O du fröhliche

Autor: MusicJunkie91
veröffentlicht am: 24.12.2012


Eine kleine Weihnachtsgeschichte meinerseits :) Ich wünsche allen ein frohes Fest!

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Weihnachten soll das Fest der Liebe sein. Doch bei wem ist das wirklich so? Ganz ehrlich, meistens ist es der pure Stress. Das beginnt schon bei den Geschenken. Was besorgt man wem? Woher bekommt man das Geld für seine Ideen? Und vor allem wann besorgt man es?
An der Arbeit ist es stressig. Alles soll noch in diesem Jahr fertig werden. Man macht Überstunden, kommt erschöpft und genervt nach Hause. Sofort setzt man sich wieder in sein Auto und fährt in die Stadt, um die Präsente zu besorgen. Doch man wird nicht sofort fündig, oft muss man in vier, fünf, sechs Läden gehen, bis man das findet, was der Vorstellung entspricht. Und dann ist genau das total überteuert.

Aber man gönnt es seinen Lieben ja. Also lässt man es verpacken, von einer genervten Verkäuferin, und fährt mit all den Geschenken wieder heim. Dort fällt einem auf, dass man etwas vergessen hat – aber die Geschäfte haben nun zu. Gut, dass erst am nächsten Tag Heiligabend ist. Am Morgen hat man also noch Zeit, das Vergessene zu besorgen.
Erschöpft legt man sich schlafen und wünscht sich, erst spät am Morgen zu erwachen.
Aber auch dies passiert nicht so, wie man wollte.

Wenn man kleine Kinder im Haus hat, egal ob eigenes Kind oder jüngere Geschwister, wird man bereits um sechs geweckt. Sie springen auf dem Bett herum und lassen einen nicht in Ruhe, ehe man aufsteht und den Baum mit ihnen schmückt. Andere Familienmitglieder wollen auch die Hilfe bei etwas, natürlich will man nicht so sein und leistet diese. Sofort ist man wieder gestresst, aber es hilft nichts.

Irgendwann schaut man auf die Uhr und stellt fest, dass die Geschäfte in einer halben Stunde schließen werden. Man braucht aber noch dieses eine Geschenk! Also wird sich schnell ins Auto gesetzt und zum Kaufhaus gefahren. Gerade noch rechtzeitig schafft man es – doch dann ist das, was man wollte, ausverkauft. So besorgt man schnell noch was anderes. Es gefällt einem nicht so gut und eigentlich ist es auch viel zu teuer, aber ohne Geschenk auftauchen möchte man auch nicht.

Letztendlich kann Heiligabend kommen. Man ist vorbeireitet, man hat alles. Der erste Punkt auf der Tagesordnung ist also die Kirche.
Dort ist es bereits eine halbe Stunde vor Beginn rappelvoll, viele gehen nur an diesem Tag in den Gottesdienst. Der Pfarrer beginnt mit seiner Ansprache, dann folgt das Krippenspiel, später die Fürbitten. Die Kinder sind nervös, wollen nach Hause, schauen, was das Christkind unter den Baum gelegt haben. Auf dem Heimweg rennen sie bereits, warten dann ungeduldig vor der Haustür. Doch Papa muss erst noch die Lichter des Baumes zum Leuchten bringen, was auch noch einen Moment dauert.

Und dann geht endlich die Tür auf. Sie stürmen hinein, sehen die vielen Geschenke und bekommen ganz leuchtende Augen. Aber die Eltern sind gemein, zwingen sie ihre Kinder doch erst, noch ein Lied zu singen, wahlweise auch zwei.
Dies geht schneller um, als erwartet. Es wird sich frohe Weihnachten gewünscht, die jungen Menschen stürzen sich auf die Präsente, packen sie aus. Kinderaugen strahlen zunächst, dann wird geschaut, was die anderen bekommen haben.
Auch die Erwachsenen tauschen die Geschenke aus, die sie natürlich gekauft haben, obwohl gesagt wurde, dass man sich in diesem Jahr nichts schenkt.

Später wird gegessen, dabei Wein getrunken, gelacht. Alles läuft sehr harmonisch, auch noch die nächsten zwei Tage.
Doch dann kehrt der Alltag zurück. Sofort ist man wieder im Stress, bereitet sich auf Silvester vor. Die Harmonie ist vorüber, es wird sich gestritten, angeschrien. Aber im nächsten Jahr wird es wieder das Gleiche sein, wie im Jahr zuvor und danach das Jahr auch.
Für seine Liebsten tut man es doch gerne.







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