Noch kein Titel - Teil 2

Autor: daydreaming Girl
veröffentlicht am: 31.10.2011


Sanftes Erwachen

Ich wurde langsam wach. Von der hellen Sonne geblendet musste ich blinzeln, langsam gewöhnten sich meine Augen an die Lichtverhältnisse. Ich fragte mich, wo ich war und was mit mir geschehen war.
Ich lag zugedeckt auf einem Bett. Obwohl ich starke Kopfschmerzen hatte und mir die Stelle an der mich das Messer geschnitten hatte wehtat, richtete ich mich langsam auf, um danach zu sehen. Ich merkte, dass ich nicht mehr meine eigenen Klamotten trug, sondern ein weißes langes Kleid, das ich eigentlich zu schade fand, um es im Bett zu tragen. Die Narbe war länger, als ich dachte. Sie war etwa 10 cm lang und schmerzte etwas, sobald ich mich bewegte.
Dann schaute ich mich um, ich wollte schließlich wissen, wo ich war. Eigentlich hatte ich mit einem Flugzeug gerechnet, auch wenn ich nichts dergleichen hörte, außer dem Reden von Leuten, deren Stimmen ich nicht kannte. Ich lag in einem großen, hellen Zimmer mit einer weißen Wand und einem flauschigen, hellblauen Teppich. Links neben meinem Bett und dem kleinen Nachttisch war ein Schreibtisch, rechts von mir ein Kleiderschrank aus Holz und in der Mitte des Raumes gab es eine Sofalandschaft mit einem kleinen Tisch. Es sah eigentlich ganz schön aus. Und dann schossen mir tausend Fragen durch den Kopf: Was mache ich hier? Was ist mit meiner Mutter und Ai passiert? Wie kann es sein, dass noch am Leben bin? Oder bin ich etwa Tod?
Ich stand langsam auf, es brachte nichts sich den Kopf über diese Situation zu zerbrechen, ich musste handeln. Ich zog die Hausschuhe an, die vor meinem Bett standen und lief ein paar Runden um das Sofa, denn ich war ziemlich wackelig auf den Beinen. Dann lief ich zur Zimmertür und blieb vor ihr stehen.
So sah der Plan aus: Zuerst schaue ich, ob da jemand ist und wenn nicht mache ich mich schnell aus dem Staub und frage einige Leute nach meiner Familie. Dieser Plan war zwar zum Scheitern verurteilt, weil er nicht sicher war, doch ein Versuch war es wert. Was blieb mir anderes übrig? Auch wenn mich vielleicht jemand in Sicherheit gebracht hatte, wusste ich nicht, ob er selbst nicht noch gefährlicher war. Ich öffnete langsam die Tür und schaute hinaus: „Hallo? Ist da jemand? Kann mir jemand helfen?“, fragte ich schüchtern. Ich schaute in eine kleine Küche in der eine Frau mit langen schwarzen Haaren und einer Schürze in einer Schüssel rührte. Sie starrte mich an, stellte die Schüssel zur Seite und schrie den Kopf zur Decke gewandt: „Otousan! Komm schnell!“
„N-Nein!“, stammelte ich „Ich bin kein Einbrecher! I-Ich bin -“ Da hörte ich schon Schritte von Oben und eine Männerstimme, die rief: „Was ist denn?! Du klingst so aufgeregt!“ Jetzt muss ich handeln, dachte und da sah ich die Haustür am anderen Ende des Zimmers. Ich wollte an der Frau vorbei zur Haustüre hinaus, doch sie warf sich vor mich hielt mich an beiden Armen fest: „Keine Angst. Wir werden dir nichts tun. Wir erklären dir alles, okay? In deiner Verfassung wurde dir doch niemand auf der Straße Rede und Antwort stehen.“, sagte die Frau mit beruhigender Stimme. Sie hielt mich nicht fest an den Armen, wie es jemand täte, der mir nur Böses wollte. Deshalb musste ich lächeln und antworten: „Da haben sie Recht.“
Da hörte ich plötzlich die Männerstimme hinter mir: „Endlich bist du aufgewacht. Es freut mich dich kennen zu lernen. Setz\' dich doch, wir müssen dir bestimmt eine Menge erklären.“





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