Noch kein Titel - Teil 5

Autor: daydreaming Girl
veröffentlicht am: 16.11.2011


Ein neuer Freund in einer neuen Welt

Otousan lehnte sich an einem der Marmorpfosten an und atmete auf. „Was ist denn nun? War der Drache ein gutes Zeichen? Und was ist mit dem Kleid? Antwortete mir endlich! Ich will nicht mehr warten!“, schrie ich. Aber anstatt zu antworteten, schüttelte er nur den Kopf.
„Weißt du eigentlich wie das für mich ist,“ sagte ich wütend und gleichzeitig enttäuscht zu ihm „wenn du in einer fremden Welt aufwachst? Deine Familie ist nicht bei dir, du darfst nicht raus oder die Natur sehen, und verstehst rein gar nichts?!“ Ich schaute Otousan die ganze Zeit angestrengt an, doch er schaute immerzu auf den Boden. „Verdammt!“, rief ich, ging auf die andere Seite des Pfeilers und lehnte mich auch gegen ihn.
Ich musste mich beruhigen, dachte ich. Diese Weisen scheinen wichtig zu sein und ich sollte mich nicht so verhalten. „Entschuldige mich bitte.“, sagte ich zu Otousan ohne mich zu ihm zu wenden und er antwortete ohne zu mir zu blicken: „Schon gut. Dir geht es wie allen.“
Plötzlich hörten wir Glocken, Otousan ging zu mir und nahm meine Hand. Er führte mich wieder in den Saal und stellte sich an die Seite, ich stellte mich wieder in die Mitte. Der 4. Weise stand in der Mitte des Podiums und sprach: „Wir haben lange auf dich gewartet. Du wirst uns sehr nützlich sein. Jeder der diesen Test vollendet hat, hat das Tier als Maskottchen bekommen, dass uns sie Sterne im Saal angezeigt haben, genauso wie eine Zeichnung von ihm auf die Handinnenfläche, damit es dich immer findet.“
Was?, dachte ich. Soll das heißen ich bekomme einen echten Drachen? „Jedes Tier,“ sprach er weiter „Steht für die besonderen Fähigkeiten des Besitzers. So steht die Schildkröte zum Beispiel für Genauigkeit, und der Vogel für Begeisterung am Leben. Aber der Drache ist etwas besonderes. Er steht für so vieles und es gab nur wenige Menschen, die wie du sehr spät aufwachten und ihn bekamen.“ Dann begann er langsam auf mich zuzulaufen.
„Ich werde dir nun das ''Charaktermahl'' wie wir es nennen geben und deinen Drachen rufen.“ Er stand nun vor mir und nahm mein Hände und richtete die Innenseiten nach oben. Dann murmelte er etwas und ich war gespannt: Würde nun ein riesiger Drache erscheinen? Und wird das mit dem Mahl weh tun? Bald werde ich meine Antworteten erhalten, endlich.
Dann schaute er zur Decke und ich tat es ihm gleich und da sah ich, wie der riesige Sternendrache kleiner wurde, Farbe annahm und von der Decke flog. Er machte einige Kunststücke und landete auf meinen Handflächen. Er war nicht größer als sie und hatte rote Schuppen. In dem Moment, indem er auf meinen Händen landete, leuchteten sie auf und auf meinen Handinnenflächen war ein zusammengerollter Drache zu sehen, der schlief. „Das ist dein Maskottchen. Gib ihm später einen Namen, er wird dich immer begleiten und bei dir sein.“ Dann ließ er meine Hände los, im selben Moment krabbelte der Drache über meinen Arm an meinen Hals und legte sich wie eine Kette um ihn. Seine Schuppen fühlten sich warm an und er schien sich wohl zu fühlen.
Der Weisen war wieder an seinem Thron angekommen und wandte sich zu Otousan: „Erzähle ihr alles in Ruhe. Deine Anweisungen liegen im Star Runner, genauso wie ihr Ergebnis. Gib es ihr erst, wenn ihr zurück seid und lass sie unsere Welt sehen. Gehe nun mit starkem Schritt.“ Otousan verbeugte sich und lief zu mir. Dann sagten alle Weisen gleichzeitig: „Mögest du laufen mit starkem Schritt, bis wir uns Wiedersehen.“ Und wieder gingen die Türen hinter mir zu und ich war verwirrt.
„Erzählst du mir jetzt alles?“, fragte ich Otousan. „Ja, aber ganz in Ruhe im Star Runner. Ich möchte noch dein Gesicht sehen, wenn du draußen bist.“ „Ach komm. So sehr kann sich die Welt doch nicht verändert haben, oder?“, antwortete ich, doch da irrte ich mich.
Die zweite Tür ging knarrend auf als wir uns ihr näherten und der kleine Drache, der sein Schwanzende um meine Hals gelegt hatte, stellte seine Vorderfüße auf meine Schulter und schaute nach vorne. Und dann war dort die Eingangstür und sie öffnete sich, meine Spannung wuchs und wuchs. Schließlich traten wir ins freie. Ich musste meine Augen zusammen kneifen, denn die Sonne blendete mich, und dann sah ich die neue Welt die man mir verschwiegen hatte. Otousan hatte Recht, das warten hatte sich gelohnt.
Ich stand auf einem klassisch verzierten Vorplatz vor einem wunderschönen, alten Tempel auf einem grünen Berg und schaute auf ein kleines, bewohntes Dorf hinab, dass in einem Tal lag und von den Bäumen geschützt wurde. Es war viel schöner als es jemals auf unserer alten Welt hätte sein können. In dieser Jahreszeit, dem Frühling, war es viel kälter als zuvor, aber auch angenehm hell.
Hier konnte man die frische Luft einatmen und alles andere vergessen. Ich fühlte mich frei und leicht, die Umgebung tat mir gut. Ich schaute staunend um mich und streckte mich als wäre ich gerade aufgestanden. Das Dorf hatte keine Kamine, aus denen Rauch qualmte sondern laute kleine Häuschen, die ach nicht allzu eng beieinander standen.
Die Wälder blühten in den verschiedensten Grüntönen und man hörte fröhliches Vogelgezwitscher. Der Vorplatz war elegant und gleichzeitig schlich gestaltet und von Bäumen umrandet, die einen Schatten auf den Steinboden warfen und am Ende der Straße zu einer Allee zusammen liefen die einen dem Weg in das Tal hinab zeigte.
Ich konnte es nicht fassen. „Das ist ja umwerfend!“, rief ich. „Das ist .ja einfach traumhaft! Einfach toll!“ „Nicht wahr? Da hat sich das warten gelohnt, stimmt's ? Komm lass uns fliegen. Dir werden noch die schönsten Orte der neuen Welt gezeigt.“, meinte Otousan. Schade, dachte ich, ich würde gerne hier bleiben und die Seele baumeln lassen.
Plötzlich kam ein ovales Etwas mit Flügeln auf beiden Seiten vom Himmel herab, der Wolkengleiter. Wir stiegen ihn ein und ich konnte es kaum erwarten, die neue Welt von oben zu sehen.
Wir setzten uns hin und ich schaute aus dem Fenster, als er lautlos abhob und über das gigantisch schöne Tal hinweg flog. Der Drache hatte sich auf meinem Schoß zusammengerollt und schlief ein. „Dann fange ich mal an,“ sagte Otousan. „In genau einer Woche wird derjenige, der für dich zuständig sein wird kommen, um dich in der Region unterzubringen, die der Test für dich ausgewählt hat. Dort bekommst du ein Haus, indem du wohnst. Du darfst deine Familie 3 Tage nachdem du eingezogen bist sehen, da du da fliegen der Wolkengleiter noch lernen musst, werde ich dich abholen.“ „Danke. Und was habe ich denn nun für ein Ergebnis?“ „Das weiß ich nicht und ich darf es dir auch erst sagen, wenn wir zu Hause sind. Ach ja, du wirst morgen einen kleine Pressekonferenz halten müssen, sonst werden die nervigen Reporter nie verschwinden.“, antwortete er. „Aber was soll ich denn sagen ?“ „Da werden wir schon etwas finden. Ach ja, '' Skyrunner '' ist der geläufige Name für diese Flugobjekte. Sie werden mit einer speziellen schnell wachsenden Grasart betrieben und sind eigentlich einfach zu steuern, du wirst es schon noch merken.““Oh Gott. Ich soll diese Dinger fliegen?“, fragte ich ungläubig. Otousan musste lachen, dann sagte er:
„Du solltest über die Weisen Bescheid wissen. Sie waren die ersten Menschen, die nach dem Weltuntergang aufwachten. Aber sie waren deshalb nicht die Schwächsten, sondern die Stärksten. Sie wachten auf und wussten genau, was zu tun war. Man sagt, Gott selbst habe zu ihnen gesprochen und sie ausgesandt um eine neue und gewissenhaftere Welt aufzubauen. So wie die Weisen auf ihren Thronen saßen, sind sie nach den Himmelsrichtungen benannt: Weise Ronin, Weise Higashi, Weise Minami und Weise Nishi. Sie sorgen für Ordnung auf der guten Seite.“ „Was soll das heißen '' die gute Seite ''.“, fragte ich ihn während ich meinen Drachen sanft streichelte.
„Es heißt, dass als die Weisen über die Erde schwebten um Häuser zu bauen und pflanzen zu sähen, begegneten sie 3 weiteren Weisen, die aber nicht wie sie waren. Hinter diesen Leuten sahen sie eine Welt voller dunkler Magie und mit nur wenig Sonne. Die Weisen stritten sich darum, wer auf dieser Welt leben sollte, doch dann fanden sie einen Kompromiss. Sie teilten sie in zwei Hälften ein und trennten diese mit einer magischen Mauer, die nur geöffnet von dem geöffnet werden kann, der den Schlüssel an sich trägt.“
„Wow. Derjenige der den Schlüssel hat muss ziemlich unter Druck stehen.“ „Deshalb werden die besten des Landes in einem großen Palast trainiert. Sie sind ebenfalls wie du sehr spät aufgewacht und kämpfen einmal im Jahr mit den Besten der dunklen Seite um den Schlüssel, denn der lässt sicher niemanden durch die Barriere, der Böses will.“
Das gab mir zu denken. „Glaubst du ich muss auch zu diesen Leuten ?“, fragte ich ihn. „Ich weiß es nicht.“
Mein Drache stand auf und flog zu dem kleinen Seitenfenster um hinaus zu schauen. „Weißt du schon wie du ihn nennen willst ?“, fragte Otousan. „Ja,“ atwortete ich. „er soll '' Fudo '' heißen. Das bedeutet Gott des Feuers, Stimmt's mein neuer Freund?“,sagte ich und nahm ihn wieder auf meine Hand, worauf ich sagte: „Fudo, klettere auf meine Schulter.“, und er hörte auf mich.
Die Mahle auf meinen Händen leuchteten kurz auf, als er auf meiner Schulter landete, er hatte seinen Namen gelernt.





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