Noch kein Titel - Teil 3

Autor: daydreaming Girl
veröffentlicht am: 02.11.2011


Ein langer Schlaf

Das Ehepaar brachte mich in ihr Wohnzimmer, welches einem Hotel hätte gehören können. Es gab einen gemütlichen, aber sehr edlen Kamin in dem ein Feuer brannte, eine geräumige Sitzecke, auf der wir Platz nahmen und noch viele weitere Luxusartikel. Aber das interessierte mich im diesem Moment noch nicht.
Ich setzte mich auf den Sessel und der Mann auf das Sofa gegenüber, die Frau ging los um einen Tee für mich zu machen: „Ich heiße Otousan aus dem Naturdorf und das ist meine Frau Tama. Schön dich kennen zu lernen.“ Da platzte es aus mir heraus: „Was ist passiert?! Wer sind sie und Wo ist meine Familie?!“, fuhr ich ihn an. Doch dann bereute ich meine Ausdrucksweise und ließ leicht den Kopf hängen. „Ist schon okay,“ sagte der Mann. „du kannst das ja nicht wissen. Du warst seit dem Weltuntergang bewusstlos. Ich fange am besten ganz von vorne an, aber bitte erschrecke nicht. “ „In Ordnung.“, antwortete ich.
„Also dann,...Vor zehn Jahren ging die Welt unter. Damals -“ „Ich war zehn Jahre bewusstlos?! Aber wie geht das? Ich habe mich kein bisschen verändert!“, rief ich. „Das stimmt,“ bemerkte Tama, die gerade den Tee brachte „aber lass ihn bitte ausreden. Deine Fragen werden sich noch im laufe der Zeit klären.“ Sie stellte mir einen heißen Kräutertee auf den Tisch und setzte sich neben ihren Mann. „Ja, entschuldigen sie.“, sagte ich.
„Das ist nicht so schlimm und sag bitte ''du''. Jedenfalls ging damals ein Wirbelsturm um die ganze Erde und riss einige Menschen mit, und diese überlebten und bauten auf den Trümmern unserer alten Erde eine neue Welt auf. Langsam wachten die Menschen auf. Jeder Bewohner hatte nun eine besondere Fähigkeit, die er trainierte und ,je länger man nach dem Weltuntergang ohnmächtig war oder je tiefer man schlief, desto stärker war die Fähigkeit dieser Person.
Mittlerweile sind alle Bewohner aufgewacht und wohnen nun dort, wo ihre Fähigkeit gebraucht wird.“ „ Aber dann muss ich ja unheimlich stark sein, wenn ich bis jetzt geschlafen habe!“, sagte ich.
„Ja, dass bist du. Deshalb ist seit acht Jahren ein Reporterteam neben uns eingezogen. Sie wollten unbedingt wissen, wer dort so lange Kräfte sammelte und wann du aufwachen würdest. Wir haben dich aber niemandem gezeigt, sondern den Reportern beschrieben, wie du aussiehst und was du an hattest. Keine Sorge, deine Klamotten haben wir verstaut, als Erinnerung.“, antwortete Tama.
„Aber was ist mit meiner Familie? Wo sind sie? Haben sie mich den nicht vermisst? Leben sie überhaupt? Bitte helft mir sie zu finden.“, flehte ich sie an, mir kamen die Tränen bei dem Gedanke, dass sie mich vergessen haben könnten. Schließlich waren zehn Jahre vergangen!
Doch sie nahm einfach beruhigend meine Hand und sagte: „Wir haben deine Familie gefunden,“ Da musste ich lächeln. Ich wischte mir die Tränen aus dem Gesicht. „sie leben in Notani, 5 Stunden fliegen von hier entfernt.
Vor etwa achteinhalb Jahren, als die erste Meldung über dich in der Zeitung stand, kamen deine Schwester und deine Mutter, um nach dir zu sehen. Als ich sie fragte, ob sie enttäuscht wären, weil du noch nicht bei ihnen sein konntest, sagten sie nur: „ Wir sind nicht enttäuscht, wir sind stolz auf sie. Sie wird sicherlich stärker als ich es mir je ausgemalt hätte.“ Ich habe sie vorhin benachrichtigt und du kannst sie in einer Woche sehen.“
Ich war so froh das zu hören, dass ich Otousan und Tama um den Hals fiel. „Danke! Vielen, vielen Dank! Ich kann euch gar nicht genug Danken!“ „Ist schon gut, dass haben wir gern gemacht.“, antwortete Otousan. Ich setzte mich wieder hin und trank einen Schluck von meinem Tee, dass tat gut. Ich fühlte die Wärme und dachte mir, dass unser Wiedersehen sich bestimmt noch besser anfühlte. „Ich habe noch so viele Fragen, könntet ihr sie mir bitte beantworten?“, fragte ich die Beiden . Aber sie schauten sich unsicher an und antworteten: „Wir können dir wahrscheinlich mehr sagen, wenn du den ''Sternentest'' gemeistert hast.“ Da wurde ich neugierig: „Was ist der ''Sternentest''?, fragte ich. Die Beiden schauten sich an, Tama stand auf und ging in die Küche, sie wollte wahrscheinlich das Essen vorbereiten, denn es war schon 18 Uhr.
„Das ist der Test, den jeder erwachte Bewohner oder jedes 14-jährige Kind machen muss, um seine besondere Fähigkeit zu erkennen.“,antwortete mir Otousan: „Dann wird dir gesagt, wo man deine Fähigkeit am meisten brauchen würde. Dort wird dir oder deiner Familie ein kleines Häuschen zur Verfügung gestellt. Du wirst diesen Test morgen machen.“ „Okay. Aber mach dich auf einen Haufen Fragen bereit. Tama hat gesagt, sie habe meiner Familie Bescheid gegeben. Kann ich mit ihnen telefonieren?“ Ich wollte unbedingt die Stimme meiner Mutter hören, da waren mir meine anderen vielen Fragen plötzlich egal.
„Ja, kannst du. Tama! Kannst du Akemis Mutter anrufen?“ „Ja, aber dann gibt es Essen!“, rief Tama aus der Küche. „Eines solltest du aber noch wissen“, fuhr Otousan fort „ diese neue Erde ist voller Magie. Das bedeutet, dass viele Zaubern können, deshalb sind die Telefone Muscheln. Im Deckel der Muschel sieht man das Bild des Anrufers, also erschrecke bitte nicht, okay?“, erklärte er. „Na gut.“, meinte ich, und da kam schon Tama mit einer Muschel in der Hand, die genau in ihre Handinnenfläche passte.Ich nahm sie in die Hand und im Deckel der Muschel war das Bild meiner Mutter. „Akemi! Ich bin so froh dich zu sehen. Wir haben dich so vermisst! Wie geht es dir? Ich freue mich so sehr!“ Sie hatte noch nie so erleichtert geklungen und mir kamen wieder die Tränen:
„Mama, ich bin so froh dich zu sehen. Zum Glück ist alles in Ordnung mit euch. Mir geht es gut, aber es ist alles noch etwas viel. Wo ist den Ai?“ „Sie ist noch im Laden. Das werde ich dir alles noch nächste Woche erzählen. Ich muss leider wieder los.“ „Aber bitte ruf mich morgen nochmal an.“ „Das werde ich, gleich nach dem Test, wenn du dein eigenes Kai hast. Bis morgen, meine Süße. Pass auf dich auf!“ „Das mache ich. Tschüss.“, und schon war das Bild verschwunden.
Ich klappte die Muschel zu und gab sie Tama zurück. „Und?“, fragte Otousan „Fühlst du dich jetzt besser? Ich sollte dir vielleicht noch sagen, dass ''Kai'' der Name für die Muscheln sind.“ „Ja, es geht mir jetzt besser. Was meinte sie mit Laden? Wann ist denn des Test? Ich will sie so schnell es geht zurück rufen.“ „Deine Mutter und deine Schwester betreiben ein Schmuckgeschäft und der Test ist um 10 Uhr morgen. Mehr darf ich dir aber wirklich nicht verraten, erst nach dem Test. Also lass uns Essen.“ „Na gut.“, antwortete ich. Ich hatte mir eigentlich mehr versprochen, aber da ich 10 Jahre ohne Antworteten gelebt, oder vielmehr geschlafen hatte, würde ich sicherlich bis Morgen warten können.





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