Gefühlsachtbahn, in Down Under

Autor: Anja G
veröffentlicht am: 31.07.2012


Nach dem langen anstrengenden Flug landete das Flugzeug, in meiner neuen Heimat für ein Jahr. Australien. Ich sah aus dem Flugzeugfenster und sah Palmen, trockenes Gras und Sonne. Ich hatte nichts anderes erwartet. Ich war schon gespannt auf meine Gastfamilie, die ich schon bald treffen würde. Die Familie White bestand aus den Eltern Olivia und Lucas, den 18-jährigen Shane, dem 13-jährigen Ian und der 2-jährigen Marie. Auf die ich dann ab und zu aufpassen musste. Das war meine Aufgabe, hauptsächlich auf die Kleine aufpassen, aber auch darauf achten, dass die Jungs nicht alles in Schutt und Asche setzten, wenn die Eltern nicht da waren. Na ja, das könnte was werden. Shane war gerade beim ausziehen, darum brauchten Ms und Mr White mich. Ich hatte schon mehr Mals Kontakt zu den White‘s über Skype, daher waren sie mir nicht allzu fremd, aber die Kinder hatte ich noch nie gesehen oder kennengelernt. Sie war mir total fremd.
Endlich kam das Flugzeug beim Gate an, und wir Passagiere konnten endlich aussteigen. Als ich aus dem Flugzeug trat, kam mir ein Schwall heißer, feuchter Luft entgegen. Wow, es war richtig schwül. Ich war zwar fix und alle, aber musste noch meine zwei Koffer irgendwie hinaus bekommen. Die Koffer waren schwer, ich konnte sie kaum von dem Band heben, schaffte es irgendwie trotzdem, mit bisschen Hilfe von einem älteren Herrn. Mit meinen Koffern in schlepp tau, sah ich mich nach der Familie White.
Mein Blick fiel schon bald auf ein kleines Mädchen mit zwei sandbraunen Zöpfchen, einem pinken Sommerkleidchen, das ein Schild in der Hand hielt mit meinem Namen. Ach wie süß, das war also die kleine Marie. Hinter der kleinen, sah ich einen hübschen Jungen, mit braunen Haaren und Augen, bisschen älter als ich, das müsste Shane sein. Ian war scheinbar nicht mit dabei. Mr und Ms White kamen gerade um die Ecke und entdeckten mich auch gleich. Da ich schon Richtung Shane und Marie ging, warteten alle dort auf mich.
Bei ihnen angekommen, stellte ich die Koffer ab, ich war meistens schüchtern gegenüber fremden Personen, vor allem am Anfang. Daher sah ich auf den Boden und sagte schüchtern lächelnd: „Hi“ Ich sah auf und entdeckte Shane mit offen Mund dastehen. „Was sie ist unser Au-pair?“, fragte er ungläubig. Ich konnte nicht einordnen, ob das positiv oder negativ war. Ich ging von letzteren aus. Ich war im Allgemeinen nicht sehr selbstbewusst, daher nahm ich fast alles negativ auf.
„Hi, ich bin Shane“, sagte er mit freundlicher Miene und streckte mir eine Hand entgegen. Ich konnte ihn immer noch nicht einschätzen, aber ich nahm seine Hand und sagte: „Hi, ich bin Ivy. Euer Au-pair fürs nächste Jahr.“ Ich lächelte dabei schüchtern. Ms White zog mich in ihre Arme und hielt mich fest. Sie strahlte eine herzliche Wärme aus. Ich fühlte mich wohl in diesen einem Augenblick. Sie ließ mich zu schnell los, aber Mr White gab mir sofort die Hand. „Wir freuen uns dich endlich persönlich kennen zu lernen, Ivy. Wir freuten uns schon auf deine Ankunft. Und es tut uns leid das Ian nicht hier ist, aber der ist mit seinen Kumpels am campen.“ Ich lächelte ganz steif, verfluchte Schüchternheit.
Shane ließ seinen Blick über mich streifen, ich fand es nicht angebracht, aber er war nun mal ein Typ. Die kleine Marie klammerte sich an Shanes Bein, da ich ihr anscheinend nicht ganz geheuer war. Ich beugte mich zu ihr hinunter und streckte ihr meine Hand hin. Sie sah mich misstrauisch an und verstreckte sich noch mehr hinter Shanes Bein. Ich zog etwas aus meinen Rucksack, ich hatte schon geahnt, dass die kleine so reagieren würde, daher hatte ich ihr ein kleines Geschenk mit gebracht. Ich hielt es hier entgegen und ihre grauen Augen weiteten sich, sie sah mich an und nahm es vorsichtig aus meine Hand. „Danke“, flüsterte Marie und presste sich das kleine pinke Glitzerpony an ihre Brust. Über mir nahm ich den schmunzelten Shane war, auch Mr und Ms White beobachteten mich. Ms White flüsterte ihren Mann was zu, der nur nickte, dann wandte sie sich an mich. „Die Kleine ist immer Misstrauisch, aber ich denke, sie wird mit dir schon noch warm“; sie lächelte dabei. Ich lächelte Marie an und musste an mich denken. Die kleine war wie ich, schüchtern.
Ms White nahm die Kleine auf den Arm. „Kommt, lasst uns nachhause gehen, und Ivy ihr Zimmer zeigen.“ Ich war sehr ruhig, mir lag es nicht mit fremden viel zu reden, doch das würde schon noch werden. Shane lief neben mir, mit meinen Koffern im schlepp tau. „Ich hatte dich mir anders vorgestellt, als meine Eltern zum ersten Mal von dir erzählt hatten. Ich hätte nie gedacht, dass du so hübsch bist“, mit den Worten riss mich Shane aus meinen Gedanken und die Röte schoss mir in die Wangen. Ich konnte mit solchen Komplimenten nicht umgehen. Mir hatten schon mehrere Jungs gesagt, dass sie mich toll finden, aber ich stieß sie immer weg. Ich hatte zu große Angst davor, dass sie mir weh taten, weil sie es nicht ernst meinten. Wie auch jetzt, ignorierte ich dieses Kompliment. „Ach, nicht rot werden und so schüchtern musst du auch wieder nicht sein“, bemerkte Shane schmunzelnd, als er meine roten Wangen sah. Ich starrte stur auf den Boden des Flughafens. Er lacht in sich hinein, doch sagte nichts mehr. Eine Wohltat für mich, dann waren wir auch schon am Auto.
Wir fuhren über eine Straße, die neben der Küste entlang führte. Die kleine Marie saß rechts im Auto, naja die kleine schlief mehr in einem Kindersitz. Shane saß neben mir und sah Marie verträumt an. Ich nützte die Gelegenheit und sah ihn an. Er hatte ein markantes, dennoch hübsches Gesicht. Ich betrachtete ihn weiter, und nahm die gerade, schmale Nase war und darunter volle seine Lippen, die zum küssen, da waren. Ich wurde bei dem Gedanken rot. Ich hasste es rot zu werden. Nichtsdestotrotz musterte ich ihn weiter, sein Haar war bisschen länger, in der Sonne schimmerten seine Haare in verschiedenen Brauntönen. In meinen Finger juckte es, ich wollte am liebsten meine Hand durch seine Haare streichen, bei dem Gedanken würde ich noch roter, wenn das überhaupt noch ging. Seine Augen hatten die Farbe von Haselnüssen. Mensch, ich liebte braune Augen. Ich wandte meinen Blick ab und sah auf den Ozean der sich neben mir erstreckte.






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