Von Träumen und Seifenblasen

Autor: jolanda
veröffentlicht am: 08.11.2011


Hallo ihr :)
Ich wollte auch mal eine Geschichte hier posten.
Ich hoffe der 1. Teil gefällt euch und ist lang genug. :D
Ansonsten - viel Spaß beim Lesen & sagt mir, wie's euch gefallen hat! ;)

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Ich saß im Bus. Es war ein Tag wie jeder andere. Die ersten Schneeflocken flogen vom Himmel herab und bedeckten Häuser, Bäume und Sträucher mit einer puderzuckerartigen, weißen Schneeschicht. Ich mochte dieses Wetter.
Es war Anfang Dezember und ich war auf dem Weg in die Schule. Alles war wie immer - doch ich hatte trotzdem ein komisches Gefühl im Bauch.

...und mein Bauchgefühl hatte mich mal wieder nicht betrogen. Woran ich es merkte? Als ich ins Klassenzimmer trat, saß ein fremder Junge auf meinem Platz. Braune Haare, die er zu einer lässigen Surferfrisur trug, eisblaue Augen, die mich förmlich durchbohrten und einen coolen "surfermäßigen Style".
Warum kam denn ein neuer Schüler mitten im Schuljahr?! Na ja, wird mir sicher noch irgendwer erklären können... ich hatte jedenfalls keine Lust auf diesen Typen. Ich ging zu meinem gewohnten Platz, stellte mich vor den Neuen und das Netteste, was ich rausbrachte war: "Du sitzt auf meinem Platz. Such dir 'nen andren."
Jeder andere normale Mensch hätte sofort die Mücke gemacht, aber dieser Junge legte es anscheinend darauf an, mich zu provozieren, denn er schaute mir unverwandt ins Gesicht, fing amüsiert an zu grinsen und gab ein "Nö", von sich. Wollte der mich verarschen? Ich stellte meine Tasche an ihren gewohnte Platz mit dem Kommentar "Abflug, Alter!", doch das schien ihn nicht sonderlich zu interessieren. Er lehnte sich noch dazu entspannt zurück, als läge er am Strand auf einer Liege!
Da Frau Schliemann gerade das Klassenzimmer betrat, funkelte ich den Neuankömmling mit einem vernichtenden an und ließ mich auf dem Nachbarplatz nieder.
"Guten Morgen, 10c!", wurde die Klasse begrüßt, doch anstatt wie gewohnt "Guten Morgen, Frau Schliemann!" zu antworten, war die Antwort ein aufgeregtes Gemurmel und Getuschel. "Nun gut, wie ihr sicher schon bemerkt habt, haben wir einen neuen Schüler bekommen. Er heißt Alec White, ging davor auf eine Schule in München. Der Wechsel mitten im Schuljahr kommt aus privaten Gründen. Bitte seid nett zu ihm!" Beim letzten Satz schaute sie insbesondere mich eindringlich an.
Schon wieder ging ein Gekicher und Getuschel durch die Klasse.
Meine Güte, wie alt waren die bitte? 12?
Dieser Alec war mir unsympathisch. oder besser gesagt: es gab - bis jetzt? - noch keine Grund, wieso ich ihn mögen sollte.
Dieser Idiot breitete sich total auf dem Tisch aus und ließ mir kaum Platz zum atmen! Okay, das war vielleicht ein bisschen übertrieben, aber es nervte mich!
Ich hatte zwei Möglichkeiten:
entweder ich ignorierte ihn und ließ ihn in Ruhe oder ich gab Konter, was ihm zeigen würde, wie leicht ich zu provozieren war. Und darauf konnte ich gerne verzichten; also entschied ich mich für das Erste.

Der Rest der Schulstunde verlief relativ ruhig, was vielleicht daran lag, dass ich in Gedanken wo völlig anderes war, denn plötzlich ertönte auch schon die Klingel, die die Erlösung für alle Schüler war. Endlich Pause!
Ich schnappte meine Jacke, winkte Luisa noch kurz zu und verschwand durch die Tür. Luisa war sozusagen meine Schul-beste Freundin. Und sie wusste, dass ich in den Pausen immer zu Paul, meinem Freund, ging.

Eben genannter erschien auch sofort in meinem Blickfeld und kam grinsend auf mich zu. "Hey, mein kleiner Schneeengel", begrüßte er mich und strich mir sanft ein paar Schneeflocken von der Nase.
Ich schlang meine Arme um seinen Hals und atmete seinen wunderbaren Geruch ein. Ich hatte ihn - auch wenn es nur 2 Tage waren - schrecklich vermisst. Er war am Wochenende mit seiner Schwester und ein paar Freunden Snowboarden gewesen. Und wie ich als Freundin eines gutaussehenden, netten, charmanten, einfach wundervollen Typen eben war, wurde ich die ganze Zeit von dieser verdammten Eifersucht geplagt. Oh, wie ich es doch hasste, eifersüchtig zu sein! Wenn es nicht mal einen Grund gab - Paul war mir treu. Zumindest hoffte ich das...
Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als ich eine Hand auf meiner Wange spürte und im nächsten Moment auch schon die warmen, weichen Lippen von ihm. Keine Sekunde später meldeten sich die Schmetterlinge und flogen wie wild durch meinen Bauch. Ja, ich liebte ihn immernoch wie am ersten Tag - und das schon fast 7 Monate lang.
Am 23. Dezember ist unser 7-monatiges 'Jubiläum', wie man so schön sagte.
"Holá, ihr Turteltäubchen, genug Innereien ausgetauscht, werd ich auch mal begrüßt?", fragte eine lachende Stimme hinter uns. Ich löste mich widerwillig von Paul und drehte mich zu der Person um, die es wagte unseren Moment zu zerstören, um. Es war Chris - der Chaot der Clique. Ein Wirbelwind, Sonnenschein - er war einfach immer gut drauf und man konnte ihm einfach nicht lange böse sein. Aber man konnte mit ihm zum Glück auch ernste Gespräche führen - genau aus dem Grund nannte ich ihn meinen besten Freund.
Um seiner Aufforderung dann doch nachzugehen, umarmte ich ihn dann auch.
"Yo, Leute. Wochenende ist zwar grad vorbei, aber was haltet ihr davon, nächstes Wochenende auf die Berghütte von meinem Vater zu fahren? Er ist nicht da, das heißt wir hätten freies Haus.", schlug Chris vor.
Die Clique schien einverstanden und somit war die Sache geklärt - wir würden ein verdammt geiles Wochenende haben!

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So, fürs Erste mal genug.
Der Name von der Ich-Person taucht schon noch auf, keine Sorge :P
Freu mich über Feedback! ;)







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