anblick dachte.
Sein Blick schien aber nicht gerade aufrichtig erfreut ?ber die Bekanntschaft zu sein. Wie es aussah, war Mlle Cygne auch nicht sehr an ihm interessiert, eher an dem Gedanken, dass ihre Sch?lerinnen bald einer der besten Ballerinen im Land sein w?rden.

'So, ladies. Das war's f?r heute, ich freue mich auf Dienstag. Hoffentlich kommt ihr alle.' Mlle Cygne verabschiedete uns und ging zur Stereoanlage um Vivaldi endlich auszustellen.Ein eigentlich ganz normaler Samstag. Sie hatte uns begr??t wie immer, verabschiedet wie immer. Ich fragte mich, wie wohl mein Ballettvormittag verlaufen w?re, w?re er nicht gekommen.
Vermutlich ganz normal. Denn was heute f?r eine Stimmung geherrscht hatte, war nicht enmal ann?hernd normal.
Und was jetzt passierte, gab mir eine feste Best?tigung meiner Hypothese.
Ich wollte gerade meine leere Trinkflasche von der Bar vor dem Spiegel holen, als ich sie kommen sah.
Sie rannte schnurstracks durch die Halle und auf mich zu. Jessica.
Ich merkte, wie mein Herz schneller schlug, was hatte ich getan ?
'Hi.' Ihre Arroganz war f?rmlich herauszuh?ren.
'Ich glaube, du kennst mich.', sagte sie.
Ich wollte l?cheln, aber das schien mir eher nach einer ver?rgerten Grimasse, statt meinem sonst so aufrichtigem Strahlen.
'Jessica ?', sagte ich und sch?ttelte fraglich den Kopf.
'Ja, du bist Nadine, oder ? Ich finde, du bist eine tolle T?nzerin.' Elendige L?gnerin.'Danke, bist du auch.'
'~ Du ~ bist aber seine erste Wahl gewesen.'
Ich verstand sie nicht. War das jetzt ein Wettbewerb?
'Macht das einen Unterschied ?', fragte ich genervt.
'F?r ihn offensichtlich schon.' Komisch, ihre Stimme klang freundlich, aus ihrem Mund kamen aber W?rter, die ich keiner Gef?hlslage einordnen konnte, au?er Eifersucht.~ Aber nat?rlich. ~
'F?r mich nicht. Sonst - '
Aber weiter konnte ich nicht reden. Sie klatschte mir pl?tzlich ihre Handfl?che vor meinen Mund und befahl mir, leise zu sein. 'Schsch, da kommt er !'
Ich folgte ihrem Blick und schon wieder ?berkam mich dieses merkw?rdige Gef?hl.Er kam direkt auf uns zu, auf seinen Lippen ein Anflug von einem L?cheln.
Er war vollkommen. So vollkommen. Mir war es peinlich, so auszusehen, wie ich es momentan tat.
'Ladies.'
Er nickte uns zu, jetzt mit einem deutlichen L?cheln. Doch immer noch nicht aufrichtig, wie ich fand.
'Herr Jilg.' Jessica kam mir zuvor.
'Ich freue mich darauf, meinem Vater zwei so talentierte T?nzerinnen vorstellen zu d?rfen. Nadine, Jennifer.'
Ich l?chelte s?ffisant. ~ Jennifer ~. Wow.
'Ich hei?e Jessica.' Sie lie? sich nichts anmerken, doch ich merkte wie ihre Augen anfingen zu gl?hen. Vor Wut.
'Ah ?' Kein reinstes Interesse, die Augen klebten an mir. Schon wieder.
Ich sah ihn einmal kurz an, um gleich darauf mit einem besch?mten Blick den Boden aufzusuchen.
Dieses Mal jagte mir sein Blick Angst ein. Dieser intensive Blick, als ob er h?ren konnte, wie mein Herz gegen meine Brust donnerte, und es nur noch schlimmer machen wollte.
Doch dann hielt ich es nicht l?nger aus und richtete den Blick aufrecht zu ihm. Ich wollte sein Gesicht sehen, es war ein merkw?rdiges Verlangen.
Er l?chelte und ich merkte, dass es das erste Mal war, dass er aufrichtig l?chelte.
Sofort umspielte das sch?nste L?cheln meines Daseins meine Lippen und schn?rte mir die Kehle zu.
Pl?tzlich sp?rte ich eine fremdartige W?rme an meiner Hand und sah, wie er einen scherzigen Knicks machte. Er griff meine Hand und k?sste sie auf die Finger.
'Ich bin Maxim.'
Er lie? meine Hand nicht los. Diese W?rme durchfuhr meinen ganzen K?rper, komisch.Komisch, wenn ein Junge dich an der Hand, besser gesagt, an den Fingern k?sst und die W?rme dieses einzigen Kusses der Grund f?r dein Fiebern ist. F?r den Schwindel, die W?rme.'Sehr erfreut.' Ich bemerkte gar nicht, wie ich es geschafft hatte, diesen Worten zu erlauben, aus meinem Mund zu entschl?pfen.
Pl?tzlich traf mich der Schlag und ich nahm wieder wahr, dass ich nicht allein mit ihm hier war. Nein, Jessica stand mit einem hinterh?ltigen L?cheln neben uns und auch Mlle Cygne war dazugekommen. Schlagartig zog ich meine Hand weg.
Und im n?chsten Moment tat es mir Leid.
Er nahm den Blick von mir. ~ Nein, bitte nicht. ~
'Ich sollte jetzt die Anmeldeformulare holen, wir wollen diese gro?e Chance ja nicht l?nger hinausz?gern.'
Jessica sah ihn fragend an. 'L?nger hinausz?gern?'
'Mlle Cygne wollte nicht, dass ich fr?her komme. Ich w?re eigentlich schon am Anfang dieses Monates gekommen. Naja, was auch immer. Entschuldigt mich f?r einen Moment.'Ich sah ihm nach, als er, ohne mich eines Blickes zu w?rdigen, aus der Halle verschwand.Sofort wurde mir kalt und ich rieb mir die Arme.
'Darf ich fragen, wieso ?' Jessicas verw?hnte, M?chtegern-Ballerina Stimme w?rmte mich auch nicht besonders auf.
Haha, wieso verglich ich schon ~ seine ~ Stimme mit der von Fremden ? Von Maxim. Von Jessica. Was sollte das ? Mein Kindisches Verhalten ver?rgerte mich ma?los.
'Was 'wieso' ?' Doch Mlle Cygne h?rte sich noch ?rgerlicher an.
'Wieso wollten Sie nicht, dass er fr?her kommt ? Dann h?tten wir nicht l?nger unsere Zeit hier verschwenden m?ssen, Mlle Cygne.'
Beleidigt zog Mlle Cygne ihre Augenbrauen zusammen und sah Jessica mit einem m?rderischen Blick an. Sie hasste es, wenn Jemand ihren Unterricht kritisierte.
Sie holte tief Luft.
Das erinnerte mich an einen Boxer, der weit aufholte, um seinem Gegner gleich richtig eine zu knallen.
Und so kam es auch.
Ihre Stimme traf Jessica wie ein harte Boxer-Faust.
'Niemand hat dich gezwungen, meinen Unterricht in Erw?gung zu ziehen. Ich will nicht wissen, was du ohne diesen Unterricht geworden w?rst.
Dass er dich nicht einmal angesehen hatte, wage ich niemals zu bezweifeln.'
Jessica traute sich gar nicht, irgendetwas zu sagen und das war auch gut so.
Sie war die einzige, die mit Mlle Cygne in diesem spitzen Ton redete. Dabei war sie drei Jahre j?nger als sie.
23 Jahre alt und sie benahm sich wie eine zehnj?hrige.
Okay, zugegeben, ich war auch nicht besser. Ich, mit meinen 25, wurde nie als ganze Frau angesehen. ~ M?dchen ~, so wurde ich immer genannt. Nicht einmal Mlle Cygne betrachtete mich als aufgewachsene Frau.
Vielleicht war ich ja auch deswegen umgezogen. Um zeigen zu k?nnen, dass ich eine erwachsene Pers?nlichkeit in mir trug, die sich nicht gefallen lie?, betrogen zu werden.
~ Betrogen ~.
Albern, wie mich das kleinste Thema zu ~ ihm ~ f?hrte.
Ich sch?ttelte heftig den Kopf, ~ albern, albern, albern. ~
Das musste wohl auch er gedacht haben, als er zum Eingang hereinkam und mich sah, wie ich mit mir selbst ringte.
Doch er beachtete meinen Anfall nicht weiter und schlug den schwarzen Lederordner auf, den er mitgebracht hatte. Er ging zur Bar und wir folgten ihm.
'So, meine Damen. Da h?tten wir einmal den Sonntags-Kurs, da sind noch zwei Pl?tze frei. Und...' , er bl?tterte in seinem Ordner.
'Ah ja, hier haben wir es. A ? am Donnerstag. Ouh, da ist aber nur ein Platz frei. Ihr habt die Wahl.'
Wir drei sahen aus wie bestellt und nicht abgeholt. So ein wichtige Entscheidung, die ich jetzt f?llen musste, jetzt, wo mein Kopf so tr?b war wie ein Sumpf.
Es konnte ja heute nur noch besser werden.
'Ich nehme den Sonntag.', h?rte ich mich.
'Ja, ich glaube, das mache ich auch.' Das war ~ nicht ~ ich.
'Super !' Er schien sehr begeistert, dass das so leicht und einwandfrei verlaufen war, wie er es sich vorgestellt hatte. Schon nahm er die Unterlagen aus seinem Ordner und reichte sie uns.'Kommt einfach am Sonntag in einer Woche beim ~ Grac? ~ vorbei. Ihr wollt zu J?rgen Jilg. Nicht vergessen. J ? r g e n J i l g.'
Er bedachte uns mit einem ernsten Blick. Doch von der W?rme war nichts mehr ?brig.Es waren auch komplett andere Augen, als die, die mich mit diesem wundervoll ernsten, komplizierten Blick in die Verzweiflung getrieben hatten.
Diese komische Art, wie er sich bem?hte, an meinem Gesichtsausdruck etwas zu erkennen, was ich nie an mir bemerkt hatte, hatte durchaus einen gewissen Reiz gehabt. Das merkte ich vielleicht zu sp?t. Vielleicht w?rde mir dieser Blick auf ewig verborgen bleiben.
'Alles klar ?'
Ich sah auf. Oh Nein.
Ich nickte. Was musste er nur von mir halten?
Erst mein Verhalten beim Tanz. Dann dieses grundlose Selbstgespr?ch. Und jetzt dieser Ausdruck, als ob ich gleich zusammenbrechen w?rde.
Doch nicht nur er hatte bemerkt, dass mit mir etwas nicht stimmte.
'Nadine ?' Dieser Akzent war viel zu schade f?r einen Namen wie meinen. Nicht, dass ich etwas am Namen auszusetzen hatte, mag ja sein, dass er sch?n war.
Es war jedoch ~ mein ~ Name.
Und eine solche Verschwendung des Akzentes f?r ~ meinen ~ Namen ...
'Ist alles in Ordnung ?' Sie l?chelte. Wenn dieses L?cheln kein Eis zum Schmelzen brachte, dann wusste ich auch nicht weiter.
'Jaja, Mlle. Alles in bester Ordnung. Ich hab nur ?', ich massierte meine Stirn mit den H?nden, ' ? Kopfschmerzen.'
Sie sah mich besorgt an. 'Sollen wir dich ins Krankenhaus bringen ?'
'Nein! Nein ? Alles in Ordnung.'
'Es ist offensichtlich gar nichts in Ordnung.' Seine Stimme. Himmel, diese Stimme. Doch diese Stimme machte es mir noch schwerer, einen klaren Gedanken zu fassen.
'Vielleicht sollte ich mich ausruhen.'
Schweigen. Unangenehm.
Ich sah mich um. 'Wo ist Jessica ?'
Auch die anderen beiden sahen sich jetzt um. 'Sie ist mit einem Stift und dem
Anmeldeformular in mein Arbeitszimmer gegangen. Sie f?llt es sicherlich aus.'
Dann seufzte sie. 'Noch einmal, vielen Dank, Herr Jilg. Sie werden nicht entt?uscht sein. Diese beiden. Sie sind meine besten T?nzerinnen.'
Er l?chelte. Aufrichtig. Ich schmolz. Und schmolz.
'Ich glaube, Nadine hat eine gro?e Zukunft. Zugegeben, ich verstehe nicht viel von Ballett. Doch ich verstehe viel von Potenzial. Sie hat Potenzial. Ich muss mich bei ~ Ihnen ~ bedanken.'
Ich l?chelte so besch?mt, dass ich das Grinsen gar nicht mehr von meinen Gesicht bekam.Als ich dann endlich wagte, den Blick vom Boden zu l?sen, erstarrte ich bei seinem Anblick.Diese Sch?nheit, ich sch?mte mich, ihn mit meinen Augen anzusehen. Meine unw?rdigen Augen einer einfachen Ballerina.
Sein Blick war ein tiefes, hellblaues Meer. So intensiv, dass ich dachte, darin zu versinken.Widerwillen nahm ich meine Augen von ihm, doch sein Blick tat es mir nicht gleich.W?hrend Mlle Cygne im Ordner bl?tterte und nach Angeboten f?r das n?chste 'Casting' suchte, versuchte ich auf irgendeine Weise seinen Blick von mir abzulenken.
'Herr Jilg. Ich wollte sie fragen ...'
'Ja ?'
'Das mit dem Ballett. Wie ist das denn so ? Ich meine, wir werden doch dort nicht nur immer auf einer Stufe tanzen, oder ?'
Die Halle war nun leer und nur wir drei waren hier und versuchten einen vern?nftigen Dialog herzustellen. Ich konnte mir aber nicht denken, wieso Mlle unbedingt versuchte, mit ihm ins Gespr?ch zu kommen.
'Um ehrlich zu sein...' , Himmel, sein L?cheln, 'Dar?ber wei? ich leider nicht viel. Ich denke, es ist so wie Sie gesagt haben. Man muss sich stufenweise - klassenweise - hinaufarbeiten.Alle werden dort erst einmal auf null gesetzt. Wer dann besser und wer weniger gut ist, wird sich nach und nach herausstellen.'
Ich nickte zufrieden.
Und dann ging uns endg?ltig der Gespr?chsstoff aus.
Ich seufzte tief und merkte, wie er sich ein Lachen unterdr?ckte.
'Ich sollte jetzt besser nach Hause gehen, Mlle, Herr Jilg, wenn Sie mich entschuldigen.'

~~~~~~~~

Ich schaffte es, ohne gro?e Bem?hungen daheim anzukommen.
Doch weiter als bis zu meiner Couch h?tte ich es sowieso nie geschafft.
Die Tr?nen liefen mir ?ber die Wangen, bedeckten meine Sicht mit einem Schleier. Ich schluchzte. Und schluchzte.
Es war gegen Abend. Ein Nachmittag, ich hatte echt nur gewollt, mir ~ einen ~ Nachmittag zu g?nnen.
Doch ich hatte mich wieder, wie so oft, ?bersch?tzt.
Meine blonden Haare hatten sich endg?ltig von meinem Pferdeschwanz gel?st und fielen mir ?ber mein Gesicht.
Ich schlug meinen Kopf mehrmals auf die Couchkante.
~ Wieso ? ~
Ich spielte unser letztes Wiedersehen ab.
Er hatte sich so oft bei mir entschuldigt.
Er war auf die Knie gegangen und hatte angefangen zu weinen.
Er hatte mich wirklich geliebt.
Wieso hatte ich ihn verlassen ?
Ich hatte ihn vielleicht erwischt, wie fremdgegangen war. Okay. Aber wieso hatte ich ihm nicht verziehen, wenn ich ihn doch so sehr liebte.
Da war etwas anderes, das wusste ich.
Aber ich hatte nie den Mut gehabt, mich so gut kennenzulernen.
Und das war der Grund, wieso ich mir nun meinen Schmerz nicht erkl?ren konnte.
Vielleicht waren es die Erinnerungen an ihn.
Die Erinnerungen wirkten wie eine Wunde, die gerade wieder aufgeschl?rft wurde, in dem Moment, da man die Erinnerungen abrief.
Ich erinnerte mich daran, wie ich als kleines Kind meine trockenen Blutkrusten angesehen hatte.
Wunden vom Spielen nat?rlich, keine so gro?en, wie sie es jetzt sind.
Ich hatte schon immer die Kruste immer und immer abgekratzt, alte Schmerzen hervorgeholt.War das der Grund, wieso ich jede Nacht dieselben Qualen litt ?
Ich hatte mir nur einen Nachmittag g?nnen wollen. Mal endlich das loslassen, was mich nicht loslassen wollte.
Die Erinnerungen.
Aber was war passiert ?
Mitten im Einkaufszentrum war ich zusammengebrochen vor Schmerz.
'Was ist passiert ? Haben Sie sich verletzt ?! '
Oh ja. ~ Ich ~ hatte mich ~ selbst ~ verletzt!
Ich lachte leise. Ich hatte mich ?bersch?tzt. Ich hatte mir vorgemacht, stark genug zu sein.Konsequenzen ?ber Konsequenzen.
Und der Schmerz sa? tief.

In dieser Nacht tr?umte ich nicht.
Tr?umen kann man nur, wenn man wirklich schl?ft.
Doch sich krankhaft vorzumachen, zu schlafen, das bringt einem keinen Traum ein.
Und ich vermisste meine Tr?ume.
Ich hatte mir die Nacht ?ber sch?ne Sachen vorgestellt, manchmal war es mir gelungen mich selbst zu t?uschen und zu denken, es w?ren Tr?ume.
Doch als ich am n?chsten Morgen mehr oder weniger 'aufgestanden' war, sp?rte ich die trockenen Tr?nen an meiner Wange.
Ich hatte ~ nicht ~ geschlafen.
Morgen w?rde ich mit meinem Balletttraining im Grac? anfangen.
Wenn ich dort so aufkreuzte, w?rden sie mich nach der ersten Minute hinauskatapultieren.Ich streckte mich einmal und g?hnte herzhaft. Wieder eine Nacht vor?ber.
Erleichterung ?berkam mich.
Die Sonne streckte ihre Strahlen nach mir aus. Sie erf?llten mich mit Hoffnung.

- Fortsetzung folgt -

Heyhey! Das war der zweite Teil und ich hoffe, er hat euch gefallen!
Hier sind nun die versprochenen Lieder
(Meine Schusseligkeit hat sie letztes Mal vergessen, hier sind sie nun f?r den ersten und den zweiten Teil) :

Everytime - Britney Spears
Hurt - Christina Aguilera
So sick - Ne Yo
Stay - Jay Sean
Rehab - Rihanna
Hate that I love you - Rihanna

Verzeiht mir, wenn sie nicht ganz eurem Geschmack entsprechen, jedoch sind dies die Lieder, deren Texte (nicht immer Texte, auch Melodien) mich (im Bad, auf dem Weg zur Schule ;) dazu inspirieren, Geschichten zu schreiben. :)

Viele liebe Gr??e,
Nlove.







Teil 1 Teil 2


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