Music alone is not enough, because only you are important! - Teil 2

Autor: yuna151
veröffentlicht am: 30.08.2012


1.Kapitel…


„Hey Matti, haste mein Handy gesehen?“, schrie Brad von der Tür aus seinem Leaderer zu.
„Ne, sorry.“
„Mhh komisch. Ich könnte schwören, das ich es vorhin noch hatte.“ Brad sah sich irritiert in der Garderobe um und stieß einen tiefen Seufzer aus. Irgendwo musste das Ding ja sein. Natürlich hatte er es auf lautlos gestellt, und dafür verfluchte er sich nun selbst. Nicht mal wenn er angerufen werden würde, könnte er es finden. Frustriert ließ er sich aufs schwarze Ledersofa fallen, das direkt neben der Tür stand.
„Fuck!“ Sein lauter Fluch brachte dann Jake auf den Plan.
„Benimm dich“, meinte der Älteste von ihnen und sah den Drummer ungeduldig an, wobei er eine geschlossene Hand nach ihm ausstreckte. Zum Vorschein kam Brads Handy.
„Wo hasten das gefunden?“, fragte Brad nun hoch erfreut und stand sofort auf. Er riss Jake das kleine, schwarze Gerät aus der Hand und guckte sofort, nach entgangenen Anrufen.
„Lag aufen Klo“, meinte Jake nur ruhig und ging zu Matt an den großen, runden Tisch. Direkt davor blieb er stehen und beobachtete den Sänger eingehend.
„Wasn los?“, fragte er dann besorgt. Matthew sah nicht wirklich glücklich aus, eher geknickt, was nicht zu ihm passen wollte. Der Sänger von „Feeling Cold“ war sonst immer fröhlich und verbreitete ausnahmslos gute Laune unter den Freunden.

Erschreckt riss Matt den Kopf hoch und blickte den älteren unsicher an.
„Nichts“, brachte er dann nur zähneknirschend hervor und erhob sich aus dem bequemen weißen Sessel.
„Ich komm nur nicht weiter im Moment.“ Dabei deutete er auf die halb beschriebenen Blätter vor sich auf der Tischplatte und schüttelte den Kopf, wobei seine schulterlangen, schwarzen Haare hin und her schwangen.
„Und deswegen guckst du, als wäre jemand gestorben?“, fragte Jake verwirrt und konnte sich nicht vorstellen, dass es so schlimm war. Na und, dann würde der Neue Song halt etwas länger dauern. Das machte doch nun wirklich nichts. Außerdem waren sie nach dem heutigen Konzert hier eh erst einmal eine ganze Weile. Urlaub gleich nach nur knappen drei Monaten war schon irgendwie merkwürdig, doch würde ihr Manager sicher seine Gründe dafür haben.
„Na du hast ja auch nicht den Druck. Wenn ich den Song nicht fertig bekomme, das haben wa wirklich erst mal Sendepause“, meinte Matt frustriert und lief unruhig auf und ab.
„Mach dir einfach kein Stress Matti, dann kommt es von ganz alleine.“
Jake drehte sich um und stieß prompt mit Ethan zusammen.

Dieser hatte der Unterhaltung interessiert gelauscht und sah genauso unglücklich aus. Gelegentlich half er Matt bei texten, doch auch ihm wollte nicht weiter einfallen.
“a cold night wasn\'t trouble enough for him
another swallow never seemed like enough for him
they say the past is the past, but it never treated me like this
he couldn\'t ask for a better understanding of how
what goes around comes back around twicest fast
he\'s got no hope for a cure
so he\'ll put himself to sleep….”, begann Matt zu singen und brach abrupt ab.
„Das wird einfach nichts.“ Der Sänger stellte sich vor den großen rechteckigen Garderoben- Spiegel und sah lange hinein.
Seine tiefen Seufzer brachten auch den anderen Jungs melancholische Stimmungen ein.

„Gleich müsste ja auch dieses Mädchen kommen“, meinte Brad plötzlich und schien wieder bessere Laune zu haben. Ethan ging es nicht anders. Auch er war schon sehr gespannt.
„Wen sie wohl mitbringt?“, fragte sich Jake und sah noch immer besorgt zu Matt hinüber. Hoffentlich würde er auf der Bühne gleich besser drauf sein. Aber eigentlich machte der Bassist sich da keine wirklichen Sorgen. Er wusste dass Matthew schon jetzt ein Vollprofi war, was dieses Business anging.

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Menschenmassen drängten sich zu den Eingängen der riesigen Halle, deren Kuppel silbern glänzte in der Mittagssonne. Die weiblichen Besucher kreischten beständig um die Wette, obwohl sie noch immer draußen standen und nichts von den Mitgliedern der Band sehen konnten.
Fernab dieser skurrilen Szene standen Samantha, Sophia und Emily an einen ganz privaten Eingang. Durch ihre Backstage- Pässe mussten sie sich nicht durch die Scharen der weiblichen und bemerkenswert vielen männlichen Fans kämpfen. Ganz bequem gingen sie hinein und wurden hinter die Bühnenplattform geführt. Vor einer sehr stabil aussehenden Metaltür hielten sie an und warteten, während einer der Bodyguards kräftig gegen die Tür klopfte.
Die Mädchen dachten schon, dass der Mann sich vielleicht in der Tür geirrt hatte, da auch nach 5 Minuten niemand öffnete. Samantha wollte dazu schon etwas sagen, als das Portal doch noch auf glitt.

„Hey Jake. Hier ist Sophia Tevez, die vom Wettbewerb.“, meinte der dickliche Mann grinsend und zeigte in die Richtung der drei Mädels. Jake lugte hervor und begann dann zu grinsen. Ein kalter Schauer überkam Sam und sie versteckte sich ein wenig hinter ihren hübschen Freundinnen. Natürlich ließ sie Sophia und Emily den Vortritt und trottete dann wenig begeistert hinterher. Der Bodyguard verschloss wieder die Tür nachdem sie eingetreten waren. Es fühlte sich für die zwanzigjährige an, als wäre sie nun gefangen. Panisch sah sie sich im Raum um und bemerkte dass ihre Freundinnen bereits angeregt mit den Jungs plauderten. Die Panik wich und an ihrer Stelle gesellte sich Verwirrung, denn ein paar blauer Augen fixierten sie genau. Seine Schwarzen haare lagen leicht über dem linken Augen und ließ ihn unheimlich gut aussehen.
Sein Blick war keineswegs beleidigend oder anklagend, wie sie es sonst von Fremden gewöhnt war. Nein, sein Blick war schwer. Und sie schaute wie hypnotisiert zurück.

Ihr Puls beschleunigte sich merkwürdigerweise unter seiner Musterung. Dann kam sie zum Schluss, dass er wohl nicht ein dickes Zwanzigjähriges Mädchen bei diesen beiden Schönheiten erwartet hätte.
So tief in ihren Gedanken versunken hatte sie gar nicht bemerkt, dass jemand sich neben sie gestellt hatte.
„Bist du dir zu fein mit uns zu reden oder bist du einfach nur sehr schüchtern?“, fragte dieser jemand nun und erschrocken drehte Sam den Kopf nach rechts.
„Hi, ich bin Jake“, stellte dieser sich vor und lächelte sie freundlich an. Zuerst blickte sie nur auf seine ausgestreckte Hand, dann ergriff sie diese zaghaft und versuchte ebenfalls zu lächeln.
„Nichts von beiden würde wohl auf mich zutreffen“, meinte sie ausweichend.
„Und ich bin Samantha. Aber alle nennen mich nur Sam.“
„Freut mich sehr Sam. Aber mich würde schon interessieren, was dann zu dir passen würde.“
Sam ließ seine Hand nun endlich los und sah kurz zu ihren Freundinnen hinüber.
„Das weiß ich selbst nicht“, nuschelte die Zwanzigjährige leise und zuckte die Schultern.

Jake schaute sie noch einen Moment lang an und blickte dann zu Matthew hinüber. Dessen Blick war noch immer auf Sam gerichtet. Anscheinend hatte die junge Frau es ihm angetan. Wobei es Jake schon komisch vorkam, da Matts sonstige Eroberungen immer eins gemein hatten: sie waren durchweg Blond und extrem schlank. Anders als Sam. Sie hatte schulterlange, braune Haare und ordentliche Kurven. So wie eine Frau sie haben sollte. Na ja, vielleicht an manchen kleinen Stellen ein wenig zu viel, aber sie war nicht unattraktiv. Ganz im Gegenteil sogar. Jake fand sie ziemlich hübsch, besonders ihre kleine Stubsnase und dieses faszinierenden blauen Augen. Er hatte bemerkt, wie dieses Blau zwischendurch auch anderen Farben wie grau, grün und schimmerndes braun wich. Nur in sehr kleinen Nuancen, aber dennoch vorhanden.
Im Moment hatte sie die rosigen Lippen leicht geöffnet, was definitiv zum küssen einlud.
Nur das Jake seine Jaquline hatte.

„Hey, Sam. Komm doch mal her“, rief Sophia sie nun zu sich. Entschuldigend sah sie kurz zu Jake und trottete dann zu der Gruppe.
„Sooo, das ist unsere beste Freundin Samantha“, wurde sie vorgestellt. Während sie die übrigen begrüßte gingen allerhand Gedanken durch ihren Kopf.
Als sie Matt die rechte Hand reichte, hätte sie schwören können, einen Stromschlag bekommen zu haben. *Sicher nur Einbildung*, dachte Sam benommen und vermochte nicht zu sagen, was sie daran so störte. Verlegen ließ sie die Hand des attraktiven Sängers los und versteckte sich wieder halbwegs hinter Sophia.
„Du passt so gar nicht zu Sophia und Emily“, hörte sie Matt sagen und schnappte kaum hörbar nach Luft. Sie wusste nicht genau, wie er es gemeint hatte, doch klang es nicht nett.
„Was willst du denn damit sagen?“, hörte sie Emily ganz ruhig fragen und hielt gespannt den Atem an.
„Na ja. Sie ist anders als ihr“, sagte er nur und drehte sich abrupt um.
„Aber wir müssen nun raus. Können uns ja nach dem Konzert noch unterhalten“, wich er den fragenden Blicken aller Anwesenden aus.

Die sieben gingen gut gelaunt, direkt hinter die Bühne. Die Mädels dürften von hier aus zuschauen, wie die Jungs die Scharen wieder unterhielten.
Sophia war völlig gebannt von dem Bild, welches sich ihr bot.
„Ethan sieht sooo toll aus“, schwärmte sie den beiden anderen vor und sah völlig verzückt auf die Bühne.
„Wenn man auf so was steht“, nuschelte Sam hinter ihr und versuchte gar nicht auf die Bühne zu starren, jedenfalls nicht zu auffällig. Emily sah ihre Freundin von der Seite an und seufzte.
Sie hätte sich wenigstens ein bisschen raus putzen können, fand sie. Sam hatte ein unglaublich schönes Gesicht auch wenn es ihr selbst nicht einmal bewusst war.
Leider hatte sie auch keinerlei Selbstbewusstsein.

Nachdem die letzten Töne verklungen waren, schwallten tausende Rufe nach einer Zugabe auf.
„Tut mir Leid. Heute nicht. Aber beim nächsten Mal sehr gerne“, schrie Matt in das Mikro und drehte sich bereits um, den Blick starr auf Sam gerichtet.
Als er an ihr vorbei ging, streifte seine Hand wie zufällig die ihre und wieder bekam sie einen Stromstoß.
Matt drehte sich noch einmal zu der Zwanzigjährigen um und streckte ihr seine Zunge raus. Dann marschierte er einfach davon. Sam rannte ihm sofort nach, da er sich diese Unverschämt nicht einfach erlauben konnte. Schon gar nicht, da sie sich ja nicht einmal kannten.
„Warte mal.“
„Was ist denn, Sweety?“ Er blieb stehen und grinste sie frech an.
„Was sollte das da grade?“, fragte sie unbeherrscht. Auch die anderen fünf waren nun hinzu getreten. Sophia und Emily sahen geschockt zu ihrer sonst immer ruhigen und schüchternen Freundin.

„Ich weiß nicht, was du meinst.“ Schulterzuckend ging er einfach weiter.
Sam war kurz davor zu richtig sauer zu werde. Dieser Kerl war ja mega dreist und unverschämt. Ohne lang zu überlegen, griff sie nach seinen Arm. Die Haut fühlte sich erhitz an und ein leichter Schweißfilm bedeckte die kleinen Härchen darauf.
Matt zuckte erschrocken zusammen und entriss ihr seinen Arm. Dieses Mal war er derjenige, der einen Stromstoß bekommen hatte.
„Du weißt genau, was ich meine. Warum hast du mir die Zunge raus gestreckt?“, fragte sie leise und senkte den Blick, unfähig ihm in die blauen Augen zu sehen.
Er sagte keinen Ton und starrte sie nur unverwandt an.
„Langeweile“, meinte er dann endlich und versuchte die anderen so gut es ging zu ignorieren. Zielstrebig ging er zur Garderobe und drückte die schwere Tür mühelos auf. Mit einer eleganten Verbeugung ließ er alle eintreten, bevor auch er selbst den Raum betrat. Das einzige Fenster des großen Raumes, hatte die Größe von mindestens drei normalen.

„Was war denn das?“, fragte Sophia ihre Freundin sofort und sah überrascht den wütenden Ausdruck in den klaren Blau-grauen Augen.
„Ich habe keine Ahnung Sof.“ Seufzend wurde Samantha wieder ruhiger. Auch ihre Atmung wurde bereits flacher. So hatte sie sich noch nie gefühlt. Sie war kein Mensch, den man schnell auf hundertachzig brachte, geschweige denn so zu brüllen. Matthew Stone hatte einfach nur etwas an sich, was ihr das Blut, wild durch ihre Adern pulsieren ließ.
„So hab ich dich ja noch nie gesehen, Sam. Bist du sicher, das alles in Ordnung ist?“, fragte nun auch Em an ihrer anderen Seite.
„Natürlich. Was soll auch nicht in Ordnung sein? Ich bin nur froh, wenn wir von hier verschwinden können.“
„Nicht so schnell“, widersprach Sophia sofort und hob tadelnd einen Zeigefinger in die Höhe.
„Ich habe schon seit Wochen davon geträumt hier zu sein. Das könnt ihr doch nicht einfach so kaputt machen.“
„Niemand macht etwas kaputt. Aber ich fühle mich nur hier so unwohl.“
Sophia sah kurz zu Matt und begann dann schelmisch zu grinsen.
„Er gefällt dir“, stellte sie so sachlich wie möglich fest und hatte damit leider den Nagel genau auf den Kopf getroffen. Errötend wandte Sam das Gesicht ab und stellte sich ans Fenster.

Sofort erschien Jake an ihrer Seite, knuffte sie kurz in die Seite und musste sofort ihre Hand abwehren.
„Hey ganz ruhig, Sam. Matt ist dort hinten.“ Sein grinsen wurde breiter und er hob entschuldigend die Hände vor seinen Körper.
„Mhhh“, brummte Sam und sah ihn neugierig an.
„Woher willst du wissen, dass ich dachte es wäre Matt?“
„Weil er dir gefällt.“
„Nicht noch einer. Und wir kennen und noch nicht mal. Könnt ihr mich nicht mit sonen Schwachsinn in Frieden lassen“, sagte sie genervt und drehte sich auf dem Absatz um, nun zur Tür marschierend.
„Wo willst du denn hin?“, wurde sie nun von Bad gefragt, alle Augenpaare auf sie gerichtet. Unter den ganzen Blicken fühlte sie sich noch unwohler als bereits zuvor.
„Nach Hause“, brachte sie mühsam heraus und war auch schon im nächsten Moment aus dem Raum verschwunden.

Dort angekommen, warf die Studentin sich bebend auf ihr Bett und ließ den so lang angestauten tränen freien Lauf. Es war alles so ungerecht.
Ja, sie hatten Recht gehabt, Matt gefiel ihr. Und wie. Doch leider war sie nicht hübsch genug für jemanden wie ihn. Die Frauen himmelten ihn an, Frauen aller Altersgruppen und er hatte die freie Wahl, zwischen all den Schönheiten.
Nie im Leben würde er sich, für ein unscheinbares Mauerblümchen wie sie interessieren. Als guten Kumpel vielleicht noch, aber niemals mehr.
Resigniert wischte sie die Tränenspuren von ihren geröteten Wangen fort und stand auf. Als sie den Kleiderschrank öffnete, hätte sie am liebsten gleich wieder geheult, doch das konnte sie jetzt nicht gebrauchen. Der Inhalt gab nicht viel her und so kramte sie wenig später in einer Kiste herum, das Versteck ihres Taschengeldes. Mochte es auch nicht viel sein, so konnte sie sich dennoch davon etwas Kleines gönnen.
Überraschenderweise ergab ihr Sparschwein eine ganz ansehnliche Summe Bargeld. Staunend zählte sie Betrag noch ein zweites und auch ein drittes Mal durch. Ein glückliches Lächeln legte sich auf ihre Lippen und innerlich jubelnd erhob die zwanzigjährige sich.
Es war wirklich nicht so schlimm, dass sie nicht wie andere ihr Geld immer sofort ausgab. Sparen lohnte sich wirklich.






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