My story.

Autor: missloveless
veröffentlicht am: 16.09.2011


Es war Winter und es schneite. Große, dicke Flocken. Es war Januar und die letzten Ferientage der Weihnachtsferien waren am ausklingen.
Ich saß an meinem Fenster, schaute hinaus in die Abenddämmerung, lies die Minuten an mir vorbeiziehen und beobachtete die Schneeflocken beim Fallen.
Ich war in der 8. Klasse und hatte noch ein Halbjahr vor mir. Verliebt war ich nicht. Noch nicht.

Wenige Tage später begann auch schon die Schule. Alles war wie immer: ich traf mich kurz vor Schulbeginn mit meiner besten Freundin, tratschte mit ihr über die letzten Tage und was wir zu Weihnachten bekommen hatten. Ich war nicht drauf wie immer, ich war ein bisschen gedrückt. Es war noch nicht sicher zu dem Zeitpunkt - aber ich würde Schule wechseln, weil meine Leistungen nicht mehr so waren, dass ich das Jahr überleben würde. Und Wiederholen an dieser Schule wollte ich nicht. Ich gab mein Bestes und versuchte, meine Noten zu verbessern, aber es gelang mir nicht. Im Unterricht war ich nur körperlich anwesend oder hatte wichtigere Dinge zu besprechen. Ich lernte zu Hause nicht, weil ich keinen Ehrgeiz mehr hatte. Schule war mir egal. Meine Eltern stressten rum, ich vergoss viele Tränen, weil es mir leidtat, sie so zu sehen. Sie wollten doch nur das Beste für mich.

Ein, zwei Tage später saß ich wieder einmal vor dem Computer. Facebook, was sonst? Ich scrollte auf meiner Startseite die Statusmeldungen runter und blieb bei der von einem Freund meiner Freundin hängen. Er hatte geschrieben: "Keiner antwortet mir im Chat -.-". Ich konnte nicht anders und kommentierte dies mit "Dich mag einfach keiner, das ist alles :D ... Spaß ;D". Darauf entwickelte sich ein ewiges Gespräch - ich konnte nicht aufhören, mit ihm zu schreiben und er schien auch nicht von mir genervt zu sein, denn er antwortete auch immer.
Wir schrieben und schrieben. Immer wenn wir aus der Schule nach Hause kamen, schrieben wir. Auch wenn wir uns nicht persönlich kannten - wir konnten uns so viel erzählen!
Wir entdeckten, dass wir viel gemeinsam hatten. Es fühlte sich gut an, mit ihm zu schreiben. Doch meiner Freundin gefiel es nicht, dass ich ihr ihn 'wegnahm'... darauf kam ein Streit, weil er und ich es einfach kindisch fanden, dass sie ihn für sich alleine haben wollte. Also beschlossen er und ich, dass wir zusammenhalten. Sie war tottraurig, aber das war mir egal - ich spürte kein Mitleid, keinen Hass auf sie, ich spürte garnichts. Ich wusste, dass es falsch war, so naiv zu handeln und deine Freundin gegen irgendeinen Typen einzutauschen - aber es fühlte sich richtig an.

Die Stunden in denen ich mit ihm schrieb und die Tage an denen er immer wieder sagte, dass er mich gerne mal sehen möchte vergingen.
Meine Schulleistungen sanken immer weiter und ende Januar stand es dann fest - ich würde zum Halbjahr Schule wechseln. Und diese neue Schule befand sich ganz in der Nähe von seiner Schule - also bot es sich an, wenn wir schon in der gleichen Stadt auf die Schule gingen, dass wir uns mal trafen.
Die Tage bis zum Abschied meiner alten Klasse vergingen schnell und es war Mitte Februar... es war ein tränenreicher, trauriger Abschied. Es fiel mir schwer, meine Klasse einfach hinter mir zu lassen, aber es war das Beste für mich, einen Neuanfang zu starten.

Der Anfang an der neuen Schule lief gut. Ich wurde sofort in die Klasse integriert und auch meine Leistungen stiegen - was ja logisch ist, wenn man nochmal eine Klasse zurück geht. Es ging mir gut. Ich war auf dem Weg glücklich zu werden, das spürte ich.
Von mir war einfach der Druck, etwas zu schaffen weg.
Die nächsten Ferien standen vor der Tür und somit auch das 1. Treffen mit Sammy. Das langersehnte Treffen.
Ich war total aufgeregt und hatte Angst, dass er mich nicht mehr mag, wenn er mich real vor sich stehen hat.

Wir trafen uns also und hatten einen wundervollen, lustigen, tollen Nachmittag im Starbucks verbracht.
Er hatte mir sein Plektrum geschenkt, das er zufällig einstecken hatte, damit ich irgendetwas von ihm hatte. Und er das andere Plektrum, das ich sonst immer als Halskette getragen hatte, nicht mochte. Ich spürte bei dem Treffen aber nicht nur Freude, sondern auch diese verdammten Schmetterlinge! Aber sagen konnte ich es ihm nicht, dazu war er mir zu wichtig.

Es war erstaunlich, wie wichtig er mir in so kurzer Zeit geworden war.








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